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Großenhainer Unterhaltungs- & Anzeigeblatt : 23.09.1873
- Erscheinungsdatum
- 1873-09-23
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id38343789X-187309232
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id38343789X-18730923
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-38343789X-18730923
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungGroßenhainer Unterhaltungs- & Anzeigeblatt
- Jahr1873
- Monat1873-09
- Tag1873-09-23
- Monat1873-09
- Jahr1873
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Großenhainer Redaction, Druck und Verlag von Herrmann Starke in Großenhain. M Litt Dienstag, den 23. September Abonnement: Vierteljährlich lu Ngr. Inseralenannahme: Bis Tags vorher spätestens früh 10 Uhr. Inseratenpreis: Für den Raum einer Spalt zeile 1 Ngr. Amtsblatt des Königlichen Gerichtsamts und Stadtraths zu Großenhain. Unlcchaltllilgg-ml)AnWMM Bekanntmachung. Von dem unterzeichneten Gerichtsamte sollen Erbtheilungshalber die zum Nachlasse des Gärtners Johann Gottlieb Taupitz gehörige Gartennahrung Cat.-Nr. 12 zu Krau- schntz, Fol. 11 des dasigen Grundbuchs, sowie die Hutungöparzelle Fol. 27 desselben, und das Feldgrundstück Fol. 26 des Grundbuchs für die Hermsdorfer Mark, welche Grund stücke zusammen ein Areal von 3 Hectaren 40,o Ar (6 Acker 43 HjRth.) umfassen und unter Berücksichtigung der Oblasten am 16. Juli vorigen Jahres auf 1310 Thaler—-—- ortsgerichtlich gewürdert worden sind, nebst der eingebrachten und noch stehenden Ernte und dem lebenden und todten Inventar im Taxwerthe von 92 Thaler — - — - freiwillig unter den im Termine bekannt zu machenden, übrigens auch aus den im hiesigen Gerichts- Hause und im Gasthofe zu Krauschütz aushängenden Anschlägen ersichtlichen Bedingungen am 27. September dss. Is. an Amtsstelle hier versteigert werden, was hierdurch bekannt gemacht wird. Großenhain, am 6. September 1873. Das Königliche GerichLsamt. Pechmann. Bornemann, Ass. Bekanntmachung. In Hinblick auf die bevorstehende Ergänzungswahl des Stadtverordneten-Collegiums bringen wir in Erinnerung, daß nach 8 73a der allgemeinen Städteordnung vom 2. Februar 1832 alle diejenigen Bürger von den bürgerlichen Ehrenrechten ausgeschlossen, also auch ihres activen und passiven Wahlrechtes verlustig sind, welche Landes- oder Gemeinde-Abgaben ganz oder zum Theil länger als 2 Jahre in Rückstand gelassen haben, und fordern wir daher alle Restanten auf, diese Steuerreste alsbald abzuführen, da ihre Namen sonst nicht mit in die Wahlliste ausgenommen werden können. Großenhain, den 18. September 1873. Der Stadtrath. Franke, stellv. Bors. Bekanntmachttug. Auf die Vorschrift, daß bei Entnahme von Sand aus den städtischen Sandgruben Zettel zu lösen und solche an die damit beauftragten Personen abzugeben sind, wird mit dem Bemerken noch ausdrücklich aufmerksam gemacht, daß auf die Unter- laffung dieser Vorschrift Geldstrafe bis zu 5 Thlr. gesetzt ist, und daß diese Strafe künftig von Contravenienten unnachsichtlich eingezogen werden wird. Mit Abnahme der Sandzettel sind beauftragt für die Kiesgrube in Kleinraschützer Flur: Frau verehel. Fritzsch, Cat.-Nr. 528 wohnhaft, für die Sandgrube am Kiebitz berge: Frau verw. Habermann, Cat.-Nr. 426 wohnhaft. Großenhain, am 18. September 1873. Der Rath daselbst. Franke, stellv. Bors. Wtzschl. Bekanntmachung. Im Adam'schen Gasthofe zu Eisenberg sollen den 2S. September 1873, von Vormittags 9 Uhr an, folgende im Moritzburger Forstreviere aufbereitete Hölzer, als: 4 Raumcubikmeter buchene Stöcke,» in den Abtheil. 13 und 14 (Pfaffenberg), 19 564 „ kieferne „ j (Klebsch), 20 (am unteren Altenteich), einzeln und partienweise gegen sofort nach dem jedesmaligen Zuschläge zu leistende Bezahlung und unter den vor Beginn der Auction bekannt zu machenden Bedingungen an die Meistbietenden versteigert werden. Wer die zu versteigernden Hölzer vorher besehen will, hat sich an den mitunterzeichneten Revierverwalter zu Moritzburg zu wenden, oder auch ohne Weiteres in die genannten Waldorte zu begeben. Königl. Forstrentamt Moritzburg und König!. Revierverwaltung daselbst, am 15. September 1873. Gras. Zimmer. Politische Weltschau. Heute kehrt Kaiser Wilhelm von einer längeren Inspektionsreise über verschiedene Truppenabtheilungen nach Berlin zurück, um den Besuch Victor Emanuel'ö zu em pfangen. Dieser Besuch wird dadurch besonders bedeutungs voll, daß ihn keine persönliche Neigung veranlaßt hat, er vielmehr der unverfälschte Ausdruck eures politischen Bedürfnisses ist. Mit Sicherheit darf man annehmen, daß die Reise des italienischen Königs nicht den Zweck hat, die Merkwürdigkeiten der beiden Kaiserstädte Wien und Berlin kennen zu lernen. Die Monarchen, welche der König auf sucht, sind ihm persönlich unbekannt, und er kann daher nicht den Wunsch haben, alte Beziehungen zu erneuern. Es ist ferner bekannt, daß kaum ein Mann in Italien der deut schen Nation geringere Sympathien entgegenträgt, als gerade Victor Emanuel. Wenn er Privatmann wäre, bliebe er sicher zu Hause. Der politische Charakter der Reise wird nun freilich nicht in besonderen Verträgen oder be stimmt formulirten Abmachungen zu Tage treten. Für solche liegt nicht der geringste Anlaß vor und sür solche ist eine persönliche Zusammenkunft der Monarchen am wenigsten erforderlich und geeignet. Ist die Sachlage reif dafür, einen bestimmten Vertrag abzuschließen, so wird das durch Minister und Gesandte um Vieles besser besorgt. Durch die Reise soll vielmehr nur der Welt ein Wink gegeben werden, daß Italien empfindet, man werde verkommenden Falles seine Freunde in Oesterreich und Deutschland suchen. Lange genug hat eö gedauert, bis diese Empfindung endlich zum Durchbruch gekommen ist. Auch der deutsche Kronprinz wird seine JnspectionS- reise bis zur Ankunft Victor Emanuel's beendet haben. In diesem wie im vorigen Jahre fand der kaiserliche Sohn und Erbe die glänzendste Aufnahme bei unseren süddeutschen Brüdern. Noch sind seit der Wiederaufrichtung des deut schen Reiches nicht drei Jahre verflossen, und schon läßt sich die erfreuliche Thatsache constatireu, daß die Verbindung des Südens mit dem Norden auf einem Volksbewußtsein von solcher Stärke beruht, daß sie für alle Zeiten unzer reißbar ist. Die beiden Hälften der Nation sanden sich in schweren Kampfesstunden zusammen und werden nicht mehr von einander lassen. Man könnte allerdings fragen, ob die Reichstreue, welche der Süden bethätigt, nicht eigent lich eine selbstverständliche Sache sei? Allein man legte den Hindernissen, welche das süddeutsche Parteiwesen dem Neichsgedanken bereiten würde, früher em allzu großes Gewicht bei. Wer hätte vor drei Jahren gedacht, daß das demokratische Maulheldenthum so schnell zum Schleppen träger des Ultramontanismus herabsinken werde? Glück licherweise hat der Neichsgedanke zwei Alliirte, gegen die weder Rothe noch Schwarze auskommen: den gesunden Menschenverstand und die Logik der Thatsacheu. Dieses Büudniß bürgt für die glückliche Vollendung der organischen Einfügung des Südens in das Reich. In Preußen schüttelt man sehr die Köpfe über die vom Minister Falk veröffentlichte neue Synodalordnung. Schon darin liegt ein schlimmes Zeichen sür diese neue Verfassung der evangelischen Landeskirche, daß sich die,.Kreuzzeitung" mit ihr einverstanden erklärt. Die Elemente, welche durch ; das bisherige orthodoxe Priesterregiment zu völliger Gleich- ! gültigkeil dem kirchlichen Gemeindeleben gegenüber getrieben > worden sind, werden um so weniger sich durch die neuen! Ordnungen zur Theilnahme aufgefordert fühlen, als die i Ausführung derselben den Organen übertragen worden ist, j welche sie der Kirche entfremdet haben. Die sehr gemäßigte > „Vpen. Ztg." schließt eine Betrachtung darüber mit den i Worten: „Wir verkennen durchaus nicht die großen Schwierig- ! keiten, mit welchen bei den heutigen traurigen Parteiverhält nissen der evangelischen Kirche eine jede Verfassungsordnung zu kämpfen hat und wir hätten gerade deshalb gewünscht, daß man bei dieser schwierigsten aller Aufgaben sich am ! wenigsten beeilt hätte. Wohin das vorliegende Werk > uns führen wird — wir wissen es nicht und wn- wollen! keine Prophezeihung aussprechen, welche vielleicht auf zu düsteren Stimmungen beruht. Wenn aber die lutherische Partei, welche im August zu Berlin tagte, statt thörichter- weise gegen die neue Kirchenordnung zu protestiren, die Handhabung derselben für sich benutzt, so fürchten wir sehr, daß auf Grund dieser Ordnung sie zur Herrschaft gelangt." — Die Generalsynode, welcher die neue Verfassung noch vorgelegt werden soll, hat nur ein Gutachten darüber abzugeben. Aber auch wenn sie eine constituirende Ver sammlung wäre und das Recht der Abänderung besäße, würde sie nach ihrer Zusammensetzung schwerlich etwas Wesentliches ändern. Denn sie soll aus 150 von den Pro vinzialsynoden zu wählenden Mitgliedern, 6 Professoren der ! Theologie, 6 Kirchenrechtslehrern, 11 Generalsuperintendenten und 30 vom Könige zu ernennenden Mitgliedern bestehen. Wie in den Kreis- und Provinzialsynoden, so wird auch in der Generalsynode das geistliche Element vorwiegen. Die österreichischen Blätter beschäftigen sich jetzt ausnahmslos an erster Stelle mit dem Besuche des Königs von Italien. Sie erkennen darin ein erfreuliches Symptom der freundschaftlichen Beziehungenzwischen den beiden Nachbar reichen und bringen dem erlauchten Gaste den Ausdruck ihrer Sympathien entgegen. In besonders herzlicher Weise schreibt - die „Deutsche Ztg.": „Der Jubel, welcher den Gast unsers ! Kaisers auf seiner Reise durch Oberitalien begleitete und ! dem das Gefühl zu Grunde lag, daß die Revanche-Pläne derUltramontanen, welche aufOesterreich als Mitverschworenen rechneten, durch den sichtbaren Versöhnnngsact der lange j entzweiten Dynastien durchkreuzt worden, er findet in den Herzen aller verfassungstreuen Bürger sein vieltöniges Echo. Denn diese wissen, daß sie, sowie die Liberalen aller Länder, gegenwärtig nur einen inneren und äußeren Feind zu be kämpfen haben: das Jesuiten thum, welches im Vatican sein Hauptquartier aufgeschlagen." — Auch in Italien sind die besseren Elemente des Volkes beglückt über die Reise ihres Königs, die durch die Be mühungen der französisch gesinnten Partei nicht hintertrieben § . werden konnte. Den hauptsächlichsten Versuch hierzu machte < der ehemalige Ministerpräsident General Lamarmora mit seinem Buche: „Etwas mehr Licht über die Ereignisse des l Jahres 1866", in welchem er mit der gröbsten Verletzung I des Amtsgeheimnisses eine Reihe von Documenten über die ; damaligen preußisch-italienischen Verhandlungen veröffentlicht. Es leitete ihn dabei die Absicht, eine gereizte Stimmung zwischen Deutschland und Oesterreich zu erzeugen, die sich dann von selbst auf das Verhältnis zwischen Deutschland und Italien übertragen würde. Dem Manne ist sein un patriotisches Vornehmen nicht gelungen; nicht Andere, sondern nur sich selbst hat er blamirt. Aus Frankreich kommt die Nachricht, daß der Führer der legitimistischen Partei in der National-Versammlung, der Deputirte de Larcy, nach Frohsdorf abgereist sei, um vom Grafen Chambord eine bestimmte Erklärung über seine Stellung zur Constitution und zur dreifarbigen Fahne zu verlangen. Wenn diese Nachricht sich bestätigt, dann muß die Welt allerdings in sehr kurzer Zeit darüber aufgeklärt sein, ob eine Restauration des Hauses Bourbon erfolgen kann oder nicht. Denn wenn ein Mann, wie de Larcy, der länger als dreißig Jahre mit größter Aufopferung der legitimistischen Sache dient, vom Grafen Chambord Con stitution und Tricolore verlangt, so ist es nicht unmöglich, daß er Gehör findet. Sicher kann man aber annehmen, daß, wenn Chambord auch den Bitten und Vorstellungen dieses seines treuesten Anhängers sich unzugänglich erweist, der größte Theil der Partei, auf die er bisher seine Hoff nungen gründete, von ihm abfallen wird. In Holland ist man länger als einen Monat vergeblich bemüht, ein conservativ-clericales Ministerium zu bilden. Es bleibt deshalb das bisherige Cabinet am Ruder, mit Ausnahme des Kriegsministers, der sein Portefeuille an den Marine minister Broix abgegeben hat. Für die englische Regierung kommen recht traurige Nachrichten von der afrikanischen Goldküste. Unter den Truppen sind Krankheiten ausgebrochen, welche große Ver heerungen anrichten. Die im Dienst der Engländer stehen den Eingeborenen verweigern den Offizieren Gehorsam und scheinen völlig desorganisirt zu sein. Dazu kommt noch eine von den Aschantis beigebrachte Schlappe. Eine zur Recog- noscirung den Fluß Prah hinaufgesandte Expedition fiel in einen Hinterhalt, wobei der Befehlshaber und alle seine Leute mehr oder weniger schwer verwundet wurden. Man sieht, die Engländer haben an dem vor zwei Jahren den Holländern abgekauften Küstenstrich keine angenehme Er werbung gemacht. Tagesnachrichten. Sachsen. Das Eisenbahn - Project Dresden-Nossen- Altenburg ist seiner Ausführung neuerdings dadurch wesent lich näher gerückt, daß die gefertigten Vorarbeiten sowohl seitens der königl. sächsischen als der herzgl. altenburgischen Regierung im Wesentlichen Genehmigung gefunden und beide Regierungen, wenn auch noch nicht die bestimmte Zu sicherung, so doch ihre Geneigtheit zu erkennen gegeben haben, den Unternehmern (drei Dresdner Bankhäusern) die Concession für die fragliche Bahn zu ertheilen. Zu bemerken ist hierbei noch, daß diese Bahn durch dieselben Unternehmer von Altenburg weiter nach Schmölln fortgesetzt werden soll und die desfallsigen Vorarbeiten der Herzog!, altenburgischen Regierung auch bereits zur Genehmigung vorliegen. Aus dem 19. ländlichen Wahlkreise erhält die „Const. Ztg." von wohlunterrichteter Seite folgende Mitteilung:
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