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Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 02.02.1860
- Erscheinungsdatum
- 1860-02-02
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1878454692-186002026
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1878454692-18600202
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1878454692-18600202
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungFreiberger Anzeiger und Tageblatt
- Jahr1860
- Monat1860-02
- Tag1860-02-02
- Monat1860-02
- Jahr1860
- Titel
- Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 02.02.1860
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Freiberger Anzeiger^ Mei«2 und , s«sp«ltene Aetle od«1 Tageblatt. siü i ftiih tim <t Amtsblatt des Königl. Bezirksgerichts zu Freiberg, sowie der König!. Genchtsämter. und der Stadträthe zu Freiberg, Sayda und Brand. Donnerstag, den 2. Februar. 4cht derm Raum mit S PI» berechnet. dievteljShrltch1»NKt.) Inserate «,! Erscheint , ^dmWechmtag früb » Uh,. Inserate wer. den bis Nachmittag 3 Uhr sür die nächst, erscheinende Nummer . . - angenommen. MW. ' Tagksgeschichte. Freiberg, 31. Januar. Soeben wird nnS folgendes Schrist- chen cingehändigt: „Der vrojectirtcn Gößnitz-Geraer Eisenbahn Nützlichkeit, Nothwendigkeit und Rentabilität, beleuchtet von Carl Sieber 8«u. Ronneburg, Verlag der Eberhardt Hosmcisier'schen Buchhandlung. 1859. S. 2V. 8. (Der etwaige Ertrag dieses Schriftchens ist zur Unterstützung eines armen Augcnlcidcnden be stimmt.) Der beschränkte finanzielle Standpunkt bei Beurtheilung der Eisenbahnen ist'im Allgemeinen für überwunden zu betrachten, dafür ist glücklicherweise ihre volkswirthschaftliche und merkautilische Bedeutung in>den Vordergrund getreten, mit der Uebcrzeugung, daß sie unentbehrliche Vermittler des immer mehr wachsenden Welt verkehres, selbst in ihren kleinsten Ausdehnungen, geworden sind. Dazu kommt die Jedem, der zu beobachten Gelegenheit hat, in die Augen springende Erfahrung, daß der Verkehr in gleicher Progres sion mit der ihm zu seiner Vergrößerung und Erweiterung gege benen Gelegenheit.wächst. Von diesem Standpunkte aus angesehen, darf auch der in dem oben genannten Schristchen entwickelte Plan als gerechtfertigt betrachtet werden. Und da mit Verbreitung des Schriftchens zugleich ein mildthätigcr Zweck verbunden ist, so füh len wir uns so mehr verpflichtet, die Spekulation mit ihrem dis poniblen Kapital auf die Sache aufmerksam zu machen. Daß auch Sachsen dabei interessirt sei, läßt sich theils aus geographischen, tbeils aus Verkchrsgründen leicht ermessen." Den» der an die Weißenfels-Geraer Bahn sich anschließende Schienenstrang der pro- jectirtcn Bahn wird zugleich der nächste Weg zur Abfuhr der man cherlei Erzeugnisse Thüringens nach dem sächsischen Erzgebirge, Voigtlande, und überhaupt nach einem großen Theile Sachsens werden, während umgekehrt die zahlreichen Produkte und Fabrikate von dorther leichte und billige Beförderung nach Thüringen zu er halten die gegründetste Aussicht erhalten. Auch hat die projectirte Bahn darum noch eine gute Zukunft oder vielmehr die zuversicht liche Erwartung für sich, daß derselben bei dem schon in Angriff genommenen Bau der Bahn von Tharandt nach Freiberg und bei dem wohl nicht in weiter Ferne liegenden Weiterbau von Freiberg nach Chemnitz neues Verkehrsleben zugcsührt — und natürlich auch in umgekehrter Richtung nach Sachsen — und damit eine neue Einnahmequelle erschlossen werden dürfte. Die speziellen Berech nungen und Beweise möge man in dem genannten Schristchen selbst nachlesen. Dresden. Zur italienischen Frage bringt die „Nordische Biene" vom 24. Januar einen Artikel, in welchem sie noch ganz in dem früher allgemein in russischen Blättern herrschenden öster reich-feindlichen Tone mit großem Eifer eine Lanze zu Gunsten des Kaisers Napoleon einlegt. Derselbe sei in allen Stücken seinem Programm treu geblieben, während Oesterreich den Frieden von Villafranca falsch auSlegc. Letzteres wolle nun einen Protest gegen die jetzige Politik Napoleon's einlegen — aber wo werde es Un terstützung finden? Etwa in Rußland? „Nach der Art und Weis; wie Oesterreich sich gegen Rußland benommen, schwerlich!" Eben so wenig in Preußen und noch weniger in England, das eben einen Handelsvertrag mit Frankreich cingehen wolle. Eine Wieder aufnahme der Feindseligkeiten aber würde das Signal zum Auf stande in Ungarn und in den östliche» Provinzen Oesterreichs sei». „Ob Kongreß oder nicht — Oesterreich wird, was es in Italien verloren, nicht wieder erhalten." — Dagegen ist die deutsche „Pe tersburger Zeitung" nicht gnt über die französisch-sardinische Po litik zu sprechen. „Der ganze Verlauf des MorionettenspielS in Italien — ruft sie aus --- ist ein abgekartetes Manöver mit Sar dinien, das sich nicht ans Plombiercs, sondern schon vom Bünd- niß zur Zeit des orientalischen Krieges datirt. Man hat dabei sehr geschickt auf die allmähliche Ermüdung der Zuschauer und die wachsende Thätigkeit der Puppendirigenten gerechnet. Erst wär der Krieg „umsonst", mit einem dunkeln Gerücht von einem Kö nigreiche Etrurien; hernach „ein Frieden .um jeden. Preis mit einem geschickten Voltenschlage und Restaurationsplänen"; dann „ein gu- ter Wille, aber eine schwache That" gegenüber dem piemontefischen Italien; dann „eine Wendung im Interesse der Restauration" mit der Idee eines Centralitaliens. Nebenher SO Mill, für „Groß- muth"; daneben „hübsche Procente" eines Anleihegeschäfts für 20V Millionen Sardinier, und geht's nun nicht Etrurien; dann ver sucht man's mit Nizza und Savoyen. ES ist nur zu bedauern» daß wir noch immer das Schicksal der PapagenoS in der Zauber» flöte erdulden, denn sonst möchten wir noch manches Andere über diese „ernste italienische Posse" unsern Lesern berichten." Leipzig, 30. Jan. (D. A. Z^) Seit einiger Zeit hält sich ein Blinder, Paul Chybiorz aus Oesterreichisch Schlesien hier auf, dem bereits von Prag' her der Ruf eines den berühmten Dase noch übertreffenden Rechenkünstlers vorausglng. Chybiorz ist der Sohn armer Aeltern, verlor im neunten Monat seines Lebens durch Son nenstich sein Augenlicht und hat neben diesem größten Unglück seit her mit Ungemach aller Art zu kämpfen gehabt, ist aber gerade da-' - durch zu kräftigem Widerstand und entschiedenem Streben gestählt' worden, nnd zu dem geworden, was er jetzt ist: ein in sritrer Kunst, in der er Autodidakt ist, ausgezeichneter Mensch. Seine Befähig ung, als Lehrer an einem Blindeninstitut zu sungiren, ist augen scheinlich und man hat ihm hier in Leipzig durch eine öffentliche Prü fung Gelegenheit gegeben, diese Befähigung recht glänzend an den Tag zu lege». Es fand diese Prüfung am 23. Jan. im hiesigen Schützenhause statt und hatten sich dazu die Professoren Gehenu- rath Or. v. Wächter, Dekan Weber, vr. Wagner, der österreichi sche Gencralconsul v. Grüner und eine Anzahl anderer Personen eingefunden. Die Prodnctivnen leitete der Lehrer der Mathematik Hr. vr Hering. Chybiorz löste unter andern die Aufgabe, fünf Zahlenreihen von je 28 Ziffern fast im Augenblicke der Aufgabe zu addiren und zu sublrahiren und zog während der Lösung zu-/ gleich die Wurzel eines zwölfstelligen Kubus aus. Mit derselben Raschheit löste Chybiorz die verwickeltsten Gleichungen. In Han nover hatte Chybiorz, wie wir beiläufig erwähnen, ein Multipli- cationsexempel, an welchem Dase 8 Minuten gerechnet hat, in 3'/, Minuten gelöst. Chybiorz erntete in der obenerwähnten Prüfung einen allgemeinen Beifall, daß ihm daraus die Hoffnung auf eine dauernde Stellung erwächst, die ihm das immerhin lästige Herum wandern von einem Orr zum andern erspart. Leipzig, 31. Januar. Vom 1. Februar an treten bei hiesiger Maurer- und Zimmerinnung die Taxe der Gesellenlöhne und die dermaligen Bestimmungen über die Meistergebühr außer Kraft, und es bleibt die Feststellung der Arbeitslöhne, der Polire und Gesellen sowohl, als der Vergütung für die Bemühung der Meister freier Vereinbarung überlassen. Chemnitz, 25. Jan. (D. A. Z.) Nachdem am 23. Novem ber v. I. auf dem Areal der sächsischen Steinkohlencompagnie zn Oberlungwitz beim Graben eines Brunnens klare Kohle in einer Mächtigkeit von 1 Elle und 2 Zoll und zwar in einer Teufe von nur 4 Elleu aufgesunden worden war, wurde von Seiten dieser Compagnie am tO. December v. I. mit dem Abteufcn eines Ver suchsschachts begonnen, welcher im-Fallen des FlötzeS und 112 - Ellen vom Brunnen entfernt angesetzt wurde, um namentlich darü ber Gewißheit zu erhalten, ob das Flötz weiter fortgesetzt und ob es sich auch ermächtigt. Da nun vor einigen Tagen da» Flötz bei - einer Teufe von 22 Ellen wieder erreicht worden ist und die Mäch tigkeit desselben 1 Elle 8 Zoll beträgt, auch die Kohle selbst, nicht wie im Brunnen aus klarer Kohle, sondern zur Hälfte au» schöner - Pechkohle besteht, so ist der Beweis geliefert, daß es ein ordent- < liches Flötz ist, und da dessen Fallen 4in SO., da» Streichen
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