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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 28.09.1900
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1900-09-28
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19000928028
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1900092802
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19000928
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1900092802
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1900
- Monat1900-09
- Tag1900-09-28
- Monat1900-09
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kerugzgebühr: VIerteliäbrliL 2 Mt. so V'a.: durch dl« No« - Mk. 7S Via. Die.Dresdner Nachrichten' erscheinen täglich Morgen«; die Bezieher in Dresden und der nächsten Umaebun». wo die Zntraguna durch eigene Boten oder.ilomnilistonärc erwlgi. erhalten da« Blatt an Wochentage», die ittcht a»i Sonn- oder Feiertage tolgeu. m zwei Theilansgabe» Abend« und Morgen» zugestcllt. Für Rückgabe eingeiandter Schrist- Itücke keine Verbindlichkeit. Fernkvrechanichluh: Smt I Lr. U u. »r. 2VVS. Telcgraninr-Ndreiie: Lnchrtchlrn Drrndrn. Donnerstag-Abendausgabe für Dresden und Umgebung. Uerlag van Kiepsct) ^ Reicliardt. /Inreigen-tarif. Tie Annahme von Ankündigungen erioigt in derHauvtaeichäitSueile und den Nkvenannahmeitcilen in Dresden bis btachiniltags 3 ilbr. Eonn- und Feiertags nur Maricuitrahe 38 von II bisO-lUlir. Tic livailige Grund- zelle (ca. « Sildeio IS P!g.. An kündigungen aut der Nrivaiieite Zeile 20 N'g.: die Livaltige Zeile als .Eüigeiandt" oder aut Tertieite «o Psg. In Nummern nach Sonn- und Feier tagen I- bez. 2ipaltige Grundzeiten so, 4v bez. so und so Nig. „ach beiondcrem Tarii. AnStvürtiae Aufträge nur gegen Vorausbezahlung. Belegblätter werden mit iv Nig. berechnet. » r. ft'eillMWllSvillllllK lernnpr. Mttli. ILIiSin- rinci lHVvili«, Ull i ßir. Nr. 267. Spiegel: Neueste Drahtbcrichte. Hosnachrichten, Oleschichts- und 'Altcrthumsvereinc, anstatt. Pulks-Singakademie. Jubiläum der Turnlehrerbildiings- Freitag, 28. Leptemlier IV66. Aeruschreili-imd ^ernsprech-Berichte v. 27. September Der Krieg in China. London. Die ..Times" melden aus Sbangbni vom 25- d. M.: Es sind Anzeichen vorbniiden, das; die '.>Na»dsclm- Partei mehr und mehr eine herausfordernde Haltung cinnimmk. In den hiesigen chinesischen Zeitungen wird niitgetlicilt, cs sei der Befehl ergangen, einen neuen Palast in Sinangsn zu errichten. Telegramme aus chinesischer Quelle berichten. Luchnanliu sei znm Bieckönig von Eanton ernannt. Li-Hung-Tschnng bat sich von Tientsin unter Eskorte russischer und javanischer Truppen nach Peking begeben. Im Paine» Schena's wird das letzthin von der chinesischen Presse verbreitete Gerücht bestätigt, das; Li-Hung- Tschang von der kaiserlichen Regierung geheime Befehle erhalten habe, alle verfügbaren Truppen zu sammeln und die Hauptstadt wieder zu erobern. Es wird aber hinzugesügt. derViceiönig hätte diese Befehle mit seiner Stellung als Friebensliiiterhändler für unvereinbar gehalten. — Demselben Blatt wird ans Hongkong vom 25. d. M. gemeldet: In der Umgegend von Eanton plündern Räuber und Arbeitslose die Dörfer. Die katholische Kirche in T schambang wurde zerstört. Ter Kirchhof der Ausländer, der sich in der Nähe befindet, wurde entweiht. Auch die amerikanische Kirche in der Vorstadt von Eanton wurde zerstört. Washington. Man glaubt zu wisse», in diblomatischen Kreisen sei die amtliche Nachricht eingegnnge». Prinz Tnan sei znm Präsidenten des Geheimen Rath-', nicht znm Mitglied des Großsckretarials ernannt worden. Hamb u r g. Die Finanzdeviitation beichlos;, ans Grund der ihr vom Senat und der Bürgerschaft erthciltcn Befugnis; eine An leihe im Nominalbeträge von 40 Milt Mk. bei einer lproz. Per ziniung abzuschlicßen. Der Anlcihcbctrag soll zur Bestreitung der durch verschiedene größere EtantSbnnten vcnirsachicn Ausgaben verwandt werden. Offerten sind bis znm 0. Oktober im Sekretariat der Finanzdevutation versiegelt emziueichen. Frankfurt a. M. Die „Franks. Ztg." meldet ans Peters burg: Wie ein sibirisches Blatt mittheilt, hat kürzlich anf der Trnnsbaikalbrücke der oslsibirischen Bahn eine Zugentgleisung stattgefundcn. 20 Waggons wurden zertrümmert. N Soldntcn eines auf der Reise nach Ostasien begriffenen Schützen-Negiinents gctödtet und viele verwundet. Die Unicrsnchnng bat ergeben, das; die Schienen losgcschraubt waren, was die Entgleisung hervorries. Wien. Tie „Neue Freie Presse" veröffentlicht ein Schreiben des ehemaligen serbischen Ministers des Innern Genischittch, in welchem dieser den ihm zngeschriebcncn Abgang von Geldbeträgen ans dem Disbositivnsfonds, namentlich eines Betrags von ÜOM Frcs., damit erklärt, das; er diesen Betrag ans Befehl des Königs Alexander einer Person aus dem Auslande, die damals in Belgrad weilte, zur Verfügung gestellt habe. Wien. Die „Wiener Ztg." veröffentlicht ein Verbot der Einsuhr von Rindvieh in die Länder des Reichsraths ans den Lnngenscuchcnsperrgebicten Liegnitz, Magdeburg. Merseburg und Arnsberg iin Königreich Preußen und ans dem Großherzogthnm Sachsen-Weimar. Tiefes Verbot tritt an Stelle des Verbots vom II- September 4W0. Bndapc st. Der Schah ist heute Vormittag nach Konstanti- nopcl abgercist. Luxemburg. Auf der nenen Pekinger Linie der Prinz Heinrich-Bahn entgleiste heute Vormittag der Perionenzng ans Paris bei der Einfahrt i» den hiesigen Bahnhof dadurch, daß Arbeiter die Weiche unbefugter Weile verstellten. Personen sind nicht zu Schaden gekommen. San Sebastian. Kaiser Wilhelm hat ans Anlaß des Ablebens des Marschalls Martine; Ennipvs dessen Wittivc sein Beileid auSiprechen lassen. Pretoria. Die Hnnpimassc der Vnrenstreitkräfte. beider Schalk Burger und General Vliiven sich befinden, scheint sich nach einem Punkte östlich von Pieiersburg znriickziizichen. Tieic Gegend ist für größere Menschcnmassen sehr ungesund und von Buschveldt umichlossen. durch welches die Buren schwer durchbrechen tonnen, weil stgrkc englische Streitkräste die Bghnlinie hglten. ' Köln. In der heutige» Sioung des Verwalttinesratlics vo» Ter Herr Minister erwiderte in längerer Rede, indem e> znnächst baß „ P h o e n i r", Aktiengeiellschcift für Nergl'cm »nd Hütteridetrieb. legte die > für die ihm zu Theil gewordene, ihn hoch erneuende doppelte Verwaltung den Abichlutz des vergossenen Geicbästsjnbres isiio ivoo vor. Ehrung den Ausdruck herzlichsten Tankes entgegenzmicbmcn und Nach Abschreibungen von 3.vv7,!i06 M. aui Immobilien und TicmimaicriaQ den städtischen Kollegien zu übermitteln, sodann aber nussührte. ferner noch Uebcrwc iiung von IM.noo M. on den Tispositionosonv» er-^ daß er es nur für eine auch de» stUicksichteii an> das gelammte Land Liebt sich ein Nettogewinn von K.N70.37l M. Der am 23. November ab ! entsprechende Pflicht erachtet habe, einem so mächtig sich zur zuhattcnden Gencratvcriamnitimg soll vorgcschlagcn werden, eine Dividende von Id °h> auf da» Aktienkavital von 30 Mitl. M. zu verthcilen uud >80,-110 M. aus neue Ncchuung vorzutragen. Lcrtliches r:nd Sächsisches. Dresden, 27. September. Großstadt entwickelnden Gcmeinweien in der Weise, wne es Chemnitz i gegenüber geichcben sei. im Falle der Rothwendigteit von örganisatoriichen Veränderungen mich stciatsieilig die feiner Bc- dciilung znkommende Stellung angedeiben zn lassen, da der artige Genieimveien zu den hervoiragenden Stützen des Staatcs s gehörten. Tie Abordnung wurde hiemni durch eine Einladniig -zum Frühstück geehrt, nachdem vorher noch Herr Stadtverordneten ! Vvrstencr Inltizrath Dr. Enzmann Ihre Ercellenz Frau Staats ininiilcr v. Nketzich unter lleberreichnng eines mit einer Schleife ! in den Stndlfarben geschmückten BonauetS begrüßt hatte. —" Eine hochanschnliche Festverlanimlnng hntle sich hcnic Vormittag >-UI Uhr in der znm Fesliaal nmgestalteten Halle der K önigtiche T n r n l e h r c r b i td » n g s n n,si a l t znsammen- —* Ihre Majestät die Königin zeichnete gestern in den! Nachmittogsstnnden den Knnstinlvn Ernst Arnold. König!. Hoi- lnnsthanolnng. mi! einem Bestiche ans. —" Im Aufträge Sr. Majestät des Königs begab sich der- Oberceremonienmeister Graf Wallwitz nach Eutin, um dem Groß-!. Herzog Friedrich Anglist von Oldenburg am vergangene» Dienstag j gesunden, um Zeuge zn sein von der sür diele Stnnde ange>etzken einc Handfchreibcn zn überreichen, in welchem du König dem ! Feier des 50i ä h r i g c n B e st eh e n S der Anstatt. Fast nniiber-- Großherzvg die Glückivüniche zn dessen Thronbesteigung znm Ans-! fehbar war die Menge von Ehrengästen, die der Feier ihie Theil druck blinkst. § nähme schenkten: man bemerkte u. A. Se. Excellenz den Knltns- —*-Sc. Hoheit der Erbbrinz^und Ihre Königl. Hoheit! minincr Tr. v. Scpdewitz. die Herren Eschcimräthe Koctei und die Frau E r b p rinzessi n b v » Sach i c n - M einingcn! Vogel. Geh. Schnlräihc Tr. Bornemann und «tzrüllich. Schulräthe traten znm Betuch des Königsvaares heute Nachmittag 4 Uhr i Dr! Prietzel. Fink und Prof. Dr. Lpon-Dresden. den Leiter der 12 Min. ans dem Leipziger Bahnhofe hier ein und wurden daselbst! Berliner Schwesternanstalt Herrn Schiilrath Prof. Dr. Enter, im Allerhöchsten Aufträge vom Kammcihccrn Grasen v. Einsiedel-1 Obenttcntnmit Tr. Kloß. Ttadträtlie Dr. Körner und Wetzlich. Lippiltch cmpsangcn und nach Schloß Moritzbnrg geleilet. Ii; der j die stkekto-e» Prof. Tr. N,'einer, Skürenliurg und Dr. Döhler, fall Begleitung des erbprinzlichen Paares beiindcnr sich: Hoidame alle Direktoren der Dresdner Volksschulen, den Vorsitzenden der v. Bvern^itnd der Hoiches Motor Freiherr stivder v. Tiershi'tg. - Deutschen Tnrnerlchast. Tr. med. Götz-Leipzig. fernerAtiordnunget; Se. Majestät der Koner verlieh dem Koiierl. .'tioichs- > aller hiesigen und vieler auswärtiger Turnvereimgungen. ehemaüge gerichtsroihe Herrn Dr. Behrend, der am 1. Oktober ous nstnem > Lehrer und Schüler der Austritt ii. i. w. Eine vom Sängerchor Amte nusscheidet, den Rothen Adlerorden 2. Klasse mit Eichen-j der Eoangeliichen Hofkirche unter Leitung des Herrn Hoskantor loub. Dem gleichfalls om l, Oktober i» den Rubcstond tretenden j.K nöbe! eindrucksvoll voractrogenc Motette von Alb. Becker „Kommt Herr»Neichsgerichtsroth Tctz lo ffwnrdcderKrouenorden2. Klasse f herzu. Inßt uns dem Herrn frohlocken") weckte die rechte Fest verliehen. ! stimmnng. Tos erste geivrochene Wort richtete an die mehr als —Am W icner K aiscrh o f e ist die Hoftrauer für den st >o stopiige Veriommtnna Se. Excellenz der Herr Kultusminister Dr. Prinzen Albert von Sachsen anf sechs Tage, von heute an-fv. Scodew itz. Wobt blicke manche andere Landesanstalt, so gefangen, festgesetzt worden. ! sühne der Vertreter der Staatsiegiernng auS. anf ein weit längeres —* Auf die 'Adresse, die der Kowervatibe Verein in B nutzen Bestehen zurück als die heute inbilircnde 'Anstalt. Dennoch liege aus Anlaß des Ablebens Cr. König!. Hoheit des Prinzen Albert ^ Grund und Anlaß genug vor, heute feiernd zu danken und zu an Se. Majestät den König richtete, empfing gestern der Vorsitzende! rühmen. Das deutsche Turnen sei eben noch keine alte Sache, ent in diesem Jahrhundert sei man zu der so nvthigen und heilsamen des Vereins. Herr Seminaroberlehrcr Preibich ei» Schreiben folgenden Inhalts: „An den Konservativen Verein iin st. sächsischen Rcichstagswahlkreise Bautzen. Ce. Majestät der König haben die von dem Konservaliven Verein im st. sächsischen Rcichsianswahl- kreifc ans Anlaß des Ablebens Sr. Königs. Hoheit des Prinzen Albert eingesendetc Adresse nut bewegtem Herzen entgegeiiztmehmcii geruht und das Unterzeichnete Ministerium beansliagt. jiir die bc- wiestne Thcilnnhme Seine» herzlichen Dank nnszndrücken. Das Ministerinm des König!. Hauses säumt daher nicht, dieses Aller höchsten Auftrages sich hierdurch zu entledige». Ministeuum des König!. Hauses, v. Scpdewitz." ^ Vorgestern traf eine Deputation der städtischen Kollegien ans Ehemnitz. bestehend ans den Herren x beibüraernieislci Dr. Beck, Bürgermeister Gerber. Stadtveroidnetenvorsteher Justiz rath Dr. Enzmann und Stadtverordnetenvieevorstehcr Üblich hier ein. um Sr. Excellenz Staatsminister v. M e tz i ch die Erkunde. hetr.dieErnennuna Sr. Excellenz zum Ehrenbürger der Stadl Ehemnitz zu überreichen. Herr Otierbürgermeisler Dr. Beck ivmch bei der Ecbcrreichung des Ehrenbürgerhriescs. weiche in der Wohnung des Herrn Ministers erfalgte. demselben Namens der Stadt und ihrer Vertretung den wärmsten Tank sür sein der Fabrik- und Handels stadt Ehemnitz allezeit und insbesondere im Lanke der letzt- verslvssenen Jahre bewiesenes, sie so reich förderndes Wohlwollen ans und begrüßte den Herrn Minister unter lleberreichnng des EhrenbürqerbrieseS im Namen der Bürgerichaft. indem er die! weitere Mittheilung verband, das; der Rath beschlossen habe, zur dauernden Erhaltung des Gedächtnisses an des Herrn Ministers! für die Stadt so hochbcdentsame Amtsthätigleit derjenigen soeben ^ solcher Grundlage!!. Mit herzlichen Segenswünschen sür das scrtiaacstellten Straße, an welcher das luiisligc Dienstaebäude dcr j seniere Blühen sind Gedeihen der 'Anstalt und mit dem Ausdruck Kgl. KreiShcmbtmannschnst undAnitshmivtmailnichafterrichtetwerde» ^ der Hoffnung, daß die 'Anstalt noch viele Tausende von ge wird, vom «.Oktober ab de» Namen „Metzich-Straßc" zn verleiben. Aimdc». charakterfesten, wehrhaften und wahrhaften Männern ans methodischen 'Ausgestaltung geordneter Leibesübungen und zu einer Einsülmina des Turnunterrichts in den regelrechten Schulbetrieb gelangt. Um aber diese segensreichen Einrichtungen zu schaffen, seien vor Allem gute und tüchtige Tmnlehrer notbig gewesen, und iolclm zn bilden, sei die erste und vvriiebmstc Ausgabe der 1850 gegründeten König!. TnrnlebrerbildnngSanstalt gewesen. Diese. 'Ausgabe habe die Anstalt, wie au ihrem heutigen Iubeltage freudig anzlierieimen sei. jederzeit treu und gewissenhaft, mit Eifer und Geschick und daher auch mit gutem Erfolg gelost. Wie sic seiner zeit bahnbrechend als die erste Anstalt ihrer 'Art in Deutschland gewirkt habe, so erfreue sie sich auch heute noch des besten RnieS weit über Sachsens Grenzen binaus. Hunderte von brauen und sür ihren Vernf begeisterten Pfännern habe die 'Anstalt hinans geiendet. die um der Jugend und des Volkes korveclichc Entmickel ung. Gesundheit. Kraft. An-sdaner und Gewandtheit redlich sich bemüht hätte». Dafür gebühre ihr der Tank der Regierung; ins besondere aber auch dafür, das; sie an ihrem Theil einen Ein fluß dahin geübt bade, das; sich die Tnrncrei von teuer einst, bemerklichen Pcramcknng mit einer einseitigen Partcipvlitik irei gemacht und dafür gute, vaterländische Gesinnung und unverbrüch liche KönigStcene ans ihre Fahnen geschrieben habe. Nur zwei. Direktoren hätten in der langen Zeitspanne von M Jahren an der Spitze der Anstalt gestanden: aber es ieicn vortreffliche Männer gewesen. Wen» der Eine, Pros. Dr. Moritz Kloß, mehr arniidiegend chätig gewesen sei. io habe der Andere, der jetzige Anstaltsleiter irelkor Bier, treulich das Seine gcthan znm weiteren Ausbau Kunst und Wissenschaft. ch* Tie dem „König l. S ä ch ß Aiterth >l m sberci ii" ans Anlaß seiner Jubelfeier gestern von dem „Verein sür die Ge schichte Berlins" durch seine Vorsitzenden Amtsgcrichtsrath Dr. Beringuicr und Prof. Dr. Vvß überreichte, von Prof. Ad. M. Hildcbraiid gemalte Adresse hat folgenden Wortlaut: „Der Verein sür die Geschichte Berlins ergreift mit Freude» die Ge legenheit, dem König!. Sachs. Allerthnmsvcrein zur Feier seines 75fährigen Bestehens den herzlichsten Glückwunsch ansznsprecheu. Trotz der Verschiedenheit der Geschicke Ihrer Landeshauptstadt und der iinserigen sind cs doch in den wechselnden Jahrhunderten mancherlei innige Beziehungen gewesen, welche von der Knust und Kultur Dresdens nach unserer Heimath Belli» herüberleiicn. Die steinernen Bildwerke in den Kirchen unserer Mark sind großcnthcilS an? sächsikchen Landen zn nnscherübelgebiacht. Dieselben sind ge meißelt ans dem Sandstein, der an den Ufern Ihres hcimathlichen Stromes gebrochen wird. Mit den Werksteinen zugleich kamen vielfach auch die Künstler Ihrer Heimath zn uns herüber. Der Erbauer des alten Berliner Schlosses Eaipnr Theiß stand unter den Eindrücken, die er von sächsischen Schloßbantc» empfangen hatte. Ein hervorragender Steinmetz unicrcs Schlosses. Hans Ccheutzlich aus Schnecberg. war ein Sachse. In derselben Zeit lies; unser Kurfürst Joachim !l. Gartenanlagen nach den Vorbildern ansführen, welche in Dresden Kurfürst August »nd seine Gemahlin, die Kurfürstin Anna, in ihren gefeierten Lustgärten geschaffen hatten. Tie Berliner Porzellanmannfaktur. die den Glanzpunkt dcS Berliner Knnstgewerbes im 18. Jahrhundert bildet, ist fast in allen Einrichtungen nach dem Muster der berühmten Manufaktur des sächsischen Königshauses eingerichtet. Dies nur einige Bei spiele siir die künstlerischen 'Anregungen, welche unsere Stadt den sächsischen Landen und der Kunstpflege des sächsischen Fürstenhauses zn verdanken hat. Tie gemeinsamen Wurzeln unserer Kultur gehen ineinander über wie die Wellen der beiden Flüsse, welche an de» Usern unserer beiden Hauptstädte vorüberslnthen. Dessen werden die Mitglieder des „Vereins für die Geschichte Berlins" bet ihre» Arbeiten stets eingedenk bleiben und auch in Zukunft Ihre Forschungen mit den lebhaftesten Snmpathic» verfolgen." s* Wir erhalten nachstehende Mittheilung: In Dresden ist unter dem Namen „BollS-Sinaakadcmic" eine Vereinig- I img gebildet worden, die es sich zur Ausgabe stellt, der Kunst durch Veranstaltung vonE o n c erte n vokalen und instrumentalen Ebaralters auch in denjenigen Kreisen der 'Bevölkerung cine Heim- ! stätte bereiten zu Helsen, denen sonst in Folge der Größe der Eoncertbreise das Hören guter Musik unmöglich ist. Der zu diesem Zwecke gegründete aemis cht c Chor setzt sich ans knnst- begeistcrteii Sängern und Sängerinnen zusammen, die zum großen Theile dem A r b e i terst a n d e selbst angehören. Die »insikaliiche Leitung des ganze» Unternehmens wurde, auf Empfehlt»», von Herrn Ioh. Louis Nicodö, dessen früherem Stellvertreter im Nieodechor. Herrn Johannes R et ch e r t. übertragen. In erster Linie sollen klassische Werte zur Aufführung kommen: durch Wort und Schrift solle» die Zuhörer in den Geist der Werke cingcführk werden. Tic Kosten werden ans den Beiträgen der aktiven und passiven Mitglieder Mindestbeitrag lO Pig. pro Wocbe> und den Einnahmen der Evneerte gedeckt. Tic Billelpreiie betrage» 25 Big., und man wird Vorkehrungen tresfea. denen zufolge die Billets wirklich in die Schichten der unbemittelten Kreise gelangen. Der Gedanke, als dessen Uchebcr Hans v. Büloiv gilt, ist für Dresden »e», doch bat man auswärts bereits ähnliche Volks- eonecrte veranstaltet. zKaim Orchester-München: Musiknbendevon Richard Strauß-Berlin.) In Elberfeld wurde sogar das Berlivz- Neauiem durch Arbeiter antgeiührt: auch in Dresden wird das Unternehmen, zu dem sich bereits über 100 Sänger und Sänger innen gemeldet haben, sicher ans sriichtbaien Boden fallen. Zur näheren Auskunst ist der Dirigent Herr Tonkünstler Ioh. Reichert, Franklinstraße 2!>, bereit. Vermischtes. ** Die Schuhe vor d en H o telz im m ern. In einer von der Wiener Wochenichrist „Die Waage" vcrösientlichic» Rcisc- ikizzc Berner v. Hcidenstam's „Eine Nacht aus dem Blocksberg" schildert der schwedische Schriitsteller den Korridor dcS Brocken- Hotels wie folgt: „Eine verglimmende Lampe beleuchtete den langen Korridor Mischen den Schlasränmcn de? oberen Stvck- . Werkes. Es ist immer ergötzlich, während einer solchen Nacht- i Wanderung durch eine» Hoteltvrridor .die Stellung des SchnhwcrkS vor den Thüren und damit zugleich die verichiedenen Naturanlagen der beiden Geschlechter zu stndiren. DaS Herrcnschuhwerk steht immer genau ncbcneinaudci. in richtiger 'Anordnung deS rechten' und linken Stiesels : die Damenschuhe dagegen liegen, wie eS ge rade kommt, mit dem rothen Saffianfnttcr hinaus. Es giebt kein Excmpel. das; ein Herr, nachdem er zuerst im Schlafzimmer die Schatze sorgsam ihrer Bestimmung gemäß rechts und tints vostirt hatte, nicht, langwm die Thüre öffnend, sie genau und ordentlich vor die Schwelle stellt, worauf er still die Thüre schließt. Ein weivlichcs Wesen dagegen nimmt die Schuhe gnf's Gerathewobl. wie sie cs eben im Zimmer in die Hand bekommt, reißt schnell die Thüre aus, wirft das SchuhMg durcheinander hinaus und schlägt- nervös nnd init einem betäubenden Lärm die Thüre zu. Ta standt nun Herren- und Damcnscknhwerk vor den Schwellen, und inner- ^ halb der verriegelten Thüren schlief Alt »nd Jung seinen ruhigen., gesunde» deutschen Schlaf. Es war die ruhige Lebensfrendei meiner Mitwelt, die ans dem einsamen Blocksberg übernachtete, allwo vordem die BollsPhanlasic die wilhcsten Lüste des Älter - thuniS und Mittelalters ihren lärmenden Sabbath feiern ließ." —" Die Beobachtung des schwedischen Autors, meint die „FAß Ztg.". ist lehr richtig, ihre tLrklärnng dagegen sehr falsch, —sofern' sie nämlich auf die „verschiedenen Naturanlagen der beiden Ge schlechter" einen Schluß ziehen will. Die meisten Hotelgäste sind in dem Moment, wo sie ihre Schuhe vor die Tliüre stellen, in der' Vereinfachung ihrer Toilette bereits weit vorgeschritten. Das starkes Geschlecht in seiner robusten Ungezwungenheit macht sich nun nichts daran?, in solcher Verfassung von Anderen gesehen zu! werden, und nimmt sich ruhig die Zeit, die nöthig ist. nm die! Schuhe hübsch nebeneinander vor die Thür zn stellen. Tie' Frauen dagegen genircn sich nnd erledige» dieies Geschäft mit der größten Eilfertigkeit. Die hieraus folgende icheinbare Unordent iichkeit dürfte aber nicht die Wirkung einer verschiedenartigen Natnranlaac sein, sondern die eines nnerzogcnen höheren Respekts vor sich selbst und einer größeren Rücksichtnahme aus die Anderen. ** Starke Unwetter haben in der ganze» Provinz Hessen! nnd in den Nachbarprovinzen großen Schaden angcrichtet. Durch- Blitzschläge sind in zahlreichen Ortschaften Fcnersbnmstc entstanden. Eine große Anzahl von Gebäuden wurde cingeäschcrt. Mehrere' Personen wurden vom Blitz erschlagen. * Bei einer Bauernhochzeit in StnhlweißeNbnrg hat sich der Bräutigam, als sich der Zug zum Gange in die Kirche ordnete, vor allen Hochzeitsgästen erschossen.
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