Suche löschen...
Sächsische Dorfzeitung und Elbgaupresse : 18.08.1925
- Erscheinungsdatum
- 1925-08-18
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480533490-192508186
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480533490-19250818
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480533490-19250818
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Dorfzeitung und Elbgaupresse
- Jahr1925
- Monat1925-08
- Tag1925-08-18
- Monat1925-08
- Jahr1925
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Erscheint täH sich mst den Besta-e«! Mußestunden, Aus alter und neuer Ae Viensiag, den ^S. August ^9^ 192S Auftz-g, »ird fästig. in Am» mm, «»stre^ebers. !. VarBezi RH.Gewa Lfrieq, Steens usw. Has der »«sehee keinen Anspr»ch aus Zeitung ob. AaSß^s.d.Lesegtldes. vmck . Clemens Lai Lei unverl. etngesundt. Manuskripten ist Rückport» be^i Aernspr. aufyeged. werden, An«. wlr »tns Verantwort, b MWW ANHElgEf Vlaf«vttz, Loschwitz «itz, «ie! dE« N«tO« z» DvEMdE« für vte Stadtteile hrvitz und Laubs-M (L «nb M. VerwartAN-rbe-lr») der Gemeinden Wach- Weihiy »nd Schönfeld, sowie der Amtehauptmannschaft Dresden. !S. IN^ !». en yd. rch. Me Regelmg der inIeraMeüen Schulden Die Notwendigkeit einer Tlachprüfung -er deutschen Leistungsfähigleit DaS Problem der interalliierten Schulden, das in der Entwicklung der europäischen Poli tik nach wie vor eine sehr große Rolle spie, len wird, ist durch gewisse Vereinbarungen zwischen Chamberlain und Briand in ein neues Stadium eingetreten, das auch aewisse Rückwirkungen auk die Nevara» tionsfraae haben kann. In Deutschland hat man daher Veranlassung, die Erörterungen über die Schuldensrage mit großer Aufmerksamkeit zu verfolgen. Wie erinnerlich, ist noch keine endgültige Revarationssumme für Deutschland vorgesehen. da sowohl da» DaweSgntachten als auch die finanziellen Abmachungen der. Londoner Kon. ferenz mit Rücksicht auf das noch uügelSste alliierte Schuldenproblem von einer Fests«, zung der gesamten ReparattonAschulb Abstand genommen und diese Frage für einen späteren Zeitpunkt offen gelassen haben. Bon einer Einigung zwischen England und Frankreich hängt jedenfalls sehr viel äb. denn schließlich muß Deutschland in absehbarer Zeit volle Klarheit darüber gewinne«, i« welcher Höbe es Revaratiouen zu leiste« hat. und wie lange der Zustand der Reparations. Verschuldung gegenüber den Alliierten an. dauern soll. Deutschland hat die Verpflich tungen des DaweSgutachtens auf sich genom men, weil es hofft, daß man auf diesem Wege zu einer Lösung des Reparationsproblems kommen kann, dos für die künftige politische Entwicklung ständig neue Gefahren oder Kon- sliktSstosse mit sich bringen kann, wenn cS von selten der Gläubiger Deutschlands etwa dauernd alS Machtinstrument benutzt werden soll. Nach den Mitteilungen der französischen und englischen Presse soll die frauz-silche Schuld an England aus 15 Millionen Pfund, das sind 8VV Millionen Goldmark. ermäßigt worden sein. Die französische Ber. schulduna würde demnach erheblich abgenom men haben, so daß es schließlich auch möglich sein muß, die Gesamtverpflichtung Deutsch lands nach der Einschätzung der Zahlungs fähigkeit deS Reiches endgültig zu regeln. Der wirtschaftliche Aufschwung, de« die amerikanische« Sachverständigen kür Deutschland vorausacsagt haben, ist voll ständig ausaebliebeu Die amerikanischen Bankiers. . die überein stimmend ausgerechnet hatten, daß die deutsch" Industrie in den nächsten Jahren mit Mil- liarden-Ueberschttssen zu rechnen hätte, wie sie wohl für die Reparationsleistungen in Be, tracht kommen könnten, sind von einem voll- ständig falschen und einseitigen