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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 30.06.1900
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1900-06-30
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19000630013
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1900063001
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1900063001
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1900
- Monat1900-06
- Tag1900-06-30
- Monat1900-06
- Jahr1900
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- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 30.06.1900
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verugsgedübr: «eürväbrlick, - Mt« «'» : d«L »e «ost - ML 7» «»,. Di« .Dre«d»er NatrstLten' «ickkino, SAi« «»v»«: die Oeried« i» Dn«« und der nd-biia, Umiebun«. »v du klutramms d«» eiaese Voten oder Lvmmostoiiar« «rtolit. erstatt« da» Wall au wlxdentag«. du nicht aus Loun- oder Kcirrtaae tot««. « »wei ldeilaudaabe» Adcud» und «In,v>« Mieitellt. vresäoer iLickibaE >««tLÄ»r L»rU <8tLdt Vkisn). tDaxULz xr. Lto-x-rs»»« ».> SIMllvdtdääer. tvowbilliri« llodtdLLsr.^ Sür Rückgabe eingelandter Schritt- v ^ stücke teüie BekbindlichteU. ^ S«rnldreiba«<ck>l,t: »«1 lLr.Uu.Lr. it U S«. r»1e,r°mm.»I>re<Ie: Atgrölldtk 1856 j L«ckiri«ht»n Lr»»d»». * I-atornon ^ I-vktbLl1on8 ri »L, s««. vsesr klsedei'. vresäen. *»«« si. ^ M MM «AK SoevllUvktdLäsr. H ^ ^ v M I Z OvrU. LsstrrdlllllLvll < 8 «s«- ^ N->ch!ichl^Ae»dm. KUlastr. kro.pelcl« krsl. 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EvNllilOkllv, ^ Alt dsm 1. duli dvxiiult kür dis „IdrvsOnvr kV»«I»i^I«Iit«»" dis .ängvmckts der vl«1»tlzr«i» Lr«1xnl»8«, dis sick namentlich aut dem Oebists <Isr rri»«>vrLr I^oIilrlL vollrisdsn dürttsn und Über wslcds schnell uvtsrricktst ru worden tür dsdormann von höckstom Intsresss ist, woissn wir wlsdsrkolt daran! diu, dass dis „Hi v««Iu«r >aotlrtLlZlQu » ikrsn I-sssrn in vrssdso und Cm§ebuncz voi' sl!ei! siillei'en ^ Lnzüiiei' ülsttei'ii du reit dis r«eim»I>z?v Ln8tvll««F RvIAV»8 un6 ^dv»ck8 an allen IVocksntaMN. wolcks nickt aut sincn Leon- oder k'oisrtax kolxsn, dsn xrusssn Vsrtksil dss solineltsttvi» HiovIirielitviKlIviistv« biston. KesekLttrstolls ävr ^Vrvsäovr klacdriMvü" lllarivostrasse 38. jiiiilldm^elleii für 1nrei?i!ll m»1 kerv^deztelllliigeii: <A^»S»S« ILI»«t«^»8se s, dohannes LäSt-Ior; LutIi«i^»IntL I, Larl Rislick; Höu1zrs>I»^2«k«N8tr. 3V, b'ritr Oilbers; OppeUstn. 17, tVIwin Xummor; 1t (Vorstadt Lieschen), Otto I-ist; <üruor»« r><r. 17, Ovoru Warner: Leit« L^iUnItroe- iin«1 chlt»e«el»t88te., widert Laul; ^i»el»8«n- ^lle« IO, Lrdmann üindork; LüUa«n8te. 12, (Leks Strisssnorstrasso), Illai Noll; L11«n1»»rjr«n!»ln. 7, llintvrd.nis I. kffacrs. am Uarlc/xrak Cswriek-LIatL (Vorstadt Ltneson), Otto 1?ilr; V1»lk»»«l8te. 17, Otto visebskf; 8edL»1«N8tr. OS, (tust 8srlsr; In SI»»«»1tL: Dolkenttrenstp. 2, lleinr. iVioblinx; In Ln««I>vIlr: I>1IInttL«e8te. 7, z»1., Oustav Loipe; In Löbtau: H1I>8«Ii ulleixte. 4, 0 OStrs; Ket8««vitLer«tr. 31, Arthur Schmidt; In I»lau«ur Lteebsteass« 1 und Hel»evItL«e- vl^»8se 2v, Arthur Llattdass. «l blas die vorwiegend militärische Niederwerfung des Aufstandes, sondern dns dochvolitische Problem, was an Stelle des bisherigen Regiments in China treten soll, die Hauptaufgabe der Intervention werden würde. Diesem Problem gegenüber würde die ileberein- stimmung der Interessen aufhören und man begreift daher, dag die jenigen Müchte, die bisher in lovaler Weile nnd ohne Hintergedanken das Zusammenwirken betrieben haben, jeder Komplikation, die über die Zukunft des chinesischen Reiches eine Entscheidung bringen mühte, sorgsamst aus dem Wege gehen. Schon heute lausen die vorläufig noch rein theoretischen Ansichten über die Lösung der großen ostasiatischcn Frage so weit auseinander, das;, wenn diese wirklich durch die unaufhaltsame Entwickelung der Verhältnisse auf die Tagesordnung gestellt werden würde, gar nicht abzusehen ist. wie die Mächte ohne ernste Konflikte zu einer gemeinsamen Neu regelung der Verhältnisse in China gelangen wollen. Von der englischen Regierung wird jetzt behauptet, daß sie die Absetzung der Kaiserin-Regent! und die Errichtung eines Protektorats der Mächte über China als anznstrebendes Ziel betrachtet, während soeben die russische Regierung durch ihr Petersburger Organ hat versichern lassen, daß sie die freundschaftlichen Beziehungen zu China aufrecht erhalten und von ihrer traditionellen versöhnlichen Politik diesem Reiche gegenüber nicht abweichen wolle. In Paris ist so gar der abenteuerliche Gedanke aufgetaucht. Frankreich solle, sobald der günstige Augenblick dazu gekommen sei. den Großmächten den Vorschlag machen, die Wiederherstellung der Ordnung nach ge meinsamer Niederweifung des Aufstandes Rußland zu übertragen, das seinerseits sich dagegen verpflichten soll, innerhalb einer fest zusetzenden Frist seine Truppen ans Peking und den sonstigen occupirten Punkten des Reiches zuriickzuz sehen. Dieser Gedanke erscheint ebenso wenig diskutabel wie der englische Vorschlag, Japan die Rolle eines Occuvarors zuzuweisen. Bisher liegt kein sicheres Anzeichen dafür vor, daß bei den militärischen Maßnahmen, welche die Jnlerventionstruppen gemeinsam zur Rettung der Fremden in China ergriffen haben, nicht volle Einigkeit obgewaltet hat. Die gemeinsame Geiahr war eine so schwere, daß auf keiner Seite Jemand ernstlich wagen i mochte r'välisirenben Gefühlen uu' So'dnneiguugen irgendwie 'Rechnung zu tragen. Aber es frag!'sich, ob diele Einnintkigkcit in allen weiteren Phasen der gemeinsamen Kriegführung Stand halten wird. Daß die Rivalität schon letzt nicht ganz unterdrückt werden kann, ergiebt sich aus der Art. wie in der Berichterstattung der Auslandspresse der Vetheiligung Deutschlands an den Kämpfen in China gedacht wird. Die „Magd. Ztg." weist hierauf hin und stellt dann die Frage: Sollen die Deutschen nur ein An hängsel in China sein? Tie erste Depesche unseres Geschwader- chess, die von dem rühmlichen Antheil unserer Schisse an den Kämpfen um die Takuforts meldete, ist überhaupt nicht angekommcn. Wo sie geblieben ist, wird wohl schwerlich noch festgestellt werden können. Aber wenn man die Wiederholung der Meldung liest, die dann van Tichifu aus von unserem Konsul besorgt wurde, io kann man sich das Verschwinden wohl erklären. Die Tapferkeit unserer Seeleute war in der Meldung offenbar stärker betont, als es manchen Ohren angenehm schien, zumal da der Bericht nur den Tdatsachen entsprach. Heber den Antheil der Deutschen an der Entsetzung Tientsins schweigen die englischen Berichte vollständig. Auch in früheren Tagen haben ne sich unser nur erinnert, wenn sie etwas uns Ungünstiges zu melden hatten. In den russischen Telegrammen wird nusere Betheiligung nur nebenher erwähnt. Es ie> „sehr wahrscheinlich", daß dem unter dem Befehl des russischen Generals Stoessel stehenden Korbs sich auch 750 Mann Deutsche angeichlvssen hätten. Aber 750 Mann können doch nicht einfach Überieden werden und zwar um so weniger, als nach der Meldung des Chefs unseres Kreuzer- aeichwaders ans Taku unsere Seesoldatcn bei dem Entsätze Tientsins acht Stunden gekämpft haben. „Jedenfalls", führt die „Magd. Ztg." aus. .gicbt Art der Berichterstattung auch einige Fingerzeige für Zukunft. Man liest in englischen Blättern von einer tischen und russischen Interessensphäre und allenfalls von einem französischen Einflußgebiet in China. Es spricht nicht unserer Art, an einer Verlheilung des Felles Die Mächte in China. , Die Situation auf dem Linesiichen Kriegsschauplätze hat eine wesentliche Klärung beruhigender Art erfahren: Tientsin ist entsetzt, die internationale Expeditionstruppe unter dem Befehl des eng lischen Admirals Edward Sepmour gerettet und hiermit zugleich sind auch die Pekinger Gesandten, die sich entgegen der bisherigen Annahme bei dieser Truppenabtheilung befanden und mit dieser in Tientsin angclangt sind, befreit. Einzelheiten über das Schicksal, daS die offiziellen Vertreter der Mächte und das Seymouc'sche Korps erlebt haben, fehlen zur Zeit noch: ober die Zahlen über die Verluste, die dieses auf dem Zuge nach Peking erlitten hat, lassen erkennen, daß diese internationale Abrheilung schwere Käinpse zu bestehen hatte. Am 10. Juni war die Expedition Sevmour's von Tientsin aus- gebrochen : sie bestand aus 2043 Mann und zwar aus 915 Eng ländern. 350 Deutschen. 300 Russen, 158 Franzosen, 101 Amerikanern, 5l Japanern, 40 Italienern und 25 Oesterreichern. Ob sie Peking erreicht und dort die Gesa gten befreit hat oder ob diese erst auf dem Rückzuge nach Tientsin zu ihr gestoßen sind, bleibt vorläufig noch im Dunkeln. Nähere Nachrichten werden nicht mehr lange auf sich warten lassen; sie werden insbesondere über die Haltung der Pekinger Centmlregierung und über die Situation in der Haupt stadt des himmlischen Reiches Ausschluß geben. Aus den Berichten der Gesandten über die letzten Wochen ihres Aufenthaltes in Peking Wird sich ersehen lassen, ob eine Verletzung des Gesandtschaftsrechts stattgefunden hat und ob und inwieweit hierfür die Machthaber in Peking verantwortlich gemacht werden können. Es wird sich aus« klären, wie es zuaegangen ist, daß wochenlang von den tausenden Fremden au» der chinesischen Hauptstadt auch nicht eine einzige Kunde nach der Küste zu gelangen vermochte. Es wird sich dann vor Allem Herausstellen, ob sich die diplomatilche Fiktion, daß die Mächte mit China im Frieden leben und daß die internationale Aktion nur gegen die Revolutionäre gerichtet tst, auch fernerhin nock aufrecht erhalten läßt. Erweist es sich als eine unwiderlegliche Thatsache, daß der Hof in Peking und die dortigen maßgebenden Behörden im offenen Einverständnis; mit den Ausitändiichcn handeln, io tritt die sehr bedenkliche Frage auf, ob sich die Rettungsaktion der 'Welle, hte zum offiziellen Krieg gegen China aeilalten soll. In Kalle würbe die seitherige Jnteressenjolldarttät der Mächte Krieg gegen China aeltalten soll. In diese die eng lisch ent- eines das Eine ist noch nicht erlegten Bären mitzuwirken. _ . . klar: Wollen wir in Ehinn unseren Platz an der Sonne be haupten. so muffen wir dort stark austrele», als eine den anderen großen Mächten ebenbürtige Ration, nicht als ein Anhängsel, das es sich zur Ehre rechnet, für England oder Rußland milkämpfen zu dürfen. IN an hat bedauert, daß Fürst Bismarck 1871 bei», Friedensschluß sich nicht Tonkin hat abtreten lassen, was sicher für uns zu haben gewesen wäre. Es ist unzweifelhaft, daß wir im Besitz von Tonkin China gegenüber und für die fernere Ausheilung des Reiches der Mitte eine ganz andere Position erhalten Hütten. Aber der große Staatsmann hat seine guten Gründe gehabt, warum er nach einem schweren Kriege uns nicht noch ei» über seeisches Risiko ausbürden wollte. Tonking würde damals vielleicht eine wesentliche Schwächung unserer Position gegenüber dem nach Revanche dürstenden Frankreich bedeutet haben, während es uns aus demselben Grunde nicht unlieb sein konnte, wenn bei Frankreich unsichere überseeische Gebiete verblieben, die einen Tkeil seiner Kriegsmacht unausgesetzt beschäftigen mußten und auch beschäftigt haben, und die zugleich wie Sicherheitsventile kür den Thatendurst einer ehrgeizigen Nation wirkten. Dagegen würde eS eine schwere Unterlcissungslünde fei», wenn wir jetzt, wo die Entwickelung der Dinge in Asien sich besser übersehen läßt, und wo die anderen auf dem Welttheater nach Bedeutung und Einstuß ringenden Nationen sich kräftig rühren, nach einem überaus glückliche» Schachzug unserer! auswärtigen Politik, der Erwerbung von Kiautschou. In klein lichem Verzogen bei Seite treten, die Hände in den Schook legen und aus der Herrenstellung wieder in die Knechtseligkeit früherer Jahrzehnte zmückkehren wollen!" London. Das Kriegsamt erhielt ein Telegramm auS Tichifu vom 28. Juni, in welchem bestätigt wird, daß Seumour bestell ist und binzugesügt wird, daß alle britischen Truppen sich in Tientsin befinden, lieber die Befreiung Sevmour's wird noch berichtet: Es gelang, die umzingelnden Chinesen »ach schwerem Kampfe z» vertreiben. Sepmour befand sich in kläglicher Verfass ung. 15 Tage lang hatten sie beständig gekämpft, dabei unter dem Mangel an Lebensmitteln derart gelitten, daß sie zehn Taye ans Viertelrationen angewiesen waren. Die Kolonne war nur ein klein wenia über Losa hinnusgelanqt. als Sepmour die Nutzlosig keit jedes Versuchs eines nördlichen Vorstoßes durch die den Weg versperrenden chinesischen Horden einsah. Er wollte deshalb 'Nachts nach Tientsin zurückkehrcn, um Verstärkung zu holen, dabei stieß er aber aus eine starke aus chinesischen Truppen und Boxern bestehende Armee, die von Nordwesten heranzog und ihm den'Rückweg verlegte. Von allen Seiten eingeichloffen. beschloß er. sich an Ort und Stelle zu verschanzen und bis nach Eintreffen von Entsatz aiiSzubnlten. Als die Hanplmacht der Entsatzkolcmnc am Montag znm Entsatz von Sepmour von Tientsin ausrückte, griff die Armee des Generals Rieh das Fremdenviertel in Tientsin, mit großer Heftigkeit an und bombardirtc es auf's Neue. Die auswärtigen Truppen waren ungefäbr 3000 Mann stark, meist Russen. — Nach einem Telegramm des wenig zuverlässigen „Daily Expreß" aus Shanghai wäre der kaiserliche Palast in Peking am 16. Juni in Brand gesteckr und von aufrührerischen chinenichen Truppen angegriffen worden. Der Vicekönig von Nanking hat angeblich Befehl aus Peking erhalten, die fremden Konsuln zu be nachrichtigen, daß augenblicklich Friedensbedingungen berathen weiden. New-Bork. Aus Washington wird gemeldet: Kontre- admiral Renen wird voraussichtlich am Sonntag Admiral Kemvff im Komma,ivo abkösen und ihn nach Nagasaki oder Tichifu schicken. Tie Frage der Nichlbetheiligung Kempff's an dem Angriffe aus die Taknforts wird, wie es Hecht, untersucht werden, wenn die Lage die Einleitung eines Untersuchnngtzvcrsahrens ge stattet. "Berlin. (Wolff's Burean.) Der Chef des deutschen Kreuzer- gelchwaderS meldet vom 27. Juni arrs Taku: Von der Front sind keine Nachrichten eingegangen. Der am 25. gemeldete Verlust von Seeioldaten beträgt nach späterer Meldung 1 Offizier und 12 Mann todt, 23 Mann verwundet. Die Name» fehlen bis jetzt. "Berlin. lWolff's Bureau.) Der deutsche Geichwaderchef telegrapbirt: Das Expeditionskorps ist von Tienisin zurnckgekehrt. Tic Anstrengungen waren außerordentlich, die Leistungen unserer Leute vorzüglich. Gefallen sind Kapitän Buchhokz, Matrosen Lausten. Ziinmermann und Avoermann von „Kaiserin Augusta". Vaatz von „Hertha", Gödeke. Nick. Vincr, Herkt, Bading. Fedder- mann von „Hansa"; schwerverwundet wurden Kapitänlcutnant Schlicpcr. Oberleutnants Kroha, Lustig. Leutnant Pfeiffer. Ober- iamtätsmaai Bnrmann von „Hansa", Matrose Grafe von „Hertha". Heizer Otto von .,Genau": leichtverwundet Kapitän Usedom. Ober leutnant Zerßen. Der Gesundheitszustand ist gut. Von den > Gesandten keine Nachricht. Die Expedition kehrte bei Langfang um und war nicht in Peking. " London. Unterhaus. Ter Parkamentsuntersekrctär des Aenßern Brodrick erklärt : Nach einer Depesche des Konsuls in Tientsin betragen die Verluste der Engländer bei Admiral Scymour's Truppe l Offizier todt und 7 verwundet. 24 Mann todt und 91 verwundet. Tie Gejammtverluste Sepmonr's betragen 62 Todtc und 212 Ver wundete. Der neueste der Regierung zngcgangene Bericht über die Lage der Gesandtschaften deute daraus hm, daß sich dieselben noch in Peking befinde». " London. (Reuter's Bureau.) Das Auswärtige Amt er hielt die. ans eine der Tientsiner Zoll-Tastai aus Peking zuge kommene Meldung sich gründende Nachricht, daß die Gesandt schäften sich noch m Peking befinden. S-H Aernschreib- und AernsVrech - Berichte vom 29 Juni. Der Krieg in Cdina. Dari». Im heutigen Ministerrath theilte der Minister deS Auswärtigen mit, daß die Franzosen und die übrigen Europäer, Aünnan am 24. Juni verlassen und sich am 27. Juni in Tonghai auf dem halben Wege nach Tonaking befunden haben. Der Vice- könig von Dünncm ließ die Individuen enthaupten, welche für die Aufstände gegen die Fremden in Viinnan verantwortlich sind. Dclcassd erklärte weiter, es bestätige sich, daß sich die fremden! Gesandten 12 Meilen von Tientsin befänden. > " Paris. Die Kammer berieth die Vorlage betreffend die Vermehrung der Marine. Laneffan vertheidigtc die Regierungs vorlage. Das Gegenprojekt Aimond. die Kosten aus 619 Millionen anstatt 476 Millionen festzusetzen, wnrde mit 381 gegen 160 Stimmen verivorseil. Die Weiterberathung wurde aus morgen vertagt. * Bern. DaS „Internationale Bureau" theilt mit. daß alle sibirischen Tclegraphcnlinien Jrkutsk-Tschita wieder hergestellt sind. Berlin. Bei Gelegenheit des Gardisten-Appells vor dem Kaiser in Kiel hielt der Kaiser folgende Ansvwche: „An die 2400 alten Krieger. Kameraden von der Garde! Ich habe Mich außer ordentlich gefreut, als Mir die Mittheilung wurde, daß Ihr den Wunsch hättet, vor Mir hier zu encheineir. Es ist wohl das erste Mal auf diesem Boden, in dieser Stadt, eine so stattliche Anzahl Gardisten zusammen zu jeden. Unter Euch ist noch Mancher, der vor Meinem königlichen Großvater und Vater gestanden Hai und mit half, unser letziges Vaterland zusammenzuschmieden und die Kai!erkro-.e auf den Schlachtfeldern zu erobern. Ich hoffe und bin dessen gewir-. daß Ihr als alte gute Gardisten fernerhin im Leben bemüht seid, den anSgezeichneten Sinn, die treue Pflichterfüllung, die Hingabe, welche die Garderegi-nenter stets ausgezeichnet haben, ans Eure Umgebung zu übertragen, beseelt vo" dem Bewußtsein, das; Ihr nute-- den Augen Eures Königs gestanoen habt. Daß. Ihr auch in Zukunft bis znm Schluß Eurer Tage stets treue Gardisten bleiben werdet, das hoffe Ich und freue Mich, Euch in so großer Anzahl vor Mir zu sehen, und spreche Euch Meinen Dank ans." — Tie Meldung der „Voss. Ztg ". der Minister der öffentlichen Arbeiten, v. Thzelen. habe sein Abschiedsgesuch ein- gereicht, beruht, wie die „Nordd. Allg. Ztg." offiziös nuttheilt, auf freier Erfindung. Bei dieser Gelegenheit wird auch die Darstell ung berichtigt, welche die „Voss. Ztg." betreffs einer Aeußerung des Ministers beim Festessen der Lübecker Handelskammer in Travemünde brachte. 'Nachdem bei jenem Festessen 17 Redner von Industrie. Lairdwirthichaft. Handelsverträgen. Kanälen w. gesprochen, habe der Minister einen ganz kurze» Trinkjpruch auf die Damen ausgebracht, welchen er mit den Worten einleitete:' „Lr est cumnwreium I", d. h. auf deutsch: Es ist nun genug ge redet von Handel, Industrie, Landwirlhschaft und Kanäle», — übrigens, gebaut werden sic doch! — es ist nunmehr Zeit, „initmm üdelitztis" zu verkünden, das beste Jnitium ist, der! Damen zu gedenken rc. Eine politische Rede werde man dies«»!
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