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Zwönitztaler Anzeiger : 21.10.1886
- Erscheinungsdatum
- 1886-10-21
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1859945678-188610210
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1859945678-18861021
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1859945678-18861021
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungZwönitztaler Anzeiger
- Jahr1886
- Monat1886-10
- Tag1886-10-21
- Monat1886-10
- Jahr1886
- Titel
- Zwönitztaler Anzeiger : 21.10.1886
- Autor
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MihMler DzeiM. Localblatt für Zwönitz, Mcdcrzwönitz, Kühnhaide, Thalheim «nd Umgcdnng. (Fortsetzung des „Anzeiger für Zwönitz und Umgegend".) Amtliches Organ für den Stadtgemeinderath, den Kirchen- und Schulvorstand zu Zwönitz. ll. Jahrgang. Redaction, Druck und Eizenthum von S. B. Ott in Zwönitz. 1l. Jahrgang. 1886 Donnerstag, den 21. October. Dieses Blatt erscheint wöchentlich drei Mal (Dienstag, Donnerstag und Sonnabend) und ist durch alle Postanstalten, sowie durch die Expedition und deren Austräger vierteljährlich für i Mark 20 Pfg. (incl. Bringerlohn) zu beziehen. — Die Insertion beträgt für die dreigespaltene Corpuszeile oder deren Raum 10 Pfg. und werden Inserate bis Nachmittags 2 Uhr TagS vor dem Erscheinen des Blattes angenommen. Zeitliche und Sächsische Ungelegenheiten. — Für die Versendung von Wild durch die Post sind neuer dings folgende Bestimmungen erlassen worden: wenn mehrere Rehe oder Fasanen oder Hasen rc. als ein Packet angesehen werden sollen, so müssen sie entweder in Netze, Kisten oder dergleichen verpackt, oder sowohl an den Enden als auch in der Mitte, und zwar hier mittelst eines starken, fest umgelegten und versiegelten Leinwandstreifens, zusammengebunden sein. — Zwickau, 16. October. Das Ergebnitz der Fischerei im communlichen Schwanenteiche am vorgestrigen und gestrigen Tage ist ziemlich weit Hinter den gehegten Erwartungen zurückgeblieben. Da der Teich diesmal vier Jahre stand, Hostie man auf eine auch in dieser Höhe in den heurigen Haushaltplan eingestellte Einnahme von 7000 Mark, es sind jedoch nur etwas über 4000 Mark gelöst worden. Man begegnet, da das bezügliche Ertragnis auch früher geringer als veranschlagt ausgefallen ist, vielfach der Ansicht, daß für die Stadt vortheilhaster sei, wenn dieselbe die Fischerei im Teiche auf eine längere Reihe von Jahren verpachte. — Plauen, 18. Oct. Ein Mann aus Haselbrunn grub gestern Nachmittag auf einem Felde in Reitzig Kartoffeln nach. Der Pächter verbot es ihm, der Mann hörte indetz nicht. Da holte der Pächter seine Flinte, schotz nach dem Kartoffelstoppler und verwundete den selben derart am linken Oberschenkel, daß er nach wenigen Minuten todt war. Der Erschossene hinterläßt eine zahlreiche Familie. Der Thater ist noch gestern Abend von der Gendarmerie verhaftet worden. — DaS k. Landstallamt zu Moritzburg hat die siebente Mit- theilung an die sächsischen Pferdezüchter herausgegeben. Dieselbe enthält außer verschiedenen Bekanntmachungen den Bericht über die Stutenmusterungen und Fohlenschauen im Jahre 1886, Verschiedenes über die Rossigkeit der Stuten und über die Behandlung von Stuten. Diese Druckschrift, welche den Landwirthen durch die k. Amtshaupt- mannschasten (nur für dieses Jahr noch) unentgeltlich verabreicht wird, wird ihnen auf Verlangen auch durch die Post — jedoch un- frankirt — zugesendet. > — In einem Dorfe bei Zittau wurde dieser Tage in einer Zwangsversteigerung ein Haus für 16 Mark zugeschlagen. — Dresden. Von der sich immer mehr steigernden Benutz ung der Königlichen Altersrentenbank in Dresden-Altstadt, Landhaus- stratze 16 im Landhaus — legt auch das laufende Jahr wieder ein beredtes Zeugniß ab; denn im ersten Viertel desselben wurden 589 941 M., im zweiten 635 349 M. und im dritten 782 913 M., in jedem aber mehr als in allen früheren Quartalen eingezahlt und eS hat die Einlagensumme des lausenden Jahres bereits zwei Millionen Mark überschritten. Diese Summe, die bis jetzt noch in keinem Jahre erreicht wurde, hat sich durch 4903 einzelne Einlagen angesammelt; auch der Minderbemittelte hat dazu vielfach beigctragen. Denn mehr als der dritte Theil der Einlagen bestand in solchen von 10 M. oder weniger und 230 Stück betrugen nur 1 M. Gerade dadurch, daß man bei der Altersrentenbank Einlagen schon von 1 M. an bewirken kann, ist den minderbemittelten Bevölkerungskreisen die größte Erleichterung zum Rentenerwerb geboten. Die im ganzen Lande verstreuten Agenturen der Bank sind zur Annahme von Ein zahlungen ermächtigt. Der durch die kleinen Einlagen erwachsende unverhältnitzmätzig hohe Portoauswand wird von der Altersrenten bank selbst getragen und fällt bei ihr wenig ins Gewicht, da er durch die großen Einlagen, die der Bank zudem meist direct, ohne Ver mittelung der Agenturen zufließen, übertragen wird. Letztere pflegen mit Capitalverzicht, erstere aber — die kleinen Einlagen — mit Capital- vorbehalt eingezahlt zu werden. — Leipzig. Eine aufregende Scene spielte sich am Donnerstag Abend in einem Leipziger Cafö chantant ab. Mitten in einer Ge- sangsaufführung zog plötzlich ein unbekannter, elegant gekleideter Herr einen Revolver aus seiner Rocktasche und richtete ihn auf sich. Alles sprang entsetzt hinzu. Die Damen kreischten, einige sielen in Ohnmacht und die neueste Tingeltangelpoesie fand eine jähe Unter brechung. Kurzum, die Aufregung war unbeschreiblich. Dem Lebens müden ward die mörderische Waffe entrissen, und was stellte sich heraus? Der Revolver war au« Chocolade. Natürlich löste sich nun der allgemeine Schrecken in ungeheure Heiterkeit auf. — Leipzig. In der Waldstrabe stürzte am Sonnabend ein mit Kübeln voll Himbeersaft beladener Rollwagen um uud der Inhalt der Gefäße — 100 Centner von dem süßen Safte — ergoß sich auf die Straße. — In dem am Sonntag früh von Görlitz nach Dresden fahrenden Eisenbahnzuge befand sich eine Dame, welche kurz nach der Abfahrt von Station Gersdorf plötzlich die Nothleine zog. Alle Paffagiere hatte ein unnennbarer Schrecken ergriffen; die Coupee- fenster werden geöffnet. Zugführer und sämmtliche Schaffner eilen von Wagen zu Wagen, um Nachfrage zu halten — da erscheint ein Damengesicht aus dem einen Coupeefenster heraus, ruft den Herrn Inspektor und sagt in recht verbindlicher Weise: „Ach verzeihen Sie, mein Herr, daß ich so frei war, mich der Nothleine zu bedienen; — ich habe am Billetschalter auf Bahnhof Görlitz mein Portemon naie mit 100 Mark liegen lassen, wollte nur hiervon Meldung machen, damit die nöthigen Schritte zur Wiedererlangung der Gelder ge schehen können. Bitte, jetzt kann die Fahrt weiter fortgesetzt werden." — Die Bäcker-Innung in Zeulenroda hat beschlossen, das in den letzten Jahren daselbst eingebürgerte Hausiren und Herumtragen mit Bäckerwaaren in Zukunft einzustellen, da dasselbe als eine im höchsten Grade undelikate Sache anzusehen sei, indem die betreffen den Backwaaren von vielen Händen berührt und angefaßt und auf die Weise verunreinigt würden, wodurch möglicherweise sogar Krank heiten übertragen werden könnten. — Gera. Wie das hiesige „Tageblatt" berichtet, ist gestern in dem Stunde von hier gelegenen Marktflecken Langenberg ein Arbeiter einer dortigen mechanischen Weberei kurz nach dem Beginn des Vormittagsgottesdienstes in die Kirche gekommen und hat, als der der allgemeinsten Achtung sich erfreuende Prediger, welcher neulich an dem Thüringer Kirchentag sich in hervorragender Weise bethei- ligte, die Kanzel betreten und die Predigt begonnen hatte, denselben unterbrochen und geschmäht. Der Mensch, welcher aus Greiz stam men und früher Stuhlmeister gewesen, in seinen Verhältnissen aber zurückgekommen, dem Trünke ergeben und zeitweilig am Delirium leiden soll, ist nach dem Gottesdienste sofort verhaftet worden. Uundschau. Deutsches Reich. Kaiser Wilhelm hat seinen Herbstaufenthalt in Baden-Baden beendigt und Mittwoch Nachmittags 5 Uhr den ge nannten Badeort mittels Extrazuges verlaffen. Die Ankunft des Kaisers in Berlin dürfte nach den getroffenen Neisedispositionen am Donnerstag Vormittag >/z9 Uhr erfolgt sein. Die Kaiserin ist am Donnerstag von Baden-Baden nach Coblenz ttbergesiedelt, um daselbst noch einige Wochen zu verbringen, ehe sie an die Seite ihres er lauchten Gemahls nach Berlin zurückkehrt. Zur Feier des 55 Geburtstag des Kronprinzen Friedrich Wilhelm hatte die Reichshauptstadt am Montag reichen Flaggenschmuck an gelegt. Zahlreiche Gratulanten aus allen Bevölkerungskreisen fanden sich im Lause des Vormittags im kronprinzlichen Palais ein, um durch Eintragung ihrer Namen in die daselbst aufliegenden Listen dem hohen Herrn ihre Verehrung auszudrücken. Die Geburtstags feier des Kronprinzen fiel diesmal mit dem 25jährigen Jubiläum der Frau Kronprinzessin als Chef des 2. Leib-Husaren-Regiments zusammen. In Posen, dem Hauptgarnisonsorte des genannten Elite- Regiments, wurde das Jubiläum des erlauchten Regimentschefs durch eine Parade des Regiments vor dem commandirenden General, v. Meerscheidt-Hülleffem, Festdiner des Osficiercorps im Casino-Saale und eine Festlichkeit der unteren Chargen im Lambert'schen Saale begangen. Die abfällige Kritik, welche die „Nordd. Allg. Ztg." anläßlich des nationalliberalen Parteitages in Köln an der gesammten Haltung der nationalliberalen Partei auszuttben für gut fand, hat dem Re gierungsblatt« seitens der ganzen gemäßigt liberalen Presse scharfe Entgegnungen eingebracht. Selbst die „Köln. Ztg.", welche doch mit der Regierung in gewisser Fühlung steht, wie aus den officiösen Auslastungen hervorgeht, welchen man in diesem Blatte häufig be gegnet, kann nicht umhin, der Berliner Collegin gehörig den Text zu lesen. U. A. schreibt das rheinische Weltblatt: „Das „Fort schreiten" hat die ehemalige Fortschrittspartei allerdings in dei(
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