Standpunkt auSgegangen und werden durch die tatsäch lichen Verhältnisse in einer geradezu kata strophalen Weise desavouiert. Dieses Unglück muß für Deutfchlaud um ko schlimmere Folae« haben, als die tatsäch liche NumNalichkeir besteht, jetzt wieder eine Revision der Londoner ZahluugS» bedinauugen sorder» z« «ole». Die übernommenen Verpflichtungen müssen erfüllt werden, selbst wenn dadurch -er Pro- zeß ber Verarmung Deutschlands riesenhafte Fortschritte macht. Sollte jedoch eine Rege- lung ber interalliierten Schulden wirklich zu- stände kommen, so wird unter Umständen ein Anhalt-punkt dafür gegeben sein, uch die Reparationsfrage wieder' in den Vorder grund zu stellen «nd neue Mittel «ud Wege für eiue erträglichere Gestalt»«« de- voa Deutschlaud Über«»«- meue« Bervslichtuuae« z« sorder». Immerhin können Jahre vergehen, ehe dieser Zeitpunkt erreicht sein wird. Deutscherseits muß man aber schon jetzt die Gelegenheit wahrnehmen, um vor aller Weit darauf hinzuweise», w^ch ernste Gefahre« Der Entführungsschwindel von Saarbrücken Französische Mache! Dor einiger Zeit meldeten wir. daß die Saarpoli-el einer »Verschwörung" auf dte Spur gekommen sei. die sich angÄlich gegen -en Separatisten und Herausgeber des in französischem Solde stehenden »Neuen Saar- kourier", Dr. Schöttler, richten wollte. Wie mitge!eilt wurde, sollen Angehörige nationa ler Verbände geplant hahen, Dr. Schöttler im Auto zu entführen, um ihn vor ein Femegericht in München zu stellen. Lieber den - Ursprung dieser mysteriösen Enb- führungsgeschichte werden nunmehr folgende interessante Einzelheiten aus Saarbrücken mitgeteilt: SS ist bewiesen, daß der ganze Lntz- führungsversuch «ine abgekartete Mache zwischen k«N Angeber Steigner und dem .Uebepallenen" Dr. Schöttler ist. die vor 14 Tagen den Plan in der Schöttlerschen Dilla am Neugrabenweg besprochen und festgelegt haben! Der als Landesverräter übelbeleumundete ehem. Wachtmeister Steigner ist nämlich nachgewiesenermatzcn der Fabrikant der auf gefundenen Bomben, der Dieb des Spreng materials und der Derbringer des Waffen arsenals in die Wohnung der »Verschwöre» nen". Ein arbeitsscheues Subjekt aus Ott- we'ler, Zimmer, der auf der ^.anzösischen Bergwerksdirektion Angeberdicnte geleistet hat. ist der Vermittler zwischen Steigner und dem sogenannten Haupttäter Gbel, den man nach München geschickt (i) hat. »m dort für eine »nationale Sache" Leute zu werben. Der Geldgeber Köchlin als Vertreter des französischen Auswärtigen AmtS^ der als »Service des Etudes Economipues" mit sei nem Stab bei der französischen DergweriS- direktion geführt wird, ist nämlich der eigent liche Finanzier des ausgeheckten Attentats- plänchens der Schöttler, Steigner und Kon sorten ! In ihrer Finanzlage mochte es nun den arbeitslosen Landesverrätern günstig erschei nen. durch Inszenierung eines »Attentats" der Regierungsabteilung des Innern das ge wünschte Material gegen neuen Zuschuß zu liefern, um für die nächste Dölkerbundstagung im September die »Gefährdung der öffent lichen Sicherheit" durch deutsche Nationalisten beweisen zu können. Man will nämlich damit die Notwendigkeit der völkerrechtswidrigen Beibehaltung des französischen Militärs sowie der Ersatznod- verordnung im Daargebiet begründen und die von den deutschen Parteien des Sao»- gebiets und der Reichsregierung eingelegten Proteste unwirksam machen. Hier laufen die politischen Fäden des nebensächlichen AnschlagSplanes hin, die für das Deutschtum des Saargebietes viel wich tiger sind als das zusammengelogen« Zeug von natirnalistischen Femekcmplotten. für die Zukunft Deutschlands sich ergeben, wenn der jetzt drohende Zusammenbruch kur deutschen Wirtschaft nicht aufgehalten wird. Gerade «eil wir mit Frankreich neue wirtschaft liche Bereinbarvnaen treffe« wolle«. ««- weil -er deutsch« Außenhandel durch die unaeklärteu Frage« der Wirtschaftsver träge noch völlig i» der Luft schwebt, ist es notwendig. daran zu eriniuer«. daß die deutsche Lesswugsfähiakeit au die Rentabi- lität ber -eotscheu Wirtschaft gebuude« ist. Die Verfasser deS DaweSgutachtens haben die- sen Grundsatz zuerst aufgestellt, indem sie be tonten, daß -ie von der deutschen Regierung zu leistenden Zahlungen auS den Erträgnissen der Wirtschaft entnommen werden sollen. Geht der Prozeß -er Kapitalnot und -ef Verarmung der deutschen Industrie in dem bisherigen Tempo weiter, ko wird man vor aussehen müssen, daß die deutsche Regierung in wenigen Jahren genötigt sein kann, eine nochmalige Nachprüfung der -rutschen Lei stungsfähigkeit zu fordern. Nach de« ausdrücklichen Vestim««nqe« deS DaweSgutachtens ist Deutschland hier zu berechtigt. aber eS wird von diesem Recht selbstverständ lich nur dann Gebrauch machen, wenn kein anderer SuSrveg mehr übrig bleiben sollte. AuS all diesen Gründen ist e» «in Erforder- nts der deutschen Außenpolitik, sich mit allen die finanziellen und wirtschaftlichen Probleme berührenden Fragen eingehend zu beschäftigen, um für spätere Eventualitäten gerüstet zu sein. , . Oie englisch-französischen Schulden. Verhandlungen Caillaux wird sich demnächst nach London be- geben, um mit Churchill die Frage der franzö- fischen Schulden an Englan- zu besprechen. Der genaue Zeitpunkt be» Besuche» steht noch nicht fest. Jedoch rechnet man damit, daß er End« dieser oder Anfang nächster Woche Kattstnben werbe. Der amtliche britische Funkdienst be- merkt hierzu: Dte Grundsätze, nach denen Estg. land in der interalliierten Schuldensrage zu handeln gedenkt, sind in ber sogenannten Val- four-Rote enthalte«. England kann die Schul- -en ber Alliierten nur soweit erlassen, al» seine eigenen Zahlungen an Amerika noch gedeckt sind. Der Jahresbetrag -er Zahlungen an Amerika beträgt einschl. der Zinsen 40 Mil- ltonen Lstr. Die französischen Schulden an England werden auf insgesamt 62S Millionen Lstr. geschätzt. Oie Regelung der belgischen Kriegs schulden an Amerika Einer Meldung aus Plymouth (Ber- mont) zufolge soll Präsident Coolidge sich dahin geäußert haben, daß ein Abkommen über -ie Bedingungen für -ie Rückzah lung der belgischen Schulden an Amerika, worüber der Präsident mit dem Schatz sekretär Mellon eine zweistündige Kon ferenz hatte, wahrscheinlich morgen ge troffen werden wird. Oeutfch'franzöfifche Unterhandlungen? (Eigener Informationsdienst.) Wie wir von unterrichteter Seite er fahren, wird nach der Ueberreichuna der französischen Note über -ie Sicherheits frage zunächst ein deutsch-französischer Meinungsaustausch stattfinöen, der vor aussichtlich mehrere Wochen andauern dürfte. Die Reichsregierung hat sich dazu entschlossen, diesen Weg zu wählen, da Frankreich am meisten von allen West mächten an dem Zustandekommen deS Sicherheitspattes interessiert ist. Schon gelegentlich det Ueberreichuna der fran zösischen Antwort soll eine längere Be sprechung -wischen dem Außenminister Dr. Stresemann und dem französischen Botschafter de Margerie stattfinden. Verkauf der Aga an Amerika? Wie -er .^vürfencourter" wissen will, sollen zurzeit zwischen ber Aga und amerikanischen Interessenten Verhandlungen über einen Ber- kauf der gesamten Aktien ber Aga und somit de» hiesigen Werke- schwebe». Ver polnisch-tschechische Kampf gegen den deutschen Bodeo« besitz Der Besitz de« BodenS ist mit das wichtigste Moment im nationalen und nnrüchaftlichen Leben der Völker. Die Wahrheit dieses Satzes zeigt sich, wenn wir den schweren Selbstbehauy» Lungskampf betrachten, Len das Deutschtum insbesonder in Polen und in der Tschechoslo- vakei zu führen hat. Einem Volke, LaS des natio nalen Bodens beraubt wird, wird die Grundla ge seines Daseins entzogen, eS wird entwurzelt. Der Kampf um den Boden ist daher der wich tigste Faktor in dem heißen Nationalitäten ringen, das sich z. Zt. im Osten abspielt. In Polen wie in der Tscheche! beobachten wir das gleiche Verfahren. Beide Länder suchen plan mäßig durch sogenannte Agrarreformgesetze die Deutschen von ihrem Grund und Boden zu bringen, den so erworbenen Boden zu na tionalisieren und die Deutsche» damit Heimat- und wurzellos zu machen. DaS polnische Agrargesetz ist am 21. Juli nach heftigen Kämpfen vom polnischen Reichstag (Sejm) angenommen worden, und wird in Kürze Gesetz werden. Der Kamps- charakter dieses Gesetzes ergab sich aus der De- batte, er ist auch sonst nach dem Inhalt ganz offensichtlich. Das Gesetz richtet sich zweifellos gegen die nationalen Minderheiten. Selbst die slawischen Minderheiten mußten diese Ten- dcnz deS Gesetzes erfahren. Denn ein vü» ihnen gestellter Antrag, daß bei der Landver- teilung in den Ostgebieten die ortsansässige Bevölkerung in erster Linie berücksichtigt wer den solle, wurde von den national polnischen Regierungsparteien glatt abgelehnt. Vorzugs weise aber will daS Gesetz dte deutsche Minderheit treffen. Der deutsche Groß grundbesitz, der trotz aller Gewaltmaßnahmen immer noch VOA aller Güter in Händen hat, soll enteignet und zerschlagen, und damit eins der stärksten Bollwerke deS Deutschtums ver- nichtet werden. Der Enteignung verfallen zuerst alle Güter deutscher Landwirte, die sich verpflichtet hatten, das Gut nicht an polnische Käufer weiterzu geben. Von dieser Bestimmung wurden vier Fünftel Les deutschen Besitze- und neun Zehntel aller Ländereien Polen- betroffen. ?!ür eine restlose Aufteilung sind vorgesehen dix deutschen Rentengüter. Besonders ver hängnisvoll ist die Bestimmung des Agrarge- sctzes, daß von den TetlungSmächten unter be sonderen Bedingungen erworbene Grundstücke ohne Schonung irgendeines Restbesitzes- bis aufs letzte ausgeteilt werden sollen. Bei dem besonderen Charakter der polni schen Politik ist naturgemäß der deutsche Grundbesitz in den westlichen Grenzgebieten Polens besonder- gefährdet. Die Folgen werden sich auch iu wirtschaftlicher und sozia ler Beziehung bald zeigen. Der deutsche Grundbesitz, nicht nur der große, hatte LaS Land zur Blüte gebracht und dem Boden zu einer unerreichten Kultur verholfen. Ob diese Blüte nach der Zerschlagung aufrecht erhalten werden kann, ist mehr alS zweifel- Haft. Die Gefahr einer Produktionsmtnde- rung liegt jedenfalls sehr nahe. — Aelter als die polnische Agrarreform ist die tschechische. Sie trägt r den revolu- tionäre» und NationaltskrungS-Eharakter direkt an der Stirn. Unter dem trreführen- den Namen Bodenreform" führt sie gerade- zu bolschewistische Grundsätze in die Agrar verhältnisse Böhmen» und Mähren» ein. Ge mäß dem Bodenreformgesetz vom 16. 4. 1S1S, bei dessen Abfassung -ie Deutschen nicht ver treten und nicht beteiligt waren, wurde jeg- ltcher Großgrundbesitz in der Tscheche«, d. b. alle Komplexe über 150 ha landwirtschaftlichen Bode«» oder 260 ha Boden» überhaupt be schlagnahmt. Auch bei dieser Bodenreform zogen die Deutschen den kürzeren. Denn dte praktische Handhabung war absolut deutsch feindlich. Deutsche Interessenten wurden über dte vestimmungen der Zuteilung dauernd
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite