Suche löschen...
01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 09.11.1900
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1900-11-09
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19001109014
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1900110901
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19001109
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1900110901
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1900
- Monat1900-11
- Tag1900-11-09
- Monat1900-11
- Jahr1900
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 09.11.1900
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
öerugsgebüdl: LlertciiädrNch 2 Mk. so Pia.: durch d»c Pol, r Ml. Dir.LrksdncrNachrickclkn" krlchcinm »«glich Morgen«! die Bezieher Ul Dresden und der nackmen Umgebung, wo die Zuiranuna durch eigene Bolen oder «ominiilioniire erfoial. erdniten da« Äiall an Wochentage», die nicht ani Lvml. oder Feiertage ioiae», in «wei TdetiauSaabcn Abend« „ud Morgen« zugeUcllt. Für Rückgabe emgciandter Schrift- »ücke leine Verbindlichkeit. Sernivrechanichlub: »ml l Ar. 11 u. Dr. S0V0, Telegramm-Adrelie: vnchrtchtrn Dr»»d»». Stgrüvdtl 1856 Jalws voaUsr, VLtt8tr. IS omptioklt io -Illovatzl: Llveruv OoIk>n oral IIr-n«t«>, II»«,-, liürlir-n- unä I^»n»>Mln<I»,«!»»r<,-<S«n»tIi«. Telegr.-ALresss: Nachrichicn. Dresden. K I AZ I tz HM--M z ^ sovklo alä voilsro 8pvriLUl.ü<i: ^ lür äis ^ ELi86nIn<Ill8lri6;: omplroiUt ^ O«rt ESüiiÄel, ^ l.aekkndrilr, ^ - Qiidto«. 1« E ^«iQpIro» Virr» I »«7. eaoddggteg-sN 2 -» n'L'L" .euodhasteiiBaster, s > ->» r-onm«-. vorriiklivkv. ruvyriLssixa ölittol /ur l-ui'l^runrr nnä ^eknollon ^ vo8Sltjß^lN^ äv8 lLsuokkvLton8. Vsr8i»ttät NLltk auK^vilrlI. 1'708pokiv ^sttlis. M ksvotdeLe, vresäell, keorsellldor. § Hummel', iettler Lka. Zß D 1 sseltr Neuter-8,r-.s«o. vreSSkH-H. sseitr Neutee-Ltessn- 1. ZE I« -d4^ " "NX, Keestr-rsse. «nukkuun, ^ H >8 ^ l'i-vmeiinllvn Kerte. I.acksu IO. » * » »1« K ^nnabmo von I»,, ,»tvu unck Iknni.^m«nt, Kr io »rH ^ o.;..«» Koii-itiio^io, 1 i» »iiii» ,«^„OI' H N » ^,4 ^ KM- «r^ Irvr- ,,i7». .V,»t I. 'S«, .<" M-MEN rl»rErr»V»rsrrrEir»^j^«Ni V>r V z srrekor tz. L. kviseLLv. MlsüMenti'. 17. 'k-EckniMiL — vmpüvnlt in Ll,»8»1vr rVn8N»n> ^ lli Nr. -Mel: Arbeiten des Reichstags, Hofnachrichlc». StcidtathSwahlen, Staaisdahiien. Eipork- Verein, Löbtau, Sachsen-Altenburger. Jiinnngsansichuß. ttzerichtHpcihandlungeii. 'Muthmaßl. Witterung: Heiler. — ^Ui« N8t! ä^6 ij. ^reitaft.November beginnen mit jeder Sonnabend-Nummer und müssen daher bei der Hauptgeschäftsstelle, einer der Annahmestellen, einem Austräger oder Kommissionär spätestens bis Freilag Mittag bestellt werden. Der Reichstag. Tem bevorstehenden Zniammentritt des Reichstags wird von allen Seiten mit lebhafter Svannnng entgegen gesehen. Weit mehr als früher dürfen die Verhandlungen der deutschen VoilS- vertreiung diesmal das Interesse an b desjenigen Publikums beanspruche», das ihnen nicht unbedi.i dernssmähig Auimerkiam- keit zu schenken braucht und daher in den lebte» Jabren Reichstags berichte nur noch in Ausiiahmefallcn oder zu lLinichläseriings- rwecken zu leien pflegte. Die Ühinapolltik mit ihren verschiedenen Phasen »nd Begleiterscheinungen, die IndemnitäiSfmge und mancherlei sensationelle Angelegenheiten der legten Zeit bieten zu nächst ein reichhaltiges »nd mämügsaltigcs Material theilS für sog. „grobe Tage" lheils für Sitzungen mit leidenschaftliche» Aus einandersetzungen. Die Opposition, insbesondere die Sozial demokratie, bat sich eine grotze Masse von „Zündstoff" auf gespeichert, so das; stürmische Debatten nicht ausbleiben werden, auch wenn die Tonart, in der die radikale und vornehmlich die nmslürzlerische Presse die neuesten Tagessiagen behandelt, von den parlamentarische» Vertretern des politischen Radikalismus erheblich gedämpft werde» sollte. Selbst eine Wiederholung jener Ohstnlktiviisicenen. zu denen in der letzten Tagung der Kampf um die lor Heinze geführt bat. würde in Aussicht stehen, wenn die Drohungen, welche von inancheiter- licher Seite angesichts des neuen Zolltarifs ansgestoken werden, ernst zu nehme» sind. Obwohl der Entwurf des neuen Zolltarifs, der vor der Hand »och nicht fertig gestellt >st. erst das Hauptstück des letzten Abschnittes der Tagung bitte» wird, so hält es das Organ der Freikonservativen doch für geboten, schon jetzt zu der angckündigten Obstruktion Stellung zu »elimcn, damit ihr recht zeitig bvrgebengt werden kann. Die Gründe, die hierfür angeführt werden, sind so überzeugend, das; man im Interesse des Parlamen tarismus nur wünschen konnte, es würde dem Vorschlag näher getreten, in jedem Falle, alio auch unabhängig davon, ob ecn Obstruktions- Versuch wirklich erfolgen wird oder nicht, eine solche Aendernng der Geschäftsordnung vorzunehmen, das; einem festen geschlossenen Mehrheilswillen gegenüber jede Obstruktion unmöglich ist. Zur Zeit girlst die Geschäftsordnung des Reichstags einer oppositio nellen Mindecheit die Mittel an die Hand, die Verhandlungen über einen Gegenstand so hinausznziehen, das; bis zu einem bestimmten Termin ihr Abichlus; nicht erreicht werden kann. Hätte thalsächlich die Linke die Absicht, bei den Verhandlungen über den Zolltarif zu obstrnircn. io würde sic sehr wohl in der Lage sein, seine Turchberalhung zn Hintertreiben, auch wenn sich dann die Mebrbeit dazu ermannen sollte, diejenigen Bestimmungen der Geschäftsordnung zu beseitige», welche die Obstruktion ermöglichen. Denn auch die Bcrathung über die Ab änderung der Gesthäftsordnung bietet nahezu ebenso viel Gelegen liest, wie die Beralhung über den Zolltarif selbst, im Wege der Obstruktion die Verbandlungen in die Länge zu ziehen, und gerade dann, wenn eine Aendernng der Geschäftsordnung im unmittel bare» Zusammenhänge mit der Obstruktion gegen den Zolltarif beantragt würde, würde sicherlich von allen Mitteln und Kniffen der Geschäftsordnung zur Verschleppung der Entschließung der rücksichtsloseste Gebrauch gemacht werden. So sehr es sich aber auch empfiehlt, unabhängig von jedem Emzelsalle die Geschäfts ordnung alsbald so zu gestalten, daß in Zukunft überhaupt keine Vorlage durch Obstruktion zu Fall gebracht werden kann und es alio nicht mehr von dem gute» Willen der Sozialdemokratie und deren Umgebung abhängt, ob ein Gesetzentwurf zur Verabschiedung gelangen loll oder nicht, so dürste im Reichstage doch kaum die Aeigung vorhanden sein, bei Beginn der neue» Tagung die Gc- schcstlsordn»ng zn ändern, ohne daß hierzu ein zwingender Anlaß vorliegt. Man mag nicht daran glauben, daß die Freisinnigen und die Sozialdemokraten den Muth zu einem erneuten Veriuche, die Mehrheit zu terrorisircn, haben werde», und dann dürste vor Allem die regierende Partei, das Eentrum, keine Lust verspüren, sich das Wohlwollen der radikalen Parteigruppen durch ein aggressives Vorgehen, für das vorläufig noch keine dringliche Nothwendigkeit gegeben ist, zu verscherzen. Der Kanzlerwechscl wird sich im Reichstage in der ersten Zeit Wohl wenig geltend machen. Zunächst ist es die auswärtige Politik, die den Hauptgegenstand der Debatte» bilden wird. Diele ist bereits seit drei Jahren von dem Grafen Biilow vertreten worden, und es entsteht kein wesentlicher Unterschied, das; ec über auswärtige Fragen jetzt nicht mehr blos als Staatssekretär des Auswärtigen, sondern als Kanzler zn sprechen haben wird. Uebcr- raschende Aufschlüsse über den bisherigen Verlauf oder die weitere Gestaltung des ostasiatischen Problems sind, wenigstens im Plenum des Reichstages, nickt zu erwarten. Inhaltlich dürsten die Reden des neuen Kanzlers über unsere auswärtige Politik wesentlich neue Gesichtspunkte schwerlich bringen, und über den Ausgang der Debatten über die Chinafrage, die Crtheilung der Indemnität, besteht schon heute nickst der mindeste Zweifel, mögen die Wogen der oppositionellen Beredffamkeit auch noch so hoch emvvr- jchlagen. Programmatischen Erklärungen über die innere Politik, insbesondere über seine Stellung zu politischen Parteisragen, wird der neue Kanzler als kluger Realpolitiker, der jeden Augenblick mit »»beeinflußbaren und unberechenbaren impulsiven Willensiegungen zu rechnen hat, wohl vorläufig sorgsam aus dem Wege gehen: und wenn fick, Graf Bülow bei einer geeigneten Gelegenheit wirklich cntichließen lallte, sich über den Kurs der zukünftigen inneren Politik tm Allgemeinen zu äußern, so wird er vermuthlich nur erneut aus'prechen. was er bereits in seiner Eigenschaft als preußi scher Ministerpräsident in einer Sitzung des preußischen Staats« Ministeriums gesagt hat. daß die Ätothwendiatrit einer einheitlichen vr.d geschloffene«, Regierung die unerläßliche Vorbedingung für diejenige Stetigkeit und .Zielbewußtheit" in der inneren Politik tft. di« da- Load verlange und brauche. DaS gräßliche Wort ' „Zielbewußtheit", das die „Nordd. Allg. Zig." verbrochen hat, wird Graf 'Bülow hoffentlich nicht gebrauchen: aber eine ziel bewußte stetige einheitliche Politik ist für die Reichs-Politik ebenso »otbmcndlg, wie für die preußische, und man ist berechtigt an- znnehmen. daß sich auch Graf Bülow dieser Einsicht nicht ver schließt. Solche Einsicht allein genügt heute freilich nickt, iondeni daraus kommt cs an, ob der neue Kanzler auch wirklich in der Lage ist. ihr durch die Thal zu entspreche». Eins der großen Hindernisse, die der Durchführung einer > Politik, wie sie Gras Bülow im preußischen Ministerium au- gekündigt hat, eiitgegenstchcn, stellt der Reichstag in seiner gegen j wärtigcn Zusammensetzung dar. Eine feste und zuverlässige Mehr-§ heit für die Löstrng der Fragen von nationaler und staats- j erhaltender Bedeutung ist nicht vorhanden. Die innere Politik den beiden letzten Vorgänger des letzigen Kanzlers hat es zu Wege ge- § brackt. daß das Eentrum im Reichstage eine bemchende Stellung emnimnit, die jetzt kaum noch erschüttert werden kann. Auch Gras Bülow wird nicht umhin können, dem ausschlaggebenden Faktor, zn dem sich der lUiramo»ta»ismus im Reichstage entwickelt bat, Rechnung zu tragen. Schon aus diesem Gcsichispunkie soll mau die Erwartungen, die mau der Aera Bülow bielfach entgegen bringt, nicht allzu hoch spanne». Eine ausgesprochen nationale Politik kann nicht mit Hilfe der ultrainvnlancn Partei geführt werde», deren Führer dreier Tage den deutsch-katholische» Wählern im Reichstagswahllreise Bvmst-Meseritz die Wahl eine? Polen enivfohien bat nnv deren Organe einer dortigen Versammlung katholischer Wähler, in der das Lied „Deutschland, Deutschland über Alles" gelungen wurde, die Eigenschaft einer Eentrnms- Pcrsaiilmiung aberkennen, weil eine solche unmöglich den Eharakter einer gegen die Polen gerichteten Temonstrntivn haben könne. ^ Neueste Dralitinelduirqeu Vvm 8. November. (SannnUichc »ickit als Privat Melduiiam attcnnMckmcte» Dcvcickieu Nammen van Wolt'I'S Tel. Bureau: die mit * vm'eliencn sind wäbrcnd de« Drucks ei»ac>,a»aen.> Ter Urica in Clnna. Berlin. (Priv.-Tel.t Nach der „Nowoie Wremia" hätten sich Rußland, Frankreich, Amerika und Japan dahin verständigt, der deutsch englische» Vereinbarung bezüglich Ebings ein G egeir ab ko in», en gegenüber zu stellen. Die „Post" bemerkt dazu: Diese Meldung trägt den Stempel der Unrichtigkeit schon an der Stirn, denn bekanntlich Hai Japan sich dem deutsch-englischen Ab kommen ohne icde Einschränkung und in der entgegenkommendsten Weise angeschlossrn. Und wie mau überhaupt von einem Gcgen- abkoinmen gegenüber der deutsch-englischen Vereinbarung sprechen kan», da doch sämmtliche Mächte den beiden Grundprinzipien dieser Vereinbarung ihre Zustimmung erlhcilt haben, ist uns unerfindlich. -- Ein Telegramm des Deutschen Flottenvereius aus Tientsin meldet; Die kleine italienische Tcuvveu-Abthcilung. von der uiiiängsi gemeldet wurde, daß sie abgeschnitten sei, ist entsetzt worden. — Ein größeres Detachement unter Führung des Obersten Garioni hat auf dem Marsche nach Peking Bataillone regulärer chinesischer Truppe» abgeschnitten und entwaffnet. Die Ebinesen vermieden den Kampf. In Jttchou verbleibt eine fran zösische Abtheilung. — Prinz D'ching hat dem deutschen Ge sa ndten am 1. d. M. einen Besuch abgestattct. der gestern er widert wurde. — Dem „Lokalanzeiger" wird aus Jtschou ge meldet : Von den bei Tiukingkwan schwer verwundeten Soldaten der Kompagnie des Hauptmaniis Bartsch sind gestern noch weitere 2 an ibrcn Wunde» verstorben, sodas; die d e u tj ch c n V er l u ste auf vier Todte sich belauren. Alle Vier werden hierher gebracht und feierlich beerdigt werden. — Am Oktober bat ein kleines Gcse ch t westlich von Tiukingkwan stattgcsunden. Aus einem Dorfe wurde ans untere Patrouillen gefeuert. Das Dorf wurde erstürmt und niedergebrannl. Wir hatten dabei keine Verluste, die Chineien hatten 2» Todte. — Aus Tichangtschifn wird über London gemeldet: In Hvnan sind 1100" Chinesen zu sammen gezogen. um sich dem Vormarsch der Verbündeten ciitgcgenzustellen. — Nach telearavhiicher Meldung des Transport führers Oberleutnants z. S. Petzet haben mrt Danwier „Köln" 273 Unteroffiziere und 7.32 Mann Truppen die Heimreise an- getreten. London. Das „Reuter'sche Bureau" veröffentlicht nach stehendes, ihm heute über Shanghai zngcgaiigcncs Telegramm aus Tientsin, welches kein Datum trägt: General Lenewitsch hat durch Vermittelung des russischen Konsuls in Tientsin den Konsuln der übrigen Mächte amtlich mitthcilen lassen, das; das gegen über der britischen und der deutsche» Niederlassung ans der anderen Seite des Peiho liegende Gebiet von Ruß land kraft des Rechts der Eroberung a » nektirt ier, cs sei denn, das; etwaige europäische Eigenthümer dieses Landes um gehend Dokumente cinreichen, durch welche sie ilirEigeiithnmsrecht beweisen. Blose Bcsitznnsprüchc ohne Rechtstitel würden nicht berücksichtigt werden. In das aiinektirte Gebiet sind auch viele der Eiienbahngesellschast gehörende Grundstücke cingeschlossen und wahrscheinlich auch das Ostarsenal. Es wird sicher Protest er hoben werden. New-?)ork. Aus Peking wird vom 3. telegraphirt, daß Generalfeldmarjchall Gras Waldcrsee das Todesurthcil über fünf hervorragende chinesische Beamte in Paotingfu bcstätigt habe. * New-Aork. Eine Depesche des „New-Aork Herald" aus Washington meldet: Aus berufenster Quelle verlautet. daß keinerlei Einvernehmen zwischen Rußland, Frankreich, den Vereinigten Staaten und Japan besteht, um dem deutsch- englischen Abkommen daS Gleichgewicht zu halten. Einmal habe sich Japan für die deutsch - englische Abmachung verpflichtet und außerdem seien tn dieser Richtung weder Rußland „och Frankreich an die Regierung der Vereinigten Staaten, noch diese selbst an irgend eine Nation herangetreten. * Paris. Die Devntirtenkammer sehte die Berathung der Interpellation über die allgemeine Politik fort. Tbierry be spricht di« Haltung der Reglemng gegenüber dem Ansstand der Hafenarbeiter tn Marseille und tadelt die Einmischung des italienischen Depntlrten Morganl Rover und Canarv bezeichnen ilen. * Pari s. Bei der fortgesetzte» Berathung der Interpellation über die allgemeine Politik der Negierung nahm die K n in m e r mit gegen 2:!5> Stimmen eine Tagesordnung Barrot an. welche die Erklärungen der Regierung billigt, nahm ferner mir 2-">t gegen 2l l Stimmen einen Zwatzantrag Goujon an, der die kollektivistischen Theorien Millcrand's verurtheilt, und nahm schließlich mit,30l: gegen IW Stimmen einen Zuiatzcnstrng Scmbat an. welcher die Auslieferung Sivido'S bedauert. tGroße Bewegung.) Es folgt hiccans Abstimmung über Zevaes' Vertagungsantrag aus morgen. Berlin. Der Bundesrath ertheilte in seiner heutigen Sitzung seine Zustimmung deni Anträge des 3. und 1. AnSschnise- betr. Tarisvergütung für Rosinen, sowie den AuSschiißberichte ° über I. die Portage betr. Ergänzungen der Vorschriften _ des 8 1 der Bekanntmachung vvm I I. Dezember l8!)tt wegen Zulasinn r von Wertbvapieren znm Börlenbandcl, 8. den Entwurf von Boi schristen betr. den Kleinbandel mit Garnen, 6. die Porlage betr. die Festsetzung der Gebühren für die Beförderung der Neben biätter und außergewöhnlichen Beilagen von Zeitungen, v. den Entwurf des Etats für das Schutzgebiet Kiaulichvu für t'.»"!. O. den Entwurf für den Etat der Marincverwastnng znm Reichs bansiialtsetnt sür 1!X)1. O. den Entwurf des ReichshaiiShaltsetats für !!>>»! und zwar l. Einnahmen aiis Zöllen, Verbrauchssteuern rc., 2. dergleichen ans den Stemvelabgcibe». 0. die Vorlage betr. die Außerkurssetzung der Veceinsthaler österreichischen Gepräges, tl. den Entwurf des Etats der Rerchsinstizverwaltnng zum Reichsha»shaltSetat für tt»Ol. .1. de» Entwurf des Etats des NcichseiicnbahnamteS znm Reichshcinshaltsetat für Berlin. TemBnndcsra th gingderEtcit der Verwaltung der E isen b a I> n e n zn. T ie Einnahmen betrugen !>3 t>75 000 Mk., die daneniden Ausgaben «L7754VV Mk. Die einmaligen Aus gabe» betragen 22 M! OM Mk. Berlin. <Pnb. Tel.) Die heutige Sitzung deS Kolonial- ratl> es wurde vom Direktor Tr. Stübcl mit einer Ansprache eröffnet, in welcher er die verdienstvolle Mitarbeit des Kolonial- raths an der kolonialen Sache hervorlwb. Tann wurden die Etats für Neu Guinea, für die Karolinen, Palau-Inieln und Marianen, sowie sür Samoa durchberathen, wobei erheblichere Ansstellimncn nicht gemacht wurden. Eingehend wurde die Frage der ^Schiffsverbindungen in diesen Schutzgebieten erörtert und sür Samoa ein Antrag angenommen, in den Etat die Kosten für Anichasinng und Betrieb eines kleinen GoiwernementS Motor bootes cinznslcllen. ES folgte eine Besprechung der geplanten 'Neuordnung des Zoll- und Stencrweiens in Neu-Gninea. Der Kolonialrarh erklärte sich gegen die Einstchrnng oder Erhöhung der Zölle und sprach sich ferner dafür aus. daß der Verkauf von Ovinm an die Eingeborenen des Schutzgebietes thunlichst ver hindert werden möge. Endlich trat der Kolonialrath in die Erörterung der Frage der Gewährung staatlicher Ansiedelungs-Beihilfen im südwestasrikaiiischen Schutzgebiete ein, die nach längerer Debatte abgebrochen wurde. — Am Dienstag Abend findet die erste Sitzung der deutsch - konservativen Fraktion des Reichstags statt. Berlin. <Priv.-Tel.) Das Befinden der Kaiserin Friedrich ist andauernd recht zufriedenstellend. Die Kaiserin will, falls die Aerzle ihr gestatten sollten, Kronbcrg zn verlassen, im Januar »ach Griechenland gehen. — Tie „Köln Volksztg." hat es auffallend gesunden, daß die Ordre zur Ein berufung des Reichstags noch vom Fürsten Hohenlohe gegen gereichnet worden ist. Die „Bert. N. N." antworten daraus: „Nachdem Fürst Hohenlohe die Verantwortlichkeit sür die 'Nick,! einberniung des Reichstags im Sommer ds. I. übernommen halte, war es selbstverständlich, daß die Einberufung noch von ihm gegen gezeichnet wurde: l. hotte er sie beantragt: 2. würde die Gegen Zeichnung durch seinen 'Nachfolger gleich als eine Dcsavouirnng des bisherigen Reichskanzlers ausgesaizt worden sein. Was die 'Nachfolge „durch einen weniger cmgearbeiteten Reichskanzler" anbelangt, so stand die Nachfolge durch den Grasen Bülow, was den, Fürsten Hohenlohe bekannt war. seit langer Zeit fest. Fürst Hohenlvbe war allerdings noch kurz vor seiner Abreise nach Hom bürg gewillt gewesen, selbst vor de» Reichstag zu treten, gewann indes; die Ueberzeugnng. daß sein Gesundheitszustand solchen 'An sordeningen nicht gewachsen sei, und nahm deshalb sein noch hier in Berlin geschriebenes Abschiedsgesuch mit nach Homburg — Sächsts che Orden erbietten: Oberstleutnant v. Gnbain beim Stabe des oldenburgücken Jnfantcrie-RegimentS 'Nr. !>t das Offizicrkreuz des Albrechlsordcns, Oberleutnant b. Sell im Garde Grenadier-Regiment Nr. 5, Assistent an der Jnsanteric-KciegS schulc. das Ritterkreuz 2. Klaffe desselben Ordens. — Prinz Prosper Arenbcrg, der. wie gemeldet, in das Gerichts gefängniß in Hannover eingelicfcrt worden ist, hat die Erlaubnis; erhalten, gegen Bezahlung sich selbst zu beköstigen. Der Prinz hat eine Zelle wie jeder andere Gefangene. In der Beköstigung und Behandlung werde» ihm noch besondere Vorzüge gewährt: er soll der besonderen Aussicht der höheren Gefängnischeamten unter stehen und mir unter dicien seine regelmäßigen Spaziergänge nur dem Gesängiiißhofe machen. — Zu der Nachricht, das; an den deutschen H andelstag aus den .Kreisen der Handelskammer der Antrag gerichtet werden soll, eine Plenarversammlung behufs Stellungnahme zum Doppeltarif einzuberufc», hört die „Ncn. Ztg.", daß ein derartiger Antrag noch nickt eingelanfen sei, doch sei bereits in Erwägung gezogen, die nächste Plenarversammlung des Handclstages mit dieser Frage zu beschäftigen. — Eine Heil- mid Schutzimpfung gegen Malaria soll, nach Mittbciluiig deS Stabsarztes Dr. Knhngroot-Fontein erzielt worden sein. — Ein Provinziawlatt behauptete, ein Beamter des Auswärtigen Amtes in einer für koloniale Fragen entscheidenden Stellung habe in letzter Zeit geäußert, daß die afrikanischen Besitzungen des Reiches nur noch als Tauschobjekte in Frage kämen. 'Nach den Erkundigungen der „Post" ist eine solche Aciißcrung von keiner Persönlichkeit gemacht worden, ans welche die erwähnte Bezeich nung zutreffen könnte. Die Urheberichait an der fraglichen Aeußening könne weder dem Reichskanzler noch dem Staatssekretär des Aeußern, noch dem Unterstaatssekrctär, noch dem Direktor des Kolonialamtes zugeschrieben werden. Berlin. <Priv.-Tell) Die Ein- und Ausfuhr Deuts' Getreide und Mehl im »ticke» , Zollgebiet , . Januar bis Oktober wie folgt: Eingekührt wurden Dovvelcentner Weizen 10728627, Roggen 7 814 315. Hafer 5057 259, Gerste 5626191. Mats 11394 259, Weizenmehl 29l9t0, Roggenmehl 15284. A iisgelühtt wurden: Dovvelcentner Weizen 3 IW OSO. Roggen 990131. Hafer 1708 335. Gerste 302 236, MaiS 92186.; stellt sich von vom
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite