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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 12.12.1900
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1900-12-12
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19001212010
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1900121201
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19001212
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1900121201
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1900
- Monat1900-12
- Tag1900-12-12
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- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 12.12.1900
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öervgsgedllhs: «LtatetHÜirlich »Ml. « Plg.r >>«-» du Do» s Mr. «e-wr-SdnerLachriLttn' «riibkdmi u^vch «->-»-»<« di« V«ird-r t» DE«, «nd der Eien Uma-dm,». «» di« ffaiwaun, durch eigen« vot«, oder Kommüliolmr« erlolgt. «rdalleu dat Blau au Wochentaaen dl« »licht au! Smm- oder üeicriaa« iolacn. m ttoel Ldeilauäaadeu «tcnd» mW »lorgeu« jugeiiclU. Ülik Rückgabe einaeiandter Schrift- Lücke leine Lerbuchlichieit. S»r»l»rechauichlul>: »U«t I Lr. U u. Kr. ,0V«. Lele-ramm-Rdreli«: »«chrtchti« »»,»»,«. Äs D« ^ NolUeiorooum 8r. dloi«»»» ck« Ldol»» roo Segrandtl 1856 I <7Looo2»«r«L. L7»e»o», DossvL-t». Hönr-Ivertcaiif I>ve^«,t«n, ckllnaervltt 2. >Keli1er-kM8i«n»1 "Mz l» 1.sngk»-lle V- * * * voll ^su l.3NÄNLtK von L.sngvslrs vssssI-NkMsiaen. Uod« Xnebllänn«. Lnesaskine» k'LwtttenIebsn. Xllblünäorlnuau lw LuuLL. dlvsiir-, diät-u. Duruistunüs. KLdoros ä. krcmpolcto. llauS^vrkvr H» NLdmLseliiQelllLbrür. Vovll»»» tr> : 0d»m»>t»er»«r»»»e 2«, V»I»,»d»n,,«r,»« ll«I»»l»«r»tr»»e «» itlio». 8trl««»n»r»»r >, ta I »ke«l«. 8eli,>»»r»m>e unii bei Loren Il»L von«»»». vce»ii<-n-)!„ »n cker 0r»ll!»o>»»>llro>,» MM. Lollim m xrosssr Iasnakl, «ovio Entert ixan^ von Hc^ou- L»l»»»«np«!Len im küri-otmei'ttsseLM voll §> llelarlvd LameLe's Uv., UeUmerstr. 13. § Dss Etsffor rdotogrspIUo ll L.»., l>sliil'8 liärlisolgel' voll (trödsr VaikonksuLstrasso) bsünäst sied l«s- äoutsllä verxnössort nnä io xüosti^stvll Alskrtaok prlimirt. RiohtvorbLltaiansn »oxrülläot 1851. Ivlopkou 4585. jetrl in»' kerüliiLiilizti'. 1l rvisebon l-'oräillLlläplLtr uvci Lürxzonvisss. vntrenck Visit >l. g, x-igsLers Rarmat« vnt- sprsckeoä. ^pocinliM: ttsdvnsxronsaLortrSt« io Paste» öde. — tt rappen rmä Rinäerank- nahmen ill besonäsrs ^eeigweten Ftelieix. Nr. 342. Lpienel: Etatsdebatke im Reichstag. Hosnachrtckten, Reichstagsabgeordnete, Muffkrroerein, >Mutt,mahl. Witterung: 1 SD Lokomotivführer, WeihnachlSschau. Geistliches Conecrt. Weber's „Freischütz". > Veründerlich. MAltllVvtt/, « LN v V. Der Etats-Debatte erster Dag. Die Verhandlungen des Reichstags am Montag standen unter dem Eindruck der Ausführungen, die der Staatssekretär des Reichsschabamtes über die Lage der Reichssinanzen und der Reichs kanzler Gras v. Bülow über den Nichtempfang des Präsidenten Krüger machten. Beide Negierungßvertreter waren nicht auf Rosen gebettet, muhte doch der Eine den zunehmenden Abflus; ouS den Kassen des Reichs scststellen und der Andere mit einer Desavvnirung der nationalen öffentlichen Meinung, mit einer Zurückweisung des cinmüthigen deutschen Vollsempfindens sein Heil versuchen. Dah es unter