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Der Grenzbote : 26.06.1904
- Erscheinungsdatum
- 1904-06-26
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1836929153-190406263
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1836929153-19040626
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1836929153-19040626
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDer Grenzbote
- Jahr1904
- Monat1904-06
- Tag1904-06-26
- Monat1904-06
- Jahr1904
- Titel
- Der Grenzbote : 26.06.1904
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Der Grenzbote erscheint täglich s mit Ausnahme des den Sonn- und Feiertagen s folgenden Tages und koste: vierteljährlich, voraus- i bezahlbar, 1 Ml. Lu Pfg. Bestellungen werden ! in der Geschüstsstelle, von den Austrägern des ' Blattes, sowie von allen Kaiser!. Postanstalten i und Postboten angenommen. i pnrlinsp für Adorf nud das obere Vogtland j Inserate von hier und aus dem Verbreitung?- j s bezirk werden mit 10 Psg., von auswärts mit ! 1ö Pfg. die 4 mal gespaltene Grundzeile oder s deren Raum berechnet und bis Mittags 12 Uhr j für den nächstfolgenden Tag erbeten. Reclamen die Zeile 20 Psg. Verantwortlicher Nedacteur, Drucker und Verleger: GLto Meyer in Adorf. Fernsprecher Nr. 14. KENW GyNMtKgs die Äustr. GxatisbeilKge .«„Der .^eitspiege^'. 146. Sonntag, sen Ä6. Anni KV4. Fernlprecher Nr. 14. 'UÄMidche KllNvschaL. Berlin, 24. Jnni. Ter Bundesrat hat den Beschlüssen des Reichstages zum Entwurf eines Gesetzes wegen Aenderung des Münzgesetzes (Einführung von Dreimarkstücken) die Zustim mung versagt. Annahme fanden die Reichs tagsbeschlüsse zu den Gesetzentwürfen betreffend Aenderung des Gesetzes über das Reichsschuld buch und betreffend die Entschädigung für un schuldig erlittene Untersuchungshaft. >— Die Nachricht, der deutsche Botschafter in St. Pe tersburg habe hier amtlich gemeldet, aus Befehl des Zaren habe die russische Regierung ihren Widerspruch gegen die Getreide-Minimalzölle des neuen deutschen Zolltarifs sollen lasse, ist verfrüht, wird aber voraussichtlich in nicht zu ferner Zeit durch die Tatsache bestätigt werden. Auch bezüglich der Verhandlungen mit der Schweiz hat man begründete Hoffnung, einen neuen Handelsvertrag zu erreichen. — Vom Aufenthalt des Kronprinzen in Cux haven wird nachträglich folgende hübsche Szene bekannt: Als sich der Kronprinz an Bord der „Iduna" befand, wurde er von der Besatzung der Jacht der Kaiserin nach altem Seemanns gebrauch „geseift", das heißt, er wurde als Landratte von der Mannschaft an den Mast festgebunden und mußte sich los kaufen, was er denn auch lachend tat. Köln, 24. Juni. Seil 1877 besitzt Wesel eine lOklassige paritätische höhere Töchterschule, deren Lehrerpersonal konfessionell gemischt ist. Als 1886 eine vierklassige katholische Privat schule begründet worden war, entzog später der Bischof von Münster der städtischen Schule die katholischen Religionslehrer, und der Reli gionsunterricht wurde stüdrischerscits zwei ka tholischen Lehrerinnen übertragen. Auch diesen wurde seitens der Kirche, laut der „Köln. Ztg." die Erteilung des Religionsunterrichts verbo ten, worauf die städtische paritätische Schule fast alle katholischen Schülerinnen verlor. Tie Erregung über den Kampf der Geistlichen ist nun so mehr gestiegen, als bekannt wird, daß die preußische Staatsregierung die katholische Pri- oatschule erheblich finanziell unterstützt. Dem Kultusminister ist nunmehr mitgeteilt worden, daß das Kuratorium der städtischen Schule den katholischen Religionsunterricht in jeder Höhe bezahlen wolle. Auf die Antwort ist inan sehr gespannt. — Erfolge der evangelischen Bewegung in Oesterreich Wie man schreibt, wurden in den Oösterreichischen evangelischen Gemeinden im Jahre 1908 vierzehn Kirchen, drei Bethäuser und drei Schn (Häuser erbaut. Neue Pr-edigt- stationen konnten zwanzig errichtet und davon sieben mit Geistlichen besetzt werden. Seit Be ginn der Bewegung haben zwanzig, davon im Jahre 1903 neun neue Pfarrgemeinden die Selbständigkeit erhalten. In Böhmen haben im letzien Jahre sechs Genre in den neue Kirchen, fünf Gemeinden ihre eigene Pfarre erhalten. Segens reich wirken die im Jahre 1903 gegründeten Ver eine „Deutchevangelischer Bund für die Ost mark" (Bundesleitung in Wien), der sich die Wiedergewinnung der einst gewaltsam „katho lisch gemachten" österreichischen Länder für das Evangelium zum Ziele setzte; der Evangelische Pfarrverein für Oesterreich", der die Geistlichen in Standes- und Berufsangelegenheiten zusam- menfaßt, und der Lutherverein (Sitz Aussig), der sich die 'Förderung und Ausgestaltung des evangelischen Schulwesens zur Aufgabe gestellt har. , Rom, 24. Juni. Das Telegramm, das der Bürgermeister Fürst Colonna gestern an den Deutschen Kaiser gerichtet hat, lautet: „Aus Anlaß der Enthüllung des von Eurer Majestät unserer Stadt gestifteten Denkmals verbinde ich mit dem Danke der Römer für das hochherzige Geschenk die Beteuerung, daß wir in dieseni Marmorbilde eine erneute Bestätigung der inni gen Freundschaftsbande, jenen Gedanken der Freiheit und Gesittung erblicken, durch welchen der unsterbliche Goethe in dem großen Namen „Rom" Italien und Deutschland mit einander verknüpft hat. — Nach einem aus Port-au-Prince einge^ gangenen Telegramm wird die französische' Re gierung für einen vorgestern aus ihren Gesand ten verübten Angriff von Haiti Genugtuung verlangen, bei dem der Gesandte von einem Palastwächter durch einen Steinwurf verletzt worden ist. Diese Ausschreitung ist ein Ausfluß der in Haiti herrschenden fremdenfeindlichen Stimmung, da die Eingeborenen die Ausländer für die traurige finanzielle Lage verantwortlich machen. Die an der Nationalbank beteiligten Finanzhäuser haben gegen die lange Gefäng nishaft gewisser deutscher und französischerBänk- beamten Einspruch erhoben, die der Be teiligung an der Ausgabe gefälschter Ttaatspa- piere im Jahre 1903 beschuldigt werden. — Nach den Meldungen der russischen Kriegsleitung sind die Japaner in vollem! Vor rücken nach Norden begriffen. Ihr Aufmarsch am linken Flügel scheint sich durch die schweren Kämpfe mit dem Armeekorps des Generals Stacke!borg um einige Tage verzögert zu haben, nun aber dringen sie mit großen Truppcu- Massen vor und haben die Russen bereits bis Kaitschon Kaiping) znrückgctrieben. Man er wartet eine schwere Schlacht in der Nähe von Kaiping, wohin starke russische Truppenkürper von Haitscheng unterwegs sind. Kuropatkin ist mit dem Generalstab südwärts äbgegaugen. Viele Chinesen fliehen nach Jingkow. Die russische Garnison von Niutschwang ist inzwischen nach Kaiping abgezogen. — Ein Telegramm des Reu- terschen Bureaus meldet aus Niutschwang: Seit gestern werden östlich vom Liauflusse neue Ver schanzungen aufgeworfen. Die Chinesen müssen ihre Häuser verlassen, welche für russische Trup pen verwendet werden. Es ist eine neue Pro klamation erlassen worden, welche die Ausfuhr von Lebensmitteln nordwärts von Niutschwang untersagt. Madrid, 24. Jimi. Ein Eisenbahuzug ist mit allen verfügbaren Kräften von Teruel an den Ort des Eisenbahnzusammenstoßes äbge- gangen. Die Opfer sind fast sämtlich Gendar men. Ferner befinden sich unter ihnen ein Post beamter, drei Mönche und ein belgischer In genieur. Gerade vor einem Jahre ereignete sich die furchtbare Katastrophe in Montalvo bei Lo- grono, wo gleichfalls eine Eisenbahnbrücke, die über dein Najerilla, einbrach und ungefähr 200 Menschen nmkämcn. Madrid, 23. Juni. Bei dem Eisenbahn unglück auf der Brücke über den Fluß Gilesa bei Entramasaguas (Provinz Teruel) in der Nacht zum Donnerstag sollen, wie es heißt, 50 Personen ums Leben gekommen sein, nud zwar sollen 30 in den Wagen verbrannt und 20 er trunken sein. Tas Unglück entstand durch eine Entgleisung, wobei die Lokomotive mit drei Wagen sich von den übrigen Wagen trennte. Diese drei Wagen schoben sich übereinander und wurden durch fliegende Funken von der Loko motive in Brand gesetzt. Ter starke Sturm, der in der Nacht herrschte, trieb dann die Flam men von den drei Wagen über den ganzen Zug weg. Tic Lokomotive arbeitete unterdeß weiter, brach dabei durch die Brustwehr der Brücke und blieb in dieser hängen, mit den Rädern in der Lnft arbeitend. Einige Stützen der Brück« ge rieten ebenfalls in Brand und gaben nach sodaß mehrere Wagen in den Fluß stürzten. Andere. Wagen fingen sM in den Strebepfeilern der Brücke und wurden dadurch vor dem gleichen Schicksal bewahrt. Die Schreckensszcueu erreich ten ihren Höhepunkt, als der Dampf aus den Lokomotivkesseln in den Feuerraum drang und die glühende Asche unter die um ihr Leben käm pfenden Passagier trieb. Wegen der weiten Ent fernung von der nächsten Stadt konüte die Hilfs aktion nur langsam vor sich gehen. Unter den Trümmern des verbrannten Zuges liegen noch viele Leichen, an die man bis jetzt nicht heran gelangen konnte. Viele Landleute, die aus der Umgegend zur Hilfeleistung herbeicilten, wurden bei dem. entsetzlichen Anblick, der sich ihnen an der Unglücksstelle bot, ohnmächtig. König Al fons sandte sofort Geldunterstützung. Loudon, 24. Juni. Ein Kriegskorrespon dent, der als Invalide aus China in Newyork eintraf, sagte, wie „Daily Telegraph" aus New port meldet, in einer Unterredung, die japanische Armee sei jeder europäischen überlegen, wie denn auch die japanischen Land- und Seestreit- krüfte, besonders die Artillerie, den Russen be deutend überlegen seien. Die amtliche japanische Erklärung, der Mikado wünsche nur ein Protek torat über Korea, hält er für eine diplomatische Ausrede. Alle hervorragenden japanischen Be amten geben zu, das Ziel sei die Angliederung Koreas an Japan. Tanger, 24. Juni. Perdicaris teilte sei ner Familie schriftlich mit, daß er mit Barley heute abend oder morgen früh seine Heimreise antreten werde. Sie würden sicherlich heute mittag in Freiheit gesetzt werden. — Infolge der Generai-Slocum-Katastrophe müssen jetzt, wie man aus Newyork meldet, alle Vergnügungsdampfer, die von Jersey Cily ab fahren, vor der Abfahrt Feuerrettungsübungen mit ihren Passagieren vornehmen. Im Sommer gehen täglich Hunderte solcher Dampfer in See, und diese Verordnung dürfte sich daher den er- hvluugsuchendeu Einwohnern Newyorks stark fühlbar machen. Die von den Regierungsinspek toren, welche den „General Slocum" abfahren ließen, bewiesene Unfähigkeit und Nachlässigkeit wird auf den Umstand zurückgcführt, daß sie ihre Anstellungen politischen Schachergeschäften verdanken. Port au Prin ce, 24. Juni. Als der deutsche und der französische Gesandte heute eine Spazierfahrt in der Stadt unternahmen, wur den gegen ihren Wagen Steine geschleudert. Keiner der beiden Diplomaten wurde verwun det. Tie französische Regierung beschloß, ein Kriegsschiff nach Haiti zu senden, um Genug tuung für den Angriff auf den Vertreter Frank reichs zu fordern. Peki u g, 24. Juni. Die Kaiserin-Witwe hat zu ihrem 70. Geburtstag eine Amnestie erlassen, worin sie allen Anhängern der Reformpariei, ausgenommen Kaughuwei und zwei anderen, Verzeihung, Aushebung der zuerkannten Stra fen und Wiedereinsetzung in die früheren Stel lungen und Würden gewährt. Ocrtliches und Sächsisches. Adorf, 25. Jnni. Programm zur Platz musik am Sonntag, den 26. Juni, zur J-ohannes- uachfcicr (Markt): 1. Marsch: „Wenn ich mich nach der Heimat sehn", von Neidhürdt. 2. Ouvertüre zur „Schweizerfamilie", von Weigl. 3. Walzer: „Sommeruachisträumc", von Gärt ner. 4. Paraphrase über das Lied von Pfeil: „Still ruht der See", von Gärtner. 5. Lied: „Das Gebet der Mutter", vou Drescher. 6. Marsch: „Liebend gedenk ich dein", von Klarner. — Zum Friedhof heut' wir wallen — Und unsere Tränen fallen — Auf manches Grob. Und leis — Die müden Hand es kosen — Und schmücken es mit Rosen Mit Rosen, rot und weiß. — Die schone Titte, den Johannistag
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