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Der Grenzbote : 05.01.1905
- Erscheinungsdatum
- 1905-01-05
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1836929153-190501052
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1836929153-19050105
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1836929153-19050105
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDer Grenzbote
- Jahr1905
- Monat1905-01
- Tag1905-01-05
- Monat1905-01
- Jahr1905
- Titel
- Der Grenzbote : 05.01.1905
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Der Greurbvle 15 deren Neclamen die Zeile SO Pfg. Der Grenzbote esickem: täglich jl mit Ausnahme des den Sonn- und Feiertagen > svlgmden Tages and kostet vierteljährlich., vorauS- j bezahlbar, 1 Ml. lw Pjg. BcstetUnigen werden j in der Geschästssdlle, von den Austrägern des : Blattes, sowie von allen Kaiser!. Postanstalten und Postboten angenommen. i! c Inserate von hier und aus dem Verbreitung--"? bezirk weichen mit 10 Psg., von auswärts mit ! Pfg. die 4inal gespaltene Gnmdzelle oder s ur Raum berechnet und bis Mittags 12 Uhr für den nächstfolgenden Tag erbeten. WM und Auzcher für Adorf und das ollere Vogtland Verantwortlicher Nedacteur, Drucker und Verleger: ÄLto Weyer in Aösrs. ^ecnjpcecher Rr. 14. TvMNtKßF die rllttftr. GrQtksbcilKge „Der ^eitspiegei". Fernsprecher Nr. t-c .H 4. Donnerstag, den ö. Januar 1SV5 Jalfrg 70. Potitifchc Rundschau. Berlin, 3. Zau. Ter „Voss. Ztg." wirs ans Paris gemewet: Die Betrachtungen der hiesigen Russenpresse über oeu Fall von Port dlrthnr sind psychoiogisch interessant. Während die aufrichtigen Russenfrennde wie Oberftteut nant Rousiet irn „Gaulors", ihre Betrübnis über das Ende der ruhmreichen Festung nicht ver hehlen und die Größe des japMriscknn Erfolges anerkennen, geben die unaufrichtigen seid schrei der sict> den Anschein, das Ereignis als ganz nnerl',ebiichen fj-wisclienrall, ja sogar als einen Vorteil für Rußland zu betrachten, letzteres buM stäblich, so unglaublich es scheinen ma-g. „Ee- lair" freut sich daß Mroparsin, jetzt der Zorge um Port Arthur ledig, sich nunmehr ganz der Vernichtung des japanischen Landhceres Hai geben kann. „Repnbügue Franeaift" erklärt tnf sinnig, fetzt beginne eigentlich erst der Krieg und bereite sich der große Jieg Rußlands vor, wenn er auch lange dauern werde. „Figaro" schreibt: Wir bttvahren unser Vertrauen allem zum Trutz. Küropatkin hat eine ziffermäßige Üebertegcnhnt, die mit der Zeit nur wachsen kann. — Mehr als 12/» Millionen Neujahrs-rieft wurden in diesem Fahre weder in Bertin auf gegeben. Berlin hat die zwene Millwn an Ein wohnern mn Schtusse des Kahres 1004 nach nicht erreicht, es fehlen »och 7tZ Personen. „Kroß Berlin", das heißt die Reichshauprstadt nm den dreißig Vororten, d-e das Adreßbuch aufführr, zählt jetzt nach den Schätzungen der einzelnen Meldeämter 21)20 300 EinwoHuer. Tas letzte verheerende Sturm wrftier har in der Probiuz Sachseil nach den bis heute vor liegenden Meldungen über 3 Millionen Mark Schaden verursacht. Von der Zerstörung sind meistens die Forsten und die VerkehrSanlagen des Harzes betroffen. Ein LauLnagssitz in Mecklenburg zu — Verkäufen! Durch Annonce wurde kürzlich ein .Muser für erblichen Sitz und Stimme im merk länchurgischen Landtage gesucht; es hieß da: „Seltene Gelegenheit zur Gründung eines Kidei- kvrurnisses in Mecklenbrrrg mit erblichem Sitz mw Stimme im Landbage! Größe insgesamt ra. 10 0o0 Morgen. Preis nrsgesmnt 3 Millionen Mark. Anzahlung von mindestens Mart erforderlich." Ter „Vvlivärts" schreibt dazu: „Wie wir übrigens Horen, hat der Parreivor stand der, Sozialdemokratie beschlossen, einem unserer Genossen dir feudale Besitzung zu erwer ben und auf diese Art unter die meMenbu.rgi scheu Melsherrschasteu und Bürgermeister so- § zialdemckratischen Schrecken zu rragen." Sv bösartig werden die Genossim ja wohl nickst mit Mecklenburg verfahren! Uebrigens wird ihnen ein Sitz auch wenig nützen. T ü sf e ld o r s, 3. Januar. Oberbürgermei ster Marx Hai eine Gehalts-Erhöhung von ÖOM Mark mit dem Bemerken abgelehnt, daß er volle Befriedigung für seine Tätigkeit finde, da er sehe, daß das ihm anvertraure Gemeinwesen sich gedeihlich und glücklich entwickle. Apen rode, 2. Fann ar. Bei der letzten Sturmflut sind hier gegen 00k) Stück Vieh um gekommen, oie aus den Stallungen der hiesigen Qnarantäueanstatl nicht mehr vor ocn andrän genden Fluten hatten gerettet werden können. An La Lon Viere bei Bewiers erbeuteten Einbrecher bei eauin Karwsfelhändter 201) Ow Ft. in Atrien und 500 Fr. bar. — Anfrage der herrschenden fürch-terlichen Kara wurde der Schiffsverkehr aus der Adria eingestellt, lieber hundert Personell wurden ver letzt. Die Ankunft der Flotte Rojestwenskijs in den Gewässern von Madagaskar wird in Frank ¬ reich mit großen: Unbehagen betrachtet. Uni so peinlicher wird man es dort empfinden, daß jetzt in der rassischen Presse gerade Frankreich anfgefvrdert wird, für einen weitgehenden Schutz dieses Geschwaders vor der Beobachtung durch Fapanfreunde zu sorgen - Rach Petersburg wird gemeldet, daß der Flotte RojestlmuSkijs englische Kreuzer unmittelbar folgen, die mit allen Arten von telegraphischm Apparaten aus gerüstet sind. Ta es ihnen möglich ist, alle Häfen anzulaufen, die mit Fapan telegraphisch verbunden sind und in -denen sich wahrsechinlich japanische Agenten befinden, so kann jede Be wegung der Flotte dein Gegner mitgeteilt wer den. Fu der Petersburger Presse wird nun er kläri, es sei wohl nölig, daß die englische Re gierung die Verfolgung des Eoefthwaders durch ihre Krerrzer unterlasse, damit Konflikte, wie der j in der Nordsee, vermieden ustirden. Die Fni j tiative dazu könne Frankreich mit Leichtigkeit ! übernehmen. — Tie englischen Blätter erklären den Kalt j von Port Arthur für eines der nächtigsten Er- ! eiguisse der Weltgeschichte und vielleicht an Be- - deutung nur mit der Schlacht bei Mararhon zu ! vergleichen. Die Verteidigung durch Stössel und l seine Armee wird für unvergleichlich chlden ! mittig, rubmvoll uird genial ae!>alten, mährend i andererseits Japans Erfolg gegen wiche Gegner i und Befestigungen als Beweis diene, daß, es zu den größten Militärmächten der Welt zu rechi- neu sei. Man erwartet eine gewaltige Wirkung der Ereignisse auf die asiatischen Völker, hält aber mit dem lkrteit über etwaige unmittelbare j Folgen für die Kriegführenden selbst zurück. P etcr s b u r g, 3. Fanuar. Ein Telegramm General Stössels an den Kaiser vom 29. De zember besagt: Gestern vormittag lO ilhr s fMngten die Japaner die Brnstwehr des drit ten Forts und eröffneten sodann eine starke Kanonade auf das ganze Fort, die sich besonders gegen das dritte Fort richtete. Gegen > Uhr griffen sie von einem Laufgraben aus die Brust wehr an. Zwei Angriffe wurden zurückge schlagen; aber die JaMner besetzten das Loch, das die Explosion gerissen hatte. Gegen 5 Uhr besetzten sie die Brustwehr und drangen, trotz i Einbruchs der Dämmerung, in großer Zahl in ' das Fort ein. Zwei Batterien unserer Truppen, die auf den Wällen kämpften, wurden vernichtet. Abteilungen unserer Truppen zogen sich in die Kasematten zurück, aber die Fapaner stellten vor dem Eingänge Revolrertauoneu ans, so daß cs den Verteidigern unmöglich war, herauszukom- men. Wir machten drei Gegenangriffe, die jedoch keinen Erfolg Hatten. Tas Fort blieb in den Händen der Fapaner. Untere Verluste, bewn ders an Offizieren, sind bedeutend. Tie Besatz nng gelaugte durch die Fenster ins Freie. Nach der Einnahme dieses Forts sind die Fapaner Herren des ganzen Nordostens. Wir werden uns noch einige Tage halten. Die Munition ist fast vollständig verschossen. FW werde Maßnahmen taffen, mn in den Straßen Blutvergießen zu vermeide». Die Garnison leider an Skorbut. 10 000 Mann sind erkrankt. Die itzeneräle Fort und Nikiti haben mir heldenhaften Beistand geleistet. Lond v n, 3. Fanmrr. Der Standard erfährt von autoritativer Seite, der Fall von Port Arthur werde als ein bedeutender Schritt zum Friedensschlnß augeseheu. Für Fapan sei jetzt das Hindernis für eine friedliche Lösung besetz tigt Ter große Verlust an Menschenleben vor Porr Arthur bedinge, daß es jetzt weiter- gehende Zugeständnisse verlangen werde. Fol gende Bedingungen würde es vielleicht anneh men: dauernde Besetzung von Sachalin, ein Pro tektorat über Korea, die Abtretung von Pari Ar thur an Fapancküil absoluter Freiheit der Ent scheidung über eine spätere Rückgabe an China, die 'Unterstellung der russischen Bahnen m der Mandschurei unter ein internationales Tirek- torar mit einem gewissen liebergewicht der chi nesischen Mitglieder, sowie die Zahlung einer Kriegsentschädigung. Tic Fapaner seien über- zengt, daß sie nnnmehr KUropatkin eine ent scheidende Niederlage beibringen können. Falls ; die russische Regierung dies einsehe, dürfte der j Friedensschluß näher sein, als mau erwarte. ! China werde kaut autoritativer Mitteilung Port 1 Arthur nicht zurückvertangeu. England werde j Weihaiwei solange belebt hatte», bis Rußland formell ans den Besitz von Port Arthur verzichtet l habe. T o k i o, 3. Fanuar. Rach einer Meldung aus 'Port Arthur wurde den Russen bewilligt, mit allen Kriegsehren, also mit allen Missen, Feld- j geschähen und fliegenden Fahnen ans der Fe- j stung zu marschieren. General Stössel und die ! teilenden rnsfischen Offiziere sollen sofort ans Ehrenwort nach tstnßland gehen dürfen und dem Rest der Besatzung werde ebenfalls die Rückkehr tzestattet werden unter der Verpflich tung, keinen weiteren Anteil an dem Kriege mehr zu nehmen. Dem Lafsansckren Bureau wird aus Petersburg gemeldet, die dortige französische Botschaft habe ein Telegramm erhalten, wel ches bestätige, daß die Garnison von Port Ar thur ihre Waffen behalten dürfe. - Von japa ruscher Seite werden alle Vorbereitungen ge troffen, nur den unglücklichen Kranken und Ver wundeten in der Festung Hilfe zu bringen: anch sonst bahnt sich ein fremckschastlscher Verkehr Mischen den beiden Parteien an. Außer den in Tschifu eingelaufenen rns fischen Tvrpedobmckszerstörern ist es einigen an deren kleinen Schiffen gelungen, Port Arthur vor der» Fall der Festung zu verlassen; sie ha beu das deutsche SckWtzgebni Kiantschau er reicht und eine erhebliche Anzahl Mannschaften dorthin gererter. Ein Telegramm melden Zn Tsingtau sind die rnsfischen Torpedobovtszer- störer „Ssmjacli" und „Boiki" und ein Han delsdampfer mit 300 Soldaten eingekanfen. Lertlichas ««s Lächsrschcs. — Mit dem I. Fannar ist der Zang, das Keilbieten und der Verkauf der Forellen wie der frei geworden. Leider ist dieser vielbegehrte Edelfisch sechst in unseren klarsten und sckMeli fließenden Gebirgsbächen rech« selten geworden nnd ohne die künstliche Aufzucht würdeu diese Fische sehr sckMer zu beschaffen und noch wesent sich teuerer sein, als scsi längeren Fahrzehnten ohnehin schon. Treuen, 3. Januar. Fm Schneestnrm nm gekommen ist in der Nacht zum Montag ein hier wohnhafter -ILjähriger Weder, welcher sich nach Netzschkau auf seinen Arbeitsplatz begeben wollte, jedoch in Pfafsengrüner Flur ermattet liegen geblieben nnd erstarrt ist. Zm Restanrani „Zum alteu Ltadrkeller" zu Reicbeukrach i. V. verübte» in der Shlvester- nacht drei böhmifckxe Arbeiter Skandal. Dcnn Wirt, welcher Frieden stifte» wollte, sctftnge» sie ein Bierseidel über den Kopf, und als ein Gast, der 00jährige Schützendiener Dietzsch, stell »»schickte, Polizei zu holen, wurde' er vom jung sten der Exzedenten mit einem dolchartigen Mes ser in die Brust gestochen Der gefährliche Stich reicht bis tief in die Lunge. Roch in der Nacht mftolgte die Verhaftung der rohen Patrone. Dresden, 3. Fanuar. Ein Liebesdrama lwt sich am Monrng nüh im Niederiedlitzer Gasthofe Mgetragen. Dorr feuerte der Drogist Bohuisch aur eine Kellnerin, die seine Liebe nicht erwiderte, mehrere Schüsse ab, ohne sie je doch zu treisen. Er selbst töteie sich durch er mm Revolverfchuß in die Schläfe. — I» das hie
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