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Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 05.05.1860
- Erscheinungsdatum
- 1860-05-05
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1878454692-186005057
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1878454692-18600505
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1878454692-18600505
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungFreiberger Anzeiger und Tageblatt
- Jahr1860
- Monat1860-05
- Tag1860-05-05
- Monat1860-05
- Jahr1860
- Titel
- Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 05.05.1860
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^--Freiberger Anzeigern- dm bi« Nachmittag und ' geipalteue Ar«e ob« S Uhr für die nächst- derm Raum mit li Pf.' «scheinende Nummer / ü berechnet. Amtsblatt des Königl. Bezirksgerichts zu Freiberg, sowie der Königl. GerichtSamter und der StadtrLthe zu Freiberg, Sayda und Brand. ^04. Sonnabend, den 5. Mai. 1860. Was giebt die Erde an Gold und Silbers Suchten wir jüngst in diesem Blatte ein, wenn auch nur schwaches Bild von den Gcldwerthen zu zeichnen, welche das Meer verschlingt, so möge in Folgendem zur Anschauung gebracht werden, welchen Ersatz die Erde dem Unternehmungsgeiste und der Kunst der Men schen ununterbrochen für diese Verluste leistet. Das gegenwärtige Goldausbringen der neuen Welt übersteigt das der alten Kontinente in einem wahrhaft crstaunenSwerthen Maße. Australien, das seine Goldschätze erst seit 1851 geöffnet, producirte in einem Zeit räume von 8 Jahren in runder Summe auSgedrü.ckt gegen 2000 Mill. Francs an Gold. Der Ertrag der Goldwäschereien Kaliforniens belief sich nach einer ziemlich sicheren Berechnnng in einem zehn jährigen Zcitranme (1849—1858) in runder Summe aus 2300 Mill. Francs. Rechnet man dazu die ohngesahr 50 Millionen betragende GoldauSbeutH, welche Europa und Asien alljährlich aufzuweisen haben, so hat die Erde „den goldgrabenden Menschen" innerhalb 10 Jahren circa 4'/z Milliarde Franken in die Hände gegeben. Dabei ist die Goldausbeute, welche das Oregongebiet und das Land am Fraser-Flusse bereits gewähren, noch nicht in Rechnung gebracht, weil genauere statistische Angaben fehlen: jedenfalls ist auch dieser Betrag bereits sehr bedeutend. Wie verhielt sich nun während die ser Zeit das von der massenhaften Erzeugung des Goldes schein bar bedrängte Silber? Und war man in der That nicht eine Zeit lang besorgt — besonders in Holland — daß eine gänzliche Ver- schiebung des bisherigen Verhältnisses eintreten werde? Die Furcht war bisjetzt wenigstens unbexstündet: denn zwischen den Jahren 1851 und 1859 vermochte das Gold den herkömmlichen Silber« werth nur um 1 bis 1'/, Proc. hinaufzutreiben, trotzdem daß Asien, namentlich Indien und China, in einem Zeiträume von 10 Jahren dem europäischen Kapital nicht weniger als .80 Millionen Pfd. St. .in Silber abnahm; und dieser stets geöffnete Rachen giebt Nichts wieder zurück! Welches kolossale Silberkapital setzt diese Erscheinung voraus!*) Jndeß darf man sich doch freuen, daß in Kalifornien außerordentlich reiche Silberminen entdeckt worden sind: das Silber vermag dem starken Andrange des Goldes abermals die Spitze zu bieten. Reichen aber alle die gemünzten Geldsummen, die wir als existirend voraussetzen müssen — man schätzt sie offenbar zu gering auf 12000 Millionen Thaler — ans, um die Staatsfinanzen, den Handel und die Industrie zu befriedigen? Nicht im Entferntesten: Unsummen von Papieren der mannigfaltigsten Art müssen sub sidiarisch eingrcifen. Wer zieht aber das gemünzte Geld an sich und kann werthloses Papier in gesuchte Werthe verwandeln? Nur wer arbeitet und Kredit hat: Arbeit und Kredit sind die beiden Zauberkräfte, welche das gemünzte Metall in ihr Bereich ziehen und das Papier als Gold ausprägen. Spanien ward entvölkert und verarmte trotz seiner Gold- und Silbetflotten, weil es nicht mehr Es giebt nur zwei Perioden in der Geschichte, welche das Verhält- niß deS Goldes zum Silber merklich störten: die Zeit als durch AleZander d. G. da» Gold massenhaft au» Assen nach Griechenland strömte, und nach der Entdeckung von Amerika kn der ersten Halste de» 1ü, Jahrhundert»., arbeitete und seinen Kredit verlor, und die Bewohner Siciljen», des herrlichsten Eilandes im ganzen Mittelmeer, verhungern vor den Brotkappeln der gütigen Natur, weil sie faulenzen und kredit los sind. Der bekannte englische Lord Brougham, der-über der gleichen Dinge während eines sehr langen Lebens viel nkchgedacht hat, sagt ganz treffend: „Man muß arbeiten, arbeiten soviel al- möglich, so lange die Kräfte nur immer aushalten; es giebt über haupt keine sociale Stellung mehr, welche sie auch immer sein möge, die von harter Arbeit befreit. Die Aristocratie der Arbeit und deS Geistes hat die des Blutes überflügelt." Tagesgeschichte. Freiberg, den 3. Mai. Bei der hiesigen Sparkasse be-' trug der Kapttalumsatz im jüngst verflossenen Monat April: 11273 Thlr. 9 Ngr. 6 Pf., wobei 749 Personen in folgender Weise be- theiligt waren : 365 Personen legten 5878 Thlr. 1 Ngr. 3 Pf. ein — gegen voriges Jahr,1902 Thlr. 21 Ngr. 5 Bf. mehr ---, während 384 Personen die Summe von 5395 Thlr. v Ngr. 3 Pf. — gegen voriges Jahr 392 Thlr. 2 Mr. 4 Pf. weniger — wie der zurückzogen. Neue Sparbücher w,irden 102 ausgestellt. Ueber- haupt aber setzte die Sparkasse in den abgelaufenen vier Monaten dieses JahreS ein Kapital von 46750 Thlr. — Ngr. 7 Pf. um mit einer Betheiligung von 2621 Personen; da aber nur 17848 Thlr. 25 Ngr. 5 Pf, von 1598 Einlegern zurückgezogen wurden, so blieben der Sparkasse von 1023 Personen 28901 Thlr. 5 Ngr. 2 Pf. zur Verwaltung anvertraut. Eine nicht unerhebliche Stei gerung gegen das Jahr 1859. — Die hiesige Leihanstalt hat im Monat April a. c. aus 399 eingelöste Pfänder 791 Thlr. 20 - Ngr. an Darlehen zurückempfangen, dagegen 1891 Thlr. 5 Ngr. auf 910 zum Versatz gebrachte Pfänder neu ausgeliehen: im Ver gleich mit dem Jahre 1859 hat die Leihanstalt allerdings 145 Thlr. 25 Ngr. mehr zurückempfangen, dagegen aber um 645 Thlr. 20 Ngr. mehr hinausgeliehen: Das Ergebniß der ersten vier Mo nate dieses Jahres ist folgendes: versetzt wurden überhaupt 2915 Pfandstücke, wofür die Leihanstalt 6743 Thlr. 25 Ngr. auszahlte. Dagegen löste man 2127 Psandstücke wieder ein und bezahlte da- . für der Anstalt 5347 Thlr. 20 Ngr. zurück, s^ daß dieselbe auf daS heurige Jahr 788 neue Pfänder noch unter ihrem Verschlusse hat, worauf ein Geldwerth oder Kredit von 1396 Thlr. 5 Ngr. ruht. DieS stimmt vollkommen zu den seit einigen Jahren von dem aufmerksamen Beobachter gemachten Erfahrungen: der Werth d. h. der auf die einzelnen Pfandstücke gegebene Kredit ist in stetem Sinken begriffen. Ueber den Grund dieser Erscheinung ein an dermal. Dresden. Bei der jüngst stattgefundenen nothwendigen Sub» hastation des Gitterseer Steinkohlenwerkes ist dasselbe dem k. StaatS- fiscus für die Summe von 17,000 Thlrn. zugeschlagen worden^ Wie der Vertreter des Gitterseer ConcurseS heute bekannt macht, hat fich jetzt der StaatSfiscus bereit erklärt, sein ErstehungSrecht an Einzelne oder einige Gläubiger des ConcurseS des Gitterseer Steinkohlen«Actien-Vereins oder an die gesammte Gläubigerschaft dieses ConcurseS für einen sofort zu zahlenden oder einwandsfrei sicherzustellenden Betrag von ohngefähr 25000 Thlrn. abzutreten^ um durch den Mehrbetrag über die ErstehungSsumme hauptsächlich die Forderungen der Werksarbeiter und Knappschaft-kasse zu decken, Leipzig. Die Mehreinnahme auf der Leipzig-Dresdener Eisen bahn beträgt in den drei ersten Monaten dieses JahreS gegen die gleiche Zeit des vorigen 15,088 Thlr. 28 Ngr. 9 Pf.
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