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Sächsische Staatszeitung : 08.05.1921
- Erscheinungsdatum
- 1921-05-08
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480732469-192105080
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480732469-19210508
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480732469-19210508
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Staatszeitung
- Jahr1921
- Monat1921-05
- Tag1921-05-08
- Monat1921-05
- Jahr1921
- Titel
- Sächsische Staatszeitung : 08.05.1921
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Staatsaiyeiger für U den Zreistaat Sachsen Sonntag, 8. Mai Nr. 105 1921 Ankündigung««: Die S2 wm breite Grundzelle oder deren Raum im Ankündigung«, teile S M., die SS nun breite GrundzeUe oder deren Raum im amtlichen Teile 4 M., unter Eingesandt 5 M. — Ermäßigung auf Geschäfttanzeigen. Schluß der Annahme vormittag« 10 Uhr. Erscheint Werktag« nachmittag» mit dem Datum de» folgenden Lage». v ezug»prei»:Unmittelbaroder durch diePostanstalten SM.monaN.EinzelneLrn.20Pf. Fernsprecher: Geschäftsstelle Rr. 2129L, Schr.stteitung «r. 14K74. Postscheckkonto Dredden Rr. 2486. Aettwetse Nebenblätter: Landtag«.Beilage, Synodal-Beilage, Ziehungslisten der Verwaltung der Staatsschulden und der Landeskulturrentenbank, Jahresbericht und Rechnungsabschluß der Landes-BrandversicherungSanstalt, Berkausslipe von Holzpfianzeo aus den Staatssorstreviereu. Beauftragt mit der Oberleitung (und preßgesetzlichen Vertretung für den schriftstellerischen Teil): RegierungSrat Doenge« in Dresden, SächsischeSlaalszeüung Polnische Vorstöße in Oberschlefie«. Oppeln, ä. Mat. Rach den am S. d. M. abends vorliegenden Nachrichten ist die Lage im «njstandsgebiet unverändert ernst. Die polnische» Insurgenten versuchen immer noch, nach Norde« hin Bode» zu gewinne«. Nachdem Groß-Ltrehlltz von den Aufständisch«« wiedrr grräumt worden ist, werden nunmehr A«grisfSvorber«itnngen der Aufrührer in der Richtung aus Loset und Lesch« »itz festgesteNt. Anfvlge rrneuter Störung«« im Fernsprechverkehr liegen ans dem Zentral- und Südrevier nur ivenig Meldungen vor. In Hindenburg habe« Plünderungen der Lebens mittelgeschäfte stattgesunde«. Nachdem in de« ersten lagen die au, polnischen Ausruhr be> «eittgte» aktive» pol»isch«» Soldaten meiste«» Aivillleider getragen haben, wird diese Vorsichts maßregel jetzt nicht mehr beachtet, sondern r» sind zahlreiche Ausrührer in der U«isorm der polnische« Armee sestgrftellt, die mit polnisch«« Militärlrastwagen überall im Lande Requisition«« vornehmen. Die »erbangen unter der deutschen Acvölkerung für die Abpimmnngspolizei Haden bisher sehr gnten Erfolg grhabt. Neue polnische Gewalttaten. Ratidor, 7 Mai. »ie der „Oberschlesische Anzeiger" meldet, erhalte« di« polnischen Banden, welche dir vderhöhe recht» der Oder im Zuge Markowitz-Lubow besetzt halte«, stä«digen Zuzug von Mensche«, Material ««d Wass«« über den «reis Nybnlt. Mehrfach wurde« Trupp«« in Hüllcriintform festgesteUt. Dir Ortschatte« Kempa, Jankowitz, Randenz, Drawntg x«d Rattbor. Hammer wurden von de« Insurgenten geplündert. Geschäfte wnrden auKgrrSumt, Vieh weggeführt, wehrlose Frauen mißhandelt und vergewaltigt. lebe der oberschlefische Aufstand". Warschau, 6. Mai. Die Nationale Arbeiter- par lei hat einen Aufruf erlassen, in dem sic aus fordert, den oberschlesischen Brüdern zu Hilse zu kommen. Der Platz aller Polen sei in den Reihen der aufständischen oberschlesischen Armee. Das polnische Boll müsse den verbrecherischen Ab- sichten der Verbündete» bewaffnete große An- sirengungen entgegensetzen. Der Ausruf schließt: „Es lebe der oberschlesische Aufstand. Zu den Wassen!" Korfantys Hetzarbeit. Berlin, 7. Mai. Korfanty erklärte in seiner Ro!e an die Verbündeten feierlich, alles getan zu haben. waS in seiner Macht gestanden hätte, um den Ausstand zu verhüten. Bereits unmittelbar nach der Abstimmung hat seine „Oberschlesische Grenzzeitung" die Vertreibung der Deutschen aus Oberschlesien gefordert nnd unmittelbar vor Be ginn des Aufstandes am 1. Mai hat die „Grenz zeitung" in den fanatischsten Ausdrücken gegen die Grubenbesitzer gehetzt. Daraufhin, also nicht spontan, wie Korfantys Rote weiter behauptet, brachen Ausstand und Ausstand aus. Ebenso unwahr ist die Behauptung, die Bewegung sei eine kleinen- tare, denn alliierte Offiziere haben dem Spezial korrespondenten des „New York Herald", Griffith, erklärt, die Aufstandsorganisation sei von langer Hand vorbereitet. Ebenso sei Korfantys Drohung, die Bergwerke und industriellen Anlagen zerstören z« lassen, nicht vom Augenblick diktiert. Der oberschlesische Spezialkorrespondent des Pariser „Journal", Helsey, hat bereit« am 27. März diese Drohung i« seinem Blatte wohl nicht ohne Fühlung mit Korfanty angedroht. Der diploma tische wie der militärische FeldzugSplan Korfantys haben also längst festgestanden. Der Anschluß^sterreichSa« Deutschlaud Wien, 7. Mai. Gestern fand unter dem Vorsitze de« Bundeskanzler» Mayr eine Konferenz der Berwwer der Parteien au» alle« Ländern statt über die Gesetzesvorlage bezüglich den groß- deutschen Antrag betreffend die Volksabstimmung über den Anschluß an Deutschland, sowie di« von den Länden, Salzburg und Steiermark vorb«relteten Plebiszite. Die die Blätter melden, wurde fo- wohl von christlichsozialer wie von sozialdemokra tischer S«tw darauf hingewiesen, daß jede «gita- Iw« für stw, Anschluß an Deutschland gegenwärtig für den Anlauf der Kreditoverationen nachteilig sein könne». Die Londoner Beschlüsse. KeyneS und die Lsndoner Beschlüsse. Köln, 6. Mai. Die „kölnische Zeitung" ver- öffentlicht einen Aufsatz von Prof. Maynard KeyneS. Der Verfasser nennt die Entscheidung des Wieder« hcrstellungSausschusses, daß Deutschlands ganze Zahlungspflicht nach dem Vertrage 132 Milliarden beträgt, zwar einen unzrveifelhasten Triumph für den Geist der Gerechtigkeit, hält aber seine Kritik au dem Vertrage aufrecht. Auch die neuen Vor schläge des Verbandes seien nnauSführbar. Deutsch land könnte 26 Prozent der Ausfuhr oder zwei Milliarden jährlich zahlen, aber keineswegs beides. Trotzdem kommt der Verfasser zu dem Schlüsse, daß Deutschland, da ein dauernder Wellsriede das höchste Interesse aller sei, den Plan nicht zurück- weisen sollte. Zum Schluß sagt KeyneS: Der neue Plan fügt nichts zu den Lasten des Ver trages hinzu, in mancher Beziehung erleichtert er sie. Die Bekanntgabe des Plane» ist in Über einstimmung mit dem Vertrage und führt nur aus, was Deutschland seit zwei Jahren Ursache hatte, vorauszusehen. Der Plan verlangte nichts von Deutschland unmittelbar, das heißt in den nächsten sechs Monaten etwas zu leisten, wozu es unfähig ist. Er zieht das Verlangen nach Auslieferung der Goldreserve der Reichsbank zurück und ersetzt es durch das ganz und gar verschiedene Verlangen einer Zahlung von einer Milliarde in Gold oder in fremder Valuta innerhalb dreier Monate, eine Zahlung, die zwar nachteilig sein mag und nicht beständig wiederholt werden könnte, die aber gewiß jetzt geleistet werden kann. Es ist tatsächlich der volle Betrag, den Deutschland be reits in seiner den Bereinigten Staaten von Amerika übermittelten Note anbot. Was di« entfernten Zahlungen betrifft, wird Zeit und Erfahrung lehren, ob sie möglich sind. Ich stimme mit denen über- ei», die nicht wollen, daß Deutschland unter Drohungen unaufrichtig anerkenne, was es weder erschwingen kann noch will. Ich dächte, es wäre möglich, daß Deutschland den jetzigen Forderungen der Verbündeten willfahre, ohne von der Stellung zurückzuweichen, die es eingenommen hat und die sich schließlich in seinem aufrichtigen Glauben als richtig erweisen wird. Amtrika und die Vertretung i» Obersten Rate. Washington, 6. Mai. Die Bereinigten Staaten von Amerika haben beschlossen, einen nichtamtlichen Vertreter im Obersten Rat und im Botschasterrat zu entsenden. Der amerikanische Kommissar in Paris, Boland Boyden, soll Ver treter im Neparationsausschusse werden. Washington, 6. Mai. In der von den Bereinigten Staaten von Amerika an die Ber- bandsregierungen gerichteten Note, die mitteilt, daß die Bereinigten Staaten von Amerika die Einladung annehme», sich an den Sitzungen deS Obersten Rates, der Reparationskommission und des Botschasterrates vertreten zu lassen, heißt eS: Bei voller Wahrung unserer überlieserten Politik, uns allen Angelegenheiten von rein europäischer Bedeutung fernzuhalten, verfolgt doch die Re gierung der Bereinigten Staaten mit größter Anteilnahme die Frageri eiuer geeigneten Wirt- schaftlichen Regelung und einer billigen Lösung der Angelegenheiten, die für die ganze Welt von Bedeutung sind. Die Regierung wünscht daher, sich nützlich an den Beratungen zu beteiligen, die über diese Fragen stattfinden. Die Rote nennt sodann die Namen der verschiedenen amerikanischen Vertreter für die Beratungen der Berbands- regierungen und schließt: Die Regierung der Ber einigten Staaten stellt mit Besriedigung fest, daß die in London vereinigten Vertreter der Verbands- regierungen der Überzeugung Ausdruck gegeben haben, daß die Mitwirkung Amerikas ihnen wert volle Dienste leisten werde für die Regelung der gewaltigen internationalen Fragen, die aus dem Krieg« entstanden sind. Washington, 6. Mai. Tie Beamten des Staatsdepartements erklären, daß die amerikani schen Vertreter beim Obersten Rat und beim Bot- schafterrat keinerlei Vollmacht erhalten werden, im Namen der Bereinigten Staaten irgeiidwelche Verpflichtungen zu übernehmen. Sre werden den Sitzungen hauptsächlich als Beobachter beiwohnen. Erklärung de- Rrni«- deutscher Sife«- mb Ti4chU«d»ßr1eler. Berkin, 6. Mai. Der Verein deutscher Eisen- und Stahlindustrieller hat auf seiner heutigen Mitgliederversammlung folgend« Ent schließung gefaßt und an den Reichspräsidenten, den Reichskanzler, den Reich-Minister des Äußeren, den Reichswirtschastsminister und den Reichs minister des Inneren gesandt: 1. Die in Berlin tagende Mitgliederversammlung des Vereins deut scher Eisen- und Stahlindustrieller wendet sich mit aller Entschiedenheit gegen das Gerücht, daß die deutsche Industrie der Unterzeichnung des neuen Ultimatums des Verbandes nicht widerspreche. Die deutschen Eisen- und Stahlindustriellen, insbesondere die rhrinisch-westfalrschen Industriellen, wollen lieber ave mit der Besetzung des Ruhr gebiets drohenden Lasten und Opfer auf sich nehmen als unerfüllbare Bedingungen annehmen, die früher oder später doch die Besetzung des Ruhrgebietes zur Folge haben würden. Genügt doch nach den neuen Bedingungen die Nicht erfüllung irgendeines Punktes, um d«n Feinden für weitere Zwangsmaßnahmen, wie für die Be setzung deS Ruhrgebietes, sogar einen RechtStitel zu verschaffen. 2. Die überaus traurige Lage OberfchlesienS zeigt, daß die verbündeten Be satzungstruppen di« im Versailler Vertrag über nommene Pflicht des Schutzes der Bevölkerung nicht erfüllen. Die Mitgliederversammlung des Vereins deutscher Eisen- und Stahlindustrieller verlangt daher ganz entschieden, daß deutsche Truppen marschieren, ehe eS zu spät ist. Botschafter vr. Mayer beim Reichspräsidenten. Berlin, 7. Mai. Der Reich-Präsident empfing heute vormittag de« Botschafter vr. Mayer, der i« den Morge»stu«de« a«» Paris hier emgetroffe« ist. Botschafter vr. Mayer besprach mit dem Reichspräsidente» die außenpolitische Lag« »ad die Frage der Regier»«g»bildu«g. ve. Adenauer Borfitzeader de» preußischen Staatsrates. Berlin, 7. Mai. In der heutigen Sitzung des Staatsrat«» wurde der Oberbürgermeister von Köln, vr. Adenauer, mit 44 gegen 26 Stimmen bei 2 Stimmenthaltungen zum ersten Vorsitzenden gewählt. Die Uuruhe» i» Zrlaud. Pari», 6. Mai. Rach einer Meldung au« London hat die Militärbehörde al» Wiedervergeltting vier Farmen bei Rathmore einäschern lasten, in deren Nähe sieben Gendarmen von Sinnfeinern getötet worden waren Bor dem Hinmarsch im Westen. Frankfurt, 6. Mai. Wie der „Frankfurter Zeitung" von zuverlässiger Seite mitgeteilt wird, requiriert die französisch« Militärverwaltung in der Pfalz gegenwärtig nicht bloß deutsche Kraftwagen, fondern übersendet auch Kraftwagenführern Stel- lungSbefehle. Diese enthalten in der Regel den Befehl, sich innerhalb weniger Stunden zur Ber- fügung zu stellen und für 30 Tage Proviant mit zubringen. Amerika und die Bedingungen der Verbündeten. London, 7. Mai „Daily Telegraph meldet au« New York: In Amerika sei ziemlich allgemein die Ansicht verbreitet, «s sei Deutschlands äugen- blickliche Pflicht, di« Bedingungen der Verbündeten anzunehmen und den ehrlichen Versuch zu machen, sie zu erfüllen. Wenn sich der Oprrationsplan in seinen wirtschaftlichen Folgen al- undurchführbar erweise, so würden nach Ansicht Washingtons die Verbündeten bereit sein, ihn von Zeit zu Zeit abzuändern, um ihn der veränderten Lage an- zupasien. TerAufruhr inOberschlesien. Die immer ernster lautenden Meldungen au« Oberschlefie» geben jetzt vollständige Klarheit darüber, daß es sich um einen von langer Hand vorbereiteten Aufstand mit zweifelloser Rücken deckung in Polen handelt. Wenn auch die pol nische Regierung offiziell jede Verbindung mit diesem Ausstande ablehnt, so ist es doch schwer denkbar, daß diese Bewegung, die gestützt ist auf eine aus Polen stammende sehr reichliche Bewaff nung und vollständige Ausrüstung mit allem mög lichen Kriegsmaterial, den polnischen Regierungs kreisen fremd geblieben ist. Es ist nicht eine au« dem oberschlesischen Volke entstandene, sondern allem Anschein nach eine gegen die oberschlesische Lolksmehrheit gerichtete Gewaltaktion, die au« Polen finanziell und militärisch organisiert und wahrscheinlich auch mit vielen an ihr Beteiligte» versorgt worden ist, sonst wäre die große Anzahl der Insurgenten nicht erklärlich. Korfanty ist ihr Oberhaupt. Er ist zwar offiziell seine» Amies als polnischer Plcbiszit- kommissar entsetzt worden. Das ist aber nur eine äußere Form, nachdem er sich selbst zum Militär- und Zivilgouverneur ausgerusen hat. Es ist natürlich eine Umvahrheit, wenn er erklärt, er habe erst nachträglich sich an die Spitze der Be wegung gestellt, nachdem diese nicht mehr em- zudämmen gewesen sei. Die ganze Bewegung ist fraglos von ihm allein hervorgerusen und vor bereitet worde«, er P der Organisator des ganzen Aufstandes und der eigentlich Verantwort wörtliche fllr alle Gewalttaten, welche die pol nischen Aufständischen begangen haben. Daß die Schuld an diesem Aufruhr ausschließlich aus feite« der Polen liegt, hat auch die interalliierte Kom- miision anerkannt. Sie muß demgemäß auch die notwendigen Folgerungen ziehen und in ganz anderer Weise als bisher mit der Bekämpfung vorgehen. Hätte man unsere Landsleute nicht gänzlich wehrlos gemacht, so würden diese sich erfolgreich selbst zu schützen vermögen. Aber auch jetzt noch würde die Heranziehung der waffen fähigen Deutschen den Truppen der Interalliierte« Kommission eine so starke Hilfe bieten, daß die bisherige Unterlegenheit gegen die Polen ausgeglichen werden könnte. Es geht kemesfaus an, daß es bei der schwache« Verteidigung einiger Städte bleibt und der Haupt- teil OberfchlesienS den Aufständischen überlasten wird. Noch weniger aber ist es denkbar, daß die Forderungen Korfantys angenommen werden, welche die „Neutralität" der Verbündeten ver langen, tvas gleichbedeutend mit der völligen Preis gabe der deutschen Bevölkerung wäre. Und wenn gar das Verlangen nach dem Verbot der deutschen Zeitungen erfüllt würde, so würde damit ausge sprochen, daßdie interalliierte Kommission sich zu einem Organ Korfantys herabwürdigte. Der Übermut der polnischen Banden und ihres Führers ist so ins Maßlose gestiege», daß es kein Verhandeln, sondern nur ein durchgreifende» Handeln geben darf; eS ist so viel Schändliches geschehen, so viel Morde und andere Verbrechen sind ver übt worden, daß hier endlich einmal mit größter Strenge cingeschritten werden muß, zumal es auch gilt, frühere Versäumnisse gulzumachen. Die interalliierte Kommission hat die Erhaltung der Ordnung und Sicherheit übernommen; sie hat also die Ehrenpflicht, entsprechend dieser Ausgabe die Bevölkerung gegen jede Gewalt zu schützen. Reichen ihre Kräfte dazu nicht aus, so muß sie ohne Weigerung andere heranziehen. Die italie nischen Truppen haben mit dem Ausruf an die Deutschen den Anfang dazu gemacht, die deutsche Regierung wird zweifellos in jeder gewünschte« Weise ihre Kräfte zur Verfügung stellen. Ei« langes Zuwarten aber ist nicht mehr angängig, nachdem Leben und Eigentum in ganz Ober schlesien in Gefahr stehen. Die interalliierte Kom- Mission hat nicht nur das Interesse de« Rechte« und der Menschlichkeit gegen da« polnische Bande«- tum wahrzunehmen, sondern sie hat auch ihre eigene Autorität und Ehre zu schütze«, die durch einen schließlichen Srsolg der Ausrührer aus» schwerste beeinträchtigt würde».
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