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Sächsische Volkszeitung : 07.09.1906
- Erscheinungsdatum
- 1906-09-07
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-190609074
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19060907
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19060907
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Volkszeitung
- Jahr1906
- Monat1906-09
- Tag1906-09-07
- Monat1906-09
- Jahr1906
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 07.09.1906
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ll l o e :r l- ie n il t. er de >c- cg ckt lhe :rt 'N- uq ell ge- ?rl. Se- N-n >ele ,rn. ppe ngt ?ine neu Sen. ften ,!en ikel aa-. pen. in au ans« Ilge. tzern Der sein; idei; igen. n zu voll» nilckl die treue , auf : bis leren ietr.t, st f- ii NI d. es cn as nt )c- die in- xrs »c- ehr iel- ßcn Wa- iin ick: nein ircm wel- nnd ivär? sehr Und flicht Kr. 2V4 Freitka 7>en 7. September L Ot» achslslhe Dolksm e>. Jayrgaay. LrlcheUit täglich nachm, mit Ausnahme der Sonn- und girsllagc. 1 VejUgSprei« > «iertclj. I S<» ^ lohne Bestellgeld), sür Leiter- reich L li 8l» I». Bei a. a. Pollanstalten l. ZeitiingSpreiSIiste Nr. W.^>S. Einzelnummer 10 Pf. — RedaktionS-Sprechstunde: »1—12 Uhr. »L Inserate werden dieit gespaltPetiizeile ob. deren Raum mit II» 1. *17 7l l*ln7 II 7 Vß*lnl*l7 Re'Iamrn mit l»u n die .seile berechn , b. Kiederh. bedeut. Rabaü. -I4s II. «uchdruitere«, tUrdakiion und t«rschäf,«stelle, rreilde». Nochmals der Wechsel in der Kolor.ial- abte lnng. Ter zurückgetretene Erbprinz v. Hohenlohe findet nur wenig Worte der Anerkennung: es ist ganz be merkenswert, dop die Zentruinspresse sich am sreundlichsten zli ihm stellt: hier kommt aber überall die Anerkennung zum Ausdrucke, daß Hohenlohe es gut meinte und daß er sofort abging, wie er merkte, daß seine Kräfte zur Reinigung der Kolonialabteilung nicht ausreichten. In der übrigen Presse stellt man sich ganz anders: die liberale Presse bedauert, daß Hohenlohe nicht sosort nach Ablehnung des Reichs- iolonialamts zurückgetreten sei: dann hätte sie ein billiges Objekt zur Entrüstungskomödie gehabt. Die „Kreuzzeitung" findet auch den Rücktritt im jetzigen Stadium für unange bracht und meint: „Wir schrieben in der vorletzten Wockxn- rundschau, es müsse nach unserem Tasürkwltcn als ausge- schlossen gelten, tzaß der Erbprinz den Wunsch haben könnte, gerade in der jetzigen Zeit von der Kolonialabteilung zu rückzutreten. Wir haben uns darin geirrt und bedauern das — nicht in unserem Interesse." Wie man sicht, kommt der nun allseitig abgelehnte Erbprinz in der Zentruinspresse am besten weg: diese hat ihn« freilich im November keine Vorschußlorbeeren gereicht, aber sie hat jetzt für eine objek tive Würdigung seiner Tätigkeit Raum. In manchen .Kreisen besaßt man sich bereits mit der Arage, was nun der Erbprinz beginnen werde: denn daß er für immer aus dem Reichsdienst geschieden ist, glaubt niemand. Man spricht von einem bald sreiwerdenden Boi schafterposten tParis), einige versetzen ihn schon nach Straß burg als Nachfolger seines Vaters: es ist kein Zweifel, daß dem Erbprinzen selbst der letztere Posten am meisten Zu sagen würde. Aber man kennt auch das Wort des Kaisers, daß er in den Neichslanden keine Tynastie Hohenlohe wünsche und nun sind schon zwei Träger dieses Namens dort Statthalter. Tas allgemeine Interesse aber wendet sich dem Nach folger T e r » b u r g zu: zunächst wird mitgeteilt, daß er seine sämtlichen Aiissichtsratsstellen niedergelegt habe, was ihm um so leichter gefallen sei, als er mehrfacher Millionär sei. Was seine Persönlichkeit weiter betrisst, so meint die „Krcuzzeitung" sehr unwirsch: „Herr Ternburg ist jüdisck>er Abstammung, der erste, vom Fürsten Bismarck berufene Kolonialdirektor Kahser war es auch. Daß er noch dem Judentum angehört, ist nach unseren Informationen nicht anzilnehmen, sollte es gleichwohl der Iall sein, so würde die Angelegenheit allerdings eine prinzipielle Bedeutung ge winnen. auf die zurück,zusammen wäre." Von anderer Seite wird sestgestellt, daß der Vater Ternburgs zwar Jude sei, daß aber seine Mutter die Tochter eines hessischen Pastors gewesen, der neue Kolonialdirektor somit Protestant sei. Was die politische Stellungnahme desselben betrisst, so ist hierüber nichts bekannt: man schaut also nach dem Vater aus. Dieser war jahrelang Ehefredakteur der »ationalliberalen „National-Zeitung" und trat später z»m jüdisch-freisinnigen „Berliner Tageblatt" über, wo er das Feuilleton redigiert. Von l87l 1881 vertrat Vater Tern- bnrg den hessischen Wahlkreis Osfenbach im Reichstage und schloß sich hier der nationalliberale» Fraktion an. Aber trotzdem haben die uationalliberalen Zeitungen sehr wenig Shiupathie für den neuen Mann übrig: man rechnet ihn mehr zum weiblichen Freisinn, der schon seither die Kolonial politik durch dick und dünn mitmachte. Heber die Persönlichkeit des neuen Mannes wird mit- geteilt, daß er die personifizierte „rücksichtslose Energie" sei: wenn er diese am rechten Platze anwendet, kann er unser Mann sein: Rücksichtslosigkeit gegen die Oieheiniratswirt sckxist, gegen das Vertnschnngsshstein, gegen die Monopol- Wirtschaft. gegen die Verschwendung von Reichsgeldern, gegen die vielen Mißgriffe der Kolonialbeamtcn, das tut in der Tat unserer Kolouialpolitik not. Wenn sich aber diese „Rücksichtslosigkeit" gegenüber den Beschlüssen des Reichs tages zeigen sollte, wäre der neue Mann gar bald verloren Man sagt von ihm, daß er eine Anzahl von Direktoren ans seiner Bank hinausgeekelt habe, weil er keinen Widerspruch geduldet lxibe und ein sckxM'er Draufgänger gewesen sei: im Reichstage geht dies nickst so, und die Budgetkonimission ist kein Aussichtsrat, der sich schulmeistern läßt. Gerade ange sichts dieser Eigenschaften des neuen Kolonialdirektors be- zweifeln weite Kreise, ob seine Berufung eine glücklich ist. Tie ge'amte konservative Presse steht gegen ihn, die natio- ualliberale verhält sich sehr kalt und lehnt ihn mehr ab, als sie ihn begrüßt: die freisinnige aber windet bereits Lor- becrkränze. Tie Zentrumspresse allein ist auch hier jene, die eine abwartende Stellung einnimmt und erst nach den Taten urteilen will. Wenn dies allerorts geschehen würde, wäre uns manche Enttäuschung erspart geblieben. Von manchen Seiten bezeichnet man die Berufung Ternburgs als eine Verlegenheitswahl: die Wahl sei nur deshalb ans ihn gefallen, weil es außer Herrn Paasche wenG. Kandidaten mehr gab, die überhaupt in Betracht kommen konnten. Schon im Spätherbste, als es galt, für Herrn Tr. Stübel einen Nachfolger oder Ersatzmann zu suchen, hat Ternburg mit ans der Liste, allerdings in einer der unter sten Reihen, gestanden. Man habe sich damals manchen Korb geholt, bis der Erbprinz zu Hohenlohe sich bereit finden ließ, verti etungsweise einen Versuch zu machen Jetzt, als er den Versuch ansgeben wollte, sei die Auswahl unter den möglichen und willigen Nachfolgern noch viel kleiner gewesen. Es wäre zwar nicht besonders höflich, viel leicht auch nicht ganz richtig, die Wahl Ternburgs als eine Vrrlegenheitswahl zu bezeichne»: immerhin sei die Zahl der > in Betracht kommenden Anwärter nicht sonderlich groß ge wesen. Zunächst will nun Ternburg einen Urlaub antreten und dann erst sein Amt übernehmen. Darüber, ob ihm Zusagen bezüglich der Errickstung 'ünes selbständigen Neichs- kolouialamtes gemacht worden sind, gehen die Angaben aus- einander: die einen sagen, ans der Verleihung des Erzellenz- Titels an den erst 11jährigen Manu sei zu schließen, daß eS beim Tirektor bleibe: die anderen meinen, daß die aus fallende Titelverleihuug nur der Errichtung des Reichs- kolonialamtes voransgeeilt sei. Tie Linke wird sich für ein solches ebenso sehr begeistern, wie die Rechte mit ihren Shiupathie» heruntergeht und vielleicht noch zahlreicher fehlt als früher, wo ihre Abwesenheit das Amt zu Iall brachte. Ii'ir das Zentrum hat sich durch den Personen wechsel gar nichts geändert: es lehnte ans sachlichen Grün den die Schassung eiurs selbständigen Kolonialamtes ab und schaut nicht aus die Person, die dies erhalten soll. Ob Hohenlohe oder Ternburg das höhere Gehalt bezieht, ist für diese Irrige gar nicht von Belang. Daraus wird auch daun ersichtlich, wie gehässig die Hetze war, als lehne das Zen trum das Kolouialamt wegen des Hohenloher Erbprinzen ab: so streckt sich die Lüge schon ans dieser Welt. Politische NrrrrdschMü. Dresden. d--n a. Teptenwer t a Wie die „N. G. K." von zuverlässiger Seite ersähet, steht dem Hause Eitel Iriedrich ei» freudiges Ininilien- ereignis bevor, dessen Eintritt für den Monat Tezember er wartet wird. Tie „N. G. K." bezeichnet den Erbprinzen zn Hohen lohe Lehringcn als den Nachfolger des Iürsteu Nadolin ans dem Posten des deutschen Botschafters in Paris. Das „Militiirwvchcnblcitt" meldet: v. Zehe, General major und Kommandeur der l',0. Iusauteriehi igade, zum Generalleutnant und .Kommandeur der Ist. Division er nannt: v. Wegerer, Oberst und Kommandeur des Infanterie- Regiments Nr. 1ll2, mit der Iührung der 20. Insantcrie- Brigade beauftragt: Generalleutnant v. Natzmer, Komman deur der kl). Tivision, in Genehmigung seines Abschieds gesuches zur Disposition gestellt. — Pri«,z Hrinrich empfing am Mittwoch den AdirKol und die Komma,,danien der iwsischcn Kriegsschiffe. Tcr Prinz erwiderte alsbald den Besuch an Bord der Schifte. Ini Laufe des Nachmittags begab sich der Großadmiral v. Köster zu einem kurzen Besuch an Bord der drei Schiffe. DaS Jubiläum dcS Großherzogs von Boden wurde am Mittwoch niast festlich begangen. Bestimmend dafür war. daß der Großherzog erst vor vier Jahren sein aOjähr. RegierungSjubiläum gefeiert hat und daß er in den nächsten Tagen seinen 80. Geburtstag und seine goldene Hochzeit feiern wird. Die Ieier der goldenen Hochzeit wird bereits am 10. t>. M. ausangen. Der Kaiser und die Kaiserin werden der Aster beiwohnen. Militärs gegen den Reichskanzler. Von den In- trignen hoher militärischer Kreise gegen den Reichskanzler Iürslen Bülow wird in einigen Zeitungen mehr oder minder versteckt gesprochen. Insbesondere wird auch darauf auf merksam gemacht, daß diese militärischen Kreise mit der Affäre Deimling dem Reichskanzler ein Bein zu stellen ver sucht haben. Ta man von diesen Tingen jetzt redet, können wir hinzm'üge», daß uns schon vor geraumer Zeit Nach lichten über die Machinationen gewisser Kreise gegen den Reichskanzler zngegangen sind. Als derjenige, der an dieser Stelle zum Nachfolger Bülows ausersehen sei, ist uns Graf Merttka, der Ehest des großen Generalstabes, genannt wor den. Man hoffte vor allen Dingen gewisse Vorgänge in der Kolonialverwaltung dahin auszubeuten, daß die Stellung des jetzigen Reichskanzlers ans das schwerste erschüttert wurde. Dadurch, daß Iiirst Bülow nunmehr sich von dem Erbprinzen z» Hohenlohe getrennt hat, wurde der mil'- lärischeu Oiegenpartei ein böser Strich durch die Rechnung gemacht. Wir sind auch der Ansicht, daß Aiirst Bülow eine so sesie Position bcim .Kaiser hat, daß ihm die Mißgunst von Generälen nichts anhaben kann: anderenfalls wäre sein Ausscheiden im jetzigen Augenblick und der Sieg der „Gene- ralstabspartei" sehr zu bedauern. Abgeordneter Dr. Paasche und die Afrikanische Kom- pogiiie. Die „Deutsche Tageszeitung" erbält von dem Ge- ichäslsiührer der Afrikanischen Kompagnie folgende Zu schrift: „Gehei in rat Dr. Paasche brachte durch die „Natio- »alliberale Korrespondenz" in der Tagespreise eine Er- Ilärmig über sein Verhältnis zu der in Gründung be griffenen „Afrikanischen Kompagnie". Ta Geheinirat Tr. Paasche in seiner Erklärung sagt, es sei zweifelhaft, ob sein Name mit Recht unter dem Prospekt der „Afrikanischen .Kompagnie" ansgeiührt sei. so muß bemerkt werden, daß er uvr etwa Jahresfrist dem Geschästssnhrer Herrn E. v. Scl'kovp ans dessen Bitten hin gelegentlich eines Be suches persönlich seine Einwilligung gab. dem Komitee bei- zntreten. Unter dem 0. Anglist 1000 erhielt Geheinirat Dr. Paaiche den zur Veröffentlichung bestimmten Prospekt nebst einem Anickiciben. in welchem sich folgender Passus befindet und würde ich Sie lütten in Ihrer Eigen schaft als Mitglied des Komitees". Dem Herrn Geheinirar Dr. Paasche wurde ferner in diesem Schreiben initgeteilt, daß die Veröffentlichung des Prospektes in einigen Tagen erfolgen werde. Weder vor Veröffentlichung des Prospektes am I I. August IliOO noch bis znm heutigen Tage hat Ge- heiinrat Paasche seine» Austritt erklärt, so daß sein Name unter dem Prospekt als zu Recht bestehend angesehen wer- den muß." Jede Bemerkung würde den Eindruck dieser für den Abgeordneten Dr. Paa'che uüdrrschiuetterudeu Aest- Witze über das Jenseits. Es gehört zu der Gewohnheit der Glaubeiislosigkeil, über das zu spotten, Ivas uns Ehristeu hehr und heilig ist. Mit großer Vorliebe suchen sie auch' die Hoffnung auf ein Jenseits mit ihrem Spotte zu treffen. Nur vergessen die jenigen, welche mit solchen Waffen ankämpsen, daß sie sich das dcnlbar größte Arnintszeugnis anSstellen. Tenn bei allen diesen witzig sein wollenden Draufgängern kan» inan beobachten, daß sie nicht einmal die allerclementarsten .Kenntnisse haben von den Tingen, über welche sie fade Witzeleien ansgießen. Der eine findet cs unerträglich, einig „Gott anschanen' zu sollen. Natürlich, wenn man sich Gott vorstellt als ein Bild, das der Mensch ewig betrachten soll, so ist das aller dings unerträglich. Tenn auch das schönste Bild erniüdet zuletzt, man siebt sich daran früher oder später satt. Tas ist also ganz richtig. Ireilich weiß jedes Schulkind, daß Gotl lein Bild ist, sondern ei» — Geist. Gott also ein Geist! Ja, dann kann doch nicht das An schauen Gottes verstanden werden, als ein wirkliches An sehen? Ja natürlich nicht, dann kann dieses Wort „An- schaumig" Gottes nur ein sinnbildlicher Ausdruck sein für das Hilicinschauen in die Werke der Weisheit und Güte Gottes, also geistige Erkenntnis. Und da ist kein Ende je zu erreichen. Mag einer noch io tief eingedrnngen sein in das Gebiet des Wissens und der Erkenntnis, er must doch sckswfstich mit dein alten Sokrates sag n: „Ich weiß, des; ick, nichts weiß." Und hier tritt nie- mals Uebersättignng und Langweile ein, denn die mensch liche Seele ist ja eben für die Erkenntnis der Wahrheit an gelegt nnd das Streben nach Befriedigung dieser ihrer Natnranlage beseligt sie. „Ter Mensch lebt nicht vom Brot allein, sondern von jedem Worte, das ans dem Munde Gottes kommt." Tamit ist die weitere Vorstellung von dee Langweiligkeit des Jenseits bereits abgetan, denn dieses ist dann kein träges Ruhe», leine geistige Erstarrung, sondern geistiges Arbeiten und Leben. Ein anderer lAenerbach) witzelt über die Vorstellung, als sei das Jenseits eine ewige Kirchweih. „Sechs Werktage sind hier, darauf folget ein einziger Sonntag, Jenseits aber da ist ewige Kirchnxsth! Inhe!" Tie Hepren haben ganz recht, wenn sie über diese Vor stellungen spotten, aber sie vergesse» dabei die Kleinigkeit, daß sie sich mir selbst verspotten, denn s i e sind es, die diese Vorstellungen haben und nicht die christliche Religion, nicht die Kirche, welck>e alle grobsinnliche» Vorstellungen vom Jenseits zuriickweist: eben weil ja die Seele des Menschen nicht siiiuliclx'r. stofflicher, sonder» geistiger Natur ist. Weil sie das immer vergessen und außer acht lassen, daher ihre törichten Vorstellungen. Den Gipfel der Naivität ersteigt ohne Zweifel Häckel, wenn er seinem Lesepuhlikum vordenioustriert: „Ten besten und am meisten berechtigten Grund für den AthaiiiSmus kau! Unsterblichkeit) gibt die Hossuuug. im „ewigen Leben" die teueren Angehörigen nnd Arennde wieder zu sehen, von denen uns hier ans Erden ein grau sames Schicksal früh getrennt hat. Aber auch dieses der- nu'i'ülick > Glück erweist sich der näherer Betrachtung als Illnswn, und jedenfalls wurde es start durch die Aussicht getrübt, dort auch allen den weuiger angenehmen Bekannten und den widerwärtigen Aeinden zn begegnen, die hier unser Dasein getrübt haben." lWelträtiel S. 2-10.) Das schreibt derselbe Mann, der in de» höchsten Tönen wettert gegen den „Anthrovismiis". d. h. die Uebertragnng ineiischEcher Vorstellungen ans Gott und Jenseits. Was ist denn das alles anders als eine rein handiverksmäßige Uehertragiing menschlicher Verhältnisse in das jenseitige. Leben? So dumm ist kein Schulkind, daß es nicht weiß, das; das Jenseits der Platz innerster Gesinmingsänderiing ist. des Strebens nach sittlicher Vollkommenheit »nd Heiligkeit „Sie werden sein wie die Engel" daß also diese menschlichen Unvollkommenheiten absallen wie niürber Zun der nnd abgelegt werden wie ei» schimitziges Getixuid. Wenn also Häckel. wie schon mal gesagt, graulich wachen will mit der „besseren" Hälfte und der ewig keifenden Schwiegermutter, so kann er beruhigt sein, diese „besseren" Hälfte» werden wirtlich Hessen' sein, „wie die Engel", wie poetischer Liebesübeischwmig sie Nx'ihrend der Verlob»,,gs- zeit zu nennen beliebt, und auch für die Schwiegermütter werden die Gründe des Keisens über schlechte Schwieger söhne wegsallen, da auch diese besser und andere geworden ind. Da Häckel anscheinend in diesem Punkte etn>as ängst licher Natur ist, kann er völlig beruhigt sein. Am widerwärtigsten sind jene Gesellen, welche auch dem Ehristentmn vorwersen wollen, daß es eine Art wohainniedaiiischen Paradieses mit Vielweiberei für das Jenseits verbeiße. Geradezu verahschenmigSwürdig ist der Versuch, eine solche Ankloge noch rechtfertigen zn »vollen mit dem -Hinweis ans das Wort Ehristi: „Wer iinnier sein Haus
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