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Dresdner Nachrichten : 28.02.1937
- Erscheinungsdatum
- 1937-02-28
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-193702284
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19370228
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19370228
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1937
- Monat1937-02
- Tag1937-02-28
- Monat1937-02
- Jahr1937
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 28.02.1937
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Gegründet 1KS6 Se»u-«zetüy« »U tL-Iick> »wetmoll««! Zu- sttllon, Ire« Haut monolUch ««. »,«o, durch P«st»»,us «m. I.»0 kinlchlltdlich «»,7 Poftgedühr lohne Voftiuftellungdgebühr» bei liebenmol wöchrnilichem verland. <kin»el- nummer la «ps., -oberhalb Sachlen« »0 vp>. Druck u. Verlag: Llepsch L Reichard», Vr«»den A. l, Marten- straßeZS/tt. Fernruf 21241. Postscheckkonto 1065 Vrenden Vie« Blatt enthält die amtlichen Bekanntmachungen der Amtohauptmannschast Drroden und de» Schiedsamte, beim lvberversicherungoamt Vreoden Tlnjei-enpreile l«.PreUliste «r.L: VIMm«ier»eN, (7» mm breit» ll,Lb!p>. vachltlle nach Siallel S. gamUienanzeizen u. LteNengejuche MMlmeier- »elle »Np». Zisfergeb. SO Npl. — Siachdrock nur mit Quellenanaabe lreidner Slachrichten. Unverlangt« Lchrillftücke werden nicht aulbewahrt LÄkkAe 7sNe5re//wV KaokEL s»<5---ecketawsa-e Die ötteMvtllk in ASA dehnt M weiter aus zahlreiche neue Austttinde in Detroit Neu york. 27. Februar. Die Streikwelle in ben Vereinigten Staaten steigt immer höher. Streikzentrum ist gegenwärtig die Stadt De 1 roit in Michigan. Dort sind seht in zahlreichen Werken neue Streik» ausgebrochen. 3n den Maleable-Jron-Werken, die Autoersahtelle für Ford und Chrysler Herstellen, sind tausend Arbeiter in den Streik getreten. Sie fordern Erhöhung der Löhne und Anerkennung der Lewis- Gewerkschaft. In den Thompson-Werken, die Benzin für Motoren produzieren, haben 700 Arbeiter einen Sitzstreik begonnen. 2n einer Sorsettfabrik haben 400 Arbeiter ebenfalls einen Sitzstreik er ¬ öffnet. Ein Streik der Fahrer von Lieferwagen der Groß- fchlächtcrcten hat die Versorgung der Stadt mit Fleisch gefährdet. Dem Streik der Fahrer hat sich auch ein großer Teil der Metzger augeschlossen. Angesichts dieser erneuten Verschärfung hat der Gouverneur des Staates Michigan nach Detroit Vertreter entsandt, die bet den Streitigkeiten ver mitteln sollen. Abwehraktiemrn der Arbeiterschaft Gleichzeitig mit der Zahl der Streikenden steigt aber auch die Zahl der Arbeitnehmer, die erkannt haben, daft sinn los vom Zaune gebrochene Streik» sich nicht nur schädigend auf die Volkswirtschaft auswirken, sondern auch dem ein- zelnen Arbeiter letzten Endes Verluste bringen. Deshalb mehren sich di« Abwehrakttonen der Arbeiterschaft gegen bi« unverantwortlichen Ltreikhetzer. Sv haben setzt in Grand- Haven (Michigan) 800 Arbeiter der Eagle-Ottawa-Leder- iabrik einem von einer Minderheit geplanten Sitzstreik da durch vorgebeugt, daß sie nach Schluß der Arbeit im Werk ver blieben, um nicht am nächsten Lage die Arbcttsmöglichkeit durch radikale Streikheber unterbunden zu sehen. Die An ¬ gehörigen versorgen die Im Werk Verbleibenden mit Decken und Lebensmitteln. Die 800 Arbeiter, die der Amerikanischen