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Der Grenzbote : 08.07.1905
- Erscheinungsdatum
- 1905-07-08
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1836929153-190507084
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1836929153-19050708
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1836929153-19050708
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDer Grenzbote
- Jahr1905
- Monat1905-07
- Tag1905-07-08
- Monat1905-07
- Jahr1905
- Titel
- Der Grenzbote : 08.07.1905
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tK ueck H41, wta. cker- ade) 1 so- den. »ritze ius- om- aig- nur eife »enl ; r d.. 8,15. thal. lark- thal. chm. «zug, era), > (v. Sera hm., chm. nur- i. m Bad lster,. Adorf, den 4. Juli 1905. Das Ortsgesetz über die Erhebung von Besitzveränderungsabgaben in der Stadtge meinde Adorf vom 22. Mai d. I. wird unter Bezugnahme auf die im Rathause allhier aushängende Abschrift desselben hiermit bekannt gemacht. Der Stadtrat Kärnnitz. politische Rundschau. Berlin, 6. Juli. Der Kaiser hat zu der bevorstehenden Ostseefahrt, die in diesem Jahre an Stelle der Nordlandswise tritt, zahlreiche Einladungen ergehen lassen. Die Teilnehmer haben jetzt die Aufforderung erhälten, sich am 8. Juli in Kiel einzufinden und sich dort Mr Ausreise bereit zu halten. Die Ostseefahrt wird annähernd vier Wochen dauern. Berl i n, 0. Juli. Der Abschluß der japw- nischen Anleihe ist heute mittag erfolgt. Der Betrag ist 30 Millionen Pfund Sterling. Da von entfällt ein Drittel nach Muhschland. Der Zinsfuß ist 4,5 Prozent, der Emissionskurs 90 Prozent. Sichergestellt ist die Anleihe durch die Einnahmen deZ Tabakmonohols, soweit sie nicht der ersten 30 Millionen Pfund Sterling- Anleihe Japans verpfändet sind. Der Ueber- uahmekurs beträgt 88 Prozent. Berlin, 6. Juli. Die Kollision des Pan zers „Wörth" mit dem Torpedoboot„S 124". Der Zusammenstoß der beiden deutschen Kriegs- fahrzeuge hat erfreulicherweise, wie man heute erfährt, nicht so unheilvolle Folgen gehabt, wie es zuerst den Anschein hatte. Die drei Heizer des Torpedobootes sind nicht getötet, sondern kamen mit leichteren Brandverletzungen davon. Auch das Torpedoboot „S 124" hat nur ge ringfügige Beschädigungen erlitten; es wurde zur Werft geschleppt. — Dem bekannten Politiker und Führer der französischen Sozialdemokratie Faures, der in Berlin in öffentlicher Versammlung spre chen und für eine gemeinsame Friedens-Mani festation der Sozialisten Frankreichs undDeutsäp lands eintreten wollte, wird, wie verlautet, von der deutschen Regierung mitgeteilt werden, daß sein Besuch in Berlin unerwünscht sei. Die für diese Entscheidung maßgebenden Kreise sind nach! unseren Informationen durch die nach stehenden Erwägungpn zu ihrem Entschluß ge kommen: Gegen die Persönlichkeit des Herrn Jaures hat man hier ebensowenig etwas einzu wenden, wie gegen den friedlichen Zweck seiner beabsichtigten Reise nach Berlin. Im Gegenteil, die Bestrebungen des Herrn Jaures in der Pa riser Presse sowohl wie auch bei den führenden Männern Frankreichs für eine friedliche Ver ständigung zwischen Deutschland und Frankreich sowie für ein weiteres friedliches Zusammen gehen werden in den leitenden Kreisen durchaus anerkannt und gewürdigt. Der Entschluß, trotz dem Herrn Jaures nahe zu legen, seine Berliner Reise aufzugeben, wird in hiesigen Regierungs kreisen vielmehr mit oer Haltung der deutschen sozialdemokratischen Presse begründet, die das Verdienst um die nunmehr fast gesicherte fried liche Beilegung des Marokkostreites für sich! in Anspruch nimmt und daher die Annahme recht fertigt, daß der Besuch Jaures in gleichem Sinne politisch ausgenutzt werden soll. — Deutsche Kriegsschiffe an der norwegi schen Küste. Unsere Küsteupanzerschiffe „Aegir" und „Frithjof" (4110 Tonnen groß und 297 Mann an BordH sollen dieser Tage zu einer chis- senschaftlichen Expedition aufbrechen; und zwar soll die auf vier