diesen Umständen zu keiner rechten Stimmung im Reichs tage kommen wollte, ist begreiflich. Herr v. Tbielmqnn leitete die Etatsberathung wie üblich mit einer allgemeinen Darlegung der wirthschastlichen und finanziellen Lage ein. Er setzte'auseinander, dah sich in den Finanzen des Reiches bereits Anzeichen eines langsamen und allmählichen Zurück gehens des wirthschastlichen Aufschwunges bemerkbar machen, und betonte, daß eine Verstärkung der Betriebsmittel der Reichskasse erforderlich sei. Diese Betriebsmittel belaufen sich zur Zeit nur auf die geradezu lächerlich geringe Summe von 15 Millionen. Dabei werden aber die Anforderungen, die an die Rcicbshauptkasse gestellt werden, immer gröher, insbesondere in Bezug aus Vor schüsse für die Uiisallverstcherung und die Alters- und Invaliden versicherung, die schon jetzt weit über 100 Millionen Mart jährlich betragen, und die Zeit ist nicht mehr fern, wo sie mit der Zu nahme der Leistungen der Versicherung bis auf 150 Millionen an- wachien werden. Es muh daher unbedinat auf eine Verstärkung der Betriebsmittel bei der Reichskauvtkaffc Bedacht genommen werden, so oder so. eventuell dadurch, daß man die Schulden tilgung vorläufig wieder einstellt und die dadurch frei werdenden Beträge der Reichshanptkasse als Betriebsfonds überweist. Das würde die gesnmnite Finanzarbahrnng im Neicke auch in dem Punkte der Abrechnung zwischen Reich und Bundesstaaten er leichtern und vereinfache», indem daun nicht mehr die jetzige umständliche Methode des Hin- und Herschiebcns von Matrikular- umlagen und Ueberweismigcn geübt zu werden brauchte, sondern die letzt im Voraus an das Reich zu zahlenden Matrikularuinlagen künftig einfach gegen die Ilcbcrwcffnngen ausgerechnet werden könnten, fvdah am Schmutze dcs Rechnungsjahres nur die Heraus- zahlung des auf Grund der Endabrechnung sich ergebenden Be trages stattzufinden hätte. Für die Finanzen der Einzelstaaten sind von besonderem Inter esse die Mittheilungen des Reicksschatzsekretärs über die Ueber- weisilngssteuem im Jahre 1899. Man hatte bisher gehofft, dah die Zölle und Uebeiweffungssteuern im Jahre 1899 eine Mehr- cinnabme von 38 Millionen ergeben würden. Von dieser Summe würden dann zunächst Reichsetat in Höhe von wese» sein und der Rest staaten zu Gute gekommen, die für 1899 in Höhe von 18 200 000 Mark über das Etatsioll der Nebenveisungen hinaus mit Malrikular- deiträgen belastet waren. Nachdem sich nun aber lediglich ein Mebrertrag von 31 Millionen herausgestellt hat. bleiben nach Abzug der Ergänzuiigsziiichüsse nickt mehr n'.s rund 300 000 Mk. zur Verminderung der Mattikularlast übrig. Rin um diesen geringen Betrag ist darnach die im Etat für 1899 mit 13200000 Mk. vorgesehene Mehrbelastung der Bundesstaaten mit durch Ueberweiiungen nicht ge- decktenMatrikularbeiträgen abgemindert worden, sodah sörvas Reichs- Rechnungsjahr 1899 die Bundesstaate» aus ihren Kaffen 13 Millionen nir die Bedürfnisse des Reiches auszuwenden gehabt haben. Das Reich ist also im verflossenen Jahre in nicht unerheblichem Umfange »Kostgänger- der Einzelstaaten gewesen und es ergiebt sich daraus von Neuem die dringende Nothwendiakeit einer Reichsfinan; resorm. Wenn das Deficit im gleiche fort gesetzt auf die Einzelsiaate» abgewälzt wird, so muh das schließlich auch die stabilsten einzelstaatlichen Finanzen in Verwirrung und Unsicherheit bringen und die hieraus sich ergebende Mißstimmung leistet dann wiederum der Agitation für die Erzeugung jenes Gefühls Vorschub, das man .Reichsverdrossenheit" nennt. Aller dings braucht man zunächst noch nicht gar zu schwarz zu sehen, wird vielmehr daran sesthalten müssen, dah der Reichs'chatzsckretär seine Be'chwerden in der Hauvlsache nur gegen den Mangel an Betriebsfonds im Reiche gerichtet hat. Es handelt sich also i.iehr um die finanztechnische Frage der niomentanen Bereitstellung von Mitteln, die bereits vorhanden sind, nicht um die Aufbringung von Mitteln aus neuen Einnahmeguellen. Wenn man aber auch noch nicht so weit gehen darf, zu behaupten, daß der allgemeine Stand der deutschen Finanzen zu Bedenken Anlaß gebe, so wird man doch zugeben müssen, daß die gegenwärtigen Verhältnisse bereits dazu angethan sind, ein gewisses Unbehagen in Bezug auf die Weiterentwickelung der Dinge bervorzurufen. Der vorliegende Etat 1901 weiit gegenüber dem laufenden Rechnungsjahr 1900 ein Mehr von 171 Millionen in Einnahmen und Ausgaben aus und die Mehraufwendungen werden noch fortgehen. wenn man berücksichtigt, twh namentlich die Schisfsbauten wohl eine erheblich größere summe erfordern werden, als man noch im vergangenen Jahre veronichlagen konnie. Der Reichsichatzsekretär selbst glaubte Nachdruck ans die Feststellung legen zu sollen, dah im lausenden Jahre nur ein Uebcrschuh von 4 Millionen zu erwarte» steht und daß dieser Ueberschuh um mehr als 20 Millionen geringer ist, als der von 1899 auf I90l vorgettagcnc. Ein Münchner Blatt, rnst auS Anlaß der augenblicklichen Fiuanzverhältiiisse den Reichskanzler aus den Plan, indem es den Grälen v. Bülow an den von ihm getdanen Ausspruch erinnert, „alle politische Thätigkeit gipfele darin,- die Ovfersähigkeit der Mitglieder einer Nation für ihre Dasrinsbethätiguiig und ihre gemeinsamen Ziele zu erhöhen", und «Mt: „Wie an den eisten Kanzler in der zweiten Hälfte der siebziger Jahre die Verpflichtung derantrat, die in dieser irdischen Welt unerläßlichen Nvranssetzungen der Lebcnsbethätiaung und Machtentsaltung einer Nation zu schaffen, so weit sie sich in Mark uud Pfennigen daistellen, ebenso wird nun der dritte Nachfolger BiSmarck'S Rath schaffen müssen, in welcher Weise die in einer weiteren Konsolidirung der Reichsfinanzen bestehende Bedingung des Weitcrwnchsens des Dcnticken Reichs zu erfüllen sei." Die Auslassungen^ des Grafen v. Bülow zur südafrikanischen , psang des PMdenten Krüger vor der deutschen Oeffentlichkeit .... „ das deutsche Bolksgewissrn nicht über die fatale Enivfindung hiiiwegtänschen, daß man in Belli» in der Rücksichtnahme gegen England zu weit geht. ig. wenn Graf stehe, darf sch Gewiß ist es völlig korrekt und beisallswürdi v. Bülow sagt: „So lange ich an dieser Stelle mich nickt von dem Volksemvfinden Hinreißen lassen, sondern ich muh mich einzig und allein leiten kaffen von den dauemden Interessen der Nation." Auch die „strikte" Neutralität, die der Reichskanzler betonte, entspricht dem allgemeinen Wunsch des Landes. Das Nebel ist nur. dah der gewöhnliche Unterthanen- vezstand nicht einzusehen vermag, inwiefern unsere Haltung gegen über England und den Buren