Arbetterföderatton angehvren, sind fest entschlossen, den Streik hetzern der Lewts-Gewerkschast die Stirn zu bieten. Gewerkschaften verschärfen den Konflikt Homer Martini, der Präsident der amerikanischen Anto- arbettergewerkschast, hat bekanntgegebcn, daß er umgehend di« gewerkschaftlich« Organisierung de, in den Ford-Werken beschäftigten Arbeiter in Angriff nehmen werde. Det Anfang soll bei dem Ford-Autowerk in Edgewater (New Jersey) ge macht werben. Später soll in der Textil- und der Pctrolcnm- industrie der Eintritt der Belegschaften in die Gewerkschaft»- verbände durchgesetzt werden. Wenn die Gewerkschaften der artige Pläne verfolgen, so ist e» nicht schwer, vorauSzusagcn, das es zu heftigen Konflikten zivftchen dem organisierten und dem Nichtorganisierten Teil der Arbeiterschaft kommen wird. Ein solcher Konflikt konnte eben erst in Iamesville (Wisconsin) bcigelegt werden. Dort war in den Werken der General Motors ein Streit zwischen organisierten nnd Nicht organisierten Arbeitern auSgebrochen, der zu einem Ausstand slihrte. Die Arbeit ist jetzt wieder ausgenommen worden. Large Mallere dreht mit seinem Rücktritt Ernste MetnrursSverfchte-enhetten bet -en Balerrrta V-lschewtsten London, 27. Februar. Nach hier eingegangen«n Meldungen aus Valencia hat der Oberhäuptling der spanischen Bolschewisten, Largo Caballero, eine längere Erklärung veröffentlicht, in der er mit seinem „Rücktritt" droht, ivenn er weiterhin aus Oppo- sition in „innerpolitischen" Fragen stoße. Anscheinen- sei cs zu ernsten Meinungsverschiedenheiten zwischen Caballero und eitrigen anderen Oberbolschewisten gekommen, die die ver schiedenen marxistischen und kommunistischen Richtungen ver- treten. In der schwülstig abgesaßten Erklärung Caballeros wird vielsagend von Verrat, Abtrünnigkeit und Spionage gesprochen und „sofortige Disziplin" verlangt. „Daily Mail" bringt die Mitteilung in großer Auf machung, daß die spanischen Bolschewtstenstihrer miteinander in Streit geraten seien. Die Bankrotterklärung Caballero» würde nach Ansicht de» englischen Blattes weittragende Folgen haben. Eine HavaSmeldung aus Valencia berichtet In gleichem Sinne wie die englischen Blätter über die Zwistig keit«» unter den Valencia-Bolschewisten. Messe Fahnen tn «S-rt- AlsoadorloLk ckor vr«äa« Aoobrloktmr Lissabon 27. Februar. Bon der nationalen Front bei Madrid wird berichtet, man habe in der Hauptstadt zahlreiche weiße Fahnen, die aus den Fenstern Herauöhingen, teilweise schon mit bloßem Auge er- kennen können. Die nationale Truppenslihrung rechne ledvch mit der Möglichkeit einer bolschewistische» Falle und lasse ihre Truppen deshalb noch nicht vorrttcken. Bolschewisten plündern spanische Dörfer AnS Malaga wirb berichtet, daß die vor den nationalen Truppen zurttckwetchenden bolschewistischen Banden in der Sierra Nevada zahlreiche Törser gebranbschatzt haben. Diese Ortschaften waren bis setzt vom Wüten des Bolschewis mus verschont geblieben. Die roten Banditen schoflen die Bauern, die sich weigerten, ihre Kornvorräte abzuliefern, über den Haufen und schreckten auch nicht zurück, Frauen und Kill- der nmzubringen. Internationale Brigade wird spanisch - Eine Meldung aus Valencia bestätigt, daß die „Inter nationale Brigade" als solche aufgelöst werben soll, um ihre Mitglieder dann auf die roten Bewassnetenhaufen zu ver teilen. Alle Ausländer, die bisher in der „Jnternatimmlen Brigade" standen, sollen auf diese Weise „automatisch",'d. h. ohne weitere Formalitäten, die rot-spanische Staatsbürger schaft erlangen. Der Sender Teneriffa meldet, bei den jüngsten Kämpfen in Madrid hätten die Bolschewisten auch daS dortige Krebs forschungs-Institut in die Lust gesprengt. Was sie an Radium zur KrrbSbehandlung vorfanden, verschoben sie nach Moskau. Achtung! striytttmntn Wimm ILMt M ir. Ami! verN«, 27. Februar. Gott sei Dank! Jetzt wissen wir ben Termin kür ben Krieg, von dem sämtliche europäischen Faselhänse schwätzen. Go um die Pstnastwoche herum geht e» ganz gewaltig los. Nämlich just zu der Zeit der englischen KönigSkrönuna. Da baben natürlich wieder die bösen Deutschen heraUSgefunbrn, baß dte englische Kön«gskrönung eine herrliche Gelegenheit fei, um einen Krieg zu starten. Und ivo wirb Deutschland diesen Krieg führen? Es wird in die Tschechoslowakei einmarlchieren I Der von dem Juden vsterer herausgegeben« „Gmidav Referee", eine englische Sonntagszeitung, weiß zu melden, daß dem englischen Geheimdienst all« Einzelheiten dieses Planes in di« Hände gefall«« seien, ber bannt beginnt, baß zunächst dte Ungarn in der Slowakei «in« Revolution machen, daß dann dte Subetenbeutschen unter Führung Konrad Henlein» von der anderen Seite her in Böhmen die Fackel des Bürgerkriege» entfachen und daß schließlich der Führer zum Schutze deutscher Intereflen die Arme« auf Rich tung Prag spazierenftihren werd«. Die Gefahr sei in höchstem Maße akut, und der englische Außenminister Eden sei wegen ihrer Dringlichkeit nach London zurück« «jagt. Wie wäre eS, wenn ber Ausschuß des norwegischen Stotthtng einen Nobelpreis für daS blödeste Greuelmärchen schaffen und jährlich verteilen würbe? GÄV-tK-S M eNGUfsseN Srmnm-Gvemeven London, 27. Februar. „Daily Mail" meldet daß mehrere englische Rtistunas- sabrtten durch Sabotageakte hetmgesucht worden seien. In einigen Fabriken seiet» Brand- »nd Maschinenschäden fest gestellt worden. Ter konservative Abgeordnete Remer werde am Montag bei» Innenminister über diese Borsälle befrage» und die Zusicherung verlangen, -aß Vorbeugungsmaßnahmen gegen Sabotage ergriffen werten. Der Weiße auf »em Rückzug Gs ist sicherlich kein Zufall, daß der Direktor des Sta tistischen Amtes für Frankreich den deutsche» Namen Michael Huber führt, denn dte Statistik liegt dem Franzosen nicht und ist in Frankreich eine verhältnismäßig junge Wissenschaft. Unangenehm «st sic mit einer ganzen Reihe von Feststellun gen. Da behauptet sie und beweist es klipp und klar mit unwiderleglichen Zahlen, daß in Frankreich die Eheschließun- gen abnehmcn, dte Scheidungen hingegen häufiger werden, und der Nationalverband zur Hebung der französischen Be völkerung sorgt dafür, baß im ganzen Lande bekannt wirb, wie trübe es um die Geburten steht. Im großen Part» von heute erblickten 1S8ö vterundzwanztgtausend Sinder weniger da» Licht der Welt als 1880: von den 82 000 Kinder»» aber, die mit ihrem ersten Schrei daö Leben grüßten, stammte oben drein genau der zehnte Teil, nämlich 8200, von ausländische»» Eltern. Wie der Großstädter, so ist auch der französische Bauer zurückhaltend. Man findet selbst in ben fruchtbarsten Gegenden