Wochen berechnete Fahrt nach der norwegischen Küste gehen. Es handelt sich, um Wetterbeobachtungen und Untersuchungen, wie sie Fürst Albert von Monaco 1904 an Bord seiner Jacht auf der Reise nach! den Azoren ausgeführt hat. Das gewonnene Ergebnis soll ergänzt und- erweitert werden. „Aegir" und „Frithjof" sind für diese wissenschaftliche Ex pedition mit Drachenballons und den neuesten technischen Vorrichtungen ausgerüstet. Als Sta tionen sind Christiania, Bergen, Guttvangen, Molde, D-rontheim ausersehen. Es sei hervor gehoben, daß bereits früher Schiffe unserer Ma rine sich, in den Dienst der Wissenschaft gestellt haben und Forschpugen auf dein Gebiet der Wetterkunde unternahmen. Es wurden dazu Drachenballons verwandt, die zuerst das Hasen schiff „Friedrich Karl" und der kleine Kreuzer „Greif" führten. Die Arbeiten gingen damals mit den funkentelegraphischen Erprobungen Hand in Hand. Köln, 6. Juli. Das gestern nachmittag über Rheinland hernisdergegangene schwere Unwetter hat einen viel größeren Umfang gehabt als gestern airgenommen wurde. Nach, heute früh vorliegenden Meldungen wurde außer den Dör fern Forst und Brand auch Roteerde, Eilen dorf, Verlautenheide, Hmrem, Mariadorf, sv- w>e zahlreich' Ort:/ ak Kr-ise Jülich und Geilenkirchen durch Hagelschlag schwer heim gesucht. Die Häuser wurden stark beschädigt, die Feldfrüchte vernichtet. In Gärten und Fel dern sieht es heute trostlos ans. In Armout bei Großenbaum sa mg oer Blitz in eineScheune, worin 43 dorthin zur Arbeit abkommandiertk Insassen der Arbeitsaustalt Brauweiler nächtig ten. Zwei Insassen wurden vom Blitz getroffen. Der Aufseher mucke durch Luftdruck 20 Meter fortgeschleudert. Sämtliche übrigen Personen flüchteten. Ferryv i l l e (Tunis), 6. Juli. Hier ist ein Unterseeboor untergegangen. Ter Kommandant und zwei Mann der Besatzung wurden in dem Augenblick, wo das Unglück sich ereignete, in die Luft geschleudert. 13 Seeleute befinden sich noch in dem Unterseeboot, welches bis auf den Grund der Bucht von Biserta gesunken ist. Tau cher berichten, daß die Seeleute auf ihren An ruf antworteten. — Professor Roder! Koch ist Anfang Juni aur Mrogoro in Daressalam rii getroffen. Ge heimrat Koch schreibt, datz die Reise für ihn au- ßerordenüich glücklich und erfolgreich verlausen ist. Er beabsichtigt zu weiter«n wissenschaftlichen Forschungen sich noch länger in Deutsch-Oslafrika aufzuhalten und in nächster Z--it auch einen mehr- wöchgen Aufenthalt in Amani (Ost-Usambara) zu nehmen. — Schlimm lauten die Nachrichten, aus der im Inneren Südrußlands gelegenen Jstduftrie- gegend. Eirre Arbeiterrevolte im Gouvernement Jewterinoslaw hat fo gefährlichen Charakter angenommen, daß von den in Odessa zusämmen- gezogenen Truppen ein Teil schleunigst in je- nes Gebiet abkommandierr werden mußte. Hier über wird aus Jekaterinvslaw, 6. IAH, gemel det: In der Umgegend herrscht vielfach! voller Aufruhr. Bor allem revoltieren die Arbeiter in dem Gruben- und Fabrikzentrum „Ktiwvjrog" des jckaverinoslawschen Gouvernements im alexandrowfchen Bezirk. Die Arbeiter zerstör ten in den Kohlengruben und Eisenwerken, so auch auf dem größten, dem Brjansker Etablisse ment, viele Maschtneneinrichtungen und zün- deten die Gebäude an. Da das hiesige Militär nach Odessa abberufeu war, hatten die Arbeiter freie Hand. Das Simferopolsche Infanterie- Regiment sowie ein halbes Regiment Dragoner wurden aus Odessa eilends zurückgerufen. — Die Einwohner des atexandrowschpn Bezirks, aus dem ein großer Teil der Matrosen des „Po- temkin" stamnu, scheinen ihre Solidarität mit diesen zeigen zu wollen. Auch aus den Südwest- bahn-Stationen Razdielnain und Wesolyjkut find' Unruhen ausgebrochen. Feodosca, 6. Juli. Vom „Potemkin" da zu aufgeforbert, begaben sich gestern die Ver treter der Stadtverwaltung an Bord- dieses Schif fes. Der befehligende Schiffsausschuß forderte, daß binnen 24 Stunden 500 Donnen Kohlen, Fleis.ch>, Fett, Vieh, Mineralöl, Tabak, Zünd hölzer usw. an 'Bord gebracht würden; währeM dieser Zeit werde die Mannschaft auf demSchiffe bleiben. Im 'Weigerungsfälle werde die Auffor derung au die Bcwohirer ergehen, die Stadt zu verlassen und diese werde dann beschaffen wer den. Der Ausschuß forderte sodann den Bür germeister auf, der Einwohnerschaft einen Auf ruf mitzuteilen, in dem die Beendigung des Krieges mit Japan und die Einberufung der Semstwos verlangt und das Volk aufgpfordert wird, sich den Revolutionären anzuschließen. Die Einwohnerschaft ist beunruhigt und ver läßt die Stadt. Die Arbeiterbevölkerung ist sehr erregt und fordert die Erfüllung der Forder> ungen. Der Gemeinderat beschloß, dem Schiffe Lebensmittel zu liefern, aber keine Kohlen, dä die Stadt keine Köhlen habe. Da es dem „Po- temkin" wahrscheinlich in der Hauptsache um die Lieferung von Kohlen zu tun ist, ist anzune-h- men, daß. die Rebelten versuchen werden, sich am Lande mit Gewalt das nötige Heizmaterial zu verschaffen. Man scheint denn auch das Bom bardement als sicher bevorstehend anzusehen. Es wird nämlich! berichtet: Auf Anordnung der Be hörden haben die Bewohner die Stadt verlas sen. Nur die Truppen und die Beamtenschaft sind zurückgeblieben. Man erwartet, daß der „Potemkin" abends auf die Stadt feuern wird. Der in Konstantinopel im Hafen liegende russi sche große Dampfer Imperator Nikolai", des sen Besatzung meuterte, war auf der fahrplan mäßigen Reise von Odessa nach Alexandrien begriffen. Plötzlich erklärte die Mannschaft ih ren: Kapitän, daß sie gemeinsame Sache mit ih ren Kameraden vom „Knjäs Potemkin" machen wollten. Gleichzeitig wurden die Fallreeps auf gezogen und der Zutritt an Bord verboten. Der russische Botschafter S-invwje nebst Per sonal der Botschaft und dem Komm and auch n und den Offizieren des „Imperator 'Nikolai" be mühten sich vergeblich die meuternde Mann schaft zum Gehorsam zu bringen. Die Schiffs besatzung will den Dampfer heute nachmillag ins Schwarze Meer zurückführen, um zum „Po temkin" zu stoßen oder nach Odessa zu steuern und zur Revolution überzugehen. Feodosia, 6. Juli. Heute morgen gegen 9 Uhr näherte sich ein Boot vom „Potemkin" der Küste und wurde durch Jnfanteriefeuer em pfangen. 2 Mann wurden getötet, 7 warfen sich ins Meer, würden aber gerettet. Das Tor pedoboot, das den „Potemkin" begleitet, feuerte einen Schaß in die Stadt. Der Panzer ent fernte sich, um Mittag vom Hafen und setzte gleich! darauf in einiger Entfernung die Kreuz fahrten fort. Der vom Torpedoboot abgege bene Schuß ist über die Stadt hinweggeflogen. Die Stadt ist in Kriegszustand erklärt. Petersburg 6. Juli. Es geht das Ge rücht, daß an Bord Meier in Libau befind licher Panzerschiffe unter den Matrosen neue Re volten ausgebrochen seien. Gleichzeitig teilt man den hiesigen Blättern mit, daß während der letz ten Unruhen in Libau 2000 Personen verwundet wurden. — Aus Riga wird gemeldet: Die aus den: Wendenschen Kreise einberufenen Reser visten, welche per Eisenbahn aus Pskow nach Riga transportiert wurden, revoltierten unter wegs und beschloHen, sich unter keinen Um- Der Grwubote täglich 'k Feierlagen 136 Der Grenzbote er,, i mit Ausnahme des den Som. > hegenden Tages und kostet viertel-.,, .ch, voraus- ! bezahlbar, 1 Mk. 2o Pfg. Bestellungen werden ' W der Geschäftsstelle, von den Austrägern deS Blattes, sowie von allen Kaiser!. Postanstalten und Postboten angenommen. lur Adorf mW das obere Vogtland l Inserat« von hier und aus dem BerbreituugS- ! bezirk werden mit 10 Psg., von auswärts mit 18 Pfg. die 4mal gespaltene Grundzeile oder deren Raum berechnet und bis Mittags 12 Uhr für den nächstfolgenden Tag erbeten. Reclamen die Zeile 20 Pfg. Verantwortlicher Redacteur, Drucker und Verleger: Htto Weyer in Adorf. Fernsprecher Nr. 14. Hierzu GsMktKgs dis ÄNftL. WeMsbeilirge -Der HeitspiegeL". Fernsprecher Nr. 14.
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