Suche löschen...
Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 12.09.1882
- Erscheinungsdatum
- 1882-09-12
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1878454692-188209122
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1878454692-18820912
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1878454692-18820912
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungFreiberger Anzeiger und Tageblatt
- Jahr1882
- Monat1882-09
- Tag1882-09-12
- Monat1882-09
- Jahr1882
- Titel
- Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 12.09.1882
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
»0*« bi« BormittagS 11 Uhr angenom- i L« «d betagt der Prei« für die gespaltene Zeile 1 oder deren Raum 18 Pfennige. Ausführung. Dieselben warm durch die Schönheit der darstellenden Persönlichkeiten und durch den Glanz der Kostüme höchst wirkungsvoll. Nach der Festvorstellung fand der Ball statt. Gestern, Sonntag, nach dem Fest gottesdienste in der Barbarakirche, fuhr der Kaiser, von dem Kronprinzen und sämmtlichen hier anwesenden Prinzen des Königshauses gefolgt, die Front der auf dem Palais- platze ausgestellten Militärvereine Schlesiens entlang; die Vereine und die versammelten Volksmassen begrüßten Se. Majestät auf der ganzen Fahrt mit endlosem Jubel und stürmischen Hoch- und Hurrahrufen. Später machte der Kaiser dem Großfürsten Wladimir und dessen Ge mahlin in deren Absteigequartier einen Besuch. — Aus Breslau schreibt man ferner: Ihre Majestät die Kaiserin hat auf die Adresse des Vorstandes des Vaterländischen Frauenvcreins, in welcher den Gefühlen der Trauer Aus druck gegeben ist, daß die Kaiserin in Folge eines Unfalls verhindert wurde, Breslau mit ihrem Besuche zu beehren, folgende Antwort crthcilt: „Ich habe den Ausdruck der Theilnahme des Vaterländischen Frauenvereins mit auf richtigem Danke erhalten und erwicdcrtc denselben durch die erneute Versicherung meines schmerzlichen Bedauerns darüber, daß es mir nicht vergönnt ist, persönlich die dankbare Anerkennung kundzugeben, welche ich für ihre bewährten Leistungen den schlesischen Vereinen von Herzen entgegenbringe, gez. Augusta." — Für den Kronprinzen und die Kronprinzessin von Oesterreich sind bereits aus dem königlichen Marstall in Potsdam 18 Pferde mit den nöthigcn Equipagen in Breslau eingctroffen. Anläßlich des Besuches des österreichischen Kronprinzenpaarcs schreibt die „Kreuzzcitung": „Wir sind überzeugt, daß dieser Be such, der ein weiteres Zeichen der herzlichen, Deutschland mit Oesterreich-Ungarn verbindenden Beziehungen bildet, in ganz Deutschland den besten Eindruck machen und daß das österreichische Kronprinzenpaar sich der herzlichsten Begrüßung seitens der Bevölkerung erfreuen wird."— Der Vizepräsident des Staatsministeriums und Minister des Innern v. Puttkamer ist gestern in Breslau eingetroffen. — Am Sonnabend brach gegen Abend in der Karlitraße zu Breslau in dem Hofe, in welchem die königlichen Leibgendarmen ihre Pferde stehen hatten, ein nicht unbe deutendes Feuer aus. Die Pferde wurden gerettet. — — Ucber den ReichsHaus Haltsctat und seine Ein bringung an den Reichstag klären sich, schreibt die „Kr.- Ztg.", jetzt die Verhältnisse in bestimmter Weise. Dem Vernehmen nach ist es unzweifelhaft, daß bei der Wieder eröffnung der Session, wahrscheinlich in den ersten Tagen des November, der Reichshaushaltsctat für zwei Jahre vorgelegt werden wird. Die bezüglichen Arbeiten sind im Reichsschatzamt ihrem Abschlusse, wie verlautet, nahe. Was den Militäretat anlangt, so hat sich vcrmuthlich die Reichsregierung eine zweite Etatsaufstellung vertraulich von den Landesregierungen verschafft, und die offiziellen Vermittelungsstellen hatten davon nichts erfahren. Dafür spricht auch der Umstand, daß man cs an maßgebender Stelle höchst ungern sicht, wenn in Vorbereitung begriffene Sachen veröffentlicht werden. Es wird nun Sache der Entscheidung für den Reichstag werden, ob er auf die Berathung beider Etats eingchcn will oder nicht. — Der „Reichs- und Staats-Anzeiger" veröffentlicht die Verordnung über die Wahlen zum preußischen Abgeordnetenhause und die zu denselben erlassenen Ausführungsbcstimmungen. Das unter dem 4. d. Mts. erlassene Reglement ist bestimmt, an die Stelle des bisher giltigcn Wa'hlreglements vom 11. Juli 1879 zu treten. Von dem letzteren weicht es nur in sofern ab, als in 8 2 die ausdrückliche Bestimmung ausgenommen ist, daß bei der Bildung der Urwahlbczirke die bei der letzten allge meinen Volkszählung ermittelte ortsanwcsende Bevölkerung maßgebend ist. Außerdem war für den Schlußparagraphen des Reglements in Folge des Organisationsgesetzes eine kleine Äenderung nöthig geworden, so daß derselbe jetzt lautet: „8 32. Sämmtliche Verhandlungen, sowohl über die Wahl der Wahlmänncr, als die Wahl der Abgeordneten, werden von dem Wahlkommissar der Regierung (Land drostei) beziehungsweise dem Regierungspräsidenten und für Berlin dem Oberpräsidenten gehörig geheftet, einge reicht, und hiernächst dem Minister des Innern zur weiteren Mitthcilung an das Haus der Abgeordneten vorgelegt." Die Veröffentlichung der für die Wahl geltenden Vor schriften durch das amtliche Blatt ist jedenfalls ein Be weis, daß der Wahltcrmin nicht mehr fern ist. — Aus der Hauptstadt Baierns wird gemeldet: „Der Di rektor der Sternwarte zu Gotha,^vr. Hugo Seeliger, ist und Tageblatt. Amtsblatt sür die königlich« mb städtisch« Behörden zn Freiberg »nd Brand. BuimttvorKch« NedMesr Iuliu« Brau» i» Freiherr. Vom Kriegsschauplätze. ! Bei Gassasin, auf dem Terrain zwischen Gassasin und ' Tel-el-Kebir, wo in den letzten Tagen bereits mehrere ' Rckognoszirungsgefechtc stattgcfunden hatten, standen sich am Sonnabend die Truppen General Wolseley's und > Arabi Paschas in hartem Kampfe gegenüber. Die Eng länder hatten angekündigt, daß sie am 10. September vor- rückcn würden, die Truppen von Nefisch nach Mahuta und die Gardebrigade von Mahuta nach Gassasin, wo Montag Abend die ganze britische Armee sich zusammen- findcn werde. Nun ist ihnen jedoch Arabi Pascha bereits am 9. September zuvorgckommcn, indem er den Angreifer spielte. Er hat einen Theil seiner Truppen aus Tel-el- Kebir gegen die Stellungen der Engländer vorrückcn lassen. Es ist jedoch kaum anzunchmen, daß er damit beabsichtigt habe, die Positionen Mahuta und Mahsame, die er sich offenbar freiwillig zu räumen entschlossen hatte, den Eng- ländern wieder abzunchmcn; er wird cs auch wahrscheinlich " nicht darauf abgesehen haben, die allerdings unvcrhältniß- ' mäßig wichtigere Gassasin-Schleuse wieder in seinen Besitz ' zu bringen. Er hat vielleicht zunächst nur beabsichtigt, seine Leute mehr und mehr an das Feuer zu gewöhnen, und allem Anscheine nach hat er diese Absicht auch so ziemlich erreicht. Er ist schließlich zurückgedrängt worden, Moch nicht ohne erhebliche Anstrengung der Engländer, die ihre hierbei erlittenen Verluste — welche sie angeblich auf hundert Mann Todtc und Verwundete schätzen — wohl kaum vollständig angegeben haben. Auch bei Alexandrien sind die Engländer beunruhigt worden; dort waren es Beduinen, welche ihnen zu schaffen machten. Wir stellen im Nachfolgenden die einzelnen Nachrichten zusammen: London, 9 September. General Wolseley telegrophirte beute Mittag 3'/., Meilen westlich von Gassassin: Eine beträcht liche Streitmacht deö Feindes machte bet Tagesanbruch eine Rekognoszirung gegen unsere Vorposten. General Wittis rückte zum Angriff vor, warf den Feind mit Verlusten zurück und nahm 4 Geschütze weg. Die Verluste der Engländer sind un bedeutend. Der Feind zog sich hinter die Erdwerke zurück, von wo er auf eine Entfernung von 5000 Bietern die Kanonade sortsetzt. General Wolseley wird mit allen Truppen ins Lager nach Gassassin zurückkebren, wo sich das Hauptquartier etablirt. Gassassin, 9. September. Der heute früh erfolgte, gegen die beiden Flanken der englischen Stellung gerichtete Angriff der Truppen Arabt's sübrte zu einem lebhaften Gefecht, wobei Arabt's Truppen schließlich zurückgeworfen wurden. General Wolseley Et auf dem Wege hierher; von Trl-el-Mahuta sind englische Truppen im Anmarsch. Gassassin, 9. September. Die Angriffe Arabt's wurden zurückgewiesen, das Gefecht dauerte jedoch noch Mittags auf einer Ausdehnung von drei Meilen fort. Die Verluste der Engländer werden bis jetzt auf 100 Mann Tobte und Verwundete geschätzt. Gassassin, 9. September. Die Stärke der Truppen Arabis bei dem heutigen Gefecht wird aus 13000 Mann ge schätzt mit 12 Geschützen, von welchen die Engländer fünf er beuteten. Die Engländer machten auch viele Gefangene und sind bis aus Kanonenschußweite von Tel-el-Kebir vorgerückt. London, 10. September. Ein Extrablatt des „Observer" meldet aus Gassassin von heute srüh: Außer den Truppen ArabiS auö Tel-el-Kebir marschirten gestern auch 1500 von Ealahieh aus durch die Wüste und machte Arabt's Töte einen Angriff auf die rechte Flanke der Engländer, wurde aber zurück- gewiesen und durch die Kavallerie in die Flucht geschlagen, welche ein Geschütz und eine grüne Standarte erbeutete. Die Verluste von Arabt's Töte sind sehr groß. DaS Geschützfeuer dauerte btS 3 Ubr Nachmittags. DaS eigentliche Gefecht war schon Vormittags 9 Uhr beendet. Alexandrien, 9. September. Eine große Anzahl Beduinen nähert sich Mex; die Engländer gaben mehrere Kanonenschüsse aus dieselben ab; aber einigen Beduinen gelang eS, in Mex einzudringen. Am Mittag griffen die englischen Truppen die Beduinen an und verjagten dieselben mit dem Bajonnet. Auch bei Ramleh zeigen sich die Beduinen sehr rührig; eS sind daher die Vorposten der Engländer verstärkt worden und zahlreiche PiquetS patrouilliren in der Umgegend von Ramleh. , ° , Port Said, 9. September. Von einem aus Tel-el-Kebir hier eingetroffenen Araber wird ausgesagt, daß die Truppen Arabi'S den Ismalieh-Kanal abgelenkt Hütten, um ihre Ver schanzungen mit breiten Gräben zu umgeben, welche nach den Rathschlägen europäischer bei Arabi sich aushaltende Ingenieuren angelegt würden. Das vielgenannte Tel-el-Kebir liegt am Ausgang des Wadi Tumilat, des Wüstcndcfilös, welches sich hier all mählich zu dem fruchtbaren Delta zu erweitern beginnt. Diese Ebene beginnt nämlich bei Abu Hammad, 10 Kilo meter westlich von Tel-el-Kebir; zwischen Abu Hammad und Tel-el-Kebir liegen die wichtigen Schleusen von Abassu-cl-Sugra; hier trifft nämlich der Süßwasserkanal mit einem Kanal zusammen, welcher in Sagasig von dem Nilarm Bahr-Muezz ausgcht. Bei Tel-el-Kebir selbst bc- S4. Dienstag, den 12. Se-tmta. findet sich die Zugbrücke von Kischlack. Bon Kischlack bis Abu Hammad folgt die nördliche Wüste noch dem Kanal und der Eisenbahn. Man kann die Wüste nordwärts vom Wadi Tumilat als ein rechtwinkeliges Dreieck be trachten, dessen Spitzpunkte Kantara, Jsmailia und Abu Hammad sind, so zwar, daß Jsmailia an der Spitze des rechten Winkels liegt. Quer über diesen Wüstenkeil nun, der nördlich von Tel-el-Kebir sich nach Abn Ham mad zieht, legen sich wie ein breiter Riegel Arabi's Befestigungs-Werke, indem sic vom Wadi Tumilat zum Delta sich Hinüberspannen. Ihr Endpunkt im Delta ist El-Karaim, welches in der Luftlinie zehn Kilometer von Tel-el-Kebir entfernt ist. Diese Verschanzungen sind meister haft auf die Periode der Nilüberfluthung berechnet. Bei normaler Höhe überschwemmt nämlich der Fluß einerseits das Wadi Tumilat bis einige Kilometer östlich von Tel- el-Kebir. Da die südlichen Wüstcnhügel etwa zwei Kilo meter von Tel-el-Kebir sich erheben, so können die Briten die Verschanzungen zwar von Süden her beschießen, aber nicht erstürmen. Aus der anderen Seite steht das Delta unter Wasser und macht eine Umgehung der Verschanzungen von Norden her unmöglich. In der zweiten Hälfte dieses Monats beginnt der Nil seine höchste Höhe zu erreichen, um Ende Oktober wieder seinen Rückgang zu beginnen. Arabi nun verfügt über den ganzen kunstvollen Schleusen- Apparat; er hat es also in der Hand, den Fluß zu Hilfe zu rufen, um seine Verschanzungen zu verstärken und vor Flankenbewegungen sichcrzustellcn. Tagesschau. Freiberg, den 11. Scptbr Wie schon am Sonnabend telegraphisch gemeldet, em pfing Se. Majestät der deutsche Kaiser am Sonnabend Vormittag — bevor er, von jubelnden Menschenmasscn mit stürmischen Zurufen begrüßt, zum Bahnhof fuhr, um sich zur Parade zu begeben — die Studenten-Deputation, welche eine Huldigungsadressc überreichte. Der Kaiser sprach hierbei der Deputation seine Freude über die Ge danken und Gesinnungen der Adresse aus, von denen er wünsche, daß sie immer festere Wurzeln im Volke fassen möchten. Es seien seit 1848 mancherlei beklagenswcrthe Störungen zu Tage getreten und manches vorgekommen, was man in Deutschland nicht sür möglich gehalten habe. Der Höchste habe ihn auf einen schweren Posten gestellt, ausgewählt, zu vollenden oder vielmehr weiter zu führen, was so lange erhofft worden war; er habe versucht, das Erstrebte auf friedlichem Wege zu erreichen. Als er aber 1870 gezwungen worden sei, das Schwert zu ziehen, so habe er es gethan und mit ihm Deutschlands Fürsten. Gesiegt aber, fuhr der Kaiser fort, habe ich nicht, denn den Sieg giebt der Höchste. Der Kaiser ermahnte schließ lich die Anwesenden, die in ihrer Ansprache ausgedrückteu Gesinnungen nicht nur im Herzen lebendig zu erhalten und zu Thaten werden zu lasten, sondern auch in immer weiteren Kreisen zu verbreiten. Hochbeglückt verließ die Deputation das Palais des Königs. — Bei der Parade setzte sich Se. Majestät der Kaiser zweimal an die Spitze seines Leib-Kürassierregimcnts, das er zuerst im Schritt und dann im Trabe bei dem Großfürsten Wladimir vorüberführtc. Dasselbe geschah Seitens Sr. K. K. Hoheit des Kronprinzen an der Spitze der beiden Regimenter, deren Chef er ist, der 11. Grenadiere und der 8. Dragoner. Die Parade des 6. Armeekorps, welche Generallieutcnant von Schleinitz kommandirte und die vom schönsten Wetter begünstigt war, ist glänzend verlaufen. Die Parade-Auf stellung war auch dieses Mal in 2 Treffen erfolgt ; das erste Treffen, aus 9 Regimentern Infanterie, 1 Regiment Fußartillcrie, 1 Pionier- und 1 Jäger-Bataillon bestehend, wurde von dem Generalmajor von Osten-Sacken komman- dirt, das zweite Treffen, das 2 Kavallerie-Brigaden, die Feldartillerie-Brigade und 1 Train-Bataillon umfaßte, stand unter dem Befehl des Generallieutenant v. d. Burg. Im Ganzen standen 18000 Mann Infanterie und 3000 Pferde, sowie 76 Geschütze in der Parade. Sc. Majestät der Kaiser stieg beim Eingang zum Paradefelde zu Pferde und brachte fast 3 Stunden im Sattel zu. Ihre K. K. Hoheit die Frau Kronprinzessin folgte Sr. Majestät auch heute zu Pferde. Um */-4 Uhr Nachmittags kehrte Sc. > Majestät der Kaiser im besten Wohlsein vom Paradefelde i nach Breslau zurück. Um Uhr fand ein Galadiner : im königlichen Schlosse statt. Abends gelangten vor Sr. : Majestät dem Kaiser und den fürstlichen Gästen die - historischen Aufzüge im Generallandschafts-Gebäude 'zur Erscheint jeden Wochentag Abend« s Uhr sür d« AI A andemTaa. Preis »irrteljährlich 2 Mark 2b Pf., * zweimonatlich 1 M. 50 Pf. n. eimnonatl. 7b Pf.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite