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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 13.06.1900
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1900-06-13
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19000613016
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1900061301
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19000613
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1900061301
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1900
- Monat1900-06
- Tag1900-06-13
- Monat1900-06
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- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 13.06.1900
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verugsgebüdr: «llertrMrli« z Mk. «o v'a.: dur-b di« Loft - Mk. 7k> Li«. Di« .Drr4dnerI!ackick«t«n' erschein«» 1,11« die Bcyrher in Dreddrn und der nSchslni Uniaedun,. wo die Zutraami« durch eiaene «o»rn oder LommiMonäre erfolat. erdolten da« Blatt Mi Wochentagen, die nicht auf Sonn, oder Feiertage folgen, ln zwei Ddeilausgaben »den», und M»r,e»a imaesiellt. gür Rückgabe eingeiandter SchM- itiicke kein« Lerbindlichkeit. Fernivrechauichlad: >»t I »r. U «. Lr. LOS«. relegramm-Adrekie: vachrichtan rrrodan. sUlüus LeliSlülel, ^ 8vv L«, psrt. u. l.Lt. velelicMiweLüvxellslLirrls ß o. ch'" 8 «Segröndek 1856 Le«I»««>L Äi L)». Uvtllot«7n»L<Lu «les Vt)v Racksen. C1I»vv«I»«Ivi», El»«»«»,, LZv88vi7t8. Pinreivertraut Viv««!«», dl<„,nnktt 2. Telegr.-Adressc: Nachrichten, Dresden. rj«rr»MWrrtzrrj8W?rkLAML' K IsVaikSv- II E ItLUSStr. 16. ll« I. I<ÖMF. ß M Wim NS M MM iti KUMM» i: H Paxer lloe.Ickviner äsutsebsr nnä anz-liseber oleMntsr ckmrrur-, ^ D Hosen- unä Lalototstatlo in allen inoäornvü l'arksn ruiä A r:» Prüna-tZualilllteu billigsten Preise». H Hknmann pöi^eliel, Zoiisffeisl»'. 19. K A ^rlluir (illsüri enltrm<ttuu«, ^ K Pflöcke äer " Z ,, V iv« »«11» « r ^ i» «I, iv t «I» t v ir " D Lirebstrasso I, prt. » Oresiten - plsuon * Pelre Katbllausktr. 7 A nnä ckviseir:t?.erst!rl88o 2, prt. ' öK ewptieklt licti Ni? -Hinnslimr; vwl « M 1i>7 , llieiiliM Vvri lllokvIiwL 8 -Anstalt M Otto Si LI, 9 < Z. 1' Lehren aus dem Burenkriege. Diakonisscii-Anstalt, Barnum-Baileu-Schaustellung, t Miithmaßl. Witterung: l I -E-W» KptvfltP. Gerichtsverhandlungen. Goethe Gesellschaft. Verband deutscher Truckpapierfabrikcn. ! Beständig. s «V» 4»)» L Lehren ans dem Burenkriege. Am 16. Dezember v. I. schrieb der Berliner „Vorwärts": „In diesem Kriege zeigt sich wieder einmal die Unbesiegbarkeit eines entschlossenen Volkes und die Uebcrlegenhcit eines wirklichen Volksheercs gegen ein Berufsheer. Hätten die Buren ihre Sache ans ein stehendes Heer gestellt, die 15- bis 20,000 Mann, die sie höchstens gehabt hätten, wären längst auseinander gestoben. Anders hier, wo das gelammte Volk kämpft: Väter, Söhne und Enkel — und die Frauen als Landsturm hinter de» Männer». Und, daß die Buren sich vorzüglich schlagen und den englischen Soldaten, die an kriegerischen Eigenschaften von denen keines Landes übertroffen werden, diese» sogar überlegen sind, das wird seht fast allseitig anerkannt." Im weiteren Verfolg des Feld zugs befleißigte sich das genannte Blatt, die anfänglichen Siege der Buren immer wieder als einen „schweren Schlag gegen den Militarismus" anszubcutcn und aus ihnen die Uebcrlcgeuhcit der Miliztrubben über militärisch geschulte Truppen zu folgern. Die Grundlagen für die ursprünglich erfolgreichen kriegerischen Leistungen der Buren sind aber durchaus nicht im Milizcharaktcr ihres Heerwesens zu suchen, sondern vor allen Dingen in persön lichen Eigenschaften, ethischen wie phvsischcn, welche gerade i» einem Milizheere nach dem Ideale der Sozialdemokraten nur