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Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 27.12.1854
- Erscheinungsdatum
- 1854-12-27
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1878454692-185412272
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1878454692-18541227
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1878454692-18541227
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungFreiberger Anzeiger und Tageblatt
- Jahr1854
- Monat1854-12
- Tag1854-12-27
- Monat1854-12
- Jahr1854
- Titel
- Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 27.12.1854
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Uhr. er. nst ein 1854. Mittwoch de« 27. December W. 300. 1 und dreier. ftiricirt werde». endorss uen . dergsi upchen. Nudeln. ieiS. Sauer- nst ein :sthorr ist ein latz. Erscheiut jeden Wochentag stütz g Utzr. Preis vierteljLtzrlich 15 Ngr. — Inserate «erde« an de» Wochentagen nur bi» Nachmittag» Z Utzrj für die nachsterscheinend» Nummer angenommen und die gespaltene Zeile mit 5 Pfennige» berechnet. I, und »Scheiu Jahren durch die Thaten des Schinderhannes (sein eigentlicher Name war Johannes Pickler, — seine Frau ist erst vor wenig Jahren in einem Dorfe unweit Oberstem gestorben) übel beru fenen Gegend liegen an der Nahe, dem Jdarbache, dem Fisch- Lache und andern Bächen des Hochwalds die Schleifmühlen oder sogenannten Schleifen, kleine, unansehnliche, schiefergedeckte Häuschen, deren spritzende Wasserräder allein die in ihrem In nern herrschende Betriebsamkeit verrathen. Ueber den Ursprung des Schleifergewerbes weiß man wenig Bestimmtes, doch wird dasselbe wohl bis in das Mittelalter zurückreichen. Schon 1497 verboten die Herren von Oberstein, deren Burg noch jetzt das Städtchen überragt, bei „Leib- vndt Lebensstraff" Edelsteine zu Fraisen zu graben, „er entrichte dan der Herrschaft den dritten Centner. Vom Jahre 1603 findet sich ein Kaufcontract vor über eine „Schleyfn.uehle vff der Jderbach", die, wenn auch nicht die einzige, doch keinesfalls viele ihres Gleichen hatte. Einen bedeutenden Aufschwung hat das Gewerbe erst in neue ster Zeit erhalten. Während im Jahre 1826 die Zahl der Schleifen nur 32 betrug, in welchen 200 Schleifer und 5 Boh rer Beschäftigung fanden, zählt man jetzt 109 Schleifen, jede mit 3- 5 Schleifsteinen, und alljährlich werden noch neue ange legt. Gegen 900 Schleifer, 70 Bohrer und eine große Zahl von Goldarbeitern oder richtiger Tombackschmieden, welche die Einfassung besorgen, finden lohnende Arbeit. An den meisten Achatschleifereien. Wer kennt nicht die niedlichen, geschmackvollen und wohl- »len Achatwaaren? Diese glänzenden Sächelchen des Schmucks, ks Luxus und des täglichen Gebrauchs? Diese Knöpfe, Dosen, Ange, Federhalter, Messergriffe, Brochen, Stecknadeln, Ohrge singe, Stock- und Schirmknöpfe, Uhrschlüssel, Armbänder, kreuze! Wohl Wenige wissen aber, wo und wie diese Tausende und aber Tausende von nützlichen und überflüssigen Dingerchen der genannten Bäche hat schon die Zahl der Schleifen ihre na türliche Grenze darin gefunden, daß bereits jeder Fuß des* Ge fälles benutzt ist, und nicht seltey kommt es daher zu Processen, über Schmälerung oder Entziehung des Wassers. Demgemäß sind denn auch in neuerer Zeit im benachbarten Preuße« Schleifmühlen angelegt. Von den Zeiten der französischen Occupatio« war das Ge werbe bis ganz vor kurzem durchaus frei. Da nun gute Schleifer täglich wohl einen Thaler und mehr verdienen, einzelne beson ders geschickte sogar das Doppelte und darüber, so wurde der Zudrang so groß, daß man einige Beschränkungen für nöthig gehalten hat, — ob mit Recht, steht dahin. UebrigenL ist die Arbeit mühsam und beschwerlich genug. Die Schleifer liegt« in einer Reihe nebeneinander, lang ausgestreckt auf Brust und Bauch, auf schmalen hölzernen, ungepolflerten Bänken (Polster oder Kissen unter der Brust sollen Schwindsucht erzeugen), welche die größte Aehnlichkeit mit dem Bordertheil eines Brust harnisches haben, vor den halb in eine kellerartige Versenkung hinabreichenden Schleifsteinen und behaupten, nur so die nölhige Stütze und Festigkeit für die Arme zum Andrücken des Achats gewinnen zu können. Da die riesigen Steine aus grobkörnigem rothem Sandstein mit Rillen und Aushöhlungen zur Hervor bringung verschiedener Formen beständig mit Wasser beträufelt werden, so erstarren den Arbeitern die Hände von dem abspritzen den Wasser während der kälter« Jahreszeit so, daß der Ofen bis in den Sommer hinein nicht kalt werden darf. Ganz unter brochen wird die Arbeit nur, wenn durch anhaltenden Frost oder Hitze die Bäche versiegen. In einer Ecke des Raums find meistens ein oder mehre Cylinder von weichem Holz angebracht, auf welchen, getrieben von dem großen Wellbaum, die geschlif fenen Sachen mit Schmirgel u. s. w. polirt werden. Dies ist eine mehr langsame als schwierige Arbeit und fällt daher mei stens den Lehrlingen zu. Rotkrende metallene Scheiben diene« zum Zerschneiden der größern Steine; größere Aushöhlungen und Löcher werden geschliffen, kleinere mit Diamanten gebohrt. Die zur Verarbeitung kommenden Steine find: Achat (nach Einigen ein Gemenge von Amethyst, Chalcedon, Jas pis u. s. w., nach Andern nur verschieden gefärbter Chalcedon), Karneol (rother Chalcedon), Onyx (gestreifter Chalcedon), Quarz- Jaspis, Heliotrop, Amethyst,Bergkrystall, versteinertes Holzu.s.w. von denen manche vorher künstlich, aber dauerhaft gefärbt wer den. Die Achate werden oder wurden in den Bergen der Um- In dem oldenburgischen Fürstenthum Birkenfeld an der Hahe, dort, wo dieser bei Bingen in den Rhein fallende Fluß emig mehr als ein starker Bach ist, liegt das Städtchen Ober kin, bekannt über die nächste Umgegend hinaus durch seine wildromantische Lage und seine malerisch in den Felsen gehauene Kirch«. Ein halbes Stündchen davon entfernt, am wasserrei chen Jdarbach, liegt Idar, das schnell emporblührnde Barmen jenes betriebsamen Elberfeld-Oberstein. In dieser vor 50—60 Freiberger Anzeiger und Tageblatt
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