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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 29.07.1900
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1900-07-29
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19000729020
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1900072902
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1900072902
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1900
- Monat1900-07
- Tag1900-07-29
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Fernschreib- und Fernsprech - Berichte voin 28. Juli. Der Krieg i» China. London. Wie „Tailv Expreß" aus Shanghai vom 26. ds.M. meldet, erklärte Li-Hung-Tichang. die fremden Gesandte» seien schon ans dem Wege nach Tientsin, wo sie am Sonntag eintrefsen sollen. — Demselben Blatte wird aus Shanghai vom 27. ds. M. gemeldet: Li-Huna-Tichang empfing die Nachricht, daß Prinz Tuan getödtel worden sei. Die Boxer seien in letzter Zeit in zwei Par teien getkeilt gewesen; die eine wollte die Mandschus niederwcrfcn und die Ming-Dynasne wieder anfrichten, die andere trat für Tna» ein. In einem verzweifelten Kampfe außerhalb des östlichen Theiles der Stadt sei die Partei Tuan's geschlagen worden und Tuan selbst gefallen. — Dem „Standard" ivird aus Tschifu vom 25. ds. M. gemeldet: Nach amtlichen chinesischen Berichten ans der Provinz Pctschili sind dort 1.8 Missionare niedcrgemctzclt worden. — Den „Times" wird ans Shanghai berichtet: Ein Mi! qlied der englischen Baptisten-Mission tclcgrnphirt aus Linangfu, die Christen von Schansi seien nicdcrgeinepclt und 5 Ausländer getödtet worden. Hilfe sei dringend nolhwendig. — Dasselbe Blakt empfing aus Shanghai vom 26. ds. M. die Nachricht, daß General Gaselee sich nach Taku begeben bat. London. Dem „Reuler'schen Bureau" wird a^s Sbanghni vom 27. ds. M- genicldet: Nnansliilni lelegraphirte. die freniden Gesandten s ea am 2t. ds. M. wohlbehalten gewesen und wären mit Lebensmitteln versorgt worden. Petersburg. Ein Telegramm des Chcss der Staatsbank- siliale in Blagowechtschcnsk vom 22. ds. M. meldet: Nach sieben tägigem andauernden Schießen hat heute Nacht ein Dampfer Munition aus Chaborowsk gebracht. Gegenwärtig wird ein stärkeres Feuern unterhalten. Ein Telegramm desselben aus Vlagowecht- schensk vom 25. ds. M. besagt, daß die Gefahr der Beschädigung des Kasscngewölbes groß gewesen, gegenwärtig aber vorüber lei. Das kleine ihm zngcthcilte Detachement könne im Verein mit den Freiwilligen die Stadt halten, bis Verstärkung einlrefsc. Hongkong. Ter italienische Konsul ersuchte, mn die Zu verlässigkeit d-r Versicherung der Ehiensen bezüglich der Sicherheit der Geiandtscbasten zu erproben, den stellvertretenden Vice-König von Kanton, sich mit oem italienischen Gesandten in Peking in Verbindung zn sehen und von demselben die Antwort ans eine Anfrage in einer Angelegenheit zu erlangen, die nur dem Gesandten und ihm, dein Konsul, bekannt sei. Ter Vice-König erwiderte, er könne dem Ersuchen nicht Folge leisten, da cs über sein Vermögen gehe, denn alle Botschaften ans Peking kämen aus geheimen Wegen an. Der Gouverneur von Schantung sei der Vermittler. Helgoland. Tie „Hohenzollern" mit den Kaiser!. Maje stäten an Bord ging deute früh um 4 Nhr unter dem Salut der Stationsbatterie hinter der Düne vor Anker. Bremerhaven. Die „Hohenzollern" wird morgen Nach mittag hier znrnckerwartet. Die Ausreise der Dampfer „Aachen" und „Sardinia" ist für Montag Nachmittag 2 Uhr in Aussicht genommen. Berlin. Die „Frankfurt" mit dem 2. Seebataillon an Bord ist am 27. in Colombo eingetroffen und geht am 28. nach Sinaapure weiter. Bremen. Mit dem Torpedoboot „Sleipner" kehrten der Reichskanzler, der Kriegsministcr und der Chef desMililärkabincls hierher zurück. Königsberg. Ter Fesselballon der Luftschifser-Abtheilung. der sich gestern losriß und mit Leutnant .Hell vom Grenadier Regiment „Kronprinz" fvrtgctrieben wurde, ist nach halbstündiger Fahrt 4 Kilometer südlich von Borgcrsdvrf am F-riedrichsteiner Forst unversehrt gelandet. Paris. Gestern kamen hier 466 Fälle an Hitzschlag vor, von denen 13 einen tödtlichen Ausgang nahmen. London. Eine Tepeiche des Fcldmarschalls Lord Roberts aus Pretoria vom 27. ds. M. besagt : Jreiich und Hntton senken die Verfolgung des Feindes am 25. ds. M. fort. Der Erstere überschritt den Oliphant-FInß und konnte Middelburg sehen, sowie den Feind, der sich in einer Entfernung von 7 Meilen in großer Unordnung längs des Weges nördlich der Eisenbahnlinie zurückzvg. welcher durch Reiter und Wagen ans mehrere Meilen versperrt s war. Es war unmöglich, den Feind dann weiter zu verfolgen, da der Rest der Trupvenmacht westlich vom Oliphant-Jlnffe stand und der Regen in Strömen stoß. Ter Regen dauerte die ganze Nacht an mit heftigem Ostwinde. Unter den Maulthiere n und Ochsen ist die Sterblichkeit groß. T ie Haltung der Mannschaft ist vortrefflich. General Hunter beichte Fouriesburg, wo er die Gattin des Präsidenten Stestn und mehrere britische Gefangene antraf. Brodwood überwacht noch Christian Tewet. der mehrere hohe Hügel in der Nähe von Reihburg. 