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Der Grenzbote : 08.07.1904
- Erscheinungsdatum
- 1904-07-08
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1836929153-190407087
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1836929153-19040708
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1836929153-19040708
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDer Grenzbote
- Jahr1904
- Monat1904-07
- Tag1904-07-08
- Monat1904-07
- Jahr1904
- Titel
- Der Grenzbote : 08.07.1904
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Der Grenzbol WM mH AnMer 1 für Mors nnd das odm Vogtland Der Graybot« erscheint täglich ! mit Ausnahme des dm Soun- und Feiertagen j folgenden Tages und kostet vierteljährlich, vorauS- f bezahlbar, 1 Md 2o Psg. Bestellungm werdm l da der Geschäftsstelle, von dm Austrägem des f Blattes, sowie von allen Kaiserl. Postanstaltm und Postbotm angenommen. Inserate von hier und aus dem BerbreitungS- bezirk werdm mit 10 Pfg., von auswärts mit ! 15 Pfg. die 4mal gespaltene Grundzeile oder s deren Raum berechnet und bis Mittags 12 Uhr j für den nächstfolgenden Tag erbeten. Reklamen die Zeile 20 Psg. ! Verantwortlicher Redacteur, Drucker und Verleger: Gito Meyer in Adorf. Fernsprecher Nr 14. Hierzu Sonntags die illttftr. Gratisbeilage „Der Zeitspiegel". Fernsprecher Nr 14 M 136. Freitag, de« 8. A«U 1NV4 Aahrg GS. Politische Rundschau. Gastein, 6. Juli. Wie mitgeteilt wird, trifft Se. Majestät König Georg von Sachsen -am lO. d. M. abends nach 8 Uhr in Gastein, Hotel Kaiserhof, ein. Berlin, 6. Juli. In einer am Sonntag in Windhut stattgesundenen Versammlung der Abteilung Windhut der Deutschen Kolonial-Ge- sellfchaft wurden die vom Aufstande hervor gerufenen Schäden auf insgesamt 7 Millionen geschätzt, und zlvar Schaden der Farmer 3,25 Mill., der Kaufleute 2,25 MM., kleinere Ver luste, 0,50 Mill., von ermordeten Farmern 0,50 Mill., Händlern 0,50 Mill. Von 140 Farmen in den Bezirken Windhuk, Okahandja, Karibik, Omaruru und Gobabis sind nur elf betriebs fähig, die meist von den Herero geschonten Aus ländern gehören, in den übrigen die Betriebs mittel völlig vernichtet. Im Bezirke Grotfontain und Ontjo sind von 40 Farmen 24 betriebsfähig. Sie gehören zumeist Buren. Im Aufstande sind bisher 123 deutsche Ansiedler ermordet wor den und 35 im Kampfe gefallen. Berlin, 6. Juli. Nach einem Urteil des Kammergerichts ivaren bisher Automobile in Preußen zur Zahlung von Chausseegeld nicht verpflichtet. Durch königlichen Erlaß hat jetzt der Chnusteegeldtarif eine Ergänzung dahin erfah ren, daß von Kraftfahrzeugen je nach ihrer Be schaffenheit und Beladung ein Chausseegeld von 5 bis 30 Pfg. erhoben werden kann. Heidelberg, 6. Juli. Ter Heidelberger Schloßverein hält nächster Tage eine auster- ordentliche Generalversammlung zwecks Erheb ung entschiedenen Protestes gegen die drohende Gefahr des Neubaues des Schlosses ab. Der Gemeinnützige Verein, sowie zahlreiche Stadt bewohner schlossen sich dem Protest an. Laibach, 6. Juli. Das Dorf Retje ist gänz lich niedergebrannt. 50 Wohnhäuser sind ein- geäschert. Bozen, 6. Juli. In der Umgegend von Meran fand heute nacht 11 Uhr ein ziemlich heftiges Erdbeben statt. Kopenhagen, 6. Juli. Die Frage, wie die „Norge" scheitern konnte, ist nun erklärt. Nach einem Berichte des Kapitäns Gundel stieß das Schiff auf eine Riffbank 18 Seemeilen süd lich von Rockall. Ties Riff ist aber bisher un bekannt und noch auf keiner Karte verzeichnet. Sofia, 6. Juli. Tie Pforte verfügte, daß die Orientbahnen keine Warensendungen aus Bulgarien übernehmen dürfen, welche nicht von einer Erklärung der bulgarischen Behörden be gleitet sind des Inhalts, daß die Sendung keine Explosivstoffe enthalte. Saloniki, 6. Juli. Vassil Christomanow, der beschuldigt wird, das Postpaket mit der Höl lenmaschine aufgegeben zu haben, wurde trotz seines Leugnens zum Tode verurteilt. — Trei Schiffe der russischen Freiwilligen- slotte haben, aus dem Schwarzen Meer nach Süden fahrend, den Bosporus und die Dar danellen passiert. London, 6. Juli. Die Feindseligkeiten zwi schen den englischen Truppen und den Tibeta nern haben sofort nach Ablauf des Waffenstill standes wieder begonnen. Torf und Kloster Bechan wurden von den Engländern in Brand geschossen. Ter Hauptangriff gegen die Stellung der Tibetaner bei Gyangtse soll heute durch drei im ganzen 1200 Mann starke Kolonnen erfolgen. Liaujang, 6. Juli. Es fällt wieder star ker Regen; man kann nur noch auf »vemige hei tere Tage bis zum Eintritt der Regenperiode rechnen. Gewöhnlich beginnt erst Ende August das Wetter wieder besser zu werden. Falls die Japaner nicht bald eine große Schlacht gewin nen, wird ihre Lage kritisch, da Lie 'Russen nach der Regenzeit schon erheblich stärker sein werden. Für jetzt können die Russen jederzeit ausweichen, falls der Gegner sie mit Uebermacht angreift, sei es von Süden oder von Osten; Port Arthur wäre nur mit enormen Verlusten einzunehmen. — Zahlreiche Unfälle bei Gelegenheit der amerikanischen Unabhängigkeitsfeier, die be kanntlich am 4. d. M. begangen wurde, werden gemeldet. In Newport allein sind beim Abbren nen von Feuerwerkskörpern 346 Personen ver letzt und vier getötet worden. An vielen Orten entstanden Paniken. Sämtliche Aerzte Newyorks hatten die ganze Nacht hindurch zu tun, die Verletzten zu verbinden nnd zu behandeln, lieber 500 Personen wurden zu Geldstrafen verur teilt, weil sie ohne polizeiliche Erlaubnis Re volver trugen und durch das unvorsichtige Ab-- schießen viele Personen verletzt hatten. Ein Rakete setzte das trockene Gras des Rasen platzes vor der Rooseveltfchen Besitzung bei Oyster-Bay in Brand. Mit rasender Schnellig keit verbreitete sich das Feuer und bedrohte die Gebäude der nächsten Umgebung. Den vereinten Bemühungen der Gäste des Präsidenten nnd der Polizeimannschaft gelang es, das Feuer rechtzeitig zu löschen. Lcrtlichcs und Lächsischcs. Adorf, 7. Juli. Heute Nachmittag nach 2 Uhr ivurde von einem hiesigen Einwohner im Walde bei der „Muckenmühle" ein Erhäng ter aufgefunden. Die Persönlichkeit des Toten konnte noch nicht festgcsteUt werden. Adorf, 7.; Juli Unter der falschen An gabe, daß sie in einem hiesigen Konfektionsge schäft als Verkäuferin engagiert sei, hatte sich ein aus Böhmen stammendes Mädchen bei einer hiesigen, in der .Hauptstraße wohnhaften Fa milie eingemietet. Nachdem das Mädchen jedoch zwei Tage die Wohnung inne hatte, ist es heute morgen verschwunden; es scheint sich nach Oester reich gewandt zu haben. Ihren Wirtslcuten erzählte die zungenfertige Maid, daß ihr in vier Wochen, nachdem sie großjährig geworden sei, eine größere Erbschaft zufalien würde. — Um sich gegen Blitzschlag zu schützen, begebe man sich zu Haufe in das geräumigste Zimmer und setze sich in dessen Mitte, entfernt von Ecken, Wänden, Fenstern und Oefen. Man setze oder stelle sich nicht zu nahe an solche Ge räte, an denen Metall befindlich ist. Befindet man sich im Freien, so stelle man sich nicht unter einen Baum, nicht an die Mauer hoher Gebäude, unter Dachrinnen, Torwege, vermeide ferner den unmittelbaren Aufenthalt an stehen dem oder fließendem Wasser. Die Tür des Zim mers, in dem sich die Familie während des Ge witters aufhält, lasse man offen, damit die Zimmerluft abzieht und beim etwaigen Einschla gen des Blitzes den Schwefeldämpfen ein Aus weg geboten ist. Gestatten es Sturm und Regen, so kann inan unbedenklich auch ein Fenster öff nen, wobei Gegenzug zu vermeiden ist. An Orte, wo es eingeschlagen hat, gehe man nicht sogleich, weil nicht selten der Blitz nach einigen Minuten in denselben Gegenstand schlägt. In der Näh« von Tieren darf man sich bei einem Gewitter nicht aufhatten. — Eine große Unsitte ist das Heiß-Essen und -Trinken. Wenn man sich am Kaffee nicht die Lippen verbrennt, ist er zu „kalt". Kar toffeln und Gemüse werden dampfend auf den Tisch gebracht. Laß dir die Suppe nicht kalt werden", sagt die Mutter, wenn sich das Kind scheut, die heiße Brühe in den Mund zu bringen. Dabei wird die ganze Familie von Zahnschmer zen geplagt. Die Kinder leiden an schwacher Verdauung. Die Mutter „verträgt" nicht alles. Warum? Wenn man zu heiß oder heiß und kält durcheinander ißt, so bekommt der dieZähne schützende Schmelz Risse. Tie Zähne erkranken. Die Schleimhäute des Mundes, Rachens, der Speiseröhre und des Magens werden durch das Heißesten aufgelockerr und zu Entzündungen ge neigt gemacht. Sehr kalte Speisen und Getränke rufen Katarrhe des Magens und der Därme ! hervor. Heiße Und zu kalte Speisen setzen die Wirkung der Verdauungssäfte herab. Man mei de daher heiße oder zu kälte Speisen uud Ge tränke, so vor allem „Gefrorenes", Bier und Mineralwässer „vom Eis". Bad Elster, 7. Juli. Die Quellen unserer beiden Ortswasterleitungen sind gegeUwärtig noch so ergiebig, daß das Wasser zumBesprengen der Straßen täglich verwendet wird und dabei ein Fallen des Wasserstandes in den Bussins gar nicht bemerkbar ist. — Ein großer Preisum schlag ist seit circa 14 Tagen bei den Kartoffeln eingetreten. Während vordem die Verkäufer für alte Speisekartoffeln von auserlesener guter Qualität pro Zentner 2,50 bis 3 Mark verlang? ten, bieten sie den Zentner solcher Knollenfrüchte jetzt mit 1,75 bis 1,80 Mark frei ins Haus feil und finden sich trotz dieses billigen Preises keine Abnehmer. — In Zwickau wurde eine aus neun jungen Burschen meist. Lehrlingen, bestehende Diätes- nnd Hchlerbande erwischt. Während der eine Teil der vielversprechenden Bürschchen ihren Prinzipalen die verschiedensten Waren entwen deten, veräußerten die anderen die ihnen zu- ge st eckten Waren. Vier Mitglieder der Bande wurden in Haft behalten. Annaberg, 5. Juli. Eine Razzia auf den flüchtigen Raubmörder Schramm wurde, wie das Annab. Wochenbl. meldet, vou dem Gendar meriekorps des hiesigen und eines Teils des amtshauptmannschaftlichen Bezirkes Schwarzen berg in der Nacht vom Sonnabend zum Sonntag veranstaltet. Es hat eine genaue Absuchung der Jöhstädter, Oberwiesenthaler, Crottendorfer und Elterleiner Waldungen stattgefundcn. Ein be sonderes Augenmerk ivurde hierbei allen be kannten 'Schlupfwinkeln, als Ziegelscheunen und sonstigen isoliert stehenden unbewohnten Gäbäu- den und Schuppen zugewendet. Der Streifzug hat jedoch irgendwelche Anhaltspunkte von der Anwesenheit und pin-em Verborgenfein des ge fürchteten Verbrechers auf der ganzen Strecke nicht ergeben. An maßgebender stelle besteht nunmehr die Annahme, daß sich der Mörder durch die böhmischen Wälder ins Ausland ge flüchtet hat. Diese Nachricht dürfte sicherlich zur Beruhigung der aufgeregten Bewohnerschaft des ganzen pberen Erzgebirges dienen und die in der letzten Zeit vielfach kolportierten Ge rüchte über das Auftanchen Schramms wider legen. Cranzahl, 5. Juli. Schauerlicher Un glücksfall. Der im 45. Jahre stehende Bahn wärter O. Grummt ist von dem 22 Meter hohen Eisenbahnviädukt heräbgcstürzt und mit zer schmettertem Kopfe tot liegen geblieben. Der Anblick war grauenerregend. Das Gehirn lag umhergespritzt meterweit entfernt. Grummt, dec jeden Monat diese Brücke durchgehen muß, war eben wieder mit dieser Arbeit beschäftigt. Ms er aber im Begriff war, nach oben zum Gleis zu klettern, haben ihn plötzlich die Kräfte verlassen. Mit einem Arme an der Brücke hangend, wollte er sich noch mit dem anderen Arme empor schwingen. Leider aber stürzte er vor den Augen einiger Zuschauer von der kolossalen Höhe herab und fand sofort den Tod. Leipzig, 6. Juli. Ein in Lcipzig-Piag„ Witz wohnhaft gewesener 47 Jahre alter Arzt, Dr. K., hat sich durch Erhängen eittleibt. Schivcr- mut dürste das Motiv zur Tat. gekvesen sein. — Der aus der Landesirvenanstalt Colditz
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