Suche löschen...
Frankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger : 08.06.1911
- Erscheinungsdatum
- 1911-06-08
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1786999250-191106081
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1786999250-19110608
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1786999250-19110608
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungFrankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger
- Jahr1911
- Monat1911-06
- Tag1911-06-08
- Monat1911-06
- Jahr1911
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
fei. Lieb- uvll :ds8 srsr anct rbettet r die Weise Wort durch uck u- Teil- r und r, Du r ein stille Ausschüsse, i von Stadt )d«nn«I»t»e. i äsr V«e- riiktvr tu >braodtsu vüvsolis o, Frsvu- rmit uo- »«»K. ü Iran, I nnäklten. 1911. sang LssUok vsernr ^Ims chsarn- üicd. Penig. Me. nlr. äi'6 )61', IQ6 Ma ig /,« Uhr « A x/. tre. toffelfalat. och, den 7. wn nachni. an immlung. iae Ange- Einstänge. ÄdLS tvudnus), »rong. , sadiin null t.M »v. 130 1SU Donnerstag, den 8. Juni rankenberger Tageblatt Anzeiger Bezirks io. Jahrgang. begründet 1S42. -MU fir Kit MM -MiwpjmmsW Mhi, da; MgW Amtsgericht md dm Uadlrat za IrMMg i. Za. Berantwortlicher Redakteur: Ernst Roßberg in Frankenberg i. Sa. — Druck und Verlag von C- G- Roßberg in Frankenberg t. Sa. und die Debatten müssen sich tunlichst in Formen bewege», die neben den sachlichen auch den ästhetischen Ansprüchen ge recht werden. 8tol2e beiden. 'oman von Alfred Sassen. - «»achdruü vrrbotrn) wo?" „Ich werde es nachher so einrichten, daß wir mit den Herren Kameraden drüoen eine ungestörte Besprechung haben können. Soviel ich weiß, kehren sie jedoch schon morgen nachmittag in die Residenz zurück. Wir müßten also den Zeitpunkt auf morgen früh festsetzen — sind Sie einverstanden?" Heinz verbeugte sich stumm. Der junge Offizier verbeugte sich gleichfalls kurz, sagte: „Bis nachher!" und verließ das Zimmer... - Heinz war seltsamerweise ganz ruhig. Er wunderte Ankündigungen sind rechtzeitig auszugeben, und zwar größere Inserate bis 9 Uhr vormittags, kleinere bis spätestens 11 Uhr mittags des jeweiligen Ausgabetages. Kür Aufnahme v»u Anzeige» an bestimmter Stelle kann eine Garantie nicht übernommen werden. Gstz-b1. Telegramme: Tageblatt Krankenbergsachsen. „Und ich werde Ihnen nicht antworten." Leutnant Axel trat einen Schritt näher. „Ich rate zum Gegenteil. Und ein wenig flink, wenn ich bitten darf. Und daß mir die Auskunft ja genügend erscheint, sonst —" „Sonst-?" . . , Der junge Offizier beherrschte sich kaum mehr. Gerade in der Richtung seiner Augen lag der Erker mit den schweren Vorhangfalten. Hinter diesen verschwiegenen Hüllen hatte der Dorfschulmeistersohn vielleicht den schonen, stolzen Mund der Komtesse geküßt. Dieser Gedanke schürte das Blut in den Adern des jungen Offiziers zur Siedehitze. „Darf ich bitten?" knirschte er. Heinz zwang sich noch immer gewaltsam zur Ruhe. „Herr Leutnant, Sie sprechen nicht wie ein Edelmann." Außer sich, mit erhobener Hand, drang der junge Offizier auf ihn ein. „Aber ich handle so." Da warf sich der alte Lehrer zwischen die beiden. Mit erschütternder Gebärde hob er die alten zitternden Hände und flehte : „Mich alten Mann schlagen Sie, Herr Leutnant, aber nicht ihn, der ein ganzes langes Leben den Makel mit sich Herumschleppen müßte!" Ein