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Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 07.09.1901
- Erscheinungsdatum
- 1901-09-07
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1776437853-190109078
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1776437853-19010907
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1776437853-19010907
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLichtenstein-Callnberger Tageblatt
- Jahr1901
- Monat1901-09
- Tag1901-09-07
- Monat1901-09
- Jahr1901
- Titel
- Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 07.09.1901
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Woche«- und Nachrichtsblatt zugleich HejWr-A«Mer sm Kohndsrs, Ködlitz, Kernsers, Msdors, St- Wim, Keimichsort, Mmo« «. MW. Amtsblatt für den Kadirat zu Lichtenstein. ' — 51. Jahrgang. - - - - - Nr. 209 s---sp--ch-«nschluü Sonnabend, den 7. September 1901. Bekanntmachung. Wegen Reinigung der Geschäftsräume bleiben Tonnabend, den 7. dieses Monats die RatS-Regiftratur, das Polizei- und Meldeamt, sowie das Stan desamt und Montag, den S dieses Monats die Dtadtkasse, die Sparkasse und das Stadtbauamt geschlossen. Lichtenstein, am 2. September 1901. Dev Stadtrat. Steckner, Bürgermeister. Hhn. Freibank. Heute Sonnabend früh 9 Uhr Fleischverkauf (frisches Rindfleisch), L Pfd. 40 Pf. Bekanntmachung. Wiederholt angebrachte Klagen über verübte Bahnfrevel veranlassen uns, hierdurch das Tummeln der Kinder am sogenannten Bahnsteige hinter der Gottesackermauer zu verbieten. Zuwiderhandlungen werden an den Eltern der Kinder strengstens ge ahndet. Callnberg, am 3. September 1901. Der Stadtgemeinderat Prahtel, Bürgermeister. Politische Tages-Mundschau. Deutsches Reich. * Der Kaiser hat am Freitag abend, begleitet von der Kaiserin, seine diesjährige Manöverreise an getreten. Zunächst nimmt das Kaiserpaar einen mehr tägigen Aufenthalt in Königsberg, worauf sich der Kaiser nach Danzig begiebt; in der Danziger Bucht findet die Begegnung mit dem Zaren statt, dann be ginnen die Flottenmanöver, denen die großen Manöver der Landarmee Nachfolgen. Leider fit die Marine gerade am Borabend ihrer Herbstübungen von einem Unglück betroffen worden, mdem der kleine Kreuzer „Wacht" infolge eines Zusammenstoßes mit dem Pan zerschiff „Sachsen" bei Rügen gesunken fit. Glückli cherweise giebt es bei dieser Marinekatastrophe keine Menschenleben zu beklagen; sie soll durch ungenügendes Funktionieren des Steucrapparates der „Wacht" her vorgerufen worden sein. * Prin Tschun ist gestern nachmittag i/z4 Uhr von Potsdam nach Berlin gereist. * Aus Düsseldorf wird der „Volks-Zeitung" folgender krasseFall katholischerJntol- leranz berichtet: Der Pfarrer des hiesigen Vor ortes Flingern hat eine zwischen einem Pro testanten und einer Katholikin geschlossene Heirat als vor Gottnicht existierend be zeichnet und den Eltern der Katholikin infolge ihrer Einwilligung zur Heirat die Absolution ver weigert. In einem zweiten Falle stattete der Pfarrer einer neuvermählten Frau seines Glaubens einen Besuch ab, wobei er das geschaffene Ehever hältnis mit dem protestantischen Manne alsK o n - kubinat bezeichnete und schließlich „drohte", dem Hausherrn des Ehepaares von der Sachlage Kenntnis zu geben. * Von dem kleinen Kreuzer „Wacht", der infolge einer Kollision mit dem Linienschiff „Sachsen" bei Arkona sank, ist die gesamte Besatzung gerettet und nach Kiel gebracht worden. Türkei * Ein englisches Kriegsschiff hat die türkische Korvette „Schab" gehindert, im Norden des Per sischen Meerbusens auf türkischem Gebiet Truppen zu landen. Die Pforte hat deshalb in London Beschwerde erhoben. Frankreich * Auch ein Zeichen der Zeit. Für 250 Wagen wärterstellen an französischen Bahnen mel deten sich 27964 Personen, darunter einige In genieure. Amerika Columbia hat sich im Prinzip bereit er klärt, in seinem Konflikt mit Venezuela die Ver mittelung der Vereinigten Staaten anzunehmen. China. * Die Berichte über Mord und Verfol gung eingeborener Christen südwestlich von Tientsin bestätigen sich. Der amerikanische Gesandte Conger hat bei Li-hung-tschang Beschwerde erhoben, der versprach (! ?), für unverzügliche Abhilfe sorgen zu wollen. — Der Hof hat die Bevollmächtigten telegraphisch inspiriert, die Unterzeichnung des Proto kolls zu verschieben. (Chinapost Hiobspost!) Südafrika. * Die Burelh haben sich zur Wiedervergeltung der englischen Kriegsgebräuche entschlossen. Ein Burenkommandant erklärt, daß alle Kapholländer, die gegen die Buren thätig sind, wenn sie ergriffen werden, standrechtlich erschossen werden sollen. Dewet erließ eine Proklamation, wonach alle eng lischen Gefangenen, die nach dem 15. September im Oranjefreistaat gemacht werden, ohne weiteres niedergeschossen werden sollen. Im Kaplande haben die Buren, genau wie es die Engländer in den beiden Republiken zuvor gethan haben, nun auch Farmen niedergebrannt und englische Kundschafter kaltblütig erschossen. Die Londoner Blätter trösten sich damit, daß für alle Grausamkeiten der Briten in Südafrika Vorbilder in den Maßregeln der deutschen Militärbehörden im Kriege gegen Frank reich von 1870/71 zu finden seien. Diese Gelegen heit ist zu verlockend, so schreibt die „Kreuz-Ztg.", um nicht zu fragen: Wo sind 1870/71 die Lager der französischen gefangenen Frauen und Kinder gewesen? Wo sind damals ganze Landstriche ver wüstet worden? Wo sind die friedlichen, wehrlosen Bewohner, selbst die Missionare, und deren An gehörigen in Massen festgenommen worden? Welcher deutsche Offizier hat täglich durch Aufzählung der Anzahl der erbeuteten Pferde, Rinder, Schafe und Patronen sich gerühmt? Wo sirH die Deutschen durch Minderzahl von Gegnern, oie nicht einmal Soldaten waren, derartig angeschmiert worden, wie die Engländer am Tugela- und Modderfluß? Wo sind die deutschen Kommandeure, die sich vor Ab lauf des Krieges nach Hause rufen und dekorieren ließen? Wo sind die deutschen Soldaten, die sich fast wöchentlich gefangen nehmen ließen und nach her wieder laufen gelassen wurden? Wo sind die deutschen Artilleristen, deren Gespanne zum Feinde durchgingen? Wo sind die deutschen berittenen Truppen, die nicht reiten und nicht schießen konnten? Wo die deutschen Führer, die den Feldzug von vornherein verkehrt einleiteten? Wo die deutschen Berichte, die von Siegen sprechen, aus denen in Wirklichkeit die elendesten Niederlagen wurden? Wo die deutschen Truppen, die sich auf freiem Felde in Masse ergaben? Dieses Dutzend Fragen ließe sich leicht noch um ein paar weitere Dutzend vermehren. Aus Stadt und Land. Lichtenstein, 6. September. *— Am 4. September 1831 wurde die von König Anton und dem Mitregenten Prinzen Friedrich August im Einvernehmen mit den alten