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Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 19.02.1882
- Erscheinungsdatum
- 1882-02-19
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1878454692-188202195
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1878454692-18820219
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1878454692-18820219
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Bemerkung
- Fehlende Seiten in der Vorlage.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungFreiberger Anzeiger und Tageblatt
- Jahr1882
- Monat1882-02
- Tag1882-02-19
- Monat1882-02
- Jahr1882
- Titel
- Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 19.02.1882
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>nde und uns in Imritz. Ivaltmtg. m» qeöM nnab.RaqL -lasseut». nlag Rrch- «2. -chmiedn. »u, wärmste» ler Theil- s themm zervaterS, Stoll»- cschied saust Schwikgn- Shrislittt 55 Jahre». Von» I abp- «8S. M aus cÜ 3S2. >at uns karst D» lstenund - 8»ei- Verewr nütziM ang aller zu hebe». >at Dein ien Eiser ir unser» Jenseits st, Deine vird n»S .d dienen, hachtunz, > wirdeä erden »ir zel stche» cm kühl« ohn für >lötzlich an ;crzrnsMte vollendete» r und de- Nachritz. 1882. Lautsch. bcnd Rach- cige. e. schänken ' (6. Bekannte» gen 7 Uhr heißgeliebte» E Fcbr. 1M- E . Triftla, nterlassen» I 82. lsseueu. >er Theil- I owic auch n en Gattin I eder geb. I icnschmaä, I er sür die I und alle» ! ne zu ihm ! n innigsten ? Arbeiter, Tagelöhner, Handwerker rc. leben, sammtsumme von 3650 Millionen Gulden. Gesetzes wollen wir an einem Beispiele Nehmen wir an, daß in Oesterreich-Ungarn klar machen- 10 Millionen die pro Tag — was war das doch für der europäischen Politik? wirklich so wackelig bestellt, Aber — werden Viele fragen ein wunderliches Stadium in Ist der europäische Frieden daß der Zündstoff zum Kriegs- 34. Jahrgang Sonntag, den 19. Februar. Handlungen ist die Möglichkeit nicht ausgeschloffen, daß die Vorlage in der Kommission auf Grund eines Kompro misses angenommen wird. Das letzte Wort spricht aller dings das Abgeordnetenhaus selbst. Die bairische Rcichsrathskammer lehnte verschiedene Beschlüsse des Abgeordnetenhauses ab, zunächst den Antrag über die Verlegung der Truppenübungen sowie über die Herabminderung der Militärlasten. Das Konkubinatsgesctz wurde mit materiellen und finanziellen Aenderungen ange nommen. Ferner stellte der Reichsrath zu dem Kredit für die außerordentlichen Hcercsbedürfniffe die von der Abgeordnetenkammer gestrichenen Posititionen wieder her. Aus Oesterreich ertönten während der vergangenen Woche nur Klagelieder. Das Herrenhaus besiegelte cnd- qiltig mit seinem Beschluß in der Prager Universitäts frage den Niedergang des Dcutschthums in der habsburgi schen Monarchie. Die Universität in Prag war bisher der Hort des Deutschthums, auf welchen alle Männer von deutschem Blut und deutschem Sinn ihre Hoffnungen setzten. Nun ist auch dieser letzte Fels, an welchem bisher die Welle ministerieller Gleichmacherei abprallte, zerbröckelt und vernichtet. Die älteste Hochschule Deutschlands wird fortan nicht mehr ein Sitz deutscher Bildung und Ge sittung sein, sondern sic muß ihre Muttersprache verlernen, um in den Lauten eines Volkes, das sich eine Wissenschaft erst noch zu erschaffen hat, über - die höchsten Ausgaben des Menschenlebens zu reden. Die fortwährenden Pairs- schübe haben endlich doch auch das Herrenhaus zu einem willenlosen Werkzeug in der Hand des Ministerpräsidenten Taaffc gemacht, was das Abgeordnetenhaus schon längst ist. Und wie sehr auch die Minorität des Letzteren gegen verschiedene Rcgicrungsmaßregcln ankämpft, sie kann doch keinen Erfolg erringen. Das bewies von Neuem die Annahme des Gesetzes über die Erhöhung der Petro- leumstcuer um 100 Prozent. Die Bedeutung dieses beiterverdienste ist nun die neue hundertprozentige Petro leumsteuer hauptsächlich aufgebürdcrt worden. Berechnet man die Steuer durchschnittlich pro Kopf und Tag mit drei Kreuzern, so gewinnt der Staat durch sic jährlich 109 500 000 Gulden. Die Güter der sogenannten »Tobten Hand" — dir Kirchen, der Klöster, ferner die Güter des Großgrundbesitzes, die Latifundien rc. — werfen im Gc- sammtstaatc Oesterreich mindestens einen jährlichen Rein gewinn von zehntausend Millionen Gulden ab. Warum legt man nun diesen zehntausend Millionen nicht eine solche neue Steuer auf, wie sie jenen 10 Millionen Armen durch das Pctrolcumsteuergesetz aufgcbürdct wird? Dieselbe müßte ja, ganz nach den Prinzipien der Petro- leumstcucr berechnet, jährlich spielend einen dreifach höhern Ertrag für die Staatskasse ergeben. Die Antwort wird sich jeder Leser selbst geben. Die heutige Regierungs- Majorität schreitet eben ruhig ihren Weg fort. Sie eilt von Sieg zu Sieg, unbekümmert um alle Warnungen, welche die Minorität erhebt. Aber das Endziel aller dieser Siege wird schließlich ein „Nichtzahlenkönnen" des Volkes sein. — Die Nachrichten aus Dalmatien lauteten in den letzten Tagen der vergangenen Woche ziemlich günstig. Frei- willigen-Kolonnen sollen sich gegen die Insurgenten bilden und bereits 5000 Gewehre aus den Militärdepots in Empfang genommen haben. Aber wozu das? Getrauen sich die Oesterreicher nicht allein mit den Aufständischen fertig zu werden? Aus Italien kommt die Meldung von einer neuen Encykiika, in welcher der Papst nach Darlegung der Uebel, von denen die Kirche heimgesucht sei, sagt, es sei für die christliche Frage von höchstem Interesse, daß der Papst bei der Leitung der Kirche frei von allen Gefahren, Be drückungen und Fesseln fei. Zur Erzielung dieses Resultats sei eine Petitiousakl ion cinzuleitcn und innerhalb der gesetzlichen Grenzen Alles aufzuwendcn, um dem Papste thatsächlich die Freiheit zurückzugebcn, an welche das Heil der Kirche, die Wohlfahrt Italiens und der Friede der christlichen Völker geknüpft sei. Die Encyklika empfiehlt den Bischöfen die Verbreitung der guten Presse und die Heranbildung würdiger Priester. Was unter dem Aus druck „Pctitionsaktion" zu verstehen sei, muß bis zum Ein- Bcrlin und Petersburg ganz energisch diese Meinung und das muß uns beruhigen. einen Gulden verdienen, so gicbt dies eine jährliche Gc- sammtsummc von 3650 Millionen Gulden. Diesem Ar Dit Woche. Der eminent friedliche Charakter der vergangenen Woche fällt sofort beim Blick auf die allgemeine politische Lage in s Auge. Jedermann weiß, wie noch vor Kurzem im Osten und Westen Deutschlands schwarze Wolken am Horizonte ausstiegen; wie die Brandreden der russischen Panslavisten und die Revanchetiraden der französischen Chauvinisten selbst in den Kreisen unserer Diplomatie wenn nicht Besorgnisse, so doch Aufsehen erregten. Auch die von Frankreich und England in Aussicht genommene bewaffnete Einmischung in Egypten kam hinzu, der Welt lage ein kritisches Ansehen zu geben. Da trat ein Ereigniß von maßgebender Bedeutung ein: der Sturz Gambetta's änderte die Situation mit einem Schlage. Jetzt gilt die politische Lage wieder für fricdenssicher, wenigstens ver- rrcten die authentischen Quellen in London, Paris, Wien, treffen des Wortlautes dieser neuen Kundgebung dahin gestellt bleiben. Jedenfalls läßt sich wohl annehmen, daß der gegenwärtige Augenblick zur Anregung einer so wich tigen und schwierigen Frage nicht ohne guten Grund und unter wohlüberlegter Berücksichtigung der augenblicklichen politischen Konstellation gewählt worden ist. Die vati kanische Presse wird es denn wohl auch nicht an einiger Belehrung darüber fehlen lassen, sobald sie diese Note kommentirt. In Frankreich arbeitet das Kabinet an der Ausar beitung der Gcrichtsrcform, die ihrer Vollendung nahe ist und demnächst in Gestalt einer Vorlage die Kammer be schäftigen wird. Dieselbe betrifft nur die Appellations- gcrichte und die Gerichte erster Instanz. Sie hebt sieben Appellationsgerichtc auf und setzt die Zahl der Richter für die übrigen auf fünf fest. Bon den Tribunalen erster Instanz wird ein Theil aufgehoben oder vielmehr mit de» benachbarten Gerichten vereinigt, wobei aber Richter der ausrcchterhaltenen Gerichte nach den Orten, deren Gerichte aufgehoben wurden, als Dclcgirte gesandt werden sollen, um dort die gerichtlichen Amtshandlungen zu versehen. Die Reform soll binnen drei Monaten ausgeführt werden. — Die Unterhandlungen für die Erneuerung des Handels vertrages zwischen England und Frankreich gehen nur langsam vorwärts. Die Zugeständnisse, welche der Gam- bctta'schc Handclsministcr machte, genügen England nicht und es verlangt eine neue Verminderung der Zölle, na mentlich auf Wolle und Baumwolle. Der neue Handels minister Tirard will aber ungeachtet der dringlichen Vor stellungen des englischen Botschafters nicht darauf ein- gchen, da er weitere Nachgiebigkeit als unheilvoll für die französische Industrie erachtet. Die englische Adreßdebattc gelangte endlich in ver gangener Woche zum Abschluß.' Die Opposition rückte Gladstone scharf zu Leibe und trieb ihn mitunter so in die Enge, daß er sich sogar zu Zugeständnissen betreffs der Sonderstellung Irlands bereit erklärte. Von Freund und Feind deswegen hcstig angegriffen, veranlaßte den Premier, seine wahrscheinlich etwas übereilten Be merkungen nachträglich zu korrigiren und cinzuschränken. Im Laufe der letzten Sitzung des Unterhauses erklärte Gladstone, er habe hinsichtlich der irischen Lokalverwaltung nur früher Gesagtes wiederholt, nämlich daß die Supre matie des englischen Parlaments aufrecht erhalten werden müsse; die Regierung könne Irland nicht etwas gewähren, was sie Schottland nicht zugcstehcn könne. Damit hat Gladstone die auf die Loslrcnnung Irlands von England gesetzten Hoffnungen der irischen Opposition allerdings wieder vernichtet und seinen Anklägern der Boden ent zogen. Dafür wird er aber zu gewärtigen haben, daß die irische Opposition bei Gelegenheit der „Cloturn-Bill" Vergeltung übt und gegen ihn stimmt, was möglichenfalls für das Kabinet vcrhängnißvoll werden kann. In Bezug auf die egyptische Frage haben England und Frankreich identische Instruktionen an ihre diploma tischen Vertreter im Auslände erlassen, worin sie ihre Stellung näher fixiren. Sir Charles Dille hat außerdem erklärt, daß man nur in Gemeinschaft mit den übrigen Theilnehmern des europäischen Kabinets werde Vorgehen dürfen, und ganz der nämlichen Meinung ist auch Herr v. Frcycinet. Es wird sogar hinzugefügt, die Jnstruktions- note betone ausdrücklich diese Auffassung und konstatire damit eine entschiedene Abwendung der westmächtlichen Politik von der ihr durch Gambetta angewiesenen bis herigen Vcrhaltungslinie. So weit wäre alles recht gut und schön. Da kömmt jedoch plötzlich ein französisches Blatt, Lem man mit gutem Grunde intime Beziehungen zu Herrn v. Frcycinet zuschreibt, der „Temps", und führt in einem augenscheinlich inspirirten Artikel aus, daß die Suezkanal-Schifffahrt kcinenfalls auf einem Kongreß er örtert werden dürfe, weil dieselbe ein Sonderrecht Englands darstclle, und daß ferner Frankreich nie mals die direkte Intervention des Sultans zugebeu könne, ohne seine Interessen in Nordafrika zu verrathen. End lich sei auch die internationale Finanzkontrolle ein unantastbares Privilegium der beiden Westmächte, das von dem europäischen Konzert als solches bestätigt wor den sei. Das ist ein merkwürdiger Gegensatz zu der oben erwähnten Instruktion! brande bergehoch in allen Ländern lagert — oder war Alles nur eine schreckliche Komödie? Wir glauben, keins von beiden war der Fall! Weder wackelte der Weltfrieden, noch trieb man mit dem Kricgsgespenst Komödie! Aber die einfache Thatfache scheint vorgelegen zu haben, daß die Chauvinisten im Osten und Westen Europas, welche von einem Weltkriege die Erfüllung ihrer wahnsinnigen Pläne erwarten, es einmal für nöthig fanden, mit dem Säbel zu rasseln, um zu sehen, ob ein ihren Zwecken günstiges Echo entstände. In den maßgebenden Staaten ist man Gott sei Dank noch nicht soweit gekom men, des Hasses oder des Ehrgeizes wegen einen Krieg anzufachen. Wir Haden noch Elemente, welche sich um solcher Zwecke willen den Krieg ganz entschieden verbitten So denken ohne Zweifel in erster Linie die Kaiser von Deutschland, Oesterreich und Rußland; ihnen schließt sich gewiß die Mehrzahl ihrer Völker an. In Frankreich ist der kriegslustige Abenteurer gestürzt und Rußland wird noch nicht allem von den Herren Skobeleff und Konsorten beherrscht. Die Jntriguen dieser Männer sind glücklich zerschellt und sic werden sich erst wieder ein neues Feld aufsuchen müssen, um ihre Ränke weiter zu schmieden; denn nationale Lebensfragen, wegen welcher ein Volk zum Schwerte greifen muß, sind gegenwärtig nicht vorhanden. Aus diesem Grunde dürften die Anzettelungen und Hetzereien der kriegslustigen Parteien auch noch öfters in Nichts zer fallen und unserem Erdtheilc noch manches Jahr der Flieden erhalten bleiben. In der inneren Politik absorbirte die kirchenpolitischc Vorlage in der Kommission des preußischen Abgeordneten hauses das meiste Interesse. Die bisherigen Ergebnisse der Bcrathung lassen sich in Folgendem zusammenfasscn: Die Verlängerung der Vollmachten des Juligesetzcs und der Artikel 4, welcher durch Beseitigung des kirchlichen Gerichtshofes als Rekursinstanz gegen den staatlichen Ein spruch ein bisher als sehr schwer erkanntes Hinderniß für die Anerkennung der Anzeigcpflicht seitens der Kurie aus dem Wege räumt, sind gefallen. Die Bischofsfrage ist in theoretisch und praktisch gleich bedenklicher Weise mit dem Begnadigungsrecht verquickt; durch die Abschaffung des Kulturexamcns ohne gleichzeitigen Ersatz ist eine uner wünschte Lücke in die bestehende Gesetzgebung gerissen; der neue tz 3» bricht ohne zwingenden Grund in einer theo retisch wichtigen, praktisch bedeutungslosen Frage mit dem Grundsatz, Bestimmungen der Maigcsetze anders als in dem Zusammenhänge mit einer organischen Revision nicht zu beseitigen. Die Konservativen sind in allen diesen positiven Fragen mit dem Zentrum gegangen, in Bezug aus das Kulturcxamen allerdings nicht ohne gleichzeitige Rücksicht auf die Wünsche der Hochkirchlichen evangelischer Konfession; Gegenliebe haben sie bei den Klerikalen in Bezug aus die beiden wichtigen, jetzt abgelchuten Artikel der Vorlage nicht gefunden. Die Nationallibcralen ihrer seits haben thcilweis gleichfalls gegen diese beiden Be stimmungen gestimmt, die Erklärungen Herrn v. Bennigscn's gestatten inzwischen den Schluß, daß auch die ncgirenden Stimmen der Vorlage zufallen würden, wenn sic von den den Nationallibcralen unannehmbaren Bestimmungen be freit würde. Nach dem bisherigen Verlauf der Ver- und Tageblatt. Amtsblatt für die königlichen und städtischen Behörden zu Freiberg üüb Brand Verantwortlicher Redakteur Julius Braun in Freiberg. Inserate werden bis Vormittag« I l Uhr angenom- men und beträgt der Preis sür die gespaltencZeile I ßtzLKL'stD oder deren Raum iS Pfennige. i! Erscheint jeden Wochentag Abends 6 Uhr sür den andern Tag. Preis vierteljährlich 2 Mark 2S Ps., zweimonatlich 1 M. SO Ps. u. einmonatl. 7b Ps.
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