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Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 04.01.1854
- Erscheinungsdatum
- 1854-01-04
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1878454692-185401047
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1878454692-18540104
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1878454692-18540104
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungFreiberger Anzeiger und Tageblatt
- Jahr1854
- Monat1854-01
- Tag1854-01-04
- Monat1854-01
- Jahr1854
- Titel
- Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 04.01.1854
- Autor
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?rsto<x ' kann 'tions-. Zberei-D und r kann ckosten f zum r Em- Freiberger Anzeiger Tageblatt. Mittwoch, den L. Januar Erscheint jeden Wochentag früh S Uhr. Preis vierteljährlich 15 Ngr. — Inserate werden an den Wochentagen nnr bi« Nachmittag 3 Uhr für die nächsterscheinende. Nummer angenommen und die gespaltene Zeile mit 5 Pfennigen berechnet. >warz- ersten r. 287 t eine Huß. mds 8 M. der ist segen- 54. cger lianne, räuns- kurzen Seglei- er von nähme ohne«, tagout. 'M nlung, t Nach- anische Zwecks gericht anken- h wer den er- Kirchliches Leben in Nordamerika. Die Einrichtungen der nordamerikanischen Freistaaten, welche den einwandernden Deutschen durch ihre Verschiedenheit und Neuheit überraschen, sind auch in kirchlicher Hinsicht ost weit anders als bei uns. In Deutschland sind die Christen unter wenige große Glaubensgemeinschaften vereinigt, in den nord- amerikanischen Freistaaten findet man eine große Anzahl einzel ner Glaubenspartheien. Der Nordamerikaner erkennt die Bi bel nur als Quelle religiöser Erkenntniß an und läßt sich kei neswegs von anderen Schriften länger binden, als er es mit seiner Ueberzeugung vereinigen kann. Unter der Unzahl reli giöser Sccten ragen die Congregationalisten, Unitarians, Uni- versalists, Baptists, Presbyterians, Methodist Episcopals, Pro testant Episcopals, Roman Catholic und einige kleinere Secten Mennoniten, Quäker, Shakers, Scredenborgians und Mormons hervor. Die Congregationalisten, Nachkommen der alten Pu ritaner Englands mit meist kalvinistischen Ansichten, bilden eine Kirchengemeinschaft, wo alle Macht in die Hände der Gemeinde selbst gelegt ist. Jede Gemeinde bildet eine Kirche. Wenn meh rere Personen sich zu einer Kirche vereinigen wollen, so halten sie eine feierliche Versammlung mit benachbarten Christen und Geistlichen, erwählen ihre Beamten und thun alles Andere, was mach den Gesetzen ihres anerkannten Hauptes Christi geschehen kann. Diese Kirchengemeinschaft kann verloren werden durch die Schwesterkirchen wegen Ketzerei, loser Kirchenzucht und wie derholter öffentlicher Aergernisse. Zum Prediger wählen sie in der Regel nur einen solchen Mann, der schon vorher von ei ner Versammlung der Geistlichen ihres Glaubens die Berech tigung zum Predigen erhalten hat. Der Gehalt des Predigers wird nicht von dem Einzelnen sondern von der ganzen Ge meinde aufgebracht und beträgt auf dem Lande 500 bis 1000 Dollars, in den Städten noch mehr. Ein guter Prediger steht in hoher Achtung und bleibt meist lebenslänglich im Amte, wenn auch die Anstellungsurkunde nur auf gutes Verhalten und Dauer der Berufsfähigkeit lautet. Wer in eine Gemeinde aus genommen werden will, muß durch Zeugen seine „Frömmigkeit" beweisen können. Die Aufnahme der meist erwachsenen Bekehr ten entspricht äußerlich unserer Confirmation, nur daß sie von der Taufe (dem Besprengen des Hauptes mit Wasser) begleitet ist. Auf die Kindertaufe wird so wenig Werth gelegt, daß sie von vielen Eltern ganz unterlassen wird. Das Abendmahl wird gewöhnlich am ersten Sonntage jeden Monats von der ganzen versammelten Gemeinde genossen. Der Geistliche bricht das Brod auf mehrere Teller und gießt den Wein aus dem großen Kelche in mehrere kleinere. Beides wird nun der sitzen den Gemeinde durch die Deacons zugereicht. Danksagungen und Aufgebote werden durch den Stadtschreiber an der Kirch- thüre angeschlagen, die Trauungen werden im Westen oft von Friedensrichtern vollzogen. Die Congregationalisten haben keine symbolischen Bücher und erkennen nur die Bibel als Regel deS Glaubens an. Auf die Auslegung der Bibel hatte von jeher die Meinung ihrer berühmtesten Theologen einen bestimmenden Einfluß. Aus den Congregationalisten sind hervorgegangen die Unitarians, welche von der alten streng puritanischen Schrist- erklärung der Ersteren abgewichen sind und sich hierbei mehr nach dem Geiste der Neuzeit richten. Zu ihnen gehören meist die wissenschaftlich Gebildeten. Ihre Prediger sprechen mehr von dem Sittengesetze, sie halten wenige oder keine Abendbet stunden und steuern zu Heidenbekehrungen wenig bei. Wenn man ihnen aber religiöse Gleichgültigkeit schuld geben wollte, würde man sehr unrecht thun. Ihnen am nächsten stehen die Universalist s. Sie leugnen die Ewigkeit der Höllenstrafen. Daraus entstand das fast völlige Ableugnen jeder Strafe nach dem Tode, so daß sich 1827 eine besondere Partei bildete, die eine Zeit der Verdammniß bis zu aufrichtiger Buße annahm. Es giebt viele universalistische Gemeinden in den östlichen Staa ten. Die bedeutendste Kirchenpartei in den vereinigten Staaten sind die Baptists. Sie haben mit den Congregationalisten die Gemeindeverfassung, Kirchenzucht, Form des Gottesdienstes und den kalvinistischen Lehrbegriff gemein, verwerfen aber die Kindertaufe. Die erwachsenen Täuflinge sind weiß gekleidet und werden von einem Geistlichen entweder in einem großen Wasserbehälter in der Kirche oder in einem Fluß oder See un tergetaucht. Sie zerfallen wieder in viele Sekten. Die Pres byterians bilden nach europäischer Art eine Kirche, welche aus der Vereinigung vieler Gemeinden entsteht. In jeder ein zelnen Gemeinde hat der Geistliche nebst einigen Aeltesten die Leitung der geistigen Angelegenheiten zu besorgest, welche Be hörde die Kirchensitzung heißt. Ueber derselben steht das „Pres byterium", welches aus allen Geistlichen und einem Aeltestett von jeder Gemeinde eines bestimmten Bezirks zusammengesetzt ist. Die höchste Behörde ist die „Allgemeine Versammlung", welche auS allen Presbyterien der ganzen Kirche gebildet ist»
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