Suche löschen...
01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 17.06.1900
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1900-06-17
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19000617014
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1900061701
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19000617
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1900061701
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1900
- Monat1900-06
- Tag1900-06-17
- Monat1900-06
- Jahr1900
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 17.06.1900
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Serugrgebilhr: N-rteglLki» S M. « V»,: dm» di« Loft » Mk. DK.Dnddn« Ra»ri»t«'«rftdeftim >1»Uch ««,«»«! di« ««»tcher in Dreid« und drr »Lckften IIm,kbnu«. «« die Lutromm, durch «tarne Bote» oder «kommWonare ertöt,!. echaüen da» Blatt an Wochen lasen, die nickt aus Komi- oder Seien,,« sol,e». i, iwet TbrtlauSaabcn »den»« mid «»,«»« «uaestellt. sür Ltliaob« ei»ae<andt«r Schritt- «Lle «eine Berbindlichkeit. S«r»Idre»a»t»l»ft: «MI I Lr. 11 n. Lr. S0SS. Lelearamm-Sdrelte: Lschrtcht»» rr»»d»n. llilgoSoi'M llatUokerrutt L 4, l-»r« kskllsx, ^suLsitsQ: L Vsmvn-Okorüemchvlll, 2 SegrSidtk 185k Is«VvvlL L)«. LirkU6kar»Qt«i» 8r. 6« LSalx» voo KaLdssa. <-»«»»», ZDvssvrt». L'ivrolvsrtmnt Vreselvr», »Itmarltt 2. 4 Tclegr.-Adrefse: achrichten, Dresden. jv»m«v-^r»vLtteL, »Oswev-IInlerrveltz«. i se^Liopr^ -I I . A Imltt^e« »e ^ Ilnr»I<>«Si»,t»e. 6rÜ88tv8 avil ko1n8t«8 8pivtvs»ron-1lau8 3S kr»8«r»tr. A, I'r»L«r8tr. 32 ^ I^LVll-VvNNj8-^N88tvUUllK. 8»It», neuest«» bervoii-Lgenäes hleskUsobattssplel. H /- r> k.öökme s ! roknsn vaiffsnretzlsuen.I Hemneli lroHrervitrerstrasso 2 I!1st86>v!l!L ll'olicovitrerstrssss 2 Lk-tlunkkltvmnil^-slanlin lun »l»rc««cktr empösblt sied rur ^.nnabma von Inseraten null ^.donvemsnts A lür stis „I»rv8ili»i»r tVidelsri^Idtei,'. ^ ^am dsvorstsdeoffeu tjuurtLlswooiiso! sei zsstsu k'enisprkkdtlikiluolimor 6io LuLodftÜuox von LsrI Wontisviiuvii 8 IvIvvkoll-SssvrLLksrMvr rum?reisv von 1^, Narlc pro 8tüelc bestens empfohlen. nickt ja äsa grösseren ZohreihvrnLrsnhgllfflunMll erhältlich, wende mau siok ciirelrt an den Verleger klllillS ÜUvd, örvLÜVll, !r'auliiaci>,tr. 2-1. 1 Leija^as» Chinesische Frage. Ferienkolonien, SvirituSbeleuchtuiig, Dresdner Rennen. Lllngkntnlierklüosc. Muthmaßl. Wittennig: ^Nlltllliic» I-VrL» Asttr>ll,t.Gemeindetag, Gerichtsverhandlnngen. Börsenwvchenbcricht. Veränderlich. I.«» Le/W» Die chinesische Fräste. Die Beurtheilung der gegenwärtigen Lage in China wird vnrch die unzuverlässige und lückenhafte Berichterstattung sowohl über die Vorgänge in den 'Aufruhrgebietcn wie über die diploma tischen und militärischen Absichten und 'Aktionen der fremden Mächte erschwert. Daher erklärt sich die Gegensätzlichkeit in der Beurtbcilllna der augenblicklichen Situation. Manche halten diele für so kritisch, daß sie das Hcreinbrechen einer Katastrophe in Peking kommen sehen, wie sie seit Menschengcdenken nicht dagewesen sei. Die Zahl der Bvrer wird auf 10 bis 11 Millionen berechnet, die sich allerdings auf weite Gebiete des chinesische!, Reiches vertheilen sollen. Dem gegenüber werden die zur Zeit verfügbaren Streitkräfte derMächte sür io gering gehalten, das; sic nicht einmal den Gesandtschaften in Peking und den dort lebenden Europäern genügenden Schutz zu gewähren, geschweige denn die Revolution abzuwehren oder zu unterdrücken vermögen. Bei der offenen Feindseligkeit, welche die regierende Kaiserin-Mutter und der neuerdings in stemdenstiiidlichem Sinne verstärkte Tsitngli- Aamen gegen die Europäer hegen, und angesichts der Unterstützung, welche die Boxer vom chinesischen Hofe und der Ccntralrcgicrnng, wenn nicht offen, so doch insgeheim erfahren, wird befürchtet, das; sich die chinesische Bevölkerung in Peking ihrer riesigen Uebcrzahl bewußt wird und es so zu einen, Ausbruch der Leidenschaften des fanatischen Volkes kommen könnte. Symptome für eine so pessimistische Auslassung sind allerdings vorhanden, obwohl die Meldungen, die hierfür anzuführen sind, vorläufig aus ihren Wahrheitsgehalt schwer zu prüfen sind. In Peking soll bereits die japanische Gesandtschaft niedergebranut und werden, wenn einmal die ostasiaiiichen Fragen in ihrem ganzen, schlesische Hochwasser-Gesetz. — Die für heute augrsetzt gewesene weroen. wenn einmal ore oiianailicnen prägen IN ryrem ganzen Umfange ausgerollk werden sollten, läßt sich heute nicht Voraussagen. Jedenfalls häuft sich in Ostasien je länger ,e mehr eine unheimliche Masse Zündstoffes auf, daß unabsehbare Konflikte entstehen würden, wenn sie Feuer singe: aber niit Recht wird in den furchtbaren Wirknnge», die sich dann entwickeln müßten, eine gewisse Gewähr erblickt, daß sich die Mächte so lange wie nur irgend möglich hüten werden, die Brandfackel an diese Masse Zündstoffes zu legen. .. Hauses unterrichtet sein müssen. Ueberhauvt scheint es, daß die chinesischen Soldaten mit den Rebellen durchweg gemein same Sache machen. Die europäischen Gesandtschaften in Peking, die alle in deuffelben Viertel liegen, sollen von groben Chiuestn- banden umlagert sein, die nur auf das Signal warte», um das schlimmste Verbrechen gegen das Völkerrecht zu begehen. Von einem nenuenSwerthen Erfolge der internationale» Streitkräftr. die gegen Peking vorrücken, wird nicht nur nichts berichtet, sondern es wird und ähnlicher Meldungen eine pessimistische Meinung vertreten, soll eine internationale Truppenmacht von 150.000 bis M.OOO Mann erforderlich sein, um die Revolution zu bezwingen. Daß die Gefahr für die fremden Mächte und deren Interessen eine sehr ernste geworden ist, erhellt u. A. aus der neuesten Meldung aus Washington. Während noch soeben von dort gemeldet wurde, daß die Regierung der Vereinigten Staaten von Nordamerika eine Landung amerikanischer Truppen entschieden für nicht an- Waihingtoner Kabinet amerikanischen Skeit- ... — — Anlaß hierzu scheint die gleichzeitige Meldung des amerikanischen KomulS in Tientsin ge geben zu haben, daß Pöbelhaufen die Herren dieser Stadt sind, gegen welche die Behörden nichts zu unternehmen vermögen. Die zögernde Haltung der nordamerikanische» Regierung steht nicht recht un Einklänge mit den Erklärungen, welche die Vertreter der englffchen mW der französischen Regierung in den Parlamenten m London und in Paris über die Lage in China abgegeben haben. Hiernach war man berechtigt, anzunebmen, daß sich alle Mächte, die bei der chinesischen Frage intercssirt sind, über ein sestgeichlossencs N«„einsames Vorgehen geeinigt habe». In demselben Augenblicke indcß. als in der französijcheii und in der englischen Haupt stadt vom Regierungstische aus die grundsätzliche Einmüthigleit der Mächte verkündet wurde, wußte der Telegraph zu melden, daß dieses internationale Einverständniß an Ort und Stelle dadurch dethätigt worden ist, daß die Engländer auf der einen, die Franzosen und die Russen auf der anderen Seite einander in die Haare gerathen sind. Als im englischen Unterhause ein Abgeord neter tue Frage an die Regierung richtete, ob zwilchen England und Rußland ein engeres Einvernehmen bestehe, als zwischen den übrigen Mächten, da mußte die Frage mit Entschiedenheit verneint weiden. Daß thatiächlich zwischen England und Rußland trotz der Verständigung ihrer beiderseitigen Gesandten eine so voll kommene Einigkeit nicht zu herrschen scheint, läßt ja schon das mit Hartnäckigkeit jestgedaltenc Gerücht erkennen, daß sich die russi schen Truppen und Schiffe durchaus nicht der Leitung des eng lischen Admirals Senmour unterstellen wollen, was die übrigen - !st Aernschreib- und Fernsprech - Berichte vom 16. Juni. * Lübeck. Der Kaiser traf bei herrlichstem Wetter 40- Uhr aus deiu Bahnhose ein. von dem präsidirendeu Bürgermeister und den Senatoren Dr. Brehmer und Dr. Schön begrüßt. Anwesend waren ferner die Gesandten Dr. Kiügmann und Graf Wolff Metternich und der preußische Konsul Tesdorpf. Der Kaiser fuhr mit dem Bürgermeister im Zweispänner zum Dampfer „Lubeca", der sich alsbald nach dem Kanalhafen in Bewegung setzte. * Lübeck. Nach dem Eintreffen und der Begrüßung des Kaisers begann die Feier der Kanaleröffimng. Der Fcstplatz am Kanalhafen, in dessen Mitte sich der Kaiservävillon befindet, bot einen prächtigen Anblick. Die große Menschenmenge aus den Tribünen, Swiffen, Dächern und an den Fenstern brach in Jubel aus. als das Kaiserschiff die sperrende Schnur zerschnitt. Unter dem Pavillon harrten des Kaisers der Lübecker Senat, die Minister Brefeld, Frhr. v. Hammerstcin und Frhr, v, Nheinbaben, Ober- Präsident Dr. v. Bötticher, v. Koller u. A. In Begleitung des Kaisers befanden sich außerdem Gefolge Feldmarschall Gras Waldersee und der Chef des Civilkabinets v. Lukanns. Der Kaiser schritt die Ehrenkompagnie ab und betrat den Pavillon. Jetzt stimmte ein Ebor von 400 Personen die Jestkantate an. Der präsidirende Bürger meister Dr. Klug hielt eine Ansprache an den Kaiser und schloß mit einem dreimaligen Hoch aus Se. Maiestät. * Lübeck. Alsbald wurde die Nationalhymne angcstimmt und drei Strophen von den Anwesenden gesungen. Der Kaiser, welcher dem präsidirendeu Bürgermeister die Hand gereicht hatte. Kat vor und hielt folgende Rede: .Ich spreche der Stadt Lübeck von ganzem Heyen Meinen Glückwunsch zum heutigen Tage aus. Voran schicke Ich Meinen herzlichen Dank sür den wundervollen Empfang, den Sie Mir bereitet haben. Ich habe aus der Haltung und den Mienen der Lübecker gelesen, wie freudig bewegt die Herzen heute sind, denn sie wissen, daß auch Ich regen Änlbeil nehme an dem. was ihre Gemülher bewegt. Möge der Kanal, den Sic mit unverwüstlicher hanseatischer Thatkrast in Angriff ge nommen, in jeder Beziehung Ihren Erwartungen enffprechcn! Ich hege die Ueberzeugung. das wird er thun! Sie sehen an dem fertiggestellten Werke, was es für eine Bedeutung hat. daß ein einiges Deutsches Reich besteht. Was Lübeck war, verdankt es den deutschen Kaisern, was Lübeck jetzt ist. verdankt es den» Deutschen Reiche. So möge sich überall in unserem Reiche im Volke die Ueberzeugung immer mehr Bahn brechen, daß durch das Wiedererstehen und Erstarken dcS Deutschen Reiches jene alten Aufgaben von Neuem an unö hcrantreten, die durch die Uneinig keit der Vorfahren leider verloren gingen und nicht gelöst werden konnten. Zuversichtlich hoffe ich. daß unter Meinem Schutze sich Lübeck weiter entwickeln wird. Ich würde diese Hoffnung nicht mit Freudigkeit aussvrechen können, wenn Ich nicht letzt vor Ihnen stände, freudig gehoben dadurch, daß wir die Aussicht haben, ein mal eine deutjche Flotte zu bekommen. «Lebhaftes Bravo.) Für eine Seestadt kann der Kaiser nur dann den Schutz übernehmen, wenn er ihre Flagge, sei es die lübeckische. hamburgische. bremische oder preußische, bis ui die entferntesten Fernen der Welt durch seine Kanonen schützen kann. «Erneutes Bravo.) Möge eS uns denn vergönnt sein, durch den Ausbau unserer Flotte nach Außen den Frieden init erhalten zu können und möge cs uns auch ge lingen, durch den Ausbau unserer Kanäle im Innern eine Erleich terung des Verkehrs zu erreichen, deren wir bedürfen! Der Segen wird Lei unseren Wasserstraßen niemals ausbleiben!" Lebhaftes Bravo und Hochrufe.) Se. Majestät unterhielt sich sodann noch eine Zeit lang mit den Würdenträgern und fuhr hierauf sofort nach dem Bahnhof durch das alte Burgthor, von der spalierbildenden Menge jubelnd begrüßt. ^Lübeck. An der Feier nahm auch der Minister Dr. v. Miguel Theil. Abends fand im Rnthhause ein großes, von der Stadt Lübeck gegebenes Festmahl statt. Im Oberen Saale f Sitzung dcS Herrenhauses hat nicht stattgefunden, da das Ab- i geordnetenhnus zu de» Herrenhaus-Beschlüssen über das Waaren- ! bausstcuer-Gesetz und das schlesische Hochwasser-Gesetz erst an: Montag Stellung nehmen bezw. die gestern abgebrochene Bc , rathung beendigen wird. Die nächste Äikung des Herrenhauses ist, da Berathungsmatcrial augenblicklich nicht vorliegt, aus Montag Nachmittag festgesetzt. Ter Schluß der Landtagssession ist zwar für Montag Nachmittag beziv. Abend in Aussicht genommen, läßt sich aber »nt Sicherheit noch nicht bestimmen. — In den parla mentaröchen Krciien der Linken wird letzt offen zugegeben, daß die Beschlußimsähigkeit des Abgeordnetenhauses eine von der Linken Mächte deshalb zugestanden haben, weil dieser der älteste Admiral ist. Ganz so unbegründet ist es also jedenfalls nicht gewesen, weim die Kaiserin-Regcntin in Peking und ihre fremdenfeind lichen Rathgebcr auf die Uneinigkeit und die rivalisirenden Sondcr- interessen derMächte spekulirt haben, dergestalt, dag eine energische gemeinsame Aktion nicht zu Stande kommen würde. Jndeß bleibt doch wohl zu erwarten, daß das Solidaritäts bewußtsein der Mächte gegenüber den ihnen gemeinsam drohenden Gefahren schließlich stark genug sein wird, uni die Erkenntniß zu verwirklichen, daß es zunächst nur darauf ankommt, den Aufstand zu unterdrücken und die Ruhe und Ordnung wieder herzustellen. Erst wenn dies geschehen sein wird, dürsten sich die entgegenslehenden Eiuzelintercssen wieder geltend machen, besonders dann, wenn es sich dämm bandeln wird, Vorkehrungen zu treffen, um eine Wiederkehr der Gefahren, wie sie letzt die Kulkurintcressen der Ausländer bedrohen, unmöglich zu machen. Solche Vorkehrungen sind aber nicht anders zu erreichen als durch eine gründliche Reform des aesammten Staatswesens in China. Dazu wird es Vilich nicht kommen, da die unentbehrliche Voraussetzung hierfür Äie vollkommene Einmüthigkeit der interessirten Mächte sein würde, anwesenden Minister, Graf Waldersee, die „Kationen, in den Räumen des Ratdswein- ste, etwa 500. Das Fest verlief auf's stin wird, nicht unmittelbar zu einer wesentlichen Aenderung des territorialen Status guo in China führen sollte, so bleibt doch der Gegensatz der wirthschaftlichen und politischen Interessen der Mächte so groß, daß früher oder später das ostasiatische Problem, sti eS durch eine weitere AustheUung des Reiches der Mitte auf üblichem Wege, sei eS durch die kriegerische Entscheidung über speisten der Senat, die Generalität und die D kellers die übrigen C Glänzendste. Berlin. Der Kaiser besichtigte heute aus der Vahrcnwalder Heide bei Hannover das Königs-Ulanen-Reaiment und setzte Mittags die Reise nach Lübeck fort. Morgen früh kifft der Kaiser am Bahnhof Brunsbüttel ein und begiebt sich an Bord der „Hohen- zvllern- nach Helgoland, von wo er am Montag nach Brunsbüttel zurückkehrt. Am Dienstag wohnt der Kaiser Vormittags 10 llhr in Oldenburg der Beisetzung des Großherzogs Peter bei und besichtigt am Nachmittag ein am Brunsbütteler Hafen liegendes Lazarethschiff der freiwilligen Krankenpflege. Von Bnmsbükel fährt der Kaiser durch den Kaiser Wilhelm-Kanal nach Kiel zur Kieler Woche. Am 25. Juni wird der Kaiser bei der Enthüllung des Kaiser Wilhelm- Denkmals au der Einfahrt des Kaiser Wilhelm-Kanals bei Holtenau zugegen sein. Am 28. Juni findet vor dem Kaffer in Kiel der Gardisten-Appell auf dem Exerzierplätze des 2. SeedataillonS statt, au demselben Tage Nachmittags Wettrudern. das die Fähnriche zur See. Seekadetten und Schiffsjungen im Kieler Hafen ver anstalten. Am 2. Juli wird der Kaiser von Travemünde aus mit seiner Aacht ^Hohenzollern" die mehrwöchentliche Nordlandsreise antreten. — Der Kaffer hat dem Generalinspekteur der Kavallerie Edlen v. d. Planitz wegen seiner Verdienste um die Ausbildung und die Führung der Kavallerie den Schwarzen Adlcrorden verliehen. "in seiner ausgeübte Obstruktion zur Verhinderung des Zustandekommen? zu bedeuten hat. Man muß mit das 'Abgeordnetenhaus auch am ^erlin. Das preußische StaatSministerium soll gestrigen, unter Vorsitz des Fürsten Hohenlohe stattgesundencn Sitzung dahin schlüssig geworden sein, den im Herrenhaus« aus Antrag des Herrn v. Levetzow angenommenen 8 51 des Gesetzentwurfs, bek. die schlesische Hochwassergefahr, nach welchem die Arbeiten an den linksseitigen Nebenflüssen der Oder zurückzustellen sind, bis die Verbesserungen der Vorfluth an der llnter-Oder in Angriff ge nommen sind, nicht zu accepttren und «ine entlvrechende Erklärung am Montag im Abaeordnetenhanse abzugebcn. — DaS Ab geordnetenhaus erledigte heute eine Reihe von Petitionen ver schiedener Kategorien von Eisenbahnbeamten, über welche vor- , wiegend zur Tagesordnung übergegangen wurde. Montag: Fort- diesr Mächte zu einander grupptrrn > sctznng der Berathung über das WaarrnhauSstener-Gesetz und das des Waarenhaiissteuer-GesctzeS der Möglichkeit rechnen, baß Montag nicht beschlußfähig ist. Kiel. Das zum Schutze der Karolinen-, Mariannen- und Palao-Jiffeln bestimmte Kanonenboot .Tiger" hat heute seine Aus reise nach der Südsee anaetrcten. Berlin. Der frühere Präsident der Hauptverwaltung der Staatsschulden und zur Zeit Falk's Nnterstaatssekretcir im Kultus ministerium Wirkt. Geh. Rath Dr. Sydow ist heute gestorberr. — Eisenbahnminister v. Thielen erhielt vom Kaiser von Oesterreich das Großkreuz des Levpoldordens. — Das Reichsgericht hat in der Frage des Jnkraftbleibcns des bundesstaatlichen Lotterievcrbots Im Sinne des Kammcrgerichts entschieden, es soll also keine Frei zügigkeit dcr Lottcnclome stattfinden. — Aus Könitz wird gemeldet, day die dort anwesenden auswärtigen Journalisten auf höher? Weisung bin ausgewiese» werden sollen. Die Vertreter der Presse sind zur Polizei citirt worden, um binnen 21 Stunden den Nach weis ibrer preußischen Staatsangehörigkeit zu erbringen. — Die Nachricht, Staatssekretär Graf Posadowskv werde sich als offizieller Verketer des Reiches nach Paris znr Weltausstellung begeben, wird dahin berichtigt, daß offizieller Verketer des Reiches bei der Weltausstellung Botschafter Fürst Münster ist. Selbstverständlich werden, wie eine Reihe anderer höherer Beamten, so aucd Staats iekrctür Graf Poiadowsk» und voraussichtlich auch andere betheiliatc Minister mit Rücksicht auf die Bedeutung der 'Ausstellung für die internatinalen wirthschaftlichen Beziehungen die Weltausstellung besuchen. — Prin^ Kanin von Japan stattete heute dem Reichs kanzler und dem Staatssekretär Grasen Bülvw Besuche ab. — Im Palais Bmsig ist eine Sammlung von Bildern ausgestellt, die dom preußischen Kriegsiiiinistcr für die am 1. Juli zu eröffnende Deutsche Bau-Ausstellung in Dresden bestimmt ist. Berlin. Tie .Post" betont, entgegen anderweiten Meldungen, daß rücksichtlich des Vorgehens aus Peking die Einig keit der Machte vollständig hergestellt ist. Deutschland habe zu dieser Einheit nicht nur gerathen. sondern zu ihrer Herstellung durch seine sofort ungeordnete Truppensendung wesentlich mit ver holst». Der von deuffcher Seite dabei entwickelte Eifer sei ein Vorbild für das Hanteln der anderen Mächte geworden. Das Blatt konstatirt außerdem, daß weder Deutschland noch Rußland in der gegenwärtigen Lage Sonderinteressen verfolgen. — Laut telegraphischer Meldung ist das Kanonenboot .Jaguars mit dem zweiten Admiral des Kreuzergeschwaders Kapitän zur Sec Kirch hoff an Bord am 16. Jum von Shanghai nach Tsintan in Sec gegangen. * Berlin. .Wolff's Bureau" theilt zur Information mit: Londoner Abendblätter veröffentlichen eine von der »Exchange. Telegraph Company" mitgelheilte Depesche der .Agentur Lassan"' aus Hongkong vom 16. Juni, wonach em Telegramm aus Tientsin berichtet, datz alle Gesandtschaften in Peking zerstört und der deutsche Gesandte actödtet worden sei. Das Wolff'sche Bureau übergiebt diese Meldung nur mit dem Bemerken, daß hier an unter richteter Stelle keinerlei Bestätigung des Inhalts der Depesche vor liegt und der Bettreter Laffan's in Tientsin bisher der alleinige Gewährsmann ist. Paris. Der Prinz von Joinville ist beute hier gestorben. Paris. Eine Privatmeldung aus Shanghai besagt: Der von dein gefährlichsten Theile der Bevölkerung bewohnte Ortstheil von Tientsin war gestern den ganzen Tag über der Schauplatz furcht barer Greueltbaten. Beim Morgengrauen wurden die Telegraphen drähte zerstört und gegen 7 Uhr standen 20 von Ausländern bewohnte Häuser und mehrere Magazine in Flammen. Der Mob wurde mit dem Hekruse .Zu den Gotteshäusern der fremden Hunde!" aufgere'izt. oie Kirchen der Amerikaner und Engländer emzuäschern. Rom. Deputirtenkammcr. Bei der Präsidentenwahl nmrde Gallo mit 241 Stimmen zum Präsidenten gewählt. (Unruhe bei der äußersten Linken.) Biancheri hatte 214 Stimmen erhalten, außerdenl waren 0 weiße Zettel abgegeben worden. * Rv m. Kammer. Die Wahl Gallv's zum Präsidenten wurde vom Cenkum und der Rechten mit lebhaftem Beifall begrüßt König Hmnbert ernannte heute 47 neue Senatoren, darumcr be finden jich der italienische Botschafter in London, der Bürgermeister von Rom, die Generale Revel imd De la Penne, diel Admirale Fournon. Amstal und Morin, der Schriftsteller Antonio Jvgazzavo. der Professor der Anatomie Golgi und der Professor der Rechts Wissenschaft Gabba. R o m. In der Thronrede, mit welcher beute das Parlament vom König eröffnet wurde, heißt cs: Die Bündnisse Italiens und seine ausgezeichneten Bestehungen zu allen Mächten geben dem Lande die Sicherheit, daß seine nationalen Interessen bei allen Gelegenheiten gewahrt werden. Die stets aufrechterhaltene Ord nung im Innern habe dem Lande Vertrauen eingcstößt, wie die immer mehr sich entwickelnde Landwirthschast und Industrie be weisen. Italien verdanke leinen großen Fortschritt» welchen cs in der zweiten Hälfte des Jahrhunderts erreicht habe, den steten Ein richtungen. indeß müsse Italien noch einen langen Weg durchlaufen, um die, hohe Stelle zu erreichen, welche ihm unter den civilisirten Nationen zukomme, in wirthschaftlichcr und sozialer Hinsicht. Die Thronrede hebt alsdann hervor, die neue Legislaturperiode müsse, sich beschäftigen mit der Verbesserung der Lageder Arbeiter, mit dem! nochwendigen Schutz für die industriellen und landwirthschastlichen Produkte des Landes, einem wirksamen Schutz für Auswanderer, einer Hrrmiiiderung der fiskalischen Härten des Steuersystems, mit Re formen im Erziehungswesen und in der Ausbildung von Justiz- und Verwaltungsbcamten. »Ich habe eines Tages gesagt." so fährt der König fort, .als ich mitten im allgemeinen Schmerz um den großen König, meinen Vater, bekannt gab, daß ich den Jtalienem darthun werde, daß die staatlichen Einrichtungen nicht untergeben. Es ist an mir, das heilige Versprechen zu halte», es ist »»eine Pflicht, diese Einrichtungen gegen rede Gefahr. >8.3- " s » S.» t -
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite