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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 03.11.1900
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1900-11-03
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19001103022
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1900110302
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19001103
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1900110302
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1900
- Monat1900-11
- Tag1900-11-03
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Nach den ..Central NcwS" fand am Montag in Shanghai die erste öffentliche Hinrichtung eines chinesischen Reformers statt. Cr war vorher so gefoltert worden, daß er unser Stande war. zum Richtvlatz zu gehen. New-"Bork. Eine Depesche aus Tientsin meldet: In Aangtsun, besehten gestern eine Anzahl französischer Offiziere einen Waggon des Sonderzuges. der zur Uebersührung des 1-i. amerika nischen ff - aiments nach Tongkn bestimmt war und weigerten sich, deiffclbei verlassen. Oberst Dnggett lies di: Franzosen durch die nnnff. ..inffche Wache mit Gewalt entfernen, die, aufgebracht darüber. Vmtichnldignng verlangen. P e' i n g. Eine französische Abtheilnug flies; bei Lilschnng. südlich ' m Paotingsu, anf Widerstand und verlor 1 Todtcn nnd 12 Vcn-nndcte. Die feindlichen Verluste waren bedeutend. Die Ortschaft wurde ^niedergebrannt. — An dem Schatzmeister von Paotingsu. dem Tartareiigoiivernenr, und einem chinesischen Oberst, welche von der internationalen .rkoinniiision vcrnr! heilt sind, wird demnächst das Urtheil vollstreckt werden. Tientsin. Die diesige deutsche Kaufmannschast bat an den Reichskanzler Grasen Bülow folgendes Telegramm gerichtet: ..Wir beglichen das deutsch-englische A b k o m m e n, das für Tientsin von großer Wichtigkeit isl, mit Dank nnd aufrichtiger Befriedigung. Berlin. Der Hanvtverband der d cu t s ch c n Fl o tt en vereine im Ausland theilt mit. der Knistr habe aus dem seiner Bestimmung unterliegenden Bermögen dcS Hauptverbandes des deutschen Flotlenvercins im "Ausland eine Summe von l-l.OOOMk. der Gesellschaft des Scemannshauscs zur Bcrfügung gestellt. Die von deni Hauptverband geiaminclten Gelder belaufen sich zur Zeit auf mehr als eine Vicrtelmillivn Mark. Berlin. TaS Große Loos der Preußischen Klassen lotterie im Betrage von 200,000 Mt. siel heute Vormittag ans Nr. 170.742- K o n i tz. In den heutigen Verhandlungen des M aslo w - Prozesses erklärte der Präsident, der Gerichtshof gebe den An trägen der Vcrthcidigung in weitestem Umfange statt, damit nicht der Verdacht entstehe, daß etwas verdunkelt wurde, besonders da Geschworene über die Schuldfragc zu urtheilcn hältcn. H a ml> ur g. Zwischen der H a m b nrq - A m c r: k a L inie und der Rbcderei Ä- C- de FreitaL n. Eo. ist ein Vertrag ab geschlossen worden, nach welchem die von A. C. de FrcitaS be tricbcncn Tamvsfchifflinieit nach Brasilien und den La Plata- Staaten mit dem geiammtcn an» diesen Linien beschäftigten Schiffsniatcrial von der Hambiirg-Amerika-Linic käuflich über nommen sind. Gleichzeitig schweben, wie die. „Hamburger Botten Ifalle" Hort, zwilchen der Hamburg Amerika Linie und der Ham zu erklären, daß eine Ausgabe vo» neuen "Aktien der Hamburg Amerika-Linie mit der Erwerbung der südamcrikaniichcii Linie von "A. C. de FreitaS ». Co. nicht verbunden ist. Eichwcgc. Die mechanische Weberei von "Alerander Lcvi ist in der Nacht vollständig n i e d c r g ebra n »t. :'00 Arbeiter sind arbeitslos. Paris. Ter zur Disposition gcstcllie Kommandeur der Artillerieichulc in Fontainebleau. General P crvv »re, richtele an die Offiziere dieser "Anstalt ein "Abschiedsschreiben, in dem er erklärte, daß seine Haltung stets korrekt gewewn sei, und daß er daher seine Maßregelung für ungerechtfertigt halten müsse. K o n st e n t i» o p e l. Marschall Kamvhöveiicr Pascha wnrdc der Grvßk » dcS Äkeichidje Ordens mit Brillanten verliehen. K o n st a opc l. Ter Dentschc Kaiser hat durch den türkischen "Abg ff., otcn Schakir Pascha seinen Tank für die dem l Kronprinzen nnd der Prinzessin Bietoria übersandten Geschenke den, ! Sultan ansdrücken und gleichzeitig ihm den Ausdruck seiner nn I wandelbaren Frcnndschoft überbringen lasten. Ocrtliches und Sächsisches. Dresden. 2. November. Heute am katholischen Feiertag ?1llc>-2eclcn hörte Se. Aiajestät der König Vorniittags die Meile in der Hanslnvelle der Villa Strehlen, während Ibre Majestät die K önigin dein Gottesdienst in der katholischenHoskirche beiwohnte.—Vormittags ll Uhr 12 Min. begab sich Se. Maiest.it der König mit Sonder- zng von Strehlen aus nach HermSdorf nnd wohnte dort der Benetzlmgsseier seines am 20. Oktober verstorbenen Gcneral- adilltzrnten Generals der Kavallerie Prinzen Georg von Schön- vnrg-"Waldenburg bei. Ihre Ncasestät die K ö nigi n lies; sich bei > dieser Feier durch ihren Lberhosincisier Wirll- Geh. Rath v- "Malortie vertreten. Im "Aufträge beider königlichen Majestäten legten Overhonneister v. Malortie »nd der König!. Kämmerer ! v. Schimpf' einen Kran; mit den Königl. Initialen am Sarge nieder. Se. Majestät der König wnr vei dieser Feier vo» Sr. I Königl- Hoheit dem Prinzen Fricdri ch "A >: g n st begleitet j und von mehreren Herren der Hvs- und Milit.nstnaten umgeben. Tie Rückkehr Sr. Majestät nach 3trel,len erfolglc Nachmittags II Uhr 12 Min. Ihre Majestäten der König nuddre Konigrn wohnten ! gestern "Abend im Opernhaus«: der Vorstellung „Das Nachllager zu Granada" bei. — Ihre Majestät die Königin und Ihre König!. Hoheit die ' ' " ... - 'niistialvn Cmil Prinzessin von Hvhenzoller» bemihlen den Knmtialcni Cmü Richter fPragerstraßet. um Eintäuse nnd Bestellungen zu bewirken. —Prinz Cdnärd S a l m - H o r st in a r traf ans Berlin hier ein und nahm im Hotel Bellevue Wohnung. —Gräfin Frieda von S ch ö »bürg- G l a u ch a n angekommeit und im Grand Union-Hotel abgestiegen. —Ihre Königliche Hoheit die Frau Prinzessin "Anton von H oh en z v Ilern. welche geilem Nm 2'st Uhr von hier Karl achmittag ivieder abgcreist ist. wurde im "Auf- trage Ihrer Majestät der Königin von der Hosdame Gräfin Rcuttncr mm Wem von Strehlen »ach dem Hanvtbahnhoi geleitet und daiclbst vom Overhoftneistcc Wirkt. EKlb Rath v. lstcarlotie verabschiedet. —H c r; og Adolf v v n Ist ccklcnburg nud F ü r st ! nnd F ü rst in Bcnthei in Tecklenburg trafen gestern hier ! ein und nahmen im ..Cuwpäi'chen Hoi" Wohnung. —* Der General der Kavallerie und General-Adsntant weil.Kaiser Wilhelms I- Graf Lehndorff traf mit Gemahlin zu längerem! Aufenthalt hier ein und nalini im Kaiser Wilhelm-Hotel Wohnung : ^ daselbst stieg auch der Schwarzbnrg Rndolsiädtcr Staaisministerst v. Stark init Gemahlin ob. —" TaS Befinden des kommandircndcn tffcnerals! v. T. reitichke in Leipzig ist den Umständen nach besriedigend Es fielst zu erwarten, daß die durch den Stur; vernnachren Per-! Ictzungen den nornialen Hcilnngsvrozeß nehmen werden. —' Bon Sr. Majestät dem König Albert ist arst das Vc ! grüßlingS-Telegramm das bei dem Festmahle nach der Ciiüebnng j des neue» Rektors der Universität Lei v z i g an Se. Ma ! restät aerichter wurde, beim Retlor. Herrn (sich. stNedizinalrath! Proi. Dr. Zweifel, soigende telegraphische "Antwort emacgangen: j „Ich danke der zur Feier deS RetlorwechielS vereinigten Universität! und deren Gästen herzlich für die mir zugeiandken freundlichen ^ Grüße und Wünsche. Albert " — "Die Stadtverordneten beschäftigten sich in ihrer gestrige» Sitzung zunächst mit dem Pertrag, welchen der Nach mit ^ der Fleifchernriiung wegen Schließring des I n n n n g s I ch l a ch I ! Hufes am stl. Bkärz 1W7 abgrfchlosrcn Irak. Fsiir das Innnngs areal rs! gcfchlvssenc Bauweise an 17 Meter breiten Straßen mit Häusern von Erd »nd:» Obergeschossen, ivwie Dachansban ge stattet worden. Neben einer cimnaligcn Entschädigung von ^ 17,0,000 Mk. als theilweisen Gegcmverth der niederznlegendrir G«- si bände ist der Innung eine Erhöhung der Stand- und Platzgelder ! nachgelassen worden, bei deren geringen Cinzclbeträge» es iedoch I ausgeschlossen erscheint, daß dadurch esneVerttieuernng der Fleisch ! »reffe herbergcsiihrt Iverden könnte. Die Gebühren sind dann immer noch die inedngsren aus allen sächsischen Schlochthö-cn TaS längs des Schlcichthorsnreals gelegene Pscrdcbalmgleis der Firma Ernst Grumbt soll bis 1. Januar 1!>0st ans den Straßen dämm der Ersiiricrslrnßc verlegt werden. In der Debatte da»!! i-t P. Fleiccheroberineistcr Brüller dem Referenten Lcniemann;ö: die von ihm geübte vermittelnde Thätigkeit zwischen der Innnn > nnd denr Rathe. welcher eS gelungeii ist. eine Einigung nach renlitatto'cm Vcrlanie der direkten Verhandlungen zu Stande zu bringen. Das Gutachten wurde einstimmig znnr Beschluß erhoben. — Die Bernthmrg über das bedi„s,,,„gsweffe Falcrnlaisen des Tesinsektionstzvanges riir die Klärgruben der Waffertloicrs. d:.> allgemeine Znlaffnng der Lehmann-Ncumetzer'scheii Klärgrube,', sowie die Ermäßigung der Gebühren für Beaufsichtigung der WnsserklosetS wnrdc an' "Antrag des St -V. Schumann belau- weiterer Erörterungen von der Tagesordnung abgesctzr. — An der Tagesordnung stand ferner ein Antrag der Herren Stadtver ordneten Glöß „nd Genossen, den Rath zu milchen, seinen Be schlnß, wonach die Vorlage wegen Einführung einer Gewerbe steuer s:ir Dresden bis znm Fmaiiniieiittitt deö nächsten Land iageS zuriickgestellt iverden soll, anfzulrcben und den Stadtverord - ncten eine Vorlage wegen Euisnhrnng einer Gewerlmstener baldigst zrir Beratlmng vvrznlegen. Hierzu lag eine Zmchrist des fflathes vor, welche dessen Ltellnrignahme rechtfertigt und worin das Kolleginnr gebeten tvird. bis nr der allein möglichen sikegelniig durch Landesge'e'r von einer Weitcrvcriolgiina der Frage abzuicben Dt. V. Gloß bitiet. -inen '.'lntrag und das Schreiben des Rathes an den RechlSnnSicknß zr>r Per-ckste-stattnng zu nberweiien. Ober bürgermeister Beutler erklärt, dien' rlcbcrweining ie: ihm nun- vathisch insofern, als der "Aulragstelter mit ihm der gleichen Meinung >ei. daß durch vctsgenchliche Maßnahnien der ge wollle Zrvect nicht zu erreiche» >ei. Eine llmiatzstcner cii!- znsührcn, wie sie rnchrere sächsische Srädte bereits linllen, sei inr Dresden nicht angängig, da man darnil eine Menge Ge schäftSleme treffen würde, welche inan gar nicht belasten wollte St.-B. Butze stellt sich als ein Gegner der Unffaksteuer vor und lnttet. auch solchen Kollegen den Zutritt zu den Berathungen des fsicchlsansschnffeS über diesen Punkt zu gestatten. Schriftführer Dr. Hacke! halt es inr richtiger, die Sache an de» Rath zurück- zugeben mit dem Ersuchen, orc Petition herüverzugeben, welche er an die Regierung cinrnreichcir gewillt sei. Nachdem aber Herr Vorsteher Dr. -stocket auf den dadurch entstehenden Zeitverlust a»sinclt>am geinackst hat. tvird gegen eine Stimme beschlossen, sowohl das Schreiben des Raihes^wic Antrag Glöß arr den Reldtsausschuk übevveisen. — Die vom .Kirchenvorstand zu Striesen beabsichtigte Erwerbung des Ragei'schen Gärtncreigrund stücks an der Schandauerstraße »ür das Kirche»lehn der V orstadr Striesen fübrt wiederum zu einer regen Debatte. Nach denr Gesetz vom:;0. Mär; 1808 sind die Gemeindevertreie- darüber zu hören, wenn ans einer solchen Mainialrme sirianzreUc- Lasleir snr die Gcmeindemitglieder erwachse». Von mehreren Seiten wird dies bestritten, insbesondere von St.-V. Handtte. welcher konstatrrt. das: in den legten vier Ialrrcn ein Kirchban sonds vor: 1:Ml. angeiaminrlt worden ici. "Andere ffredner sagen rvenigstens eine zirtünitsge Belastung ans dem Kirchenhnu voraus. Der Rechtsan-sichns: beantragt, den Kanivertrag giuznlieißen. St.-V. Elarnen beantragt, gegen den'elbeii 'Bedeuten zu erheben. Ter anser'ehene Plasi eigne sich gar nicht für eine Kirche. weit dann das Bauwerk zivffchen Hirttcrhäniec bineiilgeietzt würde. Ban incister Hartwig itiinitil letzterer 'Ansicht bei. um io mehr als sich das "Areal nach der Tiefe zu noch ans einige >>» Meter veminae. Schriftführer Müller v. Vcrneck hält den Preis von 21 Nil. für das Bauland überraschend billig. iTtarkcr Widcrstnnch. > "Bürger meister Hclnhel macht daran» arrsnierksam, dnß dieKirchenimvekrion ss.h die Enttchlic'tznng. ob dm Kirche dorthin gebaut werden tolle, noch Vorbehalten babe. Schlimmstenfalls könnte das "Areal wieder ohne Schaden veräußert werden oder sei für Nebengebäude zu vei wertherr. Vicevorstehcr Hartwig beantragt, gegen den Kcimvertrag an sich kerne "Bedenken, dagegen gegen die Verwendung des Platzes znm Kirchbnnvlatze ernstüche Bedenken zu erbeben. Die Debatte ivann sich in's Endlose, bis schließlich 2 Schlnßanträgc entgingen und nach deren "Annahme der "Antrag Elauien mit großer Mehr heit. der "Antrag Hartwig einstimmig zum "Beschluß erhoben wurde. Knust und Wissenschaft. h* Mit Genehmigung Sr. Majestät des Königs ist Herr Dr. Phil. Karl Z.e i ß in Dresden znm 1. "Avril 1001 als HiisSarbeiter in die Generaldirettion der Königl. musikalischen Kapelle und der Hostheatcc berufen winden. s * Dresdner Orvlieus-Licdcr-Abcud. Wenn man früher vom Orvhcus als von einem der ältesten Dresdner Männcrckörc zu sprechen Pflegte, io kan» man ihn >etzt auch als einen der besten und stärksten bezeichnen: mit 110 "Aktiven stand er gestern ans dem Eonecrtpodinm des VcieinshanSsaalcs und — ähnlich den Wundern seines Schnl'vatronS, des Sohnes "AvolloS — lunchte er dazu anch noch das Wunder eines überfüllten Saales icrtig, ein Kirnststück, das in unserer eonecrtmüdeir Zeit, wo leere Cvncerlsäle an der Tagesordnung sind, nicht unbemerkt bleiben konnte. Zeich rieten sich die Orvhcüden demnach schon in den "Aenßerlichtc'itcn vor "Anderen vorthcilhast ans. so wußten sic anch in ihren Vorträgen hervorragend zu wirken. Besonders in diesen merkte man cs dem Verein an. das; ec neue siegreiche Bahnen wandelt, daß Fortschritt und "Aufschwung ihn beleben, daß er »ach großen Zielen strebt, und daß er beute schon einen Rang cinnimmt. »in den manch' anderer Männerchor, der ihn früher weit überragte, nicht mehr in Konkurrenz treten k,r»n. Beweist solch' überraschen den Fortschritts gab der TlpheuS mit einer reiche» Zahl älterer nnd neuer Chöre, die ausnahmslos in trefflicher und vortrefflicher "Ausführung geboten w'-'den. Ten "Anfang machte das bereits inr Somnier-Eoiicert des Glühens gehörte preisgekrönte ..Deutsche Lied" von Jaßbänder, eine kompositorisch recht nnbedentende Sache, echte „Lledertafclmusik". die auch die beste Wiedergabe vor dem gefürchteten Achtungsersolge nicht retten kann. Eine» bessere» Eindruck machte schon der zweite Vortrag, das von Zander für Männerchor bearbeitete „Wiegenlied" von Brahms. Im Original, mit der reizvollen Klavierbegleitung, gehört er zu denr Schönste», was Brahms an Liedern uns gegeben, in der „Bearbeitung" verliert es leider ganz und gar die Phnsiognomie. Wir wollen nickt daniit reckten, ob Männer überhaupt berufen sind, die Kinder in den Schlaf zu wiegen, oder ob dies ausschließlich Sache der .Mütter ist, sonderbar unter allen Umständen müßte es sich aber doch anschc». wenn 110 Familienväter um eine Wiege stehen nnd de» Kleinen oder die Kleine ansingen: ..Morgen früh, tuen» Gott will, wirst Du wieder geweckt" — das Wiegekindcben würde sicher ein verzweifelt merkwürdiges Gesicht zu solcher Huldigung mnchcn. AVer abgesehen davon, zieht und zerrt sich das Liedch.» ohne die charnktcrisirende Begleitung sentimental hin und her. ohne nur >m Mindesten das zu erreichen, was man ein „Wiegenlied" zu nennen pflegt. Ganz anders, frisch, lebendig und der "Bestimmung des Mannerchors entsprechend wirkte dafür die dritte Programm Nuninicr ..Heute ist heut'" von Weinzierl. Hier war der Elwr in seinem richtigen Fahrwasser der Erfolg narnr-geinäi; beventend. Die gleiche nusgezeichnele Wirkung erzielten die Sänger mit E. H. Dönng'S reizendem, tcmveramentvollem „Waldkömg" nnd E. Grnmmainr'S „Liebcöbvttchast" - beide mussten ans all gemeines Verlangen zum Theil wiederholt werden. Zn sehr schöner Gettung gelangten ferner die zum ersten Male gesungenen Chöre: .Abendlied" von H- Schwark nnd ein wendisches Tanzlied von "B- Schneider, namentlich gefiel das letzte in seiner kecken, hmnvr- Vvllen Fassung ganz außerordentlich. In dem Schwartz'schcn Stück hielten allerdings die Solotcnöre beide Male die Stimm »ng nicht ganz rein, vielleicht eine Folge des zu beobachtenden Piano, das, in hoher Lage vorgeschrieben, immer eine gefährliche Klivve für Gesangs-Amateure bedeutet- Die weiteren Darbiet ungen: „Mnienzauber" von S. Bren, Eilchcr's „In einem kühlen Grunde" nnd ein wanischcS VvlkSliedchcn „Laus', laus' mein Prächtiges Pferdchen" — ein zungenvrechcrischcs Tcllamativnsstück — wurden ausgezeichnet gesungen. In daS große Verdienst nm den vorzüglichen Verlauf des Abends konnten sich die Sänger mit ihrem vortrefflichen Dirigenten, Herrn "Albert Kluge, redlich theilcn. denn so ausgesprochen wie die volle Hingeviing der Säuger sich beobachten ließ, so sicher, hoch über der "Aufgabe stehend. leitete Herr Kluge den macht- und kraftvollen Chor. Möge der reiche, oft stürmische "Beifall, der jeden einzelnen Vortrag begleitete, den Orpheus zu weiterem Streben anregen — aus dem Wege, aus dem sich erste Chöre den vollen Ruhm holen, ist er. -- Solistisch bctheiligten sich Ecmcertiängerin Frl. Margarethe Knothc mit schön und kunstverständig gelungenen Liedern von BrahmS. "A. Wolf, Tanvert re. nnd Herr Max Schild Vach mit deni technisch vortrefflich ausgeführte» ersten Satz aus Golter- maim's F-myII-Concert für Violoncello, Schumann's „Träumerei" und einr»> Rn«>>a „m, Boccherini. ll. 8t. Berliner Leben. ll. Berlin, 1. November. Das ist wstdcn einmal — verzeihen Sie das harte Wort'. s ein gefundenes Freist« wr unsere Klatschbasen beiderlei Geschlechts ein Elicstandal in de» höchsten Kreisen. Die Scheidung de ! Prinzen "Aribert von Anhalt von seiner Gemahlin soll nun zum »nwidernnlich letzten Male stattsindcn. Ticstr jüngste Skandal, der übrigens inr die Emgewcihten bereits ziemlich alt in. vesthä! tigt nicht allein unicrc Höfischen Kreist, sondern die gciammle hiesige ..Welt, in der man sich nicht langweilt". Denn das iniige prinzliche Paar lebte nicht in io strenger "Avgeichlosstnheil. wie andere 'Angehörige regierender Fürsteiihamer, und war namentlich ons unseren Rennplätzen wohlbekannt. "AIS der imnmchr Ittjübrig stattliche Prinz vor 0 Jahren die liebreizende Prinzessin Lnin Auguste, eine Enlelin der Königin Victoria, hier als seine Ge mahlin einfnhrte, erregte die irische, jugendlich schöne, elegante Frau hier allstitigeS Aussehen nnd gehörte bald zu den Lieblingen unserer Hofgesellschaft. Sie hatte ganz den Tnvus der schönen eng lischen Prinzessinnen: herrliches goldblondes Haar, rosige Gesichts sarve, blendend weiße Zähne und eine schlanke, geschmeidige Ge slalt. Tie Ehe des äußerlich so gut zu einander passenden Paares — auch der Prinz ist ein schöner Man» — schien sich Anfangs harmonisch und alücllich zu gestalten. Ihr freundliches kleines Palais am Tempelboscr User wurde bald zum Mittelpunkt woher, ungezwungener und gei»üthlicher Geselligkeit. In jedem Winter veranstalteten sie ein größeres Ballfcst, daS zu den Ereig nisten der Berliner „Saison" gerechnet wurde und dessen Kvtillon stets reich an humorvollen nnd anmnthigcn Ucvcrraschnngen war. Anch das Kaiserpaar fand sich hierbei gern ei» und zeichnete über hanvt die ihm nabe verwandte Prinzessin bei jeder Gelegenheit besonders aus. Ist sie doch innttcrlichcrstits eine rechte Cousine des Kaisers und väterlicherseits (ihr Vater ist Prinz Christian von Schleswig-Holsteins eine rechte Cousine der Kaiserin, also mit dem Kaiservaar doppelt verwandt. So schien diese Ehe in den ersten Jahren durchaus ungetrübt nnd glücklich zu sein und ma» konnte daran nurdcn einen Schatten entdecken, daß sic kinderlos blieb. Doch ichicn dadurch das gute Verhältniß des prinzliche» Paares nicht beeinträchtigt zu werden, was man um jo natürlicher fand, als allgemein bekannt war, daß,
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