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Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 05.11.1885
- Erscheinungsdatum
- 1885-11-05
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1878454692-188511056
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1878454692-18851105
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1878454692-18851105
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungFreiberger Anzeiger und Tageblatt
- Jahr1885
- Monat1885-11
- Tag1885-11-05
- Monat1885-11
- Jahr1885
- Titel
- Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 05.11.1885
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-^^7 H 257.1 I deutsch-fteisinnigen Zahlen in Berlin von symptomatischem Prinzessin Albrecht nach Braunschweig führte, trug — ein Werthe. Offenbar nimmt in Preußen wiederum die Zahl humorvolles Spiel des Zufalls — den Namm „Bismarck". — Ihm Md vom 21. v. M. bei Anwesenheit ihrer sämmtlichen Mitglieder einstimmig zum Regenten des Herzogthums erwählt und der Regentschastsrath uns demgemäß um Annahme der Wahl ge ziemend ersucht hat, wollen wir die aus uns gefallene Wahl hierdurch förmlich annehmen. Wir treten demgemäß, wie wir hierdurch zur allgemeinen Kunde des Landes bringen, die Re gierung des Herzogthums Braunschweig kraft dieses Patentes an, verordnen zugleich auch, daß die Ableistung der allge meinen Huldigung alsdann stattfinden soll, sobald das in dieser Hinsicht weiter Erforderliche mit der Landesversammlung in verfassungsmäßiger Weise vereinbart sein wird. Zugleich ver sichern wir bei unserem fürstlichen Worte, daß wir die Landes verfassung in allen ihren Bestimmungen beobachten, aufrecht erhalten und beschützen wollen. Zur Urkunde besten haben wir dieses Patent eigenhändig unterschrieben und mit dem herzoglichen geheimen Kanzler-Siegel bedrücken lasten. Ge geben Braunschweig, 2. November 1885. Albrecht, Prinz von Preußen, gegengez. Gras Görtz-WriSberg. Wirk. Otto." Gestern ist in Wien der Budgetausschuß der öfter« reichischen Delegation zusammengetreten und hat mit der Bcrathung der Heereserforderniste begonnen. Im Hinblick darauf, daß die Ausschüsse der ungarischen Delegation ihre Bcrathungen nahezu vollendet haben, soll nun auch der Budget- Ausschuß der österreichischen Delegation seine Arbeiten be schleunigen und von nun an täglich Sitzung halten. Der Etat des Ministeriums des Aeußern dürfte Donnerstag in Verhand lung gezogen werden, und bei diesem Anlaste Graf Kalnoky sein Exposö wiederholen, falls aber mittlerweile ein weiteres Stadium der Enkwickelung in Bezug auf die Balkan-Krise zu verzeichnen wäre, dasselbe entsprechend ergänzen. — In Ga lizien verlegt man sich jetzt, nachdem man sich vorläufig zum Schweigen gegenüber den Auswcisungsmaßregeln Preußens verurtheilt sieht, auf den kleinen Krieg. Wie von dort berichtet wird, beschlosten fast sämmtlichc Apotheker ihre Artikel nicht mehr, wie bisher, aus Preußen, sondern aus Frankreich zu beziehen. Nach dem amtlichen italienischen Cholerabericht sind vorgestern in der ganzen Provinz Palermo nur 7 Cholera- todcsfälle vorgekommen, davon in der Stadt Palermo selbst nur 3. Aus der Provinz Trapani gelangten 3 Cholera ruiix «in Operette! rar reime 4 ob mit Musik m mermam. ! früher, preise. Vrearel. arnemetü. iarfch erkrankungen zur Anzeige. Dem greisen Präsidenten der französischen Republik, Jules Grevy, ist am vorigen Donnerstag in Paris ein kleiner Unfall zugestoßen. Derselbe war allein ausgegangen, um dem Minister Freycinet nach dem Attentat einen Besuch zu machen, und soll dabei auf der Jnvalidenbrücke in Folge eines Fehl trittes mit dem Gesicht gegen das Brückengeländer gestoßen sein. Die Folge davon war eine leichte Hautabschürfung, die den Präsidenten nicht abhielt, den Vorsitz im Ministerrath zu führen, den päpstlichen Nuntius zu empfangen und seinen regel mäßigen Beschäftigungen obzuliegen. Von anderer Seite wird der Vorfall so dargestcllt, daß das Pferd eines Wagens, den Grävy besteigen wollte, vorzeitig anzog, infolgedessen der Wagenschlag zurückflog und den Präsidenten leicht an der Nase verletzte. — Der Minister Freycinet machte aus Anlaß des gegen ihn verübten Angriffes vor dem Untersuchungsrichter eine Aussage, in welcher er mit aller Entschiedenheit der An sicht Ausdruck gab, daß Mariotti keinen wirklichen Mordversuch beabsichtigt noch begangen habe. Die baldige Entlastung Mariotti'» gilt daher als wahrscheinlich. — Rochefort richtet aus Anlaß dieses Attentats Angriffe gegen das französische Konsularkorps, welches im Auslande gegen französische Bürger Unbilden der schlimmsten Art geschehen laste, ohne Genug- thuung zu fordern. Rochefort hebt hervor, wie Mariotti nur die öffentliche Aufmerksamkeit auf das seiner Familie zugefügte schwere Unrecht habe hinlenken wollen, nachdem ihm jeder andere Weg verschloßen worden war. Rochefort weist dabei abermals auf die angebliche Ermordung Olivier Pam's durch Engländer hin, um zu zeigen, wie schutzlos die Franzosen im Auslande seien und giebt der Ueberzeugung Ausdruck, daß jedes französische Schwurgericht Olivier Pain's Sohn srei- sprechcn würde, falls derselbe, zum Manne herangewachsen, später durch die Tödtung Wolselcy's oder des MajorS Kitchener sich selbst Genugthuung schaffen würde. — Wie das Journal I „Temps" versichert, wird das sranzösische Ministerium noch ' — > - „ — -- Z8. AibroMw Erscheint jeden Wochentag Abends */»7 Uhr für den ^LWELLLLLN lDonuerstag, de« L November Inserate werden bis Bormittag 11 Uhr angrnom- FH FH k men und beträgt der Preis für die gespaltene Zeile I FHFH.H oder deren Raum iS Pf. w «wählt wird. Gewonnen hoben die beiden Fraktionen der Nnseivativen und Freikonservativen 14—17, die National- Malen 4—7 Mandate." Dazu bemerkt aber das hoch- lmsewative Blatt selbst, welchem diese Mittheilung zuge- gangen, diese Zahlen ließen sich nicht durchweg aufrecht- nhaltcn. Auch mit den Zusammenstellungen der „National- Znwng" stimmen sie nicht überein. Dieselbe zählt bis jetzt nor 7 Gewinne der beiden konservativen Fraktionen, wovon 2 Verluste lOsnabrück und Tecklenburg) abgehen Von den b2 biSheriqen Wahlkreisen der Deutschfreisinnigen sind ihnen bis jetzt 37 wieder gesichert, während sie 7 definitiv ver loren haben; über das Schicksal von 8 anderen fehlen noch die abschließenden Nachrichten. Von anderer Seite wird aber der den Nationalliberalen gesicherte Zuwachs sogar aus zehn Mandate geschätzt, die sie größtentheils den Frei sinnigen abnehmen, welche nunmehr fast ausschließlich auf einige ßwße Städte angewiesen sind. Die Nationalliberalen haben in Frankfurt a. M., Kassel, Lennep-Solingen, Neu- wied-Menkirchen, wahrhaft glänzende Erfolge erzielt, durch die Behauptung ihrer Stellung in Hannover aber besonders die Hoffnungen enttäuscht, die man in konservativen Kreisen aus eine Expedition des Herrn von Rauchhaupt gesetzt halte. Es ist kaum anzunehmen, daß die von der „Neuen Preuß. Ztg." gemeldeten konservativen Erfolge sich voll ständig bestätigen, vielmehr nimmt man allgemein an, daß diese Partei bereits den Höhepunkt der ziffermäßig erreich baren Ausdehnung überschritten hat. Mit der von den preußischen Wahlen so oft als Schreckge spenst vorgeführten ausschließlichen konservativen Mehrheit ist ei also nichts, selbst wenn dieser Partei die höchste Zahl der von ihren Organen ihr zugeschriebenen neuen Mandate zufallen sollte. Je nach den Vorlagen der Regierung wird es vor aussichtlich im nächsten preußischen Landtage eine Regierungs mehrheit geben, die sich aus Konservativen und Klerikalen oder aus Konservativen und Nationalliberalen zusammensetzt. Selbst der mäßige Gewinn, der den Letzteren zufällt, wird dazu beitragen, ihr Gewicht in einer zusammen mit den Konservativen zu bildenden Mehrheit zu verstärken. Die Nationalliberalen sind in Preußen die einzige Partei, die w Wachsen ist und haben Alles erreicht, was bei den Wahlen für jetzt zu erreichen war. Der Besitzstand des Zentrums, welches letztere wahrscheinlich drei Mandate ver- ist nur sehr schwer anzutasten; in konservativen Wahl kreisen Propaganda zu machen, wäre aber bei den obwalten- oen Verhältnissen, die eine konservativ-nationalliberale Mehr heit ermöglichen, ein großer taktischer Fehler gewesen Der Zeitpunkt, wo eine Abmachung mit dem Zentrum für eine regierungsfreundliche Partei zur vollständigen Unmöglichkeit ^>rd, scheint nahe bevorzustehen. Wenn der Abg. Windt- M der Rathgeber des Herzogs von Cumberland, der Führer der Zentrumspartei im preußischen Abgeordnetenhause "leibt, kann diese Partei nur als antinationale Opposition gelten und ihre Zustimmung zu einzelnen Regierungsvor- MN nur noch um sehr theuren Preis erkauft werden. Wie weit diese Partei ihren Groll über den Verlauf der braunschweigischen Angelegenheit und über die Kirchen- polUik im preußischen Landtage kundgeben wird, hängt von Derlei Umständen ab, aber daß dieser Groll ein tiefgehender ui und aus das ganze Verhalten der Freunde Windthorsts Mk zurückwirken wird, daran zweifelt wohl Niemand. Der deutschfreisinnigen Partei hat es wenig Glück ge macht, bei verschiedenen Abstimmungen in der letzten Session M den Ultramontanen Hand in Hand gegangen zu sein, aus dem Ausfall der Wahlmänncr-Wahlen könnten dieAn- Miger Eugen Richters die Lehre ziehen, daß die Zahl der Liberalen wächst, denen eine Opposition in Gemeinschaft mit Klerikalen und Sozialdemokraten stark mißfällt. In Mr Beziehung ist das Anwachsen der nationalliberalen «ummenzahlen Hannover ebenso wie die Abnahme der und Tageblatt. Amtsblatt für die königlichen und städtischen Behörden zn Freiberg nnd Brand. Berautwortlicher Redakteur: Julius Brau» iu Freiberg. Der preußische Landtag. Pach dem, was bis jetzt über den Ausfall der preußischen! Lahlmänner-Wahlen bekannt worden ist, wird der Gesammt- jarakter des preußischen Abgeordnetenhauses keine wesentliche Knävderung erfahren. Bisher saßen in demselben 120 Kon- snvative, 60 Freikonservative, 70 Nationalliberale, 58 Deutsch- smsnmige, 98 Zentrumsmitglieder und 18 Polen. Wie die konservative „Neue Preuß. Ztg." versichert, soll nach einer von maßgebender Stelle gemachten Zusammenstellung das Ergebniß der Wahlen vom 29. Oktober das Folgende jem: .Die deutschfreisinnige Partei hat 15 Sitze verloren das Zentrum und die Polen je 3; das Verhältniß dürfte sch zu Gunsten des Freisinns jedoch ändern, da in Obornik durch den Kompromiß der Deutschen noch ein Freisinniger ^-5.« ' - 0.» ° k läge» mW. mchen. Hennig. ,e. yt uns« rutter, rlek n. Schmap ch im Nrn«, Verluste einiger Mandate bei den preußischen Abgeordneten- wahlen werden weitere Einbußen der deutschfreisinnigen Partei folgen, wenn deren Verhalten nicht weitsichtiger und nationaler wird. In Süddeutschland hat die Stimmung der Bevölkerung längst einen lebhaften nationalen Anstrich gewonnen; es hat sich jetzt aber auch in Hannover gezeigt, daß es eine bloße Redensart war, als man sagte, Herr von Bennigsen suche mit der Belebung der nationalliberalen Partei nur einen Leichnam zu galvanisiren. Kein Volk ist entfernter von Servilität wie das deutsche, keins ist aber auch der bloßen Nörgelei, der steten thatenlosen Tadelei mehr abhold. Ohne Prophet zu sein, läßt sich Voraussagen, daß dieser Drang nach positivem Schaffen sich auf dem deutschen Reichstage und allen demnächst bevorstehenden Sessionen der deutschen Einzellandtage noch weit mehr kund geben wird als je vorher. Auch die liberalen Fraktionen werden überall der allgemeinen Volksstimmung Rechnung tragen müssen, die in den Versen Ausdruck finden: „Der Worte sind genug gewechselt, laßt uns nun endlich Thaten seh'n; indessen Ihr hier Worte drechselt, kann etwas Nütz liches gescheh'n." Tagesschau. Freiberg, den 4 November. Bezüglich des bevorstehenden fünfundzwanzigjährigen Regierungsjubiläums des deutschen Kaisers als König von Preußen ist man sich über den Tag nicht einig, an welchem die Hauptseicr statlfinden soll. Der Tag, an welchem König Friedrich Wilhelm IV. das Zeitliche segnete, wird von besten Bruder, unserm Kaiser, als ein Trauertag angesehen. Man hat deshalb mehrfach für die Feier den Tag des Ordensfestes, den 18. Januar, empfohlen, doch bleibt noch abzuwarten, wie die Entscheidung aussallen wird. Jedenfalls dürfte sich dieselbe nach den im Gange befindlichen Vorbereitungen außerordentlich IvrkeH. c 1885. r: Beimch t. der Liberalen zu, die sich nicht länger zu den großen Er-! Inzwischen erließ der neue Prinz-Regent von Braunschweig rungenschaften der Neuzeit auf dem sozialen Gebiete und folgendes Patent: „Von Gottes Gnaden wir, Albrecht, Prinz auf dem Felde der Kolonialpolitik lediglich ablehnend ver- von Preußen rc. thun hiermit kund und zu wissen: Nach halten wollen. In dem Kauderwälsch mancher Politiker dem die Larwesversammlung in Gemäßheit des Z 6 des Ge- würde diese Thatsache mit folgenden Worten bezeichnet setzcs vom 16. Februar I87S, die provisorische Ordnung der werden: „Man beginnt sich gegen die konsequente Nega- Regicrungsverhältmsse bei einer Thronerledigung betreffend, tion der Opposition negativ zu verhalten." Die Thatsache uns auf Vorschlag des Regentschaftsraths in ihrer Sitzung selbst spricht aber für eine richtigempfundene gutdeutsche instinktive Abneigung der Volksmassen wider den Geist, der stets verneint. Zahlreiche freigesinnte Männer können darin keinen Vortheil erblicken, daß man es den Ultramontanen ermöglicht, die Entwickelung des Deutschen Reiches beständig lahmzulegen und den Konservativen das Vorrecht überläßt, sich m großen entscheidenden Fragen als alleiniger Hort der nationalen Entwickelung hinzustellen. Die Letzteren hätten diesen Vortheil längst entbehren müssen, wenn die Liberalen sowohl im deutschen Reichstage wie im preußi schen Landtage wenigstens in den großen vaterländischen Fragen immer einig gewesen wären. Bei der Abstimmung über die Dampfer - Subventionen hat es sich im deutschen Reichstage gezeigt, welch' ein großer Nachtheil sür die deutschfreisinnige Partei war, gegen die Kolonialpolitik Front zn machen, lieber die innere Politik des Fürsten Bismarck herrschen im deutschen Volke sehr verschiedene Ansichten, in allen Fragen der auswärtigen Politik, bei denen es sich um die Wahrung der nationalen Ehre nach Außen hin handelt, ist aber der deutsche Reichs kanzler der freudigen Zustimmung der überwältigenden Mehrheit des deutschen Volkes vollkommen sicher. Dem I, Direktor. V ltittwoch, -/-S Uhr is n Ehrenrathi' muraM« i 4. Noveinbw 19, 137, M 72- den 4. Rovk" , 61, f-s. großartig gestalten. Wie aus Braunschweig berichtet wird, nahm die dort am 2. d. M. im Theater stattgefundene Gala - Vorstellung einen glänzenden Verlauf. Als der Prinz und die Prinzessin Albrecht eintraten, erhob sich das Publikum und stimmte in > ein von dem Oberbürgermeister Pockcls als Willkommcngruß ausgcbrachtes dreifaches Hoch begeistert ein. Nach der Theater vorstellung fand ein Fackelzug seitens der Feuerwehren und eine Serenade von 600 Sängern statt, worauf der Prinz und die Prinzessin Deputationen der Feuerwehren und Sänger empfingen und denselben für den überaus herzlichen Empfang in Braunschweig, sowie für die glänzenden Ovationen dankten. — Die Bürgcrvereine und Kriegervereine hielten Festkommerse ab, aus welchen überall den wärmsten Gefühlen für das Regentenpaar Ausdruck gegeben wurde. Eine große Menschen menge durchwogte bis spät in die Nacht hinein die Stadt; die Feier ist in bester Ordnung verlaufen. Die prinzlichen Kinder waren nicht bei dem Einzuge zugegen, sondern sind in Kamenz zurückgeblieben. Die Lokomotive, welche den Prinzen und die.
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