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Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 26.08.1903
- Erscheinungsdatum
- 1903-08-26
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1776437853-190308267
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1776437853-19030826
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1776437853-19030826
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLichtenstein-Callnberger Tageblatt
- Jahr1903
- Monat1903-08
- Tag1903-08-26
- Monat1903-08
- Jahr1903
- Titel
- Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 26.08.1903
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MMckMNMil s früher » Wochen- und Rachnchtsblatt »8. Jahrgang. ——— Mittwoch, den 26. August zugleich HesWs°KuzeM für K-W-rs, MMtz, Zernsdorf, KLsdorf, St. Wien, Keinrichsork, MriM» «. MW. Amtsblatt für den Sladlrat pr Kichtenstein. Telegrammadreffe: Tageblatt. Lr-VO. 197 Sernsprech-Anschlutzr Dies S Blatt erscheint täglich (außer Loiunt, ^esttagL) obendt Mr der. Agenden -og. Eurtetiöhrticher Bezugspreis 1 Mt. 2b Psg., durch die Post bezogen i Mk. M Pf. — Einzeln, Nummer 10 Pfennige. — Besiegungen nehmen außer der Expedition in Lichtenstein, Markt 0, alle kalserl. Postanstalten, Postboten, sowie die Austräger entgegen. Inserate werben die fünfgespaltene pvrpuSzetle oder deren Raum mit 10 Pfennigen berechnet. — Annahme der Inserate täglich bis spätestens vormittag 10 Uhr. — Im „Amtlichen Beil" wird die derer Norm w t 30 Bferrwer beiechnet. Pür auswärtige Inserenten kostet die bgespaltene Zeile 15 Pfennige. — Politische Rundschau Deutsches ^ierch. * Dresden. Kronprinz Friedrich August wird, so verlautet nach dem „Rerl. Tagebl." in hiesigen militärischen Kreisen, nach den Kaisermauövern von der Führung des 12. Armeekorps zurücktreten. * Die Einnahmen der h e s s i s ch e n E i s e n - bahnen wachsen rasch, seit diese Bahnen gemein sam mit den preußischen Bahnen verwaltet worden. Das Mehr beträgt durchschnittlich jeden Monat 6 Millionen Mark. Daraus sieht man, wie Preußen in der Hand hat, den Bahnen der Bundesstaaten den Verkehr zu entziehen oder zuzuwenden. * Die „Nordd. Allg. Ztg." teilt Folgendes mit: „Nach dem „Reichsboten" soll es auf Grund einer Borstellung, die der Evangelische Oberkirchenrat an Allerhöchster Stelle erhoben habe, zu einer Ausei nandersetzung zwischen Sr. Majestät dem Kaiser und dem Reichskanzler Grafen Bülow gekommen sein. Hierbei habe der Kaiser sich darüber beklagt, daß er über die wahre Stimmung des Landes falsch unter richtet gewesen sei, und befohlen, die preußischen Stimmen nicht für Aufhebung des §2 des Jesuiten gesetzes geltend zu machen. Wir sind zu der Er klärung ermächtigt, daß die Mitteilung des „Reichs boten" auf Erfindung beruht." Wäre die Meldung wahr gewejen, so hätte der Kanzler als Folge des kaiserlichen Vorwurfs auch sein Rücktrittsgesuch ein- reichen müssen. * Zum Fall Hüssener haben nach der „Essener Zeitung" die Mitglieder des Flotten- ver ei ns in Duisburg an den Vorstand der dortigen Ortsgruppe des Flottenoereins die Aufforderung gerichtet, der E n t r ü st u n g, die das Urteil in dem Revisionsverfahren gegen Hüssener erweckt hat, an maßgebender Stelle energischen und öffentlichen Ausdruck zu verleihen. Der Fall Hüssener erscheine dazu angetan, die Hochschätzung vor der Marine, ihrer Leitung und ihrem Osfizier- korps zu verringern und an die Stelle des Ver trauens aufkeimendes Mißtrauen zu setzen. Keine gelehrte Abhandlung, kein Hinweis auf bestehende Gesetze und Einrichtungen würden imstande sein, die Auffassung des Volksempfindens zu erschüttern, das die Tat des schneidigen Fähnrichs als Meuchel mord verurteilt. Das Strafmaß, welches der über, wiegenden Mehrheit des deutschen Volkes als eine gerechte Sühne für die Untat erscheinen würde, gehe weit hinaus über die vom Staatsanwalt im ersten und zweiten Verfahren beantragten sechs Jahre Zuchthaus. Dennoch hätte man sich mit dem Urteil erster Instanz (vier Jahre Gefängnis mit Degradation) als mit etwas abgefunden, was nicht zu ändern ist. Nun komme die Entscheidung des Revisionsgerichts. Der Meuchelmörder solle mit zwei Jahren Festung davonkommen und seine Tat mache ihn nicht unwürdig, dereinst in die Reihen der Marineoffiziere einzutreten. * In den Gebieten des Rheins und der Mosel ist wegen Hochwassergefahr der amtliche Nachrichten dienst eingerichtet worden. * Ueber den Stand der Wurmkran k- h e i t im OberbergamtSbezirk Dortmund schreibt der „Reichsanzeiger": Bis jetzt ist die mikroskopische Untersuchung der ganzen unterirdischen Belegschaft für 34 Zechen bergpolizeilich, aber auf einer noch größeren Zahl Gruben von den Verwaltungen frei willig angeordnet worden. Auf den übrigen Gruben findet der am 13. Juli erlassenen Bergpolizeiver ordnung zufolge Stichprobenuntersuchung d. h. mikros kopische Untersuchung von 20 Prozent der unter irdischen Belegschaft statt. Bezüglich der von den Blättern gebrachten Meldung über Wurmkrankheit in Oberschlesien schreibt der „Reichsanzeiger" weiter: Die Untersuchung im Juni ergab bei drei aus West falen gekommenen Arbeitern das Vorhandensein des Wurms. Von diesen nahmen zwei italienische Arbeiter ihre Entlassung, der dritte wurde inzwischen gesund befunden. * Das deutsche Volk ist dem amerikanischen Petroleumkönig Rockefeller mit 60 Millionen Mark jährlich steuerpflichtig. In Amerika verkauft Rockefeller das Petroleum für 11—12 Pfg. das Liter, in Deutschland läßt er sich 18 Pfg. zahlen. Der badische und der bayrische Eisenbahnfiskus ver wendet grundsätzlich kein Petroleum des amerikanischen Ringes mehr, sondern beziehen es aus Rumänien, wo sie 11 bis 12 Pfg. für das Liter zahlen. Schweiz. * Mehrere inaktive russische Offi ziere, die in Genf wohnen, sind am Donnerstag mit besonderer Beschleunigung nach Petersburg zurück- gekehrt, darunter ein Generalarzt a. D. Als Grund der beschleunigten Rückkehr wird angegeben, „weil Krieg in Aussicht ist." Rußland. * Bei Streikunruhen in Jokate- rin 0 slaw wurden 11 Menschen getötet, 12 ver wundet. England. * In der schottischen Hauptstadt Edinburg kam es infolge Ausstandes der Straßenbahner zu aufrührerischen Szenen. In den Straßen sammelte sich eine nach Tausenden zählende Mexge, welche die arbeitswilligen Leute auspfiff und verhöhnte; schließlich wurde der Spektakel so arg, daß die Poli zei mit blanker Waffe vorging. Eine große Zahl von Verhaftungen wurde oorgenommen. Ltus Stadt und Land Lichtenstein, 25. August. * — Militär Konzert. Das gestern abend im schönen Garten des „Goldenen Helm" von der Kapelle des Jns.-Reg. Nr. 106 abgehaltene Konzert war sehr gut besucht. Alle Darbietungen des reich haltigen Programms, insbesondere aber das Saro- sche Schlachten-Potpourri von 1870/71 ernteten den lebhaftesten Beifall der Anwesenden. * — Militärisches. Heute früh gegen ^28 Uhr rückte das hier und in Callnberg verquartiert gewesene Jnsanterie-Regiment Nr. 106 unter klingen dem Spiel wieder ab. Heute abend findet bei Glauchau großes Biwak statt, an welchem genanntes Regiment ebenfalls teilnimmt. * — Konzert. Heute abend von 8 Uhr an findet im „Neuen Schützenhaus" großes Konzert mit nachfolgendem Ball von der Stadtkapelle statt. Wir verfehlen nicht, den Besuch dieses Konzerts allen Musikfreunden bestens zu empfehlen. * — Bier-Palast. Wir machen nochmals auf die heute abend 8 Uhr im Bier-Palast stattfindende große Abschieds-Vorstellung des Tyroler Original- Vokal- und Jnstrumental-Konzert-Ensemble „Hans von Hoff" aufmerksam und empfehlen den Besuch dieser Vorstellung ganz besonders. * — Wie wir hören, ist der beim 1. Garde Dragoner-Regiment (Königin Victoria von Großbri tannien) zu Berlin als Casino-Ordonnanz dienende Paul Schlemmer von hier am 22. dss. Mts. mit 3 hohen Offizieren seines Regiments auf die Dauer von ca. 10 Tagen nach E n g l a n.d ins Manöver gereist. * — Es ist uns eine ganz besondere Freude, mitteilen zu können, daß Herr Reallehrer Cl. Major in Sonneberg, der bereits früher ein von seiner Hand geschaffenes Kunstwerk, „Glaube, Liebe, Hoffnung" in allegorischen Figuren darstellend, der hiesigen Schule zum Geschenk machte, wiederum in wahrer Heimatliebe und freundlicher Erinnerung an seine Schulzeit, wo er „als kleiner Lichtensteiner aus eigenem Antrieb die ersten kartographischen Versuche machte", eine schöne Gabe gestiftet hat: Einen Plan von Sonneberg und Umgebung, dem Haupt platze der deutschen Spielwarenindustrie. Derselbe ist in Kupferstich ausgeführt und wie von Herrn Major kaum anders zu erwarten, in Planzeichnung und Terraindarstellung ein Kunstwerk, wie es in solcher Vollendung kaum eine zweite Landkarte geben wird. Herzlicher Dank sei darum Herrn Major auch an dieser Stelle für seine schöne Gabe und Heimats treue dargebracht. 0. * — Die HundStage gehen nunmehr zu Ende. Diesmal können wir uns über die soge nannte Hundstagshitze nicht allzuviel beklagen. Wenn auch hin und wieder ein paar heiße Tage eintraten, wurden dieselben gewöhnlich von einem heftig 'austretenden Gewitter abgelöst, wonach sich eine empfindliche Kühle bemerkbar machte. Nach den letzten kühlen und regnerischen Tagen wäre ein anhaltend trockenes, warmes Wetter der Erntear beiten halber den Feldbesitzern willkommen. * — Das Evangelium in Afrika. In welchem Umfang die evangelische Missionsarbeit im dunklen Erdteil getrieben wird, lassen folgende Zahlen er kennen: Unter den 178 Millionen Bewohnern von Afrika arbeiten zur Zeit in Verbindung mit 104 evangelischen Misionsgesellschaften 1300 Missionare, sowie 890 ordinierte und 10 000 nicht ordinierte eingeborene Prediger und Lehrer. In 4700 Schulen, darunter 8 Hochschulen (Colleges) und 59 Seminaren, werden 323 000 Schüler unterrichtet. In 43 evan gelischen Hospitälern und 107 Polikliniken werden jährlich etwa 150 000 Patienten behandelt. Die Missionen unterhalten auch 23 Sklavenfreistätten und 13 Waisenhäuser. Die Bibel ist in 117 afrikanische Sprachen oder Dialekte ganz oder teilweise übersetzt. Etwa 1 Million farbige Christen sind der Erfolg einer fast 100jährigen Tätigkeit in Afrika. * — Die 5. diesjährige Bezirksausschußfitzung findet Mittwoch, den 2. September dss. Js, nach mittags 3 Uhr im Sitzungssaale der Königlichen Amtshauptmannschaft Glauchau statt. Die Tages ordnung hängt ebenda in der Kanzlei aus. * — Der nächste (173 SSchs. Feuerwehrtag findet in Meerane im Juli 1905 statt. * - Von der Kaiserlichen Ober Postdirektion Chemni- geht uns zur Berichtigung folgendes zu: Die in detz Nummer 190 Ihres Plattes vom 18. unter der Spitzr marke „Das Porto der Ansichtskarte" veröffentlichte Notiz enthält unzutreffende Angaben. Die Erlaubnis, gute Wünsche, Glückwünsche, Danksagungen, Beileidsbe zeigungen oder andere Höflichkeitsformeln mit höchstens 5 Worten oder mit den üblichen Aufangsbuchstaben auf Drucksuchen handschriftlich anzubringen, bezieht sich nach ß 8 L unter 1, der Postordnung vom 20. März 1900 nur auf gedruckte Visitenkarten. Ansichtskarten, die als Drucksachen bezeichnet und frankiert sind und hand schriftliche Zusätze der vorerwähnten Art tragen, werden nach r? 8 XI a. a. O. nicht befördert. * — Ein neneS Manöver haben Gauner aus geklügelt, um die kleinen Geschäftsleute zu schädigen. In verschiedenen Städten erschien in den Läden ein anständig gekleideter Mann mit einer sogenannten Kassierertasche, die er umhängen hatte. Nachdem er einen Einkauf gemacht hatte, fragte er, ob der Geschäftsbesitzer ihm nicht etwas Silbergeld abnehmen wolle. Gewöhnlich sind die Geschäftsleute immer dazu bereit. Der angebliche Kassierer zählt nun für zwanzig oder mehr Mark 50.Pfennigstücke und Einmarkstücke auf, wofür er Geld erhält. Mit vielem Dank entfernt sich der Wien sch und erst hinter her merken die Leute, daß unter dem Silbergeld eine größere Anzahl falsche Stücke sind. Der Fremde spricht den Thüringischen Dialekt. In Rücksicht darauf, daß der Mensch auch hier auftauchen kann, seien die Geschäftsleute hiermit vor dem Gauner gewarnt. * — Ein für FortbildnngSfchüler bedeu- tnngSvolleS Urteil fällte das Reichsgericht als Revisionsinstanz. Ein Fortbildungsschüler hatte der Aufforderung des Lehrers, eine Bank zu verlassen,
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