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Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 23.06.1857
- Erscheinungsdatum
- 1857-06-23
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1878454692-185706232
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1878454692-18570623
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1878454692-18570623
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungFreiberger Anzeiger und Tageblatt
- Jahr1857
- Monat1857-06
- Tag1857-06-23
- Monat1857-06
- Jahr1857
- Titel
- Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 23.06.1857
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1857. Di-oft-g, den SS. Juni. 141. SSM Tagesgeschichte. Cbemnitz, 18. Juni. (Dr. I.) Der Betrieb der von dem hiesigen Handwerkerverein inS Leben gerufenen Vorschußbank für Gewerbtreibende war auch in dem jüngst abgeschlossenen Beretnsjahre 1856/57 «in günstiger. DaS vorhergegangene Geschäftsjahr wurde mit einem Stammvermögen von 308 Thlr. »ad einem Betriebsfonds von 2775 Thlr. abgeschlossen. In dem jetzt verflossenen Jahre wurden überhaupt 121 Vorschüsse im Betrage von 5148 Thlr. gewährt, 1085 Thlr. an solche Personen auSgeliehen, welch» einen laufenden Credit genießen, und 681 Thlr. an zinsbar eingelegten Geldern zurückbezahlt. Hingegen betrug die Summe der wieder zurückbezablten Vor schüsse 4855 Thlr. und die gewonnenen Zinsen 150 Thlr. Zinsbar angelegt wurden 975 Thlr. und 1210 Thlr. auf lau fende Contis eingezahlt, so daß der gesammte Betriebsumsatz im abgelaufenen Vereinsjahre die Höhe von 14,208 Thlr. er reichte, und das Veretnsvermögen auf 426 Thlr., der Betriebs fonds hingegen auf 3326 Thlr. gestiegen ist. Meißen, 19. Juni. (Dr. I.- Im Einverständnisse mit dem Vorstande des „Vereins sächsischer Lehrer zu gegenseitiger Unterstützung in Krankheitsfällen", dessen ersprießlicher Wirk samkeit erst kürzlich in diesem Blatte gedacht wurde, hat sich der hiesige Buchhändler I. Chr. Schmidt entschlossen, .vom 1. Juli d. I. an zum Besten des genannten Vereins eine „säch sische Verlagsbuchhandlung" zu errichten. Mit diesem Tage geht der Betrieb aller Artikel, welche bisher der Verein verlegte, an diese Handlung über. Der Vereinsvorstand hofft, daß, wenn die Berufsgenoffen dieses Unternehmen kräftig unterstützen, schon im nächsten Vereinsjahre eine bedeutende Erweiterung der Unter stützung und vielleicht auch Ermäßigung der monatlichen Bei träge werde eintreten können. Berlin. Die Allg. Ztg. giebt folgenden statistischen Ueber- blick des hiesigen Schul- und Bilduugswesens: „Schwerlich wird es noch eine Stadt von dem Umfange Berlins geben, in welcher die Mittel für öffentliche Erziehung und Schulbildung in so verschiedenartigem und reichem Maße vorhanden und zu gleich so gut organifirt sind. Ein Einblick in Liese Organisation ist gewiß von allgemeinem Interesse. Berlin zählt sieben Gym nasien und sechs Realschulen (worunter eine Gewerbschule), theils königlichen, theils städtischen Patronats. Es sind mit einzelnen derselben Alumnate und Vorschulen, auch ein Seminar für Lehrer der Mathematik und Physik für Gymnasien verbun den. Sie haben zusammen etwa 6600 Schüler mit 211 Leh rern. Neben ihnen stehen sechs höhere Töchterschulen mit 1800 Schülerinnen und 70 Lehrern und Lehrerinnen (ein Stift für Erzieherinnen ist darin einbegriffen), sechs höhere und mittlere Knabenschulen mit 1200 Schülern und 40 Lehrern, und 17 Elementarschulen mit 4900 Schülern, 6000 Schülerinnen und 2l0 Lehrern, alle königlichen oder städtischen Patronats. Dazu tritt eine Anzahl Schulen, welche unter Specialaufsicht von Ver einen und Kirchenministerien stehen, als da sind: neun soge nannte Erwerbschulen, jede von zwei Classen und 80 Mädchen. Sie sind unter besonderer Protection der Königin und haben zum Zweck, Töchter armer Eltern von 7—14 Jahren zu unter richten und ihnen zugleich durch Handarbeiten zeitig einen Ver dienst zu gewähren. Im Jahre 1855 fertigten 733 Schülerin nen dieser Anstalten Handarbeiten im Werthe von 3327 Thlrn. Ferner 13 Parochialschulen, darunter die der böhmisch-reformir- ten, böhmisch lutherischen, böhmisch-mährischen und der franzö- fisch-reformirtcn Gemeinden. In ihnen werden 820 Knaben und 910 Mädchen von 50 Lehrern und Lehrerinnen unterrichtet. Mit Waisenhäusern und Erziehungsanstalten verbundene Schu len bestehen neun. Darunter das Kinderhospiz der französischen Kirche, ferner eine Anstalt, in welcher die unterrichteten erwach senen Mädchen zu Kinderwärterinnen ausgebildet werden, und «in Institut für sittlich verwahrloste Kinder. Im Ganzen wer den in bissen Schulen unterwiesen 400 Knaben und 260 Mäd chen. Katholische Schulen unter dem Jnspcctorat Les Propstes an St.-Hedwtg giebt eS sechs, mit 82Ü Schülern, ^00 Schüle rinnen und 36 Lehrern und Lehrerinnen. Unter diesen Schulen ist eine katholische höhere Töchterschule, an der die Oberin und Lehrerinnen vom Orden der heiligen Ursula sind. Jüdische Schulen existtren vier. Darunter ein« ReltgionSschule, worm Zöglinge aus 36 andern Schulen (Gymnasien, Real-, Knaben- und Töchterschulen) Religionsunterricht erhalten. Di« jüdischen Schulen zählen 430 Schüler und 300 Schülerinnen. Ein ganz außerordentlich weites Feld ist neben diesen eben aufgeführten Anstalten dem Prlvatschulwesen überlassen, welches aber der ge nauesten Controle unterliegt und mit jenen diesethen höchsten Aufsichtsbehörden theilt. Es existiren in Berlin nicht weniger als 113 zum großen Theil sehr claffenreiche Prtvatschultn von anerkannten Leistungen. Unter denselben zählt man acht höhere Knabenschulen, welche ihre Zöglinge für die Tertia eines Gym nasiums oder die Sekunda einer Realschule vorbereiten, meist in sechs bis sieben Classen gegliedert sind und neun bis zehn Keh rer beschäftigen. Sie haben zusammen etwa 1500 Schüler. Ferner 12 mittlere Knabenschulen von fünf bis sechs Classen und sechs bis acht Lehrern, mit 3000 Schülern, und 18 Ele- mentarknabenschulen, meist mehrclassige, mit fünf bis sechs Keh rern eine jede, und zusammen mit 5000 Schülern. Höhere Privattöchterschulen mit zahlreichen Classen und 10 bis 12 Leh rern und Lehrerinnen eine jede, giebt eS 29. Die meisten sind zugleich Pension«- und Erziehungsanstalten. Eine derselben ist mit einem Privatlehrerinnenseminar verbunden. Unterrichtet werden in ihnen etwa 4000 Schülerinnen. Mittlere Töchter schulen, in fünf bis sechs Classen getheilt, mit 10—12 Lehrern und Lehrerinnen jede, giebt eS 13, unterrichtet werden darin 2700 Schülerinnen. Elementartöchterschulen von vier bis sechs Ctassen und fünf bis sechs Lehrern und Lehrerinnen existtren 17, mit 4800 Schülerinnen. Endlich giebt es noch 16 Elementar schulen für beide Geschlechter, mit fünf bis 6 Lehrern, welche jede oft in drei bis vier Classen getheilt sind, und 3900 Schü ler und Schülerinnen auSbilden. Die Vorsteher und Lehrer dieser Privatschulanstalttn müssen dieselbe Qualifikation haben wie die an königlichen oder städtischen Anstalten angestellten. Jede Schule wird besonders von den obern Schulbehörden con- cessionirt, jede hat ihre Specialaufseher in der Person eines Geistlichen. Das Bedürfniß der Lehrkräfte für diese 113 Pri- vatschulen ist natürlich ein sehr bedeutendes. Die Befriedigung desselben vermittelt ein seit dem Jahre 1846 errichtetes Nach- wetsbureau für Lehrer an Privatschulen, an dessen Spitze ein Schulvorsteher steht. Sämmtliche Schulen Berlins, insofern sie nicht besondere Fortbildungsanstalten (und solcher giebt es für Erwachsene auch drei) sind, sondern die allgemeine Schulbil dung der Jugend sich zur Pflicht gemacht haben, stehen theils als Schulen königlichen Patronats und besonderer kirchlicher Kor porationen unter der unmittelbaren Leitung und Aufsicht des königlichen Proviuzialschulcollegiums, theils als Schulen städtischen Patronats oder als Privatlehranstalten unter der Verwaltung und Aufsicht der städtischen Behörden, insbesondere der städtischen Schuldeputation. Letztere ist zusammengesetzt aus zwei Stadtschulräthen, drei Superintendenten, sieben Stadt- rälhen, acht Stadtverordneten und sieben Bürgerdeputirten und hat ihre stehenden Plenarsitzungen. Zu erwähnen sind noch, als aus dem Bedürfniß entsprungen und neben den ordentlichen Schul- und Erziehungsanstalten bestehend, 33 Kleinkinderbewahr anstalten, welche über alle Stadttheile verbreitet sind und die Kinder armer Aeltern bis zum schulpflichtigen Alter beaufsich tigen; neun städtische Sonntagsschulen mit 37 Classen Und 2100 Schülern und Schülerinnen, endlich acht sonntägliche Frei schulen für „versäumte" Lehrlinge. Zur Weiterbildung dienen den Strebsamen sodann die städtischen Volksbibliotheken, jetzt fünf an der Zahl, die Jedem leicht zugänglich sind und beson ders aus dem Ertrage der wissenschaftlichen Vorlesungen in der Singakademie erweitert und vermehrt werden." — Die Berliner Stadtverordnetenversammlung hat sich l« ihrer Sitzung am 18. Juni nach einer langen lebhaften Debatte mit 35 gegm 31 Stimmen für die unbedingte Aufhebung der Wuchergesetze ausgesprochen. --.---Freiberger Anzeiger und " g^.Z-«e.d« Tageblatt.
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