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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 18.03.1900
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1900-03-18
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19000318020
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1900031802
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1900031802
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1900
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Aonnabsnd-Abendausaabe für Dresden und Umgebung! KziMkW: »«tkl!<chr«>q » «k. bv P,g,: durch die »oft S Mk. 7S Ptz. r»e „Dr«tdn«r !)>öchr>ch»en» «Icheinrn »i-liq Ml>r»>»Si die Bezichcr i„ Trespen und icr nSchstrn Umgebung, «'« die Autragung dura> eigene Boten oder .lummisfwiiare erioigt. ergaUen das Blutr on Wochentagen, die nicht Mit sonn. oder Hei-rlnoe iolge«, in »»et Ld-iiausgaden Abends und M»r,en» iugesicllt. Wt ALSande eingeianblee Schriftstück« keine Berbuidiichkeit. kirnlprechanichlub: Adnt I Vr. ll u. Nr. S00S. r«I«gromni.»dress»: NaU,rtci,i»n Dresden. AlMikell-Darrs. L1eLn«a-»evonL»ründiM»se» «rlÄst n, d«r Hauvto^chetstSttelle und NeSenannahmsflellen in Dro-den tnS Nachmittags 3 Uhr. Lonn- und Äeter^ lagS nur Manenstra^e 38 van 1! bis V,1 Uhr. Di« lspaltige Erund^tl- tca. 8 Sill»«n^ lk» PI-.. 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Ter Kaiser ist gestern V«!I Uhr von Kiel hier wieder eiiigetrossen und wurde von der Kaiserin aus dem Bahnhof em pfangen. Heute morgen besuchte der Kaiser den Grasen v. Bülow, mit dem er eine längere Unterredung hatte, Berlin. Reichstag, Die dritte Berathnng der lax Heinze wird fortgesetzt, Präsident Graf Ballcstrcm: Wir würden zunächst zu berathen haben über einen Antrag Heine auf Einsügung eines neuen H327» in daS Strafgesetzbuch des Inhalts, dich, wer die Gesundheit einer Person durch eine anneckcnde GeschsechtSkraiikhcir gefährdet, mit Gefängnis; bis zu I Jahr oder mit Geldstrafe bis zu MM Mk, bestraft wird. Es ist mir aber soeben ein genügend unterstützter Antrag Heine eingegangen ans Aus schließung der OessentIicheit während der Berathnng des Antrags Gemäß 8 30 der Geschäftsordnung schlage ich vor. sich jetzt zu vertagen und eine geheime Sitzung nach einer halben Stunde anziibemninen, in der üvcr den Annan aus Ausschließung der Ocffentiichlest Beschluß gesagt werde» soll. Die Bertagung um eine Halde Stunde ist nöthig, eincStbeils schon, um die Tages ordnung drucken zu lassen, bann aber auch, um den Bundesrath zu benachrichtigen Widersvruch erfolgt nicht, das Haus vertagt sich oliv. In der hierauf folgenden Paule werde» seitens der Diener des Haines die sämmtlichcn Tribünen. einschließlich der für die Presse geräumt. In der um 12 Uhr beginnenden geheimen Sitzung wird der Ausschluß der Oesscntlichleit ein stimmig beschlossen. Präsident Gras Ballest rem will nunmehr in die Berathnng der Anträge Heine cin- treten lassen, Abg, Singer widerspricht und verlangt, daß zu dem Behnfe eine neue Sitzung mit neuer Tagesordnung angci'etzt «erden müsse. Das .Haus tritt der Ansicht des Präsidenten mit 180 gegen 65 Stimmen, bei Anwesenbeit von 215 Abgeordneten, bei. Es wird darnach die Berathnng der log, lox Hcinze fortgesetzt, Abg, Stadthagcn (Soz ) begründet den Antrag Heine zu 8 327a, Er soll erklärt habe», Io lange spreche» zu wollen. als cs seine Stimmmittel gestalten. Kurz vor 3 Uhr wird die Ocffcntlichkeit wieder hcrgestcilt. Der Anio.g Heine ist mit230 gegen!) Stimmen nbgelehnt- — Unter „roßer Unruhe bcgründci hieraus der Abg, Stadthagcn einen sozialdeimstratischen Antrag, wonach der Grobe Unsugparagraph keine Anwei vnng finden soll auf die Er zeugnisse der bildenden und reproduktiven K ünste und aus die Presse, Berti», Die Budgetkvmmiisioi! des Reichstags wird voraus sichtlich am 27 Mär; einbcrufen werden, um in die Bernthung der Floltenvvrlagc cinzntreten. Berlin, General v. ZychlinSki ist an der Influenza ge storben, London, „Lailn Telegraph" erfährt unter dem 15. ds. M, ans Kapstadt von zuständiger Seite, daß die gefangenen Bure» bis am Weiteres an Bord der Transporischiffe belassen, also nicht nach Sl. Helena übergesührl werden sollen. — Ter „Standard" meldet ans Lissabon, das; eine portugiesische Truppenabtlicilung pon 70 Offizieren und 712 Mann am 20. ds. M. von Lissabon nach Lome»«.'» Maranes in See geht. M ostau. Ans der Elation PwkaSna der Kasarffche» Bahn brannten i» Folge von Selbstentzündung von Apvthekerwaaren das Stationsgebäude und alle Dienslgebäudc nieder. Zwei Be amte erlitten Brandwunde», Pretoria. Die Antwort der deutsche n Regierung aus das von den Regierungen der Südafrikanischen Republiken ausgesprochene Ersuchen um frenndschastliche Vermittelung zur Her stellung des Friedens bat folgenden Wortlaut: Tic Regierung «Lr. Majestät des Deutschen Kaisers wird gern bereit sein, der freundlicher Vermittelung mitzuwirlen, sobald die Grundbeding ungen einer solchen vorhanden sind, d. h. sobald scstgcstellt ist. daß beide Gegner dieselbe wüiffchen. Darüber, ob ans englischer Seile dieser Wunsch gegenwärtig Vorhände» ist, werden die beiden Süd afrikanischen Regierungen sich entweder direkt in ->»<->- durch die guten Dienste schassen können, welche keine eigenen wichtigen Interessen in Letztere Voraussetzung trifft E sich entweder direkt in London oder einer dritten Regierung Auskunft der keine eigenen wichtigen Interessen ir ^.udanila wahrzunehmcn hat. Letztere Voraussetzung trifft bei einer Anzahl von Staaten in Europa und außerhalb Europas zu. jedoch nicht bei Deutschland. Jeder derartige Schritt der deutschen Regierung würde daber den Verdacht erwecken, daß wir andere als humanitäre Zwecke verfolgen, »nd das dadurch vermehrte Miß trauen würde der Sache des Friedens nicht förderlich sein. Dem Wunsche der Südafrikanischen Regierungen, ihre Bitte um Ver mittelung auch an Oesterreich-Ungarn und die Schweizerische Re gierung. deren Interessen durch das deutsche Generalkonsulat in Pretoria wahrgenommen werden, gelangen zu lassen, ist selbst redend lusort entsprochen worden, B l o em s o n te l n. (Renter-Meldiina.) I» Erwiderung aus die Proklamation des Feldmarschalls Lord Roberts haben sich bisher 100 Freistnatburen ergeben. Der Gouverneur Prethman erließ eine Proklamation, in welcher er die Farmer aussordcrt. ihre Produkte aus den Markt zu bringen, um sie der Heeresverwaltung anzubieten, Außerdem hat er Vorsorge getroffen, daß der bürger liche Marti nach wie vor abgehalte» werde. Die große Mehrheit der Frcistaalburen kehrt in ihre Wohnungen zurück, Ladys mith tReutermeldung.) Die Buren wurden in beträchtlicher Stärke auf den Banreencn-Bcrgen, dem Tintera und dem TebeerS Paß gesehen. In einem heftigen Gefecht am Debeers- Paß hatten die Engländer 2 Verwundete: die Bure» zogen sich zurück. Die Eisenbahn »ach .Harrismith durch den VanrecncnL- Paß wird rasch wieder hergestellt. Bethulre, lReuter-Meidung.) Am 13, ds, M. erklärte Krüger den Oranje-Freistaat als zur südafrikanischen Republik gehörig, <?! Earnarvou. iRcutcr-Meldnng.) Von weiteren Be- wcgungen der Aufständischen verlautet nur, daß sic in BlaamovietS an der Grenze zwischen den Distrikten Earnarvou und kcnhardt eine Trnpve ausgestellt haben, Bclhnlie, (Reutermetdung.) Die Ansklärnugsmamischasren der Kolonne Gatacre ruckten in Springwntcin ein. Die Kolonne selbst folgt nach, Tic heutige Berliner Börse hatte ungefähr dieselbe Signatur wie die der letzten Tage Die Mitthcilnngen aus der Sitzung des Eentralausschusies der Reichsbanl verstimmte» anfangs, das Gcichäst bewegte sich in engen Grenzen: im weitere» Verlauf befestigte sich jedoch die Haltung, atS der ReichSdairkauSwers selbst bekannt wurde, der im Ganzen einer gnnstigen Benrkhcilnng be gegnete, Ji» Vordergrund des Interesses stehen nach wie vor Montanaltien; für Harvencr wurden neuerdings wieder Gerüchte ansgesrischt. dnß die Aktien an der Pariser Börse cingesührt werden würde», Harpener zogen über 2>1 Prozent an, im klebrigen sind Einzelheiten kaum zu erwähnen. Von Bantaktien tonnten sich die meiste» Werthe auf dem gestrige» knrsniveau erhalten, einrger- maße» beachtet waren Kommanditanthcile. Deutsche Bank, auch Dresdner Bank gekauft. behandelt, In den katholischen Kirchen Sachsens werden vffcnt liche Gebete für den Ertränkten verrichtet. —" Der Gcneralitab des 19. (2. König!. Sächs.) Armee-Korps hielt gestern eine UebungSreise in d« Gegend zwischen Hohenstein und Zwicka» ab. —" Der Bezirksverein rechts der Elbe hatte am Freitag Abend skr seine Mitglieder einen besonderen Genuß in Bereiochasl, Herr Otto Lamborg war gebeten worden, die Kosten der Unterhaltung zu übernehmen, und der schon lange eines fest gegründeten Rufes sich erfreuende eigenartige Künstler that die mit bestem Gelingen, Wer io viele Register zu ziehen weiß wie Lamborg. wer vor Allem die io gern gehörte sartr des Humors lrästig anzuichlagen versteht, aber auch die Mimik und die Klang Malerei in so vollem Maße beherrscht, darf seines Beifalls immer gewiß sein. Die einzelnen Abtheilungen dieses humoristischen Eoncertes erfuhren eine inte.Zsante Unterbrechung durch die Lieder Vorträge zweier dem Verein nahestehender Damen Frl, Anna Großer und Irl, Roia Gerde!, Schülerinnen des Königs, Konser vatoriums Masse Manns, Die Begleitung führte in mnstcrgiltigc'. Weile .Herr Organist Emil Schmidt aus Frl- Großer, welche sich die Ausbildung und Abrundung ihres symvatkiscden Organs mir großen, Fleiß angelegen sein läßt, begann mit Engsein im Traume" von Scharfe und „Ständchen" ans Ruv Blas und brachte dam mit trefflich gelungener neckischer Eharakterisirung den .Zeisig" vo> Wittig zu Gehör, Frl, Geidel »ahm Gelegenheit, in dem „Früh liilgsglanben" von Rieß und zwei Liedern von Löwe die leicbt- sttsisifle Modulation ihrer umfangreichen, traafähigen Stimme, ihre treffliche Tonvildiiiig und ihren dramatisch belebten Vortrag voll zur Geltung zu bringen. Die iämmtliche» Vortragenden fanden reichen Bestall, Rach diesen künsllecstchen Genüssen wurde binnen wenigen Minuten der Conccrtsaal des Waldichlößchens zum Ball saal umgewandelt. und es begann ei» animirter Tanz, der bei dem guten Einvernehmen der Mitglieder in der besten Stimmung ver lies und !o lange ausgedehnt wurde, wie eS die Polizei erlaubt hatte. Tie zahlreich erschienene» Mitglieder blieben bis zu dies« späten Stunde fast vollzählig beisammen, —' Zu der von dem freisinnigen Volksverein und dem deut schen freisinnige» Verein für gestern Abend nach dem großen Saale des kttistallpalastes einbeniscncn Protest Versammlung gegen die Iox Heinze hatten sich 700 bis 800 Verionen ans allen Krsiien der Gesellschaft eingesunden Den Borsitz Mrtc Herr Schuldirektor a D, Schmidt, Als Referent sprach Herr Reichstags- und LandtagSabgcordneter Dr, Wiemer - Nordhauser in reichlich Istündigein freiem Vortrage über die lex Hernze und insbesondere über de» Kunst- und Thcaterparagravhen, Nachdem der Herr Redner einleitend hervorgehoben. daß es seines Erachtens Eöciibahnakticn halten heimische auch Pflicht der Kunststadt Dresden sei, sich der gewaltigen Werthe andauernd ihren Kurs, von fremden Bahne» Schweizer! Protestbewegung anzuschließen, die in de» letzten Wochen, vielleicht Bahnen besser beachtet, Lübecker gaben um etwa 2' > Prozent auf j leider schon zu spät beginnend, durch die deutschen Lande gegangen niedrige Dividendengernchle nach. Von Renten konnten sich die § ist. dewrach er i» zum Tlicrl mit viel Humor gewürzten Aussichr- meistcn Werthe behaupten, heimische Werthe eher abgeschwächiZ ringen die einzelnen Phasen der Behandlung, welche die Äesetzes- Dcr Schluß der Börse war wieder seit, Privatdiskont 20^ Prozent, Vorlage im Reichstage erfahren und die Stellung, welche die Par- Pv» — Nach privater Ermittelung wurde sin 70cr Locv-Sp iri t u-S bezahlt 18.30 Ml,, unverändert wie gestern, Getreide lag im estellivcir Verkehr matt, später ans nngrinstigcs Wetter und aus sesle Tendenzberichte von auswärts anziehend, Weizen und Roggen waren etwa 0,50 Mk, höher, Haler ebenfalls höher. — Wetter: Regen und Schnee. Südioestwind, LertlicheS und Sächsisches. Dresden, den 17. März, —* Ihre Kaiierl. Königl. Hoheit Frau Prinzessin Friedrich August zeichnete gestern den kunstialo» Emil Richter (Prager- straße) dnrcii einen längeren Besuch aus und besichtigte die Sonder- Ausstellung von Gemälden des Grasen Leopold v, Kalckrcuth be sonders eingehend. —* In dem Befinde» des apostolischen Vikars, Herrn Bischof Tr, Wahl, der seit dem 25, Januar erlrantt ist. ist eine Ver schlimmerung cingetreten. In der vergangenen Nacht fehlte der Schlaf gänzlich Die Nahrungsaufnahme ist eine lehr geringe, Herr Dr, Wahl wird von Herr» Geh Medizinalrath Dr, Erdman» Wien "zu derselbe» eingenommen. Er man weiter einen ^lick aut die Entstehung und Entwickelung dieses Gesetzes, Die Situation sei eine außerordentlich ernste; die Entscheidung über das Gesetz sei im Reichstage gefallen und die Gefahr liege nahe, daß es thatsächlich zu stände komme, wenn die verbündeten Regierungen den Beschlüisen de-s Reichstags ihre Zustimmung nicht verlogen, wofür leider nur geringe Hoffnung vorhanden sei. Einen Ausblick werfend aus die schwierige Lösung der Frage der Prostiluticu. betonte der Herr Referent, daß die Erscheinungen aus diesem Gebiete nicht ein Produkt der modernen Gesellschaft seien, sondern die kuiturentwickelung aller Jahrhunderte bewegten und die Zu stände in früheren Leiten weil schlimmere gewesen seien als heute Derartige soziale Schäden könne man jedoch nicht aus dem Wege des strafgcsctzlichen Eingreifens durch Polizei und staatsanwali durchaus bessern, vielmehr müsse in erster Reihe durch Erziehung und Bildung dahin gewirkt werden, in den Kreisen des Volkes den zu wecken und zu pflegen für alles Hohe und Edle, drc SINN zu zu , . .. ideale»' Anschauungen zu tänwrir nnd^ zu kräftigen im Wege tommmraler Thätigkeit, im Wege der Selbsthilfe und der Liebes- thätigkcit Uebergchend zur Beiprechung des Kunst- und Theater Klinst und Wissenschaft. i^Wochen-Spielplan der Königliche» Hosthcatcr. Opernhaus: Sonntag: „Nigoletto": Montag: „Ricnri"; Dienstag: „Earmen"; Mittwoch: Novelli-Gastipiel: „Ludwig XI." : Donnerstag: Novelli-Gastwie!: „Die bezähmte Widerspenstige": Freitag: st Sinfonie-Eoncert. Serie II: Sonnabend: „Tann- bäuscr": Sonntag: „Die Folkunoer". — Schauspielhaus, Sonntag: „Der Hochzeitstag". „Monsieur Herkules": Montag: „College Erampton": Dienstag: „Der Richter von Zalamea : Mittwoch: ,/Tcr Hochzeit-Stag". „Monsieur Herkules": Donners tag: Für die Frertag-Aboiincntc» des 23, März: „Jugend von heute"; Freilag: Aulzer Abonnement: „Julius Cäiar": Sonn abend : „Minna von Barnhclm"; Sonntag: „Flick und Flock". H' Mit Rücksicht auf das am 21. und 22 Mär; im König!, Opern Hause siattsindendc Gastspiel des Herrn Ermete Novell! glaubt die Königl Generaldireklion die des Italienischen weniger tnndigcn Theaterbesucher daraus Hinweisen zu sollen, daß das Mittwoch den 21. März in Scene gehende fünsaktigc Trauerspiel „Ludwig XI." von C. Delavigne in der deutschen Uebertragung von I. Benoit im Berlage der Universal - Bibliothek von PH. Reklam iun. (Nr. 567) erschienen ist — Montag den 19, März wird im Königl. Schauspiel Hause „College Erampton". Komödie in 5 Akten von Gerhart Hauptmann, zur Aufführung gelangen. In der Rolle der „Gertrud Eramvton" wird Frl. Serba nach längerer Krankheit zum ersten Male wieder im Königl. Schau- ssilelbause austreten. 7* Coucert der Dresdner Liedertafel. Wenn die Dresdner Liedertafel mit einer ihrer Veranstaltungen an die Lessentlichkeit tritt, gleichviel mit welcher, darf man von vorhinein von ciwas Fertigem und Gutem überzeugt sei». Diese» Rus hat die Liedertawl durch länger als ein halbes Jahrhundert sich ver dient und erhalten, Wohl kann in Kleinigkeiten eine Sache auch von solcher Seite einmal etwas lahme» — ist doch die beste Aus führung dem Zufall unterworse» —, das Ganze wird aber immer den Stempel einer schönen, idealen Ausgabe. daS Kennzeichen der beiten Intentionen tragen. Diesmal war nun daS Ganze und e der choristische Vortrag der Liedertafel, die schwächere Seite Ische Betgeiligiuia. nfangs die an die Fertig des Programms aber unverkennbar die soltstische Bon bedeutendem Eindruck wurden gleich Anfan Spitze de-s Programms gestellten großen Ebörc . Gcistcrchvr aus „Rosamundc" linst Begleitung von Hörnern und Posaunen) von Fr. Schubert und „Ter Ehoral von Lenthen" von Rcinh, Becker, Beide Werke bieten zahlreiche Schwierigkeiten: Schüben verlangt in seinem Geistcrchvr »ach Auffassung in hohem künstlerischen Sinne, Becker bedingt in seinem dovpclchöriaen Merke eine be sondere Sorgfalt der Bcbandluna. wenn die scßr schwierige Durch führung des mächtigen Chorals. vasKamvilied der Protestanten, die beabsichtigte Wirkung gegen die scheinbar leicht und lose gehaltenen, in fließender Kontrapunktik geführten iubilirenden Stimmen er zielen soll. In beiden Ebören bewährten sich die Sänger unter Herrn v. Baußnern's Leitung sehr lobenSwerth, namentlich gelang die mvstUchc Stimmung des Geisterchores, der hier unerläßliche geheimnisvolle Ausdruck, sehr gut. während in Becker's Ehoral der Steigerung des lapidaren Gedankens „Nun danket Alle Gott" nicht ganz die erschütternde Gewalt und Macht verliehen wurde. Trotzdem wurde mit dem Ehoral immer noch ein ziemlich mächtiger Eindruck erreicht, für den nach lebhaften Rufen Reinhold Becker persönlich dankte. Nicht weniger gefiel ein H, Döring'sches Ehor- lied „Die Nacht" und eine überaus stimmungsvolle, vornehm er fundene und charakteristisch trefflich gebastene Lanvsknechtsmeise „Heute und morgen" des Dresdner Komponisten Albert Fuchs, Von ganzem Erfolge begleitet war dazu der neunstimmige Mänuerchor „Der alte Soldat" von Cornelius, das altdeutsche Zcchlied „Den liebsten Buhlen, den ich Hab'" in neuer wirkungsvoller Bearbeitung von H, Reimann und von zündendem Eindruck ein von Kremser meisterhaft gesetztes rumänisches Volkslied: „Säum' nicht zu singen". Das letztere durste überhaupt als Perle der choristische» Darbietungen gelten Daß tadellose Intonation, vorzügliche Texl- behandlung und sorgfältige VortragSkunst die Vorträge beherrschten, ist bei den Lledertafel-Eoncrrten eine selbstverständliche Voraus setzung, Verdiente sich der Chor somit inLder Hinsicht die volle Anerkennung, ko blieben dagegen die Solisten, wie schon an- gedrutct. Manches schuldig, Frl, Wanda v Ebnlawska. eine »inge. zweifellos sehr begabte Schülerin Pros, Sonvestre's. trat mit der hochlragischen Arie ans „Giaconda" <„S»icidio I") von Ponchielli. der „Allmacht" von Schubert und mit Liebem von v. Banßncrn wohl zum ersten Male an die Oeffentlichkeit. Sicht lich sehr befangen, nicht ganz sicher in der Beherrschung der italienische» und der deutschen Sprache (Frl v, Ehulnwska ist Polin!, hatte sie von vorhinein mit nicht geringen technischen Schwierigkeiten zu kämvlen. Dafür erbrachte sie den Beweis eines hervorragenden Materials, eines vollgesäitigten dramatischen Soprans, der. obgleich noch wenig ansqcgstchen. scheinbar in allen Realstem Stand hält. Leider gebt dies« schönen Stimme vor läusia noch die Noblesse des Ausdrucks, die Psyche, ab, jenes »ndefinirbare Etwas, mit dem der Sänger erst bis zum Herzen- bczwinger emvorwächst. Kleinere unbedeutende stücke, wie Deffauer's „Spanisches Lied" und der alte, mite, in der oberstäch lichen Wirkung nie versagende Walz« „Donza" gelangen ihr ungleich besser. Hiermit erzielte Frl, v, Chulawska denn auch einen rveitaus größeren Erfolg als mit den Gesängen, die ein tieferes Empfinde» vorausietzen. Noch weniger sprach Herr Linus Uhlig mit keinen Liedervorträgen an. Auch hi« waren die Mittel zum Mindesten sehr benierkenswerth. der Vortrag dagegen meist imsertig und höheren Ansprüchen nicht genügend. Wenn man sich, wie Herr Uhlig. fast ausschließlich befleißigt, ein Farto säug« zu sein, »o darf man Lieder wie „Stille Sicherheit" sFranz', „Trock'ne Blumen" (Schubert). „Komm', wir wandeln zusammen" lEornelius) zum Vorträge in einem erstklassigen Coucert nicht wählen : ebenso wenig vertrügt Schumann'S „Wanderlied" die voll ständige Entstellung des Rhythmus zum Zwecke des Auswuchtens der Stimme. In kleinen ÄereinS-Eoncerten mag dies als sonder lich wirkungsvoll hingenommen werden, für eine Dresdner Lieder tafel paßt es entschieden nicht. 8. 8t. f" Einem bedeutungsvollen Tag steht noch i» diesem Monat uns« Körner-Museum entgegen: es begeht am 28, März das 25jährige Jubiläum seines Bestehens- Diele Gedächtnißseier be deutet ab« nicht nur für das historische Haus in der Neustadt, in dem der Sänger und Held Theodor Körner das Licht d« Welt «blickt bat. einen Tag festlich« Freude, sondern mehr noch für seinen Begründer. Herrn Hofrath Dr. Emil Pesch el, der mit unermüdlicher Ankopscrnng »nd liebevoller Hingabe sich mit der Errichtung vieles Denkmals an Deutschlands große Zeit ein unver-- gängliches Verdienst erworben hat. Schon weit vor der Eröffnung de» Körner-Museums hat Emil Peschel sich um die Körnertacke in Dresden mit liebevollem Eifer und sachverständigem Nachdruck be müht. Ihm war es zu danken, daß am 26. August 1863 zu der 50,übrigen Todes-Gedenkfeier für den Dichter eine in dem alten Thcile oer Neustadt gelegene Gaffe den Namen „Körnerstraße" er-
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