7 Meilen südlich vom Vaal. beichte. P. Dcwct. ein jüngerer Bruder, ergab sich. Mcthuen rückt nach Potchefftroom vor. London. Der „Tailv Mail" wird aus Lcribe vom 26. ds. M. berichtet: 266 Buren ergaben sich gestern in Ficksburg. London. Die Abendblätter veröffentlichen eine Depesche aus Kapstadt vom 27. ds. M., Tewet habe sich erboten, sich zn ergeben unter der Bedingung, daß eS seinen Mannschaften gestaltet werde, »»belästigt nach ihren Wohnsihen znrückzukehrcn. Roberts weigerte sich, irgend eine derartige Bedingung nuznnehmcu, und verlangte, daß Tewet sich bedingungslos ergebe. Kopenhage n. Tie Prinzessin Christian Vv» Dänemark ist gestern Abend von einem Prinzen glücklich entbunden worden. «Prinz Christian ist der 1876 geborene, mst der Prinzessin Alexaudriue von Mecklenburg-Schwerin seit 1868 vermählte älteste Sohn des Kronprinzen Freoerik: der Ehe ist^bereits ein Sohn entsprossen.) K o nstanti» o p c >. Der Liiltau beaustragte den serbo b?u Gesandten, dem König Alexander seine Glückwünsche zur Ver lobung zu übermitteln. K o n st n n t i n o p e k. Ein Jrade ordnet die Herabsetzung der Gebühren auf die Hälfte der amtlichen Telegramme und der briuatcn Telegramme an. die von fremdländischen Soldaten in China über die Türkei nach Enrova adgciandt werden Gleich zeitig wird Befehl crlheilt, jede Verzögerung bei der Beförderung dieser Telegramme zu vermeiden. K o n st a n t i n o v c l. Das türkische Blatt „Terdiimani Hakikat" bezeichnet ebenio wie der „Jkdam" das Vorgehen der Chinesen als eine Grausamkeit und sagt: Wir halten es für unsere Pflicht, die Gefühle der Ottomanen über die Vorgänge in Cbina anszudrücken. Die Ottomanen haben stets die tiente Cutuntuiig über Alles gezeigt, was der Civiinatiou schädlich ist. Wir billigen die civilffatorische Aktion der europäischen Mächte im äußersten Osten und erklären laut, daß wir als eivilisirtes Volk wünichen. daß die Sache der Civilisativn über die Barbarei lriumphireii möge. Belgrad. Auch von Privater Seile wurde der König be stürmt, sein Vorhaben anfzugebe». Eine Abordnung angesehenster Belgrader Kauslentc warnte ihn vor dem unseligen Schritte. „Es ist vergebens", erwiderte der König, „meine Eltern trugen die Schuld, daß ich keine Frau ans fürstlichem Haine bekommen kann. Nun folge ich dem nnwidcrruslichen Gebote meines Herzens." Ocrtlichcs >md Sächsisches. Dresden, 28. Jnkl. —* Se. Majestät der König unternahm in den gestrigen Abendstunden eine etwa l^tzstündige Ausfahrt über Graicha, durch den Liebethaler Grund und Lohmen :c. In den letzten Tagen hat Se. Majestät auch kleinere Gondclpartien ans der Elbe nnler- nommen. — Heute Vormittag begab sich der König zu Wagen nach Copitz und kehrte von dort mittels Gondel nach Pillnitz zurück. Mittags nahm er die Meldung des zum 1. Ersatz-See- Bataillon übergetretencn Hanpknianns v. Hollcben. bisher beim 12. Infanterie-Regiment Nr. 177, im König!. Schlosse zn Pillnitz entgegen. Henke fand in der WeinbergSvilln Sr. Königl. Hoheit des Prinzen Friedrich August zn Wachwitz Familientaiel statt, an der Ihre Königl. Hoheiten Prinzen Georg »nd Albert. Prinzessin Matbilde und Ihre Kaiser!. Königl. Hoheit Erzherzogin Josepha theilnnhmcn. —* Sc. Hoheit Herzog Heinrich zn Mecklenburg-! Schwerin und Se. Durchlaucht Prinz Her man» zn^ Smönbnrg Waldenburg sind hier eingetroffen und haben ^ im Evntinental-Hotel Wohnung genommen Im gleichen Hotel trifft henke Abend Se. Durchlaucht Prinz Heinrich XXVI11.! Reuß mit Gefolge ein. —* Se. Excellenz Kriegsminister Edler v. d. Planitz nebst Gemahlin und Tochter sind zn mchrwöchentlichem Ausenthalt in Schröders Hotel znm Kurhaus in Bad 2 chweizermüh lc eingetroffen. —* In Nr. 165 des hiesigen sozialdemokratischen Organs be findet sich nachstehender Artikel: „Wie uns berichtet wird, ist jetzt das Gerücht veibreitet, in Zeit ha in. wo jetzt die für China bestimmten Truppