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Frankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger : 14.06.1911
- Erscheinungsdatum
- 1911-06-14
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1786999250-191106148
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1786999250-19110614
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1786999250-19110614
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungFrankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger
- Jahr1911
- Monat1911-06
- Tag1911-06-14
- Monat1911-06
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8. mdLv, >9 Ilkr: livvMI ilensu MtS.: Uebllche. KlLIIltK. UNtl klung '.im Klassen- remen. rbeiterinnen r Str. 15. MV» ,a V.« Uhr st er. Ausschüsse, a von Stadt llbsrnwktse. acht" unser dies- rnschiefien Kaisersaal, bst Kindern Lt. läsnüt üsr >tsu ^oeds ar«»« i» ^säodsn ruck Untsr- ck»Nllt Ak- s VorstLuct us doxiunt ff. 1SA ors. empfiehlt die pisebirnälg. Nsuk. in diesem il. Bogel aus Anlatz nd Königs- »enen reich- wir hür- steu Dank, ür alles ein Juni 1911. euktev. 135 Mittwoch, den 14. Juni 1811 8rankenberger Tageblatt v«graE2842. Bezirks- Änzeiger -MW flr hie MMe LMMmmW M, das MM MMt M dm Mat za Irmckukttg i. Za. Verantwortlicher Redakteur: Ernst Roßberg in Frankenberg i. Sa. - Druck und «erlag von C. S. Roßberg tn Frankenberg i. Sa. Ankündigungen sind rech zeitig auszug-b-n und zwar größere Inserate bis 9 Uhr vormittags, kleiner« bis spätestens 11 Uhr mittags des jewelligenAusgabctages. Für Aufnahme von Anzeigen an bestimmter Stelle kann eine Garantie nicht übernommen werden. ^>51. Telegramme: Tageblatt Krankenbergsachsen. abends für den folgenden Tag. Bezugs- drei» vierteliahrltch 1 50 monatlich 50 H. Träaerlohn extra. — «eM»^^"Ern lau ende» Monats 5 früherer Monate 10 ««»eaungen werden in Unserer Geschäftsstelle, von den Boten und Ausgabe- stellen, sowie von allen Postanstalten Deutschlands und Oesterreichs angenommen. Rach dem Auslande Versand wöchentlich unter Kreuzband. Anzeigenpreis: Die s -gcsp. Petitzeile oder deren Raum 15 bet Lokal« Anzeigen 12 im amtlichen Teil pro Zeil« 40 „Eingesandt" im Redaktionsteile 35 H. Für schwierigen und tabellarischen Satz Ausschlag, für Wiederholungsabdruck Ermäßigung nach feststehendem Tarif. Für Nachweis und Offerten-Annahme werden 25 H Extragebühr berechnet. Jnseraten-Anuahme auch durch alle deutschen Annoncen-Expeditione«. Der Stadtrat. Gemeindeanlagen. «»» ! 15- dieses Monats fälligen 6emein«keanlsgen (2. Termin) sind bis 2». Vtefes MoaatS za entrichten. o- über diesen Termin hinaus im Rückstand verbleibt, hat zu gewärtigen, daß die Zwangsvollstreckung gegen ihn verfügt wird. Frankenberg, den 12. Juni 1911. Die Gemeinde -Sparkasse Flöha verzins! Spareinlagen mit Ai/s »/v. Kxpeditiouszeit: an Werktage verm. 8 bi- 12, «achm 2 bts 8 Uhr, 8»nn«benit« UuiArksst,«»«! van vonn». S di» nsvkm. S vdn. Durch die Post bewirkte Einlage« werden schnell expediert. — Fernsprecher Rr. 1». Wir wollen hoffen, daß diese frohgeinute Kraft auch weiter wachsen wird, dann kommen wir über vielerlei fort, was uns sonst ein rüstiges Fortschreitrn störte. veurede Wbtiglreit. Deutschland bietet im Frühling von 1911 ein ganz ei- genes Bild, es weist eine Rührigkeit und eine Regsamkeit au^ wie sie in diesem Umfange bisher noch nicht dagewesen stnd. In der sogenannten Gründerzeit nach 1871 und in Perioden größten wirtschaftlichen Aufschwunges war vielleicht das Hervortreten von materiellen Interessen größer, aber es fehlte jedem Spekulationsfieber