Licht und Schatten wirklich gleich vertdeilt. inwiefern die von uns licobuchteie Neutralität that- sächlick eine „strikte" ist. Auch wird die deutsche Volksmeinung nicht begreifen, wie so .dauernde Interessen" Deutschlands hätten verletzt werden können, wenn dem Präsidenten Krüger in Berlin ein höflicher Empfang bereitet wordey wäre, bei dem man den Präsidenten im klebrigen über die realvolitische Unmöglichkeit imend eines praktischen Schrittes nicht im Unklaren gelassen hätte. Wenn der Reichskanzler bei alledem nur wenigstens den ernsten Ton gesunden hätte, der der Sachlage angemessen war! Indessen nicht einmal dieser Bedingung wurde die Rede des Grafen v. Bülow gerecht, vielmehr lieh der Reichskanzler sich gerade am Montag wieder recht sehr von seiner Neigung zur jovialen Salon plauderei hinreihen. Sogar ein „ickönes" Gedicht von Schiller muhte zn einem Citat herhalten und selbst der greise Präsident Krüger verfiel einem sehr unangebrachten tzeiterkeitsausbruch des Hauies, als der Reichskanzler äußerte: „Und nun frage ich Sie. ob nach der Unterredung mit Delcaffs der Präsident Krüger nicht ebenso klug war wie vorher?" Graf v. Bülow schien das Unangemessene der von ihm beliebten rhetorischen Behandlungs- weiie des Gegenstands wenigstens an dieser Stelle selbst zu enwfinden. da er unmittelbar darauf einige ernste Worte der persön lichen Anerkennung für das schwergeprüfte Oberhaupt der tapferen Burenrevnblik kn seine Rede einflocbt. Alles in Allem bestätigen die Ausführungen des Grasen v. Bülow zur Krügersrage nur vre Richtigkeit der alten Erfahrung, daß keine noch so gewandte Rede kunst im Stande ist. eine sestgearündete sittliche Ueberzcugung durch formalistische Gründe wankend zu macken. Unser deutsches Volk hat freilich nicht den Beruf, das „Weltunrecht" wieder gut zu wachen, wohl aber darf es Achtung für seine heiligsten Empfindungen von Seiten der leitenden Stellen erwarten. Dah in Berlin die Rücksicht auf England qar so weit getrieben wird und sogar dos Recht des deutschen Volkes auf ein ungehindertes Be- lenntniß seiner nationalen SNmpathien zu verkümmern droht, das ist ein wenig angenehm berührender Zug unserer augenblicklichen auswärtigen Politik, der auch die Rede des Reichskanzlers am Montag beherrschte. Neueste Drahtmeldungen vom 11. Dezember. iSäinmtllch! nicht als Pnvat-Mcldunaen gctmmcichnetcn Deveichen stammen van Wolü's Tel. Bureau: die mit " veriekencn sind wiikircnd dcs Drucks eingeganaen. Der Krieg in China. Berlin. tPriv.-Tel) Nach einer im Auswärtigen Amt eingetrosfene» Meldung ist der Konflikt zwischen dem Grasen Walderjre und dem amerikanische» General Ehaffee wegen Jort- rrahme der von den Jesuiten vor 200 Jahren in Peking auf gestellten astronomischen Instrumente beigelegt. — Der Cobnrg- Gotkaische Kammerherr und preuhische Rittmeister a. D. Freiherr v. Werthernzn Eslach erhielt vas Komthnrkreuz 2. Klasse des sächsischen AlbrcchtsordenS. London. iPilv.