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Großenhainer Unterhaltungs- & Anzeigeblatt : 10.08.1872
- Erscheinungsdatum
- 1872-08-10
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id38343789X-187208105
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id38343789X-18720810
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-38343789X-18720810
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungGroßenhainer Unterhaltungs- & Anzeigeblatt
- Jahr1872
- Monat1872-08
- Tag1872-08-10
- Monat1872-08
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Großenhainer Merhaltunzs MAnMgMtt. Amtsblatt des Königlichen Gerichtsamts und Stadtraths zu Großenhain. Redigirt, gedruckt und verlegt von Herrmann Starke in Großenhain. 93. Sonnabend, den 10. August 18 Verordnung, Maaßrcgeln wegen der Rinderpest betreffend. Mit Rücksicht darauf, daß in den letzten Wochen bei dem aus Rußland eingeführten Vieh wiederholt Fälle von Rinderpest festgeftcllt worden sind, ist von den Regierungen Preußens und sämmtlicher übrigen deutschen Seestaaten die Einfuhr und Durchfuhr von Rindvieh, Schafen, Ziegen und thierischen Producten aus Rußland verboten worden. Da jedoch diese Abwehrmaaßregelu nur dann Ersolg versprechen, wenn sie nicht auf die Seeküste und die deutsch-russische Landesgrenze beschränkt bleiben, sondern wenn gleichzeitig der Einfuhr auch der durch das Gebiet der österreich-ungarischen Monarchie führende Weg nach Deutschland ab geschnitten wird, so sieht sich das Ministerium des Innern veranlaßt, nach Maaßgabe der Bestimmungen in 1 bis 4 der Instruction zu dem Reichsgesetze vom 7. April 1869, Maaßregeln gegen die Rinderpest betr., hiermit Folgendes anzuordnen: Bis auf Weiteres dürfen aus Rußland nach Sachsen nicht ein- und durchgeführt werden: Rindvieh aller Art, Schafe und Ziegen; ferner frische Rindshäute, Hörner und Klauen, Talg, wenn letzteres nicht in Fässern, ungewaschene Wolle, welche nicht in Säcken verpackt ist, und Lumpen. Schweine dürfen nur in Etagewagen eingeführt werden. Zuwiderhandlungen gegen vorstehende Bestimmungen werden nach § 328 des "Reichsstrafgesetzbuches mit Gcfängniß bis zu Einem Jahre beziehendlich bis zu Zwei Jahren bestraft. Dresden, am 5. August 1872. Ministerium des Innern. v. Nostitz-Wallwitz. Jochim Tagesnachrichten. Großenhain. Bei hiesiger Sparkasse wurden im Monat Juli eingezahlt: 50,398 Thlr. 2t Ngr. 7 Pf., ausgezahlt: 22,644 Thlr. 11 Ngr. 9 Pf. Dresden, den 8. August. In Hannover, München und Bonn sind Reden zum Preise des deutschen Reiches und seines Heldenkaisers gehalten worden und in Berlin, bei der Enthüllung des Standbildes des Turnvaters Jahn, am 10. d. M., wird es an solchen auch nicht fehlen. In der Hasenhaide, dort an der Stätte seines ersten Wirkens für Wiederbelebung deutscher Kraft und Sitte, steht das Denkmal des Mannes, der mit Stein, Arndt, Scharnhorst, Gneisenau und vielen, vielen Anderen unter der Franzosenherrschast die Wiedergeburt unseres Volkes vor bereitete. Stein sprengte die mittelalterlichen Fesseln, welche die Thatkraft seiner Bürger und Bauern lähmten, Scharnhorst und Gneisenau lehrten es die Waffen zur Bertheidigung des Vater landes führen, Arndt hob mit seinen Gesängen seine Vaterlands liebe, Jahn aber nahm sich seiner Jugend an, um mit der Pflege der Leibesübungen aus ihr ein starkes, mannhaftes Geschlecht zu erziehen. Und schon in den Befreiungskriegen von 1813, 1814 und 1815 legte die turnerisch durchgebildete Jugend Be weise ihres Muthes und ihrer Thatkraft ab, glänzender und bei Weitem umfassender jedoch traten diese Beweise im jüngsten ruhmreichen Kriege zu Tage. Obgleich das Turnen während der Reactionszeit der Jahre 1820—1840 verkümmerte und dessen Pfleger, ein Jahn obenan, Verkennung und Verfolgung erdulden mußten, der in den Jahren der Bedrängniß ausgestreute Samen hatte doch so viel Frucht getragen, daß unter König Friedrich Wilhelm IV. von Preußen sich alsbald Männer fanden, welche das von Jahn begonnene Werk wieder aufnehmen konnten. Seitdem ist es, offen oder still gepflegt, zu einer Blüthe gelangt, von welcher der von gegen 300 Turnlehrern besuchte deutsche Turnlehrertag zu Darmstadt, mehr uoch wie das Turnfest zu Bonn, Zeugniß ablegen konnte. Doch, täuschen wir uns nicht, zur Verwirklichung von Jahws deutschem Volksthum gehört mehr als ein eng bemessenes Schulturnen in Turnvereinen und Schulen, es gehört dazu die Wiedergeburt unserer Volkssitte, das Entsagen der wälschen Angewohnheiten unter uns, der Widerstand gegen das jesuitische Joch und gegen die wüsten Weltverbesserungs pläne von Socialdemokraten und anderen den Bestand der ganzen Gesellschaft unterwühlenden Feinden des deutschen Vaterlandes. Mögen die Lehrer deutscher Jugend zumal sich in diesen Tagen erinnern, was Jahn erstrebte und was uns demnach zu er streben noch übrig bleibt. Sachsen. Emil Devrient, der rühmlichst bekannte Schau- ! spieler, welcher Lange Jahre am Hostheater zu Dresden wirkte - und am 1. Mai 1868 freiwillig von der Bühne schied, ist da- ! selbst in der ersten Stunde des 7. August gestorben und mithin , seinem älteren Bruder Karl, der am 3. August in Lauterberg am Harz an den Folgen eines Schlaganfalls verschied, im Tode schnell gefolgt. — Die sächsische Lehrerversammlung zu Leisnig berieth in ihrer am 6. August stattgefundenen zweiten Haupt- ! Versammlung über die „Forderungen an eine neue Seminar ordnung im Königreiche Sachsen" und über die „Vorschläge des Dresdner Lehrervereins, den allgemeinen sächsischen Lehrerverein, i den sächs. Pestalozziverein und die sächs. Schulzeitung betreffend", worauf bei der Neuwahl des Gesammtvorstandes die bisherigen ! Mitglieder wiedergewählt wurden. Nach Erledigung von Vereins- angelegenheiten wurde die 15. allgemeine sächs. Lehrerversammlung geschlossen. — In Leipzig hat am 6. August der Sängerverein zu St. Pauli in der UniversitLtöaula sein 50jähriges Stiftungsfest begangen, wobei dem langjährigen Dirigenten des Vereins, Herrn vr. Langer, das ihm von Sr. Majestät dem Könige verliehene Ritterkreuz des Albrechtsordens, sowie dem Verein ein vom kgl. Ministerium des Cultus und öffentlichen Unterrichts behufs An schaffung eines neuen Concertflügels überwiesenes Geschenk von 400 Thlr. in Gold und eine ihm von Seiten der Universität geschenkte prachtvolle Fahne unter donnerndem Jubel der zahl reichen Versammlung überreicht wurde. — In Heinersdorf bei Sebnitz ist in der Nacht vom 2. zum 3. August nach Eindrücken einer Fensterscheibe und Oeffnen der Thür zur Gaststube aus einem daselbst befindlichen Pulte die Summe von 1100 Thlr. in Staatspapieren und klingender Münze entwendet worden. — Am 4. Aug. früh ist die Schuster'sche Zündhölzchenfabrik zu Olbern hau bis auf die Umfassungsmauern niedergebrannt; das große Hauptgebäude wurde jedoch gerettet. Preußen. Se. Majestät der Kaiser ist am 5. Aug. Abends 7 Uhr in Gastein eingetroffen und bei der Ankunft von dem österreichischen Ministerpräsidenten Fürsten Auersperg, dem Ge neralfeldmarschall Grafen v. Moltke und den Generälen Frhrn. v. Manteuffel und v. Zastrow empfangen worden. Gastein war mit Flaggen geschmückt. Die Bevölkerung hieß Se. Majestät mit allseitigen herzlichen Zurufen willkommen. — Die halbamt-
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