das frohe Empfinden, welches sich heute geltend macht. Wir haben eine lange Reichstagssession mit harten politischen Kämpfen hinter uns, Neuwahlen zur deutschen Volksvertretung stehen bevor, die Uebelraschungen nach verschiedenen Seiten hin bringen können; es zeigen sich auch Streitigkeiten im Arbeitslrben, die zur Verbilligung un serer Lebenshaltung nicht beitragen, und die Erinnerungen an die Steuerreform sind noch nicht verschwunden. Aber trotzdem zeigt sich ein staunenswerter Eifer in der Förderung von zeitgemäßen Unternehmungen aller Art. Ohne daß amt liche Gelder aufgewendet werden, folgt ein« Veranstaltung der anderen, und das Interesse daran erstreckt sich auf alle Volkskreise, bis in weltentlegene bescheidene Dörfer hinein. Zeuge dafür war lfie Sachsenwoche und ist der große Rundflug durch Deutschland, der gestern begonnen har und dem mancherlei andere tatkräftige moderne Ereignisse zu Lande, zu Wasser, in der Luft vorangegangen stnd und weitere Dar bietungen folgen werden. Blumenfeste, heitere Volksfeiern, künstlerische Veranstaltungen finden sich in allen Teilen des Vaterlandes, bereitwillig sind erhebliche Gelder dafür auf gebracht worden. Wenn wir alle diese Summen zusammen rechnen, so reichen sie über den Betrag der unter allgemeinem Enthusiasmus errichteten Zeppelinspende hinaus, und diese Leistung ist erfolgt, trotzdem wir wahrlich in keiner billigen Zeit leben und große Ansprüche auch für staatliche und kom munale Zwecke zu erfüllen hatten. Alle Kreise haben sich gern an diesem Geben beteiligt, es ging ein Singen und Flü stern durch die Lande: „Die Welt wird schöner mit jedem Tag, man weiß nicht, was noch werden mag, das Feiern will nicht enden!" Hätte es sich nur um ein Feiern gehandelt, ein Krittler hätte eine ernste Miene aufsetzen können, er Härte von ver lorenen Tagen reden dürfen. Aber die Arbeit ist ganz ge wiß nicht vergessen, die mit der Hand ebenso wenig, wie die mit dem Kopf. Und bei der ersteren muß ja schon der Kopf oft genug ein gutes Stück von tüchtiger Mithilfe leisten. Wir haben die Hygwneausstcllung in Dresden, die ostmärki sche Ausstellung in Posen, die mecklenburgische Landesaus stellung in Schwerin und andere Veranstaltungen gleicher Richtung in mehr lokaler Art. Viele Städte schaffen sich neue stattliche Bauten, bei welchen der Bürgerfleiß sich be tätigen kann, die Schienenwege werden vervollkommnet, der Dampf muß mehr und mehr der Elektrizität weichen. So viele wunderbare Erfindungen wir bereits haben, immer neue Schöpfungen tauchen auf, wie jetzt das mannschaftslose Tor pedo- und Motorboot, dessen Lauf durch elektrische, vom User aus gesandte Wellen geleitet wird. Immer mehr unbegrenzte Möglichkeiten zeigen sich dxm erstaunten Blick. Und nebenher geht auch, wie die zahlreichen Kongresse in der Pfingstwoche beweisen, eine außerordentliche, reiche geistige Tätigkeit. Alle Gebiete und Angelegenheiten des menschlichen Lebens werden darin mit vielem Freimut er örtert, der immer neue Anregungen weckt. Di« Interessen von Schule und Haus stnd nicht minder Gegenstand ein gehender Würdigung, wie die des praktischen Lebens, keine -ogenannte Kleinigkeit entgeht dem modernen Forschen. Viel leicht wird da und dort ein kritischer Mund sagen, es wird zu viel an Kongreßbefchlüssen produziert, wie im Reichstag an neuen Gesetzen. Aber wir ersehen aus dem allen doch die Lust und die Frische für solches Arbeiten zum Besten der allgemeinen Wohlfahrt, und dieses Zeichen ist uns besonders wertvoll in einer Zeit, die wir lange als eine vorwiegend nervöse zu betrachten gewöhnt waren. Freilich, neben dem Licht findet sich Schatten^ starker Schatten. Aber wenn wir die Freude an tüchtigem Schaffen und gesunder Lebenslust zusammenfassen mit den tatsächlichen Erfolgen, dann dürfen wir das Uebrige nicht zu tragisch neh men. Der Wert der Aeußerlichkeiten muß gegenüber den tat sächlichen Leistungen sinken, und diese Aeußerlichkeiten waren ja auch weniger deutschen, wie internationalen Ursprunges. Errftev D-irtsche* Der Erste Deutsche Hansatag fand am Montag im Sport palast in der Pötsdamer Straße zu Berlin statt. Der Andrang der Teilnehmer war zeitweilig so groß, daß die Polizei sur d,e Regelung des Verkehrs auf der Straße sorgen mußte. AuS allen Teilen deS Reiches waren Besucher in Sonderzugen elngetroffen. Viele Fabriken, Bureaus, Geschäfte usw. hatten ihren Angestellten die Teilnahme an der Tagung ermöglicht. Der riesige Raum war, schon ehe der offizielle Beginn der Tagung herangekommen war, mit vielen Tausenden angefüllt und unaufhörlich strömten weitere Scharen in den Saal. In diesem waren die Balkone mit Fahnen und Wimpeln in allen deutschen Farben reich geschmückt. An der dem Eingang gegenüberliegenden Seite der Ellipse war der Vor standstisch angebracht, der sich nach und nach mit den hervor ragendsten Vertretern der Industrie, des Handels und des Ge werbes füllte. Unmittelbar davor befauden sich die Tische für die Presse. Die Ordner des Bundes mußten mit Aufgebot aller Kräfte auf dem Posten sein, um die Massen zu verteilen. Zur festgesetzten Stunde, */z3 Uhr nachmittags, konnte von einer Eröffnung noch nicht die Rede fein, denn im Hintergründe des Saales tobte noch immer der Kampf um. die Plätze und der Zustrom neuer Scharen wollte noch immer nicht Nachlasse». Kurz vor 3 Uhr erhob sich endlich Geheimrat Rietzer. Mit weithin schallender Stimme eröffnete er den Ersten Allgemeinen Deutschen Hansatag. Er brachte ein begeistertes Hoch auf den Kaiser aus und verlas folgende Huldigungsdepesche, die dann an den Mo narchen abgefandt wurde: „An des Kaisers und Königs Majestät, Potsdam, Neues Palais. Tausende von Angehörigen aus Ge werbe, Industrie und Handel, welche heute im Sportpalast zu Berlin aus allen deutschen Gauen zum Ersten Allgemeinen Deut schen Hansatag zusammentrcten, bringen Eurer Kaiserlichen und Königlichen Majestät als Schirmherr« der Gleichberechtigung aller deutschen Arbeit das Gelöbnis unwandelbarer Treue ehrerbietigst dar. Das Präsidium deS Hansadundes für Gewerbe, Handel und Industrie. Nießer. Rötger. Richt." Dann bestieg der Präsident des Bundes, Geheimrat Rießer, die Rednertribüne zur Begrüßungsansprache. Die beiden ersten Jahre des Hansabundes waren Kricgsjahre. In dieser Zeit wurde eine gewaltige und schlagfertige Organisation geschaffen. Das deutsche Bürgertum hat sich zu einer einheitlichen Front zusammen geschlossen trotz aller Quertreibereien. Das Bürgertum hat sich daran gewöhnt, getrennt zu marschieren In den ersten beiden Jahren des Bundes sind elf Reichs- und Landtagssitze den Gegnern entrissen worden, weitere werden folgen. Das Ziel deS Bundes ist daS direkte Gegenteil von dem, was Unkundige oder böswillige Gegner behaupten. Der Bund erstrebt einen ehrlichen Frieden, zu dem wir heute freilich nur durch ehrliche Kämpfe gelangen können. Der Bund will Versöhnung, nicht Verhetzung. Die Aus führungen des Redners wurden wiederholt von stürmischen Rufen unterbrochen. — ReichStagsabg. Kaempf sprach unter lebhaftem Beifall der Versammlung über die Notwendigkeit des Hanlabund- gedankens. — ReichStagsabg. Dr. Stresemann übte Kritik an der gesetzgeberischen Arbeit des Reichstags in Hinsicht aus die Wünsche von Industrie, Handel, Gewerbe und Handwerk. Dröh nenden Beifall entfesselte der Redner, als er ausrief, der Hansa- bund müsse erkennen, daß die Macht von Petitionen und Eingaben nichtig sei, daß es gelte, die Klinke der Gesetzgebung selber in die Hand zu nehmen. Aber es müßten wirklich praktische Gesetze sein, die zu schaffen wären. Wenn Gesetze allein glücklich machten, dann wären wir das glücklichste Volk aus Erden! Der Präsident der Berliner Handelskammer, Geh. Kommerzienrat Raven ee, unter strich diese Ausführungen, betonend, daß der Hansabund keine ein seitigen Interessen vertrete und immer die Haltung eines ehrlichen Maklers beobachten werde. — Generaldirektor Dr. Waldschmidt bewegte sich in gleichen Gedankengängen. Dem Thema „Hansa bund und Handwerk" widmeten sich dann Landtagsadg. Ra Hardt, Karl Hübsch (Nürnberg) und Klempnermeister Bartschat (Kö nigsberg). Sie wandten sich gegen die Behauptungen der Gegner, daß der Hansabund nichts für den Mittelstand tue. Die kosten lose Einrichtung von Buchführuügöknrsen, die Gründung von Kre- oitinstitvtcn usw. seien neue Hilfsmittel des Handwerks geworden. Kölsch (Karlsruhe) dankte besonders dem Präsidenten für seine tatkräftige Arbeit. „ Au! das an den Kaiser gerichtete Huldigungstelegramm war auS Potsdam ein Antworttelegramm des Kaisers ctngegangen, worin er dem Hansabund seinen Dank für das Telegramm aus- spricht. Nunmehr sprach Geheimrat Nteßer daS Schlußwort, " »Aus Gründen ödester Parteitaktik hat man uns Liebäugeln mit der Sozialdemokratie, Extrem frethändlerischer Richtung und Haß gegen die Landwirtschaft vorgeworsen. Nichts verkehrter als solche Vorwürfe. Uns, eine wirtschaftliche Ver einigung bürgerlicher Erwerbsstände, die aus dem Boden der heu tigen StantS- und Wirtschaftsordnung steht, trennt eine Welt von dem Ausgangspunkt und Ziele der Sozialdemokraten. Wir kommen nur weiter, wenn wir durch die von uns angestrebte, gerechte Politik aus wir ichastlichem und politischem Gebiete den Ursachen der heute in weiten Kreisen herrschenden Unzufriedenheit und Ver bitterung entschlossen und durchgreifend zu Leibe gehen. Die notwendige Konsequenz einer solchen Politik geht dahin, daß wir die letzt abseits stehenden sozialdemokratischen Kreise zur Mitarbeit im ^staatsieben, insbesondere auch in den Parlamenten und in der Selbstverwaltung heranziehen und damit daS Staatsbewußtsei« und das Gefühl der Verantwortung gegenüber dem StaatSganzkN in ihnen wachrusen oder stärken. An eme Schädigung der Land wirtschaft wird in unseren Kreisen nicht gedacht. Bei den Wahlen unterstützen wir die bürgerlichen Parteien bei Aufstellung der jenigen Kandidaten — vor allem aus unserem eigenen Läger —, die die Gewähr dafür bieten, daß ft« in ihrem parlamentarischen Wirken unser Gleichberechtigungsprogramm in ihren Parteien zur Geltung bringen. Stichwahlparolen können wir, sofern es sich nicht um solche Kandidaten handelt, die wir schon bet der Haupt wahl unterstützt haben, niemals auSgeben. Den Junkern ruf ich zu: Sic sollen den Bogen nicht derart Überspannen, daß schließlich eine Wahlparole: Hie Junker! Hie Bürger I zur Notwendigkeit wird Nach 6 Uhr wurde der erste Deutsche Hansatag geschloffen. ÄEeder ZScdrircd« Frankenberg, 13 Juni 1911 s* Der Ausflugsverkehr am vergangenen Sonntag wurde durch das kü le, unsichere Wetter beeinträchtigt. Im merhin ging eS auf den Bahnhöfen noch sehr lebhaft zu. Auf dem Hauptbahnhof Chemnitz wurden die meisten Fahr karten nach Niederwiesa verkauft, und zwar 1097 Sfiick. Es folgen Frankenberg mit 64V, Flöha mit 613, Mitt weida mit 6tz9, Braunsdorf mit 4S8, Oberlichtenau mit 186, Gunnersdorf mit 162 Fahrkarten ssr. Steuographieuuterricht. Wie aus dem Inseratenteil gestriger Nummer ersichtlich ist, beginnt der „Gabelsbergersche Stenographenverein" (gegr. 1862) bei genügender Beteiligung im Laufe der nächsten Woche einen AnfängerkursWS in Ga- belsbergerscher Stenographie für Damen und Mädchen. ES kann niemals genug auf den Nutzen der Stenographie auch kür das weibliche Geschlecht hingewiesen werden. Anmeldungen nimmt bis Sonntag, den 18. Juni, der Vorsitzende des Ver eins, Herr Lehrer Rud. Richter, innere Freiberger Str. 18, noch entgegen. -f Ernennungen und Versetzungen. Der König hat vom 1. Juli an den AmtSgerichtsrat Klette in Freiberg zum Land gerichtsrat beim Landgericht Dresden und die Gerichtsassessorin Faulhaber in Chemnitz zum Amtsrichter beim Amtsgericht Mitt weida. Dr. Klöppel in Pirna zum Amtsrichter beim Amtsgericht Stollberg und Müller in Leipzig zum Landrichter beim Land gericht Leipzig ernannt, auch genehmigt, daß vom gleichen Zeit punkt an der Amtsgerichtsrat Dr. Böhmer in Eibenstock unter Verleihung deS Titels und Ranges eines Oberamtsrichters an das Amtsgericht Reichenbach i. V.. der Amtsgerichtsrat Papsdorf tn Lausigk a» das Amtsgericht Eibenstock, sowie die Amtsrichter Weise in Dippoldiswalde an das Amtsgericht Freiberg. Saupe in Stoll berg an bas Amtsgericht Lausigk und Dr. Schäfer in Mittweida an das Amtsgericht Dippoldiswalde versetzt werden. f Der deutsche Wohnungskougretz. Der erste Ver- handlungstag des in Leipzig tagenden dem scheu Wohnungs kongresses wurde am Montag durch eine Begrüßungsansprache des Grusen Posadowsly eröffnet. Vor Beginn der Rede wurde Gras Posadowsly gebeten, den Ehrenvoisitz zu über nehmen, was er auch tat. Graf Posadowsly führte in seiner Rede aus: Um die Möglichkeit zu schaffen, der kleinen Be völkerung der Sittlichkeit und Gesundheit entsprechende Woh nungen zu geben, darf man diesen nicht kleine und enge Wohnungen bauen. Es besteht bei den kleinen Leuten eine große Lust, nach den Großstädten zu ziehen. So hat man konstatiert, daß jeder fünfte Deutsche Großstädter ist. Redner entwirft ein Bild von der Entwicklung Berlins bis heute, und wie man dort infolge dieser Entwicklung gezwungen worden sei, sich mit den Lebensbedingungen zu beschäftigen, speziell betreffend Krankheits- und Wohnungsfrage. Der kleine Mann wohnt heute mit seiner Familie in einer kleinen Wohnung, von der er immer noch ein oder zwei Zimmer weitervermietet, um das Wohnungsgcld sür sich zu verringern. Dadurch entsteht Ueberlasiung der kleinen Räume, womit auch ein Hcrabdrücken der Sittlichkeit verbunden ist. Redner em- pfiehlt die Schaffung eines bestimmten Wohnungsgesetzes und schließt mit den Worten: „Laßt unS Gutes tun und nicht müde werden!" f A»Sk«uf1Sstelle für Erfinder. Das sächsische Mi- nistcrium des Innern erklärte sich bereit, der von der Handels kammer befürworteten Errichtung einer gemeinnützigen Aus« lunftsstelle sür Etfinder nöhcrzutreten und übersandte der Kammer die Vorschläge des Senats der Technischen Hoch schule über die Einrichtung dies« Auskunftsstrlle zur AuS- sprach«. Die Handelskammer hielt die vom Senat vorge- schlsgene Anstellung eines besonderen Beamten vorläufig nicht für erforderlich. Der Senat wünschte ferner, daß die Aus-
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