peinliches Schweigen entstand. Heinz kämpfte mit nervös aufsteigenden Tränen. Mit einer zuckenden Bewegung heißer Liebe legte er den Arm um die Schulter des alten Mannes und sagte weich: „Ich bitte dich, geh, Vater. Und nimm — Lucie mit dir." Während sich Papa Heiland mit der Nichte zur Tür wendete, flehte er noch einmal: „Heinz! Heinz!" „Sei ohne Sorge, lieber Vater." Die Tür fiel zu hinter dem alten Lehrer und dem jungen Mädchen ... „Werden Sie sich in gehöriger Form entschuldigen, Herr Leutnant," begann Heinz, „und jene Beschimpfung zurücknehmen?" „Ich habe weder die Absicht, mich zu entschuldigen, noch irgend etwas zurückzunehmen." „Ay so!" Heinz richtete sich straff auf. „Wann und Vie ZcdulgetunäbeitipNrge. Die Verhandlungen der 11. Hauptversammlung des Deutschen Vereins für Schulgesundheitspflege und der 3. Versammlung der Vereinigung der Schulärzte Deutschlands haben gestern in Dres den begonnen. Kultusminister Dr. Beck hielt an die Versammlung folgende Ansprache: Im Namen der sächsischen Staatsregterung habe ich die Freude, Sie in unserem Lande auf das herzlichste willkommen zu heißen. Nach einem verhältnismäßig kurzen Zeitraum hält der Deutsche Verein für Schulgesundheitspflege und diesmal in Ver bindung mit der Vereinigung der Schulärzte Deutschlands erneut seine Hauptversammlung in der Hauptstadt Sachsens ab. Wir sind über ihre baldige Wtedereinkehr um so erfreuter, als wir in Ihren Vereinen einen getreuen Eckardt unseres deutschen Volke- begrüßen dürfen, der sich in der noch nicht langen Zeit seiner Wirksamkeit auf einem der wichtigsten Gebiete dec allgemeinen Wohlfahrt als überaus segensreich erwiesen hat. Wenn der Mensch mit Recht als daS kostbarste Kapital deS Staates bezeichnet wird, so haben die Männer, die dieses Kapital so zielbewußt zu erhalten und zu mehren bestrebt sind, den An spruch auf die dankbare Wertschätzung seitens aller StaatSregie- rungen. Und die sächsische Regierung, die der bestmöglichen Aus gestaltung des Schulwesens allezeit ihre Fürsorge zugewendet hat und gegenwärtig in der wichtigen Vorbereitung der Volksschul reform steht, sieht in Ihnen willkommene Bundesgenossen in dem Bewußtsein, daß jede Schulreform ohne sorgfältige Berücksichtigung der Schnlgesundheitspflege von vornherein den Stempel der Un vollkommenheit an sich tragen und ohne den erhofften Segen bleiben würde. Deshalb soll unter BerückstchtiguMder alten Wakrheit„lo sano ovrDors sava paans" auchLhrtEDrstrebUWrn NN Ehr- Platz an der Spitze deS Gesetzentwurfs m der Bestimmung eüi- geräumt werden, daß neben anderen Zielen die wirksame Ent faltung nicht nur der geistlichen und sittlichen, sondern auch der körperlichen Kräfte deS Kindes als besondere Aufgabe der Volks schule bezeichnet wird. Und in welcher Zeit wäre diese Aufgabe bedeutsamer, ja un entbehrlicher als in der rastlos vorwärts schreitenden Gegenwart, in welcher die größtmöglichste Anspannung der Kräfte des Ein zelnen die sorgsame Pflege des Körpers als Gegengewicht erheischt und in der insbesondere die Heranwachsende Jugend gegen die Urschet»« a« jedem Wochentag abeudS für den folgenden Tag. Bezugs- Meis vierteljährlich 1 60 monatlich SO H. Trägerlohn extra. — Einzelnummern lausenden Monats 5 <-, früherer Monate 10 H. Bestellungen werden tu unserer Geschäftsstelle, von den Boten und Ausgabe stellen, sowie von allen Postanstalten Deutschlands und Oesterreichs angenommen. Rach dem NuSlande Versand wöchentlich unter Kreuzband. 12. Kapitel. Die Gesellschaft war vorüber. In ihren wohlver wahrten Schlitten waren die Herrschaften aus Altenbrück nach Hause zurückgekehrt; die Gäste aus dem Pfarr haus tind der Schule hatten gleichfalls das Schloß ver lassen. Von den Unbeteiligten hatte niemand eine Ahnung, zu welch erregtem Auftritt es in dem Zimmer der Kom tesse gekommen, und um den todesernsten Schluß dieses Auftritts wußten bestimmt nur diejenigen, die der Aus trag der traurigen Angelegenheit unmittelbar anging. Der Gräfin war es gelungen, bis zum letzten Augen blick ihren Gästen gegenüber die verbindliche Gesellschasts- maske festzuhalten. Dann aber sank sie erschöpft in sich zu sammen. Klementine wollte sich zu ihren Füßen nieder kauern, wollte durch eine offene Aussprache das be leidigte Mutterherz zurückgewinnen, allein die Gräfin wehrte mit schwacher Stimme ab. Heute wolle, könne sie nichts mehr hören. Sie bat, Lotte möge nach ihrem Mädchen klingeln, dann drückte sie einen flüchtigen Kuß auf die Wange der Komtesse und ließ sich von der Zofe ins Schlafzimmer geleiten. Als die Tür hinter der Mutter zugefallen war, fing Klementine an, mit unruhigen Schritten den einsamen Salon zu durchmessen, als denke sie nicht daran, sich nun gleichfalls zur Ruhe zu begeben. Lotte glaubte zu wissen, was die Freundin quälte. Sie stand am Flügel, im Begriff, das schöne Instrument zu schließen. Sie wußte selbst nicht, wie es kam, vaß sie plötzlich mit hartem Griff in die Tasten faßte. Nervös erschrocken fuhr die Komtesse herum: „Was ist denn —?" Lotte lächelte matt: „Eine Dissonanz. Weißt du, wie sie zu lösen ist?" „Scherze nicht." „Mir ist wahrhaftig nicht scherzhaft zumute." Klementine trat zögernd näher. In ihren Augen flackerte es unstet. „Lotte —" brachte sie stockend hervor, kam aber nicht weiter. Die Freundin half ihr: „Du meinst, daß etwrs ge schehen muß? Du zermarterst dir wie ich den Kopf mit der Frag«: Was nun?" sich darüber, aber es war ihm eine Genugtuung, daß es sich so verhielt. Langsam ließ er die Augen durch den traulichen Raum schweifen, den noch eben so häßliche, auf geregte Reden durchschwirrt hatten, dann trat er vor ein Bild, das die Komtesse als Kind darstellte. Lange blickte er in die reinen, klaren Züge, „Lebe wohl!" flüsterte er endlich. Er wollte gehen, kehrte sich aber noch einmal dem Bilde zu und murmelte: „Halte dies „Lebe wohl" fest, geliebtes Kind, mit den Augen, auf den Lippen — und später, wenn ich vielleicht nicht mehr bin, ruf' es ihr zu, der stolzen, schönen Herrin dieses Zimmers. Es sei mein letzter Gruß ..." Klementinens stolzer Mund sträubte sich noch immer, bas, was in ihrem Herzen brannte, geradeheraus zu sagen. „Mama wird sich versöhnen lassen," murmelte sie verlegen. „Sprich doch nicht davon! Wir müssen wahrschein lich ein Duell verhindern. Du mußt es tun." „Ich?....— ein Duell — ? Du glaubst — ?" „Aber du kennst doch den Herrn Leutnant. Er wird Heinz in der schroffsten Weise zur Rede gestellt haben. Es werden Beleidigungen gefallen sein. Sie duellieren sich ganz gewiß." „Das sind Vermutungen —" „Allerdings. Jedenfalls müssen wir uns Gewißheit verschaffen . . Vielleicht sprichst du morgen mit dem Herrn Leutnant?" Eine Glutwelle schoß der Komtesse ins Antlitz. Zornige Linien gruben sich um ihren Mund. Herb versetzte sie: „Heute abend mußte ich ja — um der Gesellschaft willen — noch mit ihm sprechen. Von morgen ab werde ich jedoch bestimmt seinen Weg nicht mehr kreuzen. Er existert nicht mehr für mich." „Dann müssen wir uns an Heinz halten. Sollte das Duell eine beschlossene Sache sein, so wird es nur wenig nützen, fürchte ich, wenn ich mit Heinz spreche. Da müßtest du es schon sein, die seinen Entschluß umzustoßen versucht." Klementine atmete schwer. Sie rang mit sich. Ihre Finger zerpflückten einen achtlos liegengebliebenen Blumen strauß. „Das — das kann ich nicht," stieß sie nach kurzem Schweigen hervor. „Es wäre wohl auf keinen Fall so schwer," sagte Lotte mit ernstem Nachdruck, „als die Verantwortung, die du vielleicht zu tragen hast, wenn"du nicht sprichst." Die Hände an den Schläfen, flüchtete die Komtesse nach den Fenstern hin. „Quäle mich nicht!" Auf Lottens Antlitz erschien der resolute Zug, der ihr so gut stand. Sie ging der Freundin nach. „Ich werde dich, wie so oft schon, quälen, bis du nachgibst. Denn ich mag den Gedanken an das Leben gar nicht ausdenken, das du führen würdest, wenn das Fürchter- liche geschähe, wenn doch still, laß uns in Ruhe überlegen, was wir tun müssen." Sie zog Klementine mit sich zu einem kleinen lauschigen Ecksofa, das, entfernt von der grellen Lichtflut des Kronleuchters, in weicher Dämmerung stand. „Sieh," fuhr sie dann fort, „im Grunde glaube ich ja, daß Heinz ein Duell zurückweisen wird. Er hat einen alten Vater, dem er nicht das Herz brechen darf. Aber auf der anderen Seite — sein Ehrbegriff könnte ihn dach hintreiben in das Verderben, ja. Der Leutnant ist ein guter Schütze. Es ist hundert gegen eins zu wetten, daß das Duell mit einem schlimmen Ausgang für Heinz endet. Sein Gegner wird ihn gewiß nicht schonen. Also —" „Höre doch auf!" Die Komtesse machte eine Bewegung, als wolle sie den Kopf in den Polstern vergraben. (Fortsetzung solgt.) Anzeigenpreis: Die s -gesp. Petitzrile oder deren Raum 1b <-, bet Lokal- Anzeigen 12 im amtlichen Teil pro Zeile 40 „Eingesandt" im Nedaktionsteile 35 z. Für schwierigen und tabellarischen Satz Ausschlag, für Wiederyolunasabdruck Ermäßigung nach feststehendem Tarif. Fü» Nachweis und Offerten-Annahme werden 2S Extragebähr berechnet. Jnseraten-Annahme auch durch alle deutschen Annoncen-Expeditionen. sisMerrt. * Die Pfingstwochc ist von altersher die Woche, in der Kongresse aller möglichen Jntereffenkeise in den verschiedensten Städten des Reiches, diesmal vor allem in unserer sächsischen Residenz Dresden, abgehalten werden. Die Pfingstzeit ist dazu auch im hervorragenden Maße geeignet. Das Wetter warm und angenehm, das Reisen eine Lust. Politische Fragen un- Erörterungen beeinträchtigen die Teilnahme an den Kongressen nicht, denn die parlamentarische Tätigkeit ruht. Die Zahl der Ausflügler, die in diesem Jahre dank des herr lichen Pfingstwetters unendlich groß war, erreicht die der Kongreßteilnehmer natürlich nicht; wollt« man die Namen der letzteren untereinander schreiben, so bekäme man aber auch eine Liste von Achtung gebietender Länge. In Deutschland blüht das Vereinslebrn wie nirgends sonst. Politische, wirt schaftliche, wissenschaftliche Sport-, gesellige Vereine usw. finden sich in jeder Stadt. Und wer keinem der üblichen Vereine angehört, schließt sich dem Verein der Vereinslosen an; anders geht es nicht. Und wie viele dieser Vereine haben nicht Vertreter zu Kongressen entsandt, die in der Pfingstwoche tagen! Es hat eine Zeit gegeben, in der man den Wert der Kongresse anzweifelte. Man sagte, die Arbeit, auf die es ankommt, werde in der Hauptsache doch in den Einzel- Vereinen geleistet, und ein Kongreß, der in der Reich?- oder Landes- oder Provinzialhauptstadt abgehälten wird, habe nur einen Wert der Repräsentation. Aber diese Ansicht hat sich nicht behaupten können; der Kongreß erscheint uns heute als wichtige Instanz im öffentlichen Leben, die wir nicht mehr entbehren mögen. Die Delegierten, die sich auf dem Kongreß zusammenfinden, stellen die Auslese der an irgend einer Sache Interessierten dar, und so haben die Debatten, die gepflogen werden, naturgemäß erhöhten Wert. In diesen Debatten fällt die Kleinarbeit fort, die dadurch natürlich nicht im mindesten an Wert verliert, aber das Verfahren wird ein abgekürztes, alles wird knapper und darum schlagender, treffender, fesselnder. Der Hauptwert des Kongresses schließlich liegt in den Be ¬ schlüssen und Resolutionen, die er annimmt. Diese sind der Ausdruck des Gesamtwillens einer Interessengruppe, und darum so wichtig. Der Kongreß krönt die Arbeit, die im kleinen geleistet wird. So kommt es denn auch, daß vielfach die Beschlüsse eines Kongresses als bindend für die Unter-Orga nisationen anerkannt werden. Sie stellen die Basis dar, auf der weitergearbeitet werden muß, sie zeigen die Wege, die zur Erreichung der weiteren Ziele eingeschlagen werden müssen. Das gilt besonders für die Kongresse der Politik, die Partei tage. Ihnen ist oft eine ganz besondere Bedeutung beizu- messrn; und zumal in diesem Sommer werden sie im Hin blick auf die nicht mehr fernen Reichstagswahlen des In teressanten viel bieten. Auch die vielfach als überflüssig empfundene repräsentative Seite der Kongresse hat ihren Wert. Es steckt Werbekraft darin, wenn ein Kongreß möglichst zahlreich besucht wird und so ein imposantes Bild nach außen hin, bietet. Darin zeigt sich ja besonders das Band der Einigkeit, das eine Interessen- tengruppe umschließt, und das dann den Lauen und Beiseite stehenden Bewunderung empfinden läßt und dem Gegner Ach tung gebietet. Welchen wirklich imposanten Eindruck machen nicht immer Lie Maffeü-Versammlungen des Bundes der Land wirte, die in den Rirsenlokalen der Reichshauptstadt stattfinden! Die große Kundgebung der Landwirte wurde in diesem Jahre im Sportpalast zu Berlin abgehalten, der, wenn man von der riesenhaften Winter-Exerzierhalle der Petersburger Garnison absieht, den größten Saalraum der Welt enthält. An der selben Stelle wird in einigen Tagen auch die erste Massen« tagung des Hansabundes stattfinden, und schon jetzt läßt sich als sicher Voraussagen, daß der Besuch alles Dagewesene über treffen wird. Wie gesagt, solche Kongresse haben Werbekraft. Die Masse kann' man nur Masse zwingen. Dieses Wort er weist seine Wahrheit besonders heute, wo gerade keine ge dämpften Töne in der Oeffentlichkeit vorherrschen. Trotzdem barf nie, um im Bilde zu bleiben, die große Pauke geschlagen werden. Für die wissenschaftlichen Kongresse ist das wohl selbstverständlich, aber auch die Wirtschafts- und großpolitischen Kongresse müssen in gewisser vornehmer Weise geleitet werden
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite