Großenhainer LtchMmP- M AiztigeM. -tmtSblatt des Königl. Gerichtsamts und Stadtraths zu Großenhain. Redigirt, gedruckt und verlegt von Herrmann Starke in Großenhain. ^>. 27. Donnerstag, den 5. März 1868. Bekanntmachung Die Schank-Canons und die Röhrwasser - Zinsen pro I. Vierteljahr 1888 sind bis längstens zum 7. künftigen Monats zu bezahlen, widrigenfalls die verbliebenen Restanten die specielle Erinnerung durch den städtischen Steuer - Executor gegen die von einem Jeden zu zahlende Gebühr von 13 Pfennigen zu gewarten haben. — Hierbei wird noch bemerkt, daß die Stadthauptcassen-Beamten angewiesen worden sind, auch Vorausbezahlungen auf obige Canons und Zinsen, sowie überhaupt auf alle an deren Forderungen der städtischen Cassen anzunebmcn. — Endlich wird andurch noch der Schoß mit Wächtergeld, beziehendlich die Erbzinsen, Rheesekammgroschen und das Damm geld pro 1868 ausgeschrieben. Der Stadtrath. Großenhain, den 20. Februar 1868. Kunze. Bekanntmachung. Seiten des unterzeichneten Gerichts-Amts sollen in dem Jacobi'schen Creditwesen den S und IO. Mäez 1888 von Vormittags s Uhr an die in dem von dem Gemeinschutdner in Grödel bewohnten Hause befindlichen Mobilien, unter welchen sich ein noch neues Pianino, gut gehaltene Meubel von Mahagoni, weiter Bettstellen, Matratzen, Federbetten, Wäsche, Kleider und sonstiges Haus- und Küchengeräthe befinden, in der Tapetenfabrik zu Grödel versteigert werden, was hierdurch bekannt gemacht wird. Riesa, den 29. Februar 1868. Königliches Gerichts-Amt. Uibrig. Herr Rittergutsbesitzer Eduard Herrmann Haberland auf Zschieschen bei Großenhain hat in seiner letztwiüigen Verfügung vom 8. December 1867 dem Fonds für Wittwen und Waisen der bei der Lehr- und Erziehungs-Anstalt für Knaben zu Friedrichstadt-Dresden angestellt gewe senen Lehrer die Summe von LOO Thalern — - — - ausgesetzt. Indem wir den richtigen Empfang dieses Legates quittirend bekennen, bringen wir dem edeln Geber unsern Dank dar und werden die Zinsen stiftungsgemaß verwenden. Dresden, den 26. Februar 1868. Die Allerhöchsten Orts bestätigten Vorsteher der Lehr- und Erziehungs-Anstalt für Knaben zu Friedrichstadt-Dresden und in deren Auftrag Reg.-Rath Prof. I. Ä. Schubert. TageSnachrichten. Sachsen. Am königl. Hofe ist wegen des erfolgten Ablebens Sr. Maj. des Königs Lud wig I. von Bayern eine Trauer auf sechs Wochen angelegt worden. — Am 2. Marz hat die erste Kammer,die den Bauetat umfassende Abtheilung des Ausgabebudgets durch unveränderte Bewilligung der postulirten Summe erledigt, wahrend sich die zweite Kammer mit den in den beiderseitigen Beschlüssen über die Steuernovelle obwaltenden Differenzen beschäftigte und sodann noch das kgl. Decret über die Erhöhung der Pensionen aus der Predigerwitwen- und Waisenkasse erledigte. — Die k. Lotteriedirection hat für die nächste Lotterie eine Vermehrung der Loose um 5000 in Aussicht genommen. Der bedeutend gesteigerte Absatz nach dem Auslande soll die Ursache dieser Erweiterung sein. — Die Pfennigsammlung für den Schulbau in Johanngeorgenstadt ist auf 2200 Thlr. ge wachsen. — Am 2. März früh wurde der wegen Wilddiebstahls schon mehrfa chbestrafte, ungefähr 40 Jahre alte Handarbeiter Dittrich aus Hinter hermsdorf von dem dasigen Unterförster und Zei chenschläger, die ihm, als er auf ein Paar Rehe geschossen hatte, auflauerten, festgenommen und geschloffen an das Gerichtsamt Sebnitz eingeliefert. Derselbe hat sich seit drei Jahren in den zu dem Hinterhermsdorfer Revier gehörigen Waldungen, sowie in den angrenzenden böhmischen aufgehalten und ganz ä la Stülpner gelebt. Allen Nachfor schungen und Verfolgungen von Seiten der böh mischen und sächsischen Förster, der Gendarmerie rc. zum Trotz führte er sein freies Leben auch dann noch fort, als ihm ein Schuß aus dem Gewehr des Hinterhermsdorfer Oberförsters die linke Seite streifte. Gemeingefährlich soll übrigens Dittrich mcht gewesen sein; man erzählt sich, daß er vo-