Dörfer, die aussterben, Häuser, dte verfallen, Accker, die brach liegenbletben, weil keine Jungen an die Stelle der Alten treten und keine Söhne den Pflug ergreifen, für de« die Hand des Baiers zu müde wird. Längst ist man ans Frankreich den Ruf gewohnt, den di« französische Monats- schrift,,1» komme ctans la vio aorialo" in ihrem neuen Heft in die Worte kleidet: „Das französische Volk ist also fraglos in der Gefahr des AuSsterbens. AN« Behörden, die geistigen Führer ber Nation und all« guten Bürger haben keine vor dringlichere Pflicht, als den Kampf gegen ben Geburtenrück gang aufzunehmen." Dieses Frankreich war um 1800 das bei weitem volkreichste Land Europas. Weil cs reich war an Menschen, konnten die Bataillone Napoleons ii» Aegyptcn, Italien, Deutschland und Spanien marschieren, verfügte es Uber eine Fülle von Talenten, die ihm auch eine geistige Vor machtstellung sicherten, erschien die Kenntnis ber französischen Sprache fast in ber ganzen Welt notwendig. Das heutige Frankreich zehrt noch von dem, was ihm an Reicht»,n und Glan, frühere Generationen erwarben: aber immer hohler wird die Form, und das französische Volk brstnbet sich auf dem Rückzug. Doch die Erscheinungen sind nicht auf Frankreich be schränkt. Am kommenden Montag, den» 1. März, tritt in Rom der Große Faschistische Rat zusammen. Was steht zur Verhandlung? Nicht nur die Rttstungssrage: nicht nur das neue Programm der Kanone«, Schlachtschtsfe und Flugzeuge, mit dem Mussolini die Rtesenaufrüstung Eng lands beantworten wirb. Gewiß beschäftigt daS die- italie nische Oeffentltchkett. Aber man findet in diesen Tagen keine italienische Zeitung, die nicht einen breiten Rauin einer ande ren Krage widmete und geistig vorbereitete auf die Beschlüsse des Faschistischen Großrat» auf dem Gebiete der VolkS- pflege. Die Blätter sind voll davon, daß die Wiegen leerer werden. Mahnend rufen, die römischen BevölkerungSPolitiker aus, daß man bald die französischen Zustände erreicht haben werde. Vor zehn Jahre»» begann Mussolini den Kampf gegen das Absinkrn der Geburten. Dieses hat sich jedoch fortgesetzt: und zwar in steigeüdem Maße. Was nützt es auf die Dauer, baß Italiens Flagge über einem neuen Imperium wtht, wenn dte Windeln, dte, daheim auf den Leinen flattern, van Jahr zu Jahr weniger werde»». Das neue Italien richtet gern und stolz den Mick auf dte römische Tradition. Sie gibt ber Gegenwart hinreichend Lehren.- DaS Absinken verkalken Weltmacht war nicht unverschuldet, sondern die Antwort auf das Versagen ber herrschenden Schichten in der Fort pflanzung. Dte Dinge lagen nicht so, daß man sie nicht schon da,»als erkannt gehabt hätte. Im Gegenteil beschäftigte sich auch die Antike mit der VevölkcrungSpolitik. Sie suchte den Geburtenrückgang aufzuhalten. Das gelang auf die Dauer nicht. Wir wisse» aber auch die Gründe des Mißlingen»: Die Bevölkerungspoltttk hat zu spät eingesetzt: ein Geschlecht früher wäre mehr zu erreichen geivesrn. Außerdem waren die getroffenen Maßnahmen rein auf die Erhöhung der Zähl auSgertchtet. Man erkannte nicht die Raflenverschlrchternng, die «tntreten mußte, al» man um der Zahl willen den Skla ven den Ausstieg ins römische Bürgertum ermöglichte, die Heute Beilage r Unsere 'WeHrmaGt
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