Ständen dem Königreich Sachsen verliehene Ver fassung als Landesgesetz verkündet. *— Die am 1. Oktober 1901 fälligen Zins scheine der Hypothekenpfandbriefe Serie I und V der Sächsischen Bodenkreditanstalt in Dresden werden nach einer im Inseratenteil unserer vorliegenden Nummer befindlichen Be kanntmachung bereits vom 16. September d. I. ab bei sämtlichen Pfandbrief-Verkaufsstellen ein- -gelöst. * — In dem gedankenlosen Wegwerfen der Obstreste zeigt sich nicht nur ein Mangel an Rein lichkeitsgefühl, sondern die in unangenehmer Weise überall herumliegenden Obststückchen sind allgemein nachteilig und können bekanntlich gefährlich werden; denn manche Person ist schon durch Drauftreten auf diese schlüpfrige Masse ausgerutscht und hat dadurch bedenklichen Schaden genommen. Nicht genug, sondern diese Reste dienen durch ihre Fäulnis, die sehr bald an ihnen entsteht, der Verbreitung schlechter Lüste, sowie der Schimmel- und schädlicher Pilzwucherung, deren Spuren dann weiter getragen werden. In diesen faulenden Obstresten kommen überhaupt verschiedene schädliche Bakterien zur Ent wicklung. Auch dienen sie allerhand Insekten zur Nahrung und zum Ablegen ihrer Eier. In Zeiten, die zu Epidemien geneigt sind, wie besonders im Herbst, ist darum auch in dieser Beziehung besondere Berücksichtigung der Reinlichkeit nötig. * — In Meißen findet am Sonntag das 5. P o s a u n e n f e st des Bundes der Männer- und Jünglingsvereine Sachsens statt. * — Bei den jüngst in der Wurzener Gegend stattgehabten großen Kavallerie-Manövern ist der Pferde st and arg mitgenommen worden. Das Großenhainer Husaren-Reg. hat einen Abgang von rund 80 Pferden, das 18. Ulanen-Reg. einen solchen von 60 und das Karabinier-Regiment einen solchen von ca. 20 Pferden gehabt. Man ist infolgedessen auf größtmögliche Schonung der Pferde bedacht. Es wird unterwegs öfter abgesessen, die Pferde werden von den Mannschaften geführt. * — Rüsdorf. Kommenden Montag, den 9. September, findet hier die Einweihung der neuen Schule statt. Die Gemeinde ver sammelt sich früh 9 Uhr vor dem alten Schulhause, von wo aus dann der Festzug sich nach dem neuen Schulhause bewegen wird. Die Weiherede wird von dem Ortsschulinspektor, Herrn Pastor Kleinpaul, gehalten. Nachmittags 1 Uhr versammeln sich die Schulkinder vor der neuen Schule zum Festzug durch den Ort. Dresden. In einem Hause der Falkenstraße hat sich ein 29 Jahre altes Dienstmädchen in einer mit Wasser angefüllten Waschwanne im Keller er tränkt. — In der in Vorstadt Striesen gelegenen elterlichen Wohnung erlitt ein drei Jahre altes Mädchen schwere Brandwunden. Das Kind hatte Streichhölzchen angezündet, wodurch seine Kleider Feuer fingen. Einige Stunden danach starb das Mädchen. Dresden. Die hiesige Schuhmacher-Innung kann auf ein 500jähriges Bestehen zurückblicken und beging dieses seltene Jubiläum durch festliche Veranstaltungen. Am Mittwoch fand die Weihe der neuen Fahne statt und am Abend vereinigten sich die Festteilnehmer zu einem fröhlichen Kommers. Die Chemnitzer Werkzeugmaschinenfabrik giebt Heuer nur 3 Proz. Dividende, gegen 10 Proz. im Vorjahre. Treuen. Die „Nachr. f. Tr." schreiben: Das am Montag hier allgemein verbreitet gewesene und von uns in der Dienstagnummer erwähnte Gerücht, ein Einwohner von Gansgrün habe einen Artille-
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