spär lich vertreten sein dürften. Ter vcrhällnißmäßig geringe Theil der Buren, meist die älteren Leute und der noch im Knabenalter stehende Nachwuchs — die jungen Männer fehlten meist in den Reihen der Kämpfenden — wurde doch nur durch ihre glühende Vaterlandsliebe und den Gottesglaiibcn, der an die Mannen Cromwell's erinnert, zu ihren Thatcn nngescucrt. Die Sozial demokratie will aber weder von einer Vaterlandsliebe im Sinne der Buren, noch von einer überzeugten Religiosität etwas wissen, und was die phvsische» Eigenschaften der Buren anbclangt, wie sie diese zu Beginn des Krieges dazu befähigten, den uiangethaft organisirten und schlecht verpflegten englischen Kolonialtruppeu — überwiegend Söldnern — erfolgreichen Widerstand zn bieten, ihre außergewöhnliche Reit- und Schicßfertigkeit, ihre größere Wider standsfähigkeit gegen Kriegsstrapazen -c., so hingen diese doch innigst mit einer Lebensweise und mit Lebensgewohnheilen zu sammen. welche im civilisiiten Europa nicht mehr möglich sind. Gerade die stehenden Heere sind bestrebt, die ungünstigen Ein flüsse europäischer Kultur ans die körperliche Leistungsfähigkeit der Waffenpflichtigen mit Erfolg zu beseitigen; gerade die stehenden Heere suchen systematisch durch den militärischen Training das zu erreichen, was die Buren von HauS ans mitbrachtcn, eine robuste Körperbeschasfcnheit und Ausdauer im Ertragen von Anstreng ungen. Europäische Milizheere würden dieses Trainings vollständig entbehren und in dieser Beziehung nur ein Zerrbild der Buren darstellen, eines Jäger- und Nomadenvolkcs, das nicht in Fabrik- räumen. Kontors und Lehrsälen groß wird, wie die Mehrzahl der europäischen Wehrpflichtigen. Bei Beurtheilung der Erfolge, welche die Buren im ersten Thcile des Feldzugs über die Engländer davontrugcn, darf nicht übersehen werden, daß Lichtere ihnen diese Erfolge nicht schwer machten. Eine solche Fülle von Fehlern auf strategischem, takti schem und organisatorischem Gebiete, wie die englische Kriegführung 'innerhalb der ersten zwei Monate aufznweiscn hatte, kann von einem unparteiischen Standpunkte aus nicht als normal bezeichnet werden. Mit dem Augenblick, wo eine Persönlichkeit an die Spike der englischen Kricgsleitung trat, welche die Lehren der Strategie und Taktik beherrschte und, den Verhältnissen nngepaßt. zielbewusst anwendete, trat ein vollkommener Umschwung ein. Läßt man die lokalen Eigcnthümlichkciten des südafrikanischen Kriegsschauplatzes und alles Das außer Betracht, was mit den kriegerischen S-vnder- eigenschaften der Buren zusammenhängt, ebenso die organisa torischen Schwächen der Engländer, welche aus einem total veralteten Wehrsystemc folgen, das nur eine militärische Kraftentsaltung innerhalb eines ganz bestimmten Rahmens ge stattet. so bleibt immer noch Vieles übrig, was von den ans dem südafrikanischen Kriegsschauplätze gesammelten Erfahrungen recht wohl aus unsere Verhältnisse übertragbar ist. Die von Epigonen verlästerte Moltke'sche KricgsweiSheit hat auch in diesem neuesten Kriege ihre Triumphe gefeiert. Schlagend erwies sich die Richtigkeit des Moltke'sche» Ausspruches: „daß Fehler bei dem ersten Aufmärsche eines Heeres im Verlaufe eines Feldzuges nicht mehr gut z» machen sind". Dieser Grundfehler, wobei es sachlich glcichgiltig ist. ob die Diplomatie oder die Kricgsverwaltung ihn verschuldete, bestand bei den Engländern darin, daß ihre Truppen vor Beendigung des strategischen Aufmarsches in Thätigkelt traten. Ihre Operationen entbehrten dadurch von Hans aus des großen Zuges und eines klaren Zieles, sic wurden ihnen sozusagen vom Gegner äusgrzwungen und waren deshalb aus die strategische Defensive zugeschnitten, welche stets die schwächste Form der Kriegführung ist. Bei den Buren war bei Beginn des FcldzugeS daS Gegentheil der Fall und erst niit dem Auftreten des Feld- Marschaus Lord Roberts vollzog sich in dieser Beziehung eine Wendung, die erst recht zur Bewahrheitung des Lehrsatzes von der Schwäche der strategischen Defensive bcizutragen geeignet ist. Trotz, des Milizcharakrers ihres militärischen Aufgebots ließen sich die Buren durch die doktrinären Bedenken wegen des Odium? des „Angriffes" keinen Augenblick davon abhaltcn, den Krieg in daS feindliche Land hineinzutragen. Sic konnten aber nur angrcifend zu Werke gehen, wenn ihnen für längere Zeit die Ucberlegenheit an der Zahl gesichert war. Man hat speziell in Deutschland bei den verschiedene», die HcereSvcrmehrnng betreffenden Verhand lungen immer und inimer wieder von Seiten der Opposition be haupten hören, daß wir genua Soldaten hätten und unsere Heeres- rüstuna auSreiche zur „Berthcldignng des Vaterlandes." Wer aber einen Angriffskrieg a>,-führen will - und daß nur ein solcher Aussicht auf entscheidenden Erfolg bat. lehrt eben auch Wieder der Burenkricg. — der muß von Hans au» und aller Orten mit überlegener Zahl, wie wir dies 1870 zu thun in der Lage waren, wodurch der Sieg auch von Anfang an an die deutschen Fahnen gefesselt und Deutschland von dem unmittelbaren Kriegöelend verschont blieb, anstreten können, nni sich diesen Haupterfolg zu sichern. Ein weiterer für uns lehrreicher Fehler der Engländer war das Verzetteln der englischen Streitkräfte auch noch, nachdem die Ver stärkungen eingetrvsien waren. Es führte das zu einer Detache ments-Strategie. welche überall sein will und deshalb nirgends über eine ausschlaggebende Macht verfüg!. Auch ein anderer be kannter Ausspruch des unvergeßlichen deutschen Schlachtendenkcrs hat im südafrikanische» Kriege seine Richtigkeit erneut bestätigt, daß die Strategie nichts ist, als der in's Militärische übersetzte geinnde Menschenverstand, und daß man Strategen im Frieden nicht züchte» kann. Die englischen Generale haben sämmtlich reich lich praktische Gelegenheit gehabt, sich im.Kriegswesen nnszubilden. Sic hgtlen zum Theil des Oesteren bei den großen englischen HecieSübnngen führende Stelle» innegehgbt und sich dann, wie General Bulter. st, scharfen Kritiken der durch die Untergebenen beggngenen Fehler einen gefürchteten Namen in der Armee gemacht. Aber gerade in die durch diele Generale während der Friedens- übungen gerügte» Fehler verfielen sie im Ernstfälle nun selbst. In der Strategie spricht nicht die Routine, sondern die Intelligenz die entscheidende Rolle. Es wiederholten sich in den anfänglichen Siegen der snngen Bnrengenerale die Erfahrungen, welche die Nevolntionskrieqe am Ende des 18. Jahrhunderts gezeitigt hatten, wo natürliche Begabung der jungen französischen Heerführer über das durch die Ileberliefcrniig gleichsam geheiligte strategische System erprobter Routiniers siegte, und über deren „Normalangriff" siegreich zur Tagesordnung überging. Aber auch in wichtigen taktischen Punkten hat die militärische „Ueberlieferung". wie sie sich in letzter Zeit wieder beginnt breit zu machen, empfindliche Lehren empfangen. Die unverhältnmmäßig hoheBerlnslzifscr der Engländer lehrt, daß die schneidige Richtung, die im möglichst naben sprung- weisen Herangehen an den Feind bei svät eröisneteinFenergefecht gipfelt, das doch nicht viel Anderes ist. als eine verschleierte Rückkehr zu der mit Beginn der erhöhten Feuerwirkung in Wegfall gekommenen Stoßtaktik. bei de» weittragenden Gewehren neuen Systems sich als gänzlich hinfällig erwiesen hat. Die Fcuertaktik der Buren hat sich der schneidigen Hurrahtaktik der Engländer gegenüber stets als überlegen gezeigt. Erst mit dem Augenblicke, wo sich unter Marschall Roberts die Engländer aus das Manvvriren und Be drohen der biiriichen Rückzugs- und Berbstidungslstiieu legte», haben die Engländer Erfolge zu verzeichne» gehabt. Eine sehr beachtliche Erscheinung i» dem Burenkriege ist hier- nächst die umfangreiche Anlage von Felduerschanzunge». Das ganze Kampfsystem der Buren war ans die künstliche Gelände- Verstärkung gegründet, und auch beim Angriff erreichten sie durch ihr Eingräben und die Verstärkung der Flügel unter Schwächung der Frontlinie eine verheerende Krenzfenerwirkung, der die Eng länder mit ihrer Stoßtaktik nie widerstehen konnten. Die russische Theorie, daß „die Kugel eine Tbvrin, das Vaionet aber das einzig Wahre sei", ist gründlichst abgethan. Schießausbildung und Aus bildung in der Gcländebenutznng unter künstlicher Verstärkung der Jenerslellring, wohlüberlegtes Manövrirc». ausgiebiges Marschire» zur Umgehung der gegnerischen Stellungen, und zn Bürgen des Sieges geworden. Daß dessen Palme den Buren schließlich ent wunden wurde. liegt darin, daß die Engländer zur Erkciintuiß ihrer Fehler kamen und diese zu verbessern wußte». Vor alle» Dingen aber ist es der gänzliche Mangel an Disziplin, welcher den Untergang der Buren herbefführte. „Jeder Bur ist sein eigener General", dieses Wort laS man zu Beginn des Krieges sehr bäusig. Damit sollte dem Milizsysteme ein neuer Triumph bereitet werden. Die Milizschwärmer wußten nickst, daß gerade st, diesen, Worte die Vcrurtheilung des Systems liegt. Was der Bur von den Anord nungen seiner Führer nicht im ersten Momente als richtig nuffaßte, das that er einfach nicht. Eine Befehlsgebung bestand nicht. Jeder größeren Aktion ging ein Kriegsrath voraus, in dem auch jeder Unterführer seine Meinung zur Geltung zu bringen suchte. Ge lang ihm das nicht, so blieb er eine Zeit lang zürnend abseits, und ebenso verfuhren die Kämpfer in den einzelnen „Kommandos". Eine Uebereinstiimming in den Operationen wurde damit bis zur Unmöglichkeit erschwert. Das mag dcr ideale Standvunkt des Volksmilizheeres im Ziikunftsstnate sein, im Kriege gegen ein ge schultes Heer, wenn dessen sonstige Einrichtungen auch Alles zu wünschen übrig lassen, muß es schließlich zun, Untergange führen. So ist dcr Bnrenkrieg in seiner letzten Phase zur heilsame» Lehre geworden für alle Milizschwärmer. Niemals hatte ein reines Volk shecr. wie das jetzige burische, unter so aünstigen Ehaneen Gelegenheit, sich zu bethätigen. Niemals wohl ist der Vernich, mit einem reinen Volksheere ohne iedc militärische Organisation und ohne sachgemäß gegliederte Befehlsgebung .Krieg zu führen, niit so vorzüglichem Material unternommen worden, wie von dem kleine» Burenheerc und noch nie ist dieser Versuch, trotz zn Anfang des Feldzugs eingclretener geradezu verblüffender Einzel- erfolge. im großen Ganzen so vollständig gescheitert. Nicht die Tapferkeit und Intelligenz der einzelne» Kämpfer genügt: die Truppe als solche in ihren Verbänden, seien sic kleiner, seien sie großer, muß sich tapfer halten und intelligent sein, und das ist nur durch eine sorgsame Schulung zn erreiche», wozu die stehenden Heere, welche auf dcr breiten Grundlage dcr „Allgemeine n Wehrpflicht" ansgebant sind, die einzige Möglichkeit bieten. Xono p von. Fernschreib- und Fernsprech - Berichte vom 12. Juni. * Berlin. DaS „Militär-Wochenblatt" meldet: Prinz Fried rich Leopold wurde zuni Inspekteur dcr 4. Kavallerie-Inspektion (Potsdam) ernannt; der Kommandeur des 15. Armeekorps. Frhr. Meerscheidt v. Huellesseni. wurde in Genehmigung seines Abschieds gesuches mit den, Charakter als General der Infanterie zur Dis position gestellt: General Oidtmann. Inspekteur der Kiicasschnleir. wurde in Genehmigung seines Abschiedsgesuches zur Disposition gestellt: der Kommandeur der 17. Division. Herwarth v. Bitten- seid, wurde znm kvmmandirendcn General deS 15. Armeekorps ernannt. "Ei Sieben. Bei dem Festmahl im „Wiesenbaus" brachte Geheimer Rath Georg! ein dreifaches Glückauf aus das Kaiicrpaar ' ' er des Ged " ' ' 1 Wohl des Handetsmimsters Breseld aus. Dieser dankte und sühne ! aus, daß es die Leiter der Gewerkschaft verstanden hätten, auch in schwereren Zeiten, bei dem Preissturz des Silbers und Kiivfer.. die Werke hochzuhalkcu. Jetzt scheine eine glücklichere Zeit g: ^ kommen ;n sein. Redner lobte die gesunden Arbeitsverhältui'st. ! das Vertrauen auf der einen und die Fürsorge aus dcr anderen s Seite, gedachte anerkennend der Pflichttreue und Loyalität dcr Arbeiterschaft und trank auf die glückliche Zukunft des Mansfelder ^ Bergbaues. Sodann gedachte Geheimer Rath Zirkel dcr Ehrcu- .gäste, in deren Namen Oberpräsident v. Bötticher antwortete. Derselbe hob bervor, daß man nicht Sachse zu sein brauche, um den heutige» Tag unvergeßlich zu sindeu. au welchem es de, Kaiser sich nicht nehmen ließ, an dem Jubiläum 700iähriger Albet: theilzunehmen. Redner toastete ans die gewerkschaftliche Deputation. * Ho m bürg v. d. H. Der Kaiser und die Kaiserin sind kurz nach 0 Uhr Abends hier eingetroffen und von der Bevölkerung begeistert begrüßt worden. Berlin, fl!eichstag. Am B'-mdesrathstische Graf Po sadowsky. Im Reichstag trat offenbar das Bestreben hervor, heute womöglich zum Abschluß zu gelangen. Es wurde zunächst in die Reichsichuldenkommiisioii an Stelle deS ausgeschicdencn Abg. Gamp der Abg. Arendt gewählt. In der ersten Äerathung der Novelle ' zum Gesetze über die Ncch tsv erhä l t n isse in den deutschen ^Schutzgebieten. welche dieses Gesetz mit den Vorschriften des Getetzes über die Konsulargerichtsbarkeit in Uebercinstimmung bringt, erklärte Unterstaatssekretär Freiherr v. Richthosen: Wenn wir vielen Gesetzentwurf noch in zwölfter Stunde eingcbracht haben, so geschah daS deshalb, weil wir ihn für materiell unbedenklich halten und weil wir Gewicht daraus legen, so bald wie möglich die gegenwärtige Rechtslage dem Konsulargerichtsbarkeitsgcsetze entsprechend zu ergänzen. Wir bitten Sie. noch heute die Vorlage zn erledigen. Abg. Schräder lsr. Verein.) gebt näher auf die Vorlage eui. Abg. K i r i ch lCentr.) erklärt sich unter den obwaltenden Umständen mit dcr Verabschiedung der Vorlage einverstanden. 8 2b. Art. 1, wird sodann angenommen. Unterstaatssekretär v. Richthvsen gicbt dazu seine Zustimmung. Abg. Gröber (Ccntr.) beantragt folgenden 8 10a neu cinznsüacn: „Ten An gehörigen der im Deutschen Reiche anerkannten Religionsgcsell- ichaften werden in de» Schutzaebicten Gewissensfreiheit und re ligiöse Duldung gewährleistet. Die freie und öffentliche Ausübung Vieler Kulte, das Recht der Erbauung gottesdienstlicher Gebäude und die Einrichtung der Missionen der bezeichnet«» Religions gesellschaften nnterlicgen keinerlei gesetzlicher Beschränkung, noch Hinderung." Der Antragsteller erwähnt, daß schon früher ein Antrag Buol mit gleicher Tendenz eingebracht worden sei. Der Amrag wird nach kurzer Debatte angenommen. — Abg. Beck- Heidelberg lnatl.) beantragt, sofort die dritte Lesung vorzunchmen. —! Präsident Graf Ballestrem erklärt, daß dieses Verfahren durchaus. ungewöhnlich sei, zwar in dieser Session schon einmal vorgekommen, ein andermal jedoch von ihm als unzulässig zurnckacwiesen sei. Bei der Geschäftslage des Hauses werde er, falls Niemand im Hause, auch Niemand von oen Vertretern der Verbündeten Re gierungen widerspreche, da auch der Bundesrath ein Recht habe zu wissen, was aus der Tagesordnung des Reichstages steht, den .Antrag als zulässig erklären. Da Niemand widerspricht, laßt j der Präsident die dritte Leiung zu, die erfolgen soll, sobald die : Ergebnisse der beutigen Berathung gedruckt vorlicgen. — Zur idritten Berathung des Gesetzentwurfes betr. die Handels beziehungen zum Britischen Reiche liegen Anträge von allen Parteien außer den Sozialdemokraten vor. Die Vorlage wird in dcr Fassung dcr zweiten Lesung, Vollmacht bis 30. Juni 10M. angenommen. Ein vom Abg. Dr. P aas che beantragt ge welener Abänderungsantrag, die Vollmacht bis Ende des Jahre - 1!t03 zu crthcilen, wird vom Antragsteller mit Rücksicht auf die Geschäftslage zurückgezogen. — Es folgt die dritte Lesung des Scuchcngesetze s. Abg. B ö ck e I «"Antis.s bekämpft die Be stimmnng des 8 5, die dem Bnndesrath die Befugnis; gicbt, die An zeigepflicht auch ans andere Krankheiten, als die in der Vorlage ge nannten, auszndehnen. Da könnte ia der Bundcsratb die Nu zeigepflicht auch ans die Influenza erstrecken. Abg. Dr. Bende mann snatl.) hält die Aendcrnng. die das Gesetz gestern in zweiter Lesung durch Annahme eines sozialdemokratischen Antrags auf Gleichstellung des behandelnden mit dem beamteten Arzt er sichren, für eine Verschlechterung, sicht aber bei dcr Geschäftslage von einem Antrag auf Wicderbescitigrmg dieses gestrigen Vc schlnsses ab. Abg. Zubeil (Soz.- spricht sein Bedauern darüber aus, daß die Vorlage der Polizei zn viel Befugnisse einränmc. Abg. Rembold (Eentr.) wünscht, daß eine freie Auswahl des Pflegepersonals in jeder Beziehung gewährleistet sei. Abg. M üllcr Sagan (srs. Bp.) bedauert, daß das Gesetz sich ans Pest. Cholera re. beschränke, dagegen viele^ansteckende Krankheiten von großer Verhrcitnng unberücksichtigt tone, so die Tuberkulose. Aber seine Freunde stimmten dafür, damit wenigstens ein enter Schritt geschehe. Abg. Wurm (Soz.) erklärt, seine Partei lasse bc: diesem Geietz icdem ihrer Milglieder freie Hand für die Abstimm ung. — Das Gesetz wird danach endailtig angenommen. — Es folgt dritte Lesung der S tem P ei g esetz-R o v et I e. Bei Nr. 1c des Tarifs befürwortet Abg. Hilbek einen von den Nationallibercckcn und dem Eentrnm vereinbarten Antrag, den Stempel auf Nachschüsie von Kuren von 2 aus 1 Prozent herab zmetzen. sowie auch diejenigen Nachschiffc ganz stemvelfrei zu lassen, welche „zur Erhaltung des Betriebs in seinem bisherige Nmfaiicze bestimmt sind und verwendet werden". Nachdem auch Gras r„riola und Müller-Fnlda sür den Antrag gesprochen und Abg. Müller- Sagan ihn als kleineres Hebel ebenfalls aceeptirt batte, wird er einstimmig angenommen. Im klebrigen wird der Tarif und daS Gesetz selbst unverändert in der Fassung zweiter Lesung angenommen. Die Geiammtabstiminung über das ganze Gesetz ist aus Antrag Müller-Sagan eine nament liche, und es erfolgt Annahme mit 208 gegen 87 Stimmen. Mit Nein stimmten Sozialdemokraten. Polen und Freisinnige. — Nun wird zunächst das Gesetz über die RechtsvcrbSItnisse in den L>chutz gebieten in dritter Lesung en bloe angenommen - Es folgt die dritte Lesung der Zolltarif-Novelle. Die definitive Annahme erfolgt obnc jede Debatte. Endlich findet die dritte Leiung des Flottengesetzes statt. Abg. Freiherr v. Stumm (Reichst'.) erklärt die vom Abg. Bebel in zweiter Lcsnng gemachten Angaben über den Gewinn der Krnpp'ichen und Dillinger Werke an den Panzerplatten als weit über den Thal bestand binausgedend. Tbatiache sei außerdem, daß kein Reich die Panzerplatten billiger geliefert erkalte, als gerade das Deutsche Reich. Abg. Ocrtel-Sachsen führt aus, seine Freunde hätten ihre Zustimmung zu dem Flottengeirtz niemals abhängig gemacht K- ——? 2. 8Z.T!? ZA 5
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