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Weißeritz-Zeitung : 03.08.1889
- Erscheinungsdatum
- 1889-08-03
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1761426109-188908034
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1761426109-18890803
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1761426109-18890803
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWeißeritz-Zeitung
- Jahr1889
- Monat1889-08
- Tag1889-08-03
- Monat1889-08
- Jahr1889
- Titel
- Weißeritz-Zeitung : 03.08.1889
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Mchnitz-IeitW 55. Jahrgang. Nr. 91. Inserate, welche vet der bedeutenden Auflage des Blattes ein« sehr wirk same Verbreitung finden, «erden mit 10 Pfg. di« Spaltenzeile oder veren Raum berechnet. — Ta bellarische und complicirt» Inserate mit entsprechen dem Aufschlag. — Einge sandt, nn redaktionellen Theile, die Spaltenzeile SOPfg. Mr „Welßeritz-Zeitung" erscheint wöchentlich drei mal: Dienstag, Donners tag und Sonnabend. — Preis vierteljährlich 1 M. 25 Pfg., zweimonatlich 84 Pfg-, einmonatlich 42 Pfg. Einzelne Nummern 10 Pfg. — Alle Postan fialten, Postboten, sowie die Agenten nehmen Be- , , Amtsblatt für di- LSmaliche Umtshauptmannschast Dippoldiswalde, sowie für di- Königlichen Amtsgerichte und d« Stadtrüthe zu Dippoldiswalde und Irauenstein Verantwortlicher Redacteur: Paul Ithnc in Dippoldiswalde. Sonnabend, den 3. August 1889. Lokales und Sächsisches. Dippoldiswalde. Nachdem der letzte kritische Tag des Prof. Falb mit Regen, Wind und Kälte vorüber gegangen, hat sich endlich auch bei uns das gewünschte Erntewetter eingestellt und verspricht auch einige Dauer, so daß zu hoffen steht, daß die reiche Ernte wohlbehalten in die schützenden Scheuern geborgen werden kann. — In dem offiziellen Verzeichnisse der Turn vereine, welche am Montag am Festzuge des allge meinen deutschen Turnfestes in München vertreten waren, finden wir aus der Amtshauptmannschaft Dip poldiswalde die Turnvereine Glashütte und Altenberg deS Müglitzthalgaues und die Turnvereine Dippol diswalde und Lungkwitz des Mittelelbgaues vertreten. — Im 2. Vierteljahre 1889 wurde im Schul inspektionsbezirke Dippoldiswalde Max Burgardt, bis her Hilslehrer in Ruppendorf, als ständiger Lehrer in Höckendorf angestellt. — Mit dem Eintritt in den Monat August ge schieht in der Stufenleiter des Jahres der erste recht fühlbare Schritt abwärts. Die Abnahme der Tage beträgt mit Anfang des Monats täglich 3>/e, Ende des Monats 3^/» Minuten. Die Entfernung der Sonne beträgt am I. (Mittags) 20,332,000, am 16. 20,281,000, am 31. 20,216,000 geogr. Meilen. Die astronomische Dämmerung (das Hell werden des östlichen Himmels) beginnt des Morgens am 1. I Uhr 34 Min., am 16. 2 Uhr 26 Min., am 31. 3 Uhr 6 Min., und endigt des Abends (Beginn der vollkommenen Dunkelheit des westlichen Himmels) am I. 10 Uhr 35 Min., am 16. 9 Uhr 41 Min., am 31. 8 Uhr 53 Min. Die bür gerliche Dämmerung (Auslöschen des Lichts in frei gelegenen Wohnungen) beginnt des Morgens am 1. 3 Uhr 40 Min., am 16. 4 Uhr 7 Min., am 31. 4 Uhr 33 Min. und endigt des Abends (Anzünden des Lichtes) am 1. 8 Uhr 30 Min., am 16. 8 Uhr 0 Min., am 31. 7 Uhr 26 M. Am 7. Abends wird von 8 Uhr 8'/- Min. bis 9 Uhr 11'/« Min. Jupiter, der schon seit längerer Zeit bald nach Sonnenunter gang «am Südhimmel in die Augen fallende Stern, vom Mond bedeckt. Vom 9. bis 14. fallen zahlreiche Sternschnuppen (Laurentiusstrom, Perseiden). Dippoldiswalde. Bei der hiesigen Sparkasse wurden im Monat Juli dss. Js. 1087 Einzahlungen im Betrage von 89,581 M. 88 Pf. gemacht, dagegen erfolgten 394 Rückzahlungen im Betrage von 85,608 Mark 75 Pf. — Sparmarken ä 5 Pf. sind 150 Stück verkauft worden. — Wir befinden uns in der Zeit, in welcher frische Pilze als Nahrungsmittel die Speisekarten ausfüllen. Viele Menschen gehen daher nach einem erfrischenden Regen in den Wald, um sich Pilze zu sammeln. Es dürfte deshalb ein ernstes Mahnwort an die Pilz sammler wohl am Platze sein. Durch die meist un verständige Art des Sammelns ist nämlich zu be fürchten, daß das vorzügliche Nahrungsmittel immer seltener wird, so daß schließlich ganz auf dasselbe ver zichtet werden muß. Wie viele Pilzsammler sieht man, welche die Pilze nicht mit dem Messer oder sonstigem Apparat behutsam abschneiden, so daß ein Stumpf noch übrig bleibt, sondern sie mit Stumpf und Stiel aus dem Erdboden ausreißen und somit den Nachwuchs verhindern. Ferner sieht nian Sammler, welche die Schwämme zwar mit Vorsicht abschneiden, aber ver gessen, das im Erdboden gebliebene Stück dann mit einer Hand voll Erde zu bedecken. Geschieht das nicht, so wird auch in den meisten Fällen der Nachwuchs unmöglich gemacht; denn die Maden der Pilzpflanze vernichten dann den Rest deS Stieles. Darum schützet die Pilze, reißt nicht ab oder aus, sondern schneidet sie behutsam ab, damit der Rest neue Schwämme nach der geeigneten Witterung hervorbringt. Werfet eine Hand voll Erde über den stehengebliebenen Stumpf, damit er nicht durch Insekten oder Maden vernichtet wird! Erntet nur ausgewachsene Schwämme und schont die junge Brut! Fördert das Wachsthum der Pilze, indem ihr zweckmäßiger Weise geeignete Schwämme mit ihren Sporen aussetzt und begrabt! Schützet die Naturgabe im Interesse sowohl der Reichen als auch der Armen! — Ueber den Landsturm. Zur Aufklärung möge Folgendes dienen: 1. Landsturmpflichtig sind alle Deutschen vom vollendeten 17. bis zum vollendeten 45. Lebensjahre, gleichviel, ob dieselben militärisch aktiv gedient haben oder nicht, mit Ausnahme der jenigen, welche gemäß § 38 der Wehrordnung wegen körperlicher und geistiger Gebrechen dauernd untauglich befunden und ausgemustert worden sind. 2. Zum Landsturm I. Aufgebots gehören die Landsturmpflich tigen bis zum 31. März desjenigen Jahres, in welchem sie ihr 39. Lebensjahr vollendet haben- zum Land sturm 2. Aufgebots dagegen die Landsturmpflichtigen vom ebenbezeichneten Zeitpunkte bis zum Ablauf der Landsturmpflicht, also bis zum beendigten 45. Lebens jahre. 3. Der Umstand, ob eine Person aktiv gedient hat oder nicht, kommt bei Einreihung in das I. oder 2. Aufgebot nicht in Betracht, es werden vielmehr beide Aufgebote theils aus gedienten, theils aus nicht gedienten Mannschaften bestehen. — Soeben erschien im Verlage von E. Heinrich in Dresden: Kalender und Statistisches Jahr buch für das Königreich Sachsen nebst Marktverzeich nissen für Sachsen und die Nachbarstaaten auf das Jahr 1890. Herausgegeben vom Statistischen Bureau des König!. Sächs. Ministeriums des Innern. Wie in früheren Jahrgängen bringt diese Veröffentlichung zuerst den astronomischen Kalender, bearbeitet von dem jüngst verstorbenen Direktor des mathematischen Salons in Dresden, Hofrath vr. A. Drechsler, und sodann das Marktverzeichniß, enthaltend sämmtliche Messen, Kram-, V>eh-, Wall- und Produktenmärkte im König reiche Sachsen, in den Thüringischen Staaten und den angrenzenden kgl. preuß. Regierungsbezirken Merse burg und Liegnitz im Jahre 1890. Das Statistische Jahrbuch, redigirt von dem Direktor des kgl. sächs. Statistischen Bureaus, geh. Regierungsrath Professor vr. Viktor Böhmert, enthält in 13 Hauptabschnitten auf das Königreich Sachsen bez. die deutschen Bundes staaten bezügliche statistische Mittheilungen über folgende Gegenstände: Stand der Bevölkerung, Bewegung der Bevölkerung, Finanzwesen, Industrie und Handel, Dampfkessel und Dampfmaschinen, Landwirthschaft, Verkehr und Verkehrsstraßen, Versicherungswesen, Ver brauchsberechnungen, öffentliche Armenpflege, Justiz wesen, Medizinalwesen und Meteorologie. Aus diesen Abschnitten ergiebt sich die große Reichhaltigkeit und Vielseitigkeit des Jahrbuchs, welches nicht nur den Be hörden, Beamten und Geschäftsleuten, sondern über haupt allen Denjenigen, welche sich für die staatlichen und wirthschaftlichen Einrichtungen Sachsens interessiren, reiche Belehrung bieten und als ein nützliches und ost sehr nöthiges Nachschlagebuch dienen wird. Der Preis für das ganze ca. 24 Bogen umfassende Buch beträgt 1 Mark. — Ueber Putz- und Verschwendungssucht in den Arbeiterklassen bemerkt der neueste Jahresbericht der Chemnitzer Handels- und Gewerbekammer Folgen des : Die Arbeiterverhältnisse würden noch besser sein, wenn nicht eine ins Ungebührliche gesteigerte Putz- und Vergnügungssucht sich breit machte. Daß die Mädchen und jungen Männer, wenn sie die Woche über gearbeitet haben, den Sonntag in angenehmer, freier Weise verbringen wollen und sich zu dem Zweck auch hübsch zu kleiden trachten, ist ganz natürlich. Leider scheint aber der Genius des guten Geschmackes gar keine Rolle dabei zu spielen. Der Aufputz nament lich des zarten Geschlechts besteht häufig nur in einem Nachäffen, bez. ungeschickten Uebertreiben der ver schiedenen Moden, die für den wohlgespickten Geld beutel wohlhabender Leute berechnet sind. Diese Putz- und Vergnügungssucht ist höchst bedenklich, inbesondere im Hinblick auf die spätere Gründung eines Haus-' standes. Wie nöthig erscheint es doch, daß die be zeichneten Personen daran dächten, zu sparen, sich mit einer einfachen geschmackvollen Kleidung begnügten und ihr Vergnügen bez. ihre Erholung nicht nur darin suchten, daß sie Sommer wie Winter nach dem nächsten Tanzlokal stürzten. Ein ordentlicher Spaziergang in die stärkende Luft der nahen Bergwälder würde in letzterer Beziehung zeitweise bessere Dienste thun. Wird ja einmal ein Ausflug gemacht, so besteht dieser meistens darin, daß mit der Eisenbahn ein halbes Stündchen gefahren wird, im Ausflugsorte angekommen, wird getanzt-und dann mit der Eisenbahn Abends wieder zurückgesahren. Das nennt man Ausflug! Hierin läge auch noch ein Stück „Selbsthilfe" des Arbeiterstandes, das aber leider seitens vieler Arbeiter nicht die ihm gebührende Beachtung findet. > > " . Schmiedeberg. Bei hiesiger Sparkasse wurden im Monat Juli in 119 Posten 6551 M. 75 Pf. ein gelegt, dagegen in 32 Posten 4858 M. 4 Pf. zurück gezahlt, überhaupt 10,634 M. 28 Pf. eingenommen und 5198 M. 4 Pf. ausgegeben. Rabenau. Bei der Sparkasse zu Rabenau wurden im Monat Juli des Jahres 1889 283 Ein zahlungen im Betrage von 17,844 M. 96 Pf. gemacht, dagegen erfolgten 86 Rückzahlungen im Betrage von 16,534 M. 80 Pf. — Sparmarken ü 10 Pf. wurden im Monat Juli 210 Stück verkauft. Glashütte. Am 31. Juli kam eine Familie aus Dresden mit der Absicht hier an, die Bastei in der sächsischen Schweiz zu besuchen. Da, wo die Müglitz- thalstraße nach der Stadt zu abzweigt, wurde HM ge macht. Auf Befragen, wie weit es noch nach der Bastei in der sächsischen Schweiz sei, wird der Herr schaft die Antwort, daß es hier wohl auch eine Bastei gebe — vom Gebirqsverein ist hier ein hoher Fels kegel zugängig gemacht und also benannt worden —, aber die Bastei, wohin die Herrschaft zu reisen gedenke, liege in der sächsischen Schweiz, im Elbthale. Wie verblüfft hört dies der Kutscher auf hohem Bock, und mit nicht gerade freundlichen Gesichtern gebietet die Herrschaft die Umkehr. Im Hotel „zur Post" wurde gerastet und Mittag gemacht. Auf Anrathen eines freundlichen Herrn, um den Rückweg nicht auf der selben Straße nehmen zu müssen, soll die Herrschaft dem Kutscher, damit die Tagespartie doch vollendet werde, den Weg über Liebstadt nach Pirna zu dtktirt haben. Der Kutscher dürfte wohl die Verwechslung des Müglitzthales mit dem Elbthale längere Zeit in Erinnerung behalten. (Diese, dem „P. A." entnom mene Notiz klingt allerdings etwas mehr als unwahr scheinlich; sollte die „Familie aus Dresden" den Weg nach der Bastei wirklich auch nicht gewußt haben?) Dresden. Von hier wird unter dem 30. v. M. geschrieben: Die bisher von verschiedenen Blättern ver breiteten Mittheilungen über die hiesige Musik- direktoraffaire sind mit großer Vorsicht aufzunehmen. Thatsache ist zwar, daß Musikdirektor Trenkler ver haftet worden, aber mit ebenso großer Bestimmtheit und Wahrscheinlichkeit tritt auch schon das Gerücht auf, daß auf Grund der Ergebnisse der Untersuchung das Verfahren wieder eingestellt und Herr Trenkler bereits heute in Freiheit gesetzt worden ist. Ganz hinfällig aber sind die von einigen übereifrigen Be richterstattern in die Welt gestreuten Nachrichten, daß auch andere hiesige Militärmusikdirektoren in die Affaire verwickelt, ja ein zweiter Musikdirektor bereits ebenfalls in Haft genommen worden sei. — Die Abtragungs-Arbeiten am alten Staats archiv zu Dresden schreiten, wie bereits wiederholt betont, rüstig vorwärts. Die Niederlegung des alten nüchternen Gebäudes, welches, zwischen Restdenzschloß und Hauptwache eingeklemmt, die Aussicht auf diese
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