-TelO Nach einer Meldung auS -Peking hat sich das von Waloersee eingesetzte Komitee unter Mitwirkung jvon chinesischen Beamten mit der Wahrung der öffentlichen j Ordnung, der Erhebung von Steuern und Zöllen, mit sanitären ! Vorkehrungen, der Verhaftung von Angeichmviyten. der Bestrafung ! Schuldiger und der freien Bertheilung von Rers in Peking zu be fassen. Jedes Kontingent ernennt ein Mitglied. Waldersee's Plan soll Reibungen verhinvern und die Uebertragung der Verwaltung an Ehina bei der Rückkehr dcs Hofes vorbereiten. Einer anderen Nieldung zufolge weigerten sich die Franzosen, das Komitee zu beschicken, und bestritten Waldersee's Recht zu dessen Berufung. Centrum. (Heiterkeit.) Er fange an. vor Len Nationalliberalen Respekt zu bekommen, denn so hätten diese nicht gewstthichaflet. als sie noch ausschlaggebend waren. Unter der Acgide des Een- trumS sei auch bas Budgeirccht stückweise verloren gegangen. Das Centrum sei znm Schleppenträger der Regierung gewcrden. Auch die Wettpvlitik verdanken wir dem Centrum. Gleich dkc erste Phaie dieser Weltpolitik. Ebina. habe uns ein großes Delsacle ge bracht. Dem. was der Reichskanzler gestern bezüglich Tmi-svaals aeingt, hätten seine Freunde ausnalnnswcise einmal säst Wort für Dort zustiminen können, aber man sollte doch nicht das Telegramm vergessen, dus seiner Zeit anläßlich des Jame!on-Aus;ugs nach Transvaal gc richtet worden sei. Seine Freunde verurtheülen freilich die RaubpoOtik Englands und seine Kriegssühruna durchaus und sie venirtheilten auch, dah Krüger nicht einmal, empfange» Worden sei, denn das muffe auf die Buren den Eindruck der Treu losigkeit »rachen und unsere auswärtige Politik der Strmpalhie anderer Völker entfremden. Schrieb doch die Amsterdamer Zeitung „Die Deutschen fürchten Gott und ihre Großmutter". Mit diesem Zickzack in der auswärtigen Politik wetteifere ein Zickzackkurs in unserer Kolomalvolittk. ein eisiger Wechsel der Beamten. Daß bei einer solchen Gesammtvvlitik immer neue Stenern nöthig weiden, sei begreiflich, ebenso, daß alle Die. welche dabei einen Jffchzug zu mache» glaubten, nameiitlich für eineZollerhShung leien. Unsere .Handelsvertrogsstaaten. Rußland und andere, würden sich solche Zollerhohungeu auf Getreide re. aber nicht gefallen lassen, ohne sich dafür zu revauchrren. Redner fragt dannbezüglich der 12000 Mk.-, Assalre den Staatssekretär, a« welchen! Tage derselbe von der Ein nahme der 12000 Mk. Kenntniß erlangt Habs und wie dieses Geld verwendet worden sei. Weiter trage er den Staatssekretär Grasen! Posadowskp. was er nach Einblick in den bekannten Brief des Herrn Laeisz. Vorsitzenden der Seeberufsgenoffenschaft, gethaii habe, ob die Unterzeichner dieses Briefes mit Schimpf und Schande davongeiagt worden seien, ferner, wie es komme, daß Elsfleth, der den Ausspruch gethan habe: „Schiff verloren. Mannschast leider gerettet", r'm Vorstände >ener Berufsaenossensckaft habe sitzen könne». Redner protestirt unter Empfehlung des Miliziystems, gegen die vom Grasen Limburg gewünschte Wiedereinführung der dreijährigen Dienstzeit unv fragt den Knegsministcr. ob cs den»! mit unserer Neutralität vereinbar sei, daß die Firma Ehrhardt in Düiieldori und Eisenach gegenwärtig Geschütze an England liefere. Freilich habe ja auch Kurpv an China geliefert und sei dafür zum Geheimrath in eineni Augenblick gemacht worden, da unsere Leute von Kruvp'schen Kanonen erschossen wurden. Weiter nage er, was an den Mittheilungen über ein neues von einem Norweger er fundenes Geschütz'vstem Wahres sei. Unzulässig sei. datz das Mariueamt oder der Kaffer Gelder vom Flottenverein für den Bau von Kanonenbooten annähmen. Das sei eure Umgehung des Budget-! rechts, ein sie voio. sie jubso. Einer derartigen Wirthschafi muffe der Reichstag ein Ende machen. Dir sozialen und kulturellen Auf gaben würden im Reiche überall hintangrsetzt, die bäuerliche Ge sellschaft sei mit ihrem Latein zu Ende. Meine Herren. Sie arbeiten nur für uns. linier Westen blickt. (Bestall bei den Sozial-^ demokratenO — Staatssekretär Graf Pvsadowsky: Ich bin Herrn Bebel geradezu dankbar dafür, dah - er die sogenannte 12000 Mk.-Afsoire nochmals zur Sprache gebracht hat. Gleichviel, ob ick davon gewußt oder nicht, ich trage die Verantwortung dafür. Das sogenannte Znchthausgeietz war ein Gesetz zu Gunsten der Arbeiter. (Lachen und Unterbrechungen tinks.) Ja. meine Herren, hören Sic doch, nachdem auch ich L>c habe reden lassen. Wir sind doch hier nicht im Konvent, wndern im deutschen Reichstag. Die 12000 Mk. sind zur Verbreitung stenographischen amtlichen Materials verwendet worden. Aus das Zustandekommen des Gesetzes konnte überhaupt nicht bingewirkt werden, denn wer die erste Lesung verfolgt hatte, wußte, dah das Gesetz nickt zu Stande kommen würde. Es handelte sich nur darum, die Masten über den eigen! lichen Zweck des Gesetzes onfznklären und die Aufregung der Massen >u schtcchlen. (Lachen und Zurufe links. Präsident Graf Balle «. At- l? - «S ^ Z ^ - H- - ^ « »« 1 ^ Sr - s s>. 2. ^ s. 2. V * 5 »S r v L- S7 W» S- l°A Z-a» zE Mein mahnt wiederholt, die Unterbrechungen zu Unterlasten, nnd droht ichltehlicd. von seinen Befugnissen als Präsident Gebrauch za machen.) Es mag unzweckmäßig und politisch inopportun ac we!en sein, das Geld aus solche Weise zu beschaffen: aber darüber hat sich ja der Herr Reichskanzler gelegentlich der Interpellation ausgesprochen Der Truäkostenfonds des Reichsamts des Innern „ ... ^ ! hätte ja benützt werden können, es mag dies durch einegewissc bureau ' Rom. Die Kammer Velars mtt l^gegen^cLttmmenIkratische Aengstlichkeit verhindert wordn- w-st,. (Gelächter links, ^nen Antrag der chihersten Linken, der verlangt, daß die ita ieniichen ^n den Eentrnlveiband Hai man sich de-halb gewandt. me>l er ein Tnwpen aus.China znruckberitten werden, nachdem der, Minister-! g^hes Interesse daran hatte Aachen luns-, daß die Massen durch Präsident den Antrag bekämpft hatte. Zumal im leyigen Zeitpunkte, wo über den Frieden unterhandelt werde, stehe Italien das Recht zu, Vortheile aus der Theiinahme an derChinaaktion zu «langen. "Haag. «Reuter Meldung.) In einer Unterredung, welche Kröger und Dr. Lehds heute mit dem Mliiistervräsidenten und dem Minister des Aeuheren batten, betonte Krüger nochmals, daß der Zweck »einer Reffe sei, einen Schiedsspruch zu erlangen. Ter nieder ländische Minister hob in seiner Erwiderung hervor, dah die nieder ländische Regierung hierbei eine passive Rolle Ilstelen müsse und dah die Initiative den Großmächten zukomme. Wenn diese ihren Entschluß gefaßt haben würden, könne die niederländische Regierung sehen, was sie thun würde. — Eine heute Abendz» Ehren Krüger's in Aussicht genommene Serenade d« hiesigen Schüler wurde ver boten. weil die Polizei Ruhestörungen befürchtete. * Kapstadt. Feldmarschall Lord Roberts ist heute nach England abgereist. Berlin. (Priv.-Tel.) Reichstag Die «sie Beratung dcs Etats pro l90k wird fortgesetzt. — Abg. Bebel ffoz.): Zn der rückläufigen Bewegung unserer Finanzen habe das chinesilche Abenteuer den ersten Anstoß gegeben. Dagegen müssen wir Ver wahrung effilegen, daß die traurige Finanzlage durch das An wachsen der Ausgaben für die JnvaliditätS- und Altersversicherung mit verichutdet sei. Die Parteien, die gestern nacheinander zur Sparsamkeit mahnten, hätten bisher eine wahre Bew'llignngswuth bethätigt. Graf Limburg wolle namentlich an Postbauteu sparen ab« gerade das seien Kulturausgabea, die seine Freunde viel liebe b willigten, als Kasernen. Schiffe und Zuchthäuser. Müller-Fulda sei letzt schon so weit, dah n sin äußersten Nothfall die Bu.wesstnalen berauzirhen wolle. Gerade Müller habe Alles mit beioilligt. er sei also der erste Attentäter und verdiene, zuerst gehängt zu werden. «Heiterkeit.) Die Ausgaben für militärische und Marinezwecke verschlingen in dem neuen Etat 1032 Äill. Mk. gegen nur M Will. Mk. im Jahre 1890. Wenn ein Ander« in solcher Wcisx wirthschaftele. so würde man ihn einen ganz liederlichen Kerl nennen. Nnd wer trage an Alledem die Hauptschuld? TaS amtliches Material aufgeklärt wurden. Der betreffend«' Beamte Hai übrigens die höchsten sozialpolitische! Verdienste. -Lachen linls.' Der Staatssekretär geht sodann ans den Brief des verstorbenen Rheders Laeisz ein. Diesem unvorsichlige» Briese gegenüber sei er selbst in einer »hwierigen Lage, da Laeisz sich nicht mehr erklären könne. Die Mitunterzeickner des BrieieK hätten zwar ihre Unter schritt gegeben, woraus aber noch nicht mit Nothwendigkeit folge, daß sie sich die bedauerlichen Ncbenbei.ierluiigcn »»geeignet hätten. Jedenfalls sei der Brief von ihm an das zuständige Reichs- versichcrnngsantt abgegeben, und es sei nun abzuwartcn, was dieses thun werde. Zum Schluß konstatirt der Staatssekretär, daß wir von Amerika nicht mehr differenzirc würden, nnd bitte!, ans wirtb- ichaftlich-bolitischem Gebiet nicht, wie dies Bebel gethan, Angrisic gegen die eigene Regierung zn richten, denn damit fülle man mir dem Feinde die Kriegstasse. (Beifall rechts ) Abg. v. Karvorfs (Reichst).) wirft dem Abg. Bebel eine Art Größenwahn vor (Heiterkeit.) Der Nichtempfang Krüger's liege im Interesse der Buren und Krügers selbst, denn jetzt tonnten wir eher zu ihren Gunsten einen sreundichastlichen Rath aelicn, als wenn wir durch Krüger's Empfang England gereizt hätten. Ganz irrig sei es, wenn Bebei unfern wirthschastlichen Rückgang auf das Ehina-Abenteucr . weniger aus als Frankreich nnd Rußland. — Abg. Richter eber «'steif. Volksp.) erklärt es als gesetzwidrig, daß das ReichSam» des Innern andere Leute um Geld ang ina, weiche der Reichsiag nicht bewilligt hätte. Auch aus dem Druckiachcnsonds hätte das NeichSamt Gelder zu einem solchen rein agitatorischen Zwecke nicht nehmen dürfen. Redner rechtferttat de» Richtempfang Krügers, wodurch Krüger nur eine schwere Enttäuschung erspart worben sei. Die Liebeserklärung der Komervativeii für den neuen Reichs kanzler werde vielleicht nicht lange Vorhalten. Das »ehe jedem neuen Reichskanzler so. (Heiterkeit.) Auch das Centum, , chm olle mit ihm »och nicht tgegen Ablebnnng des Tolcra>iz-A»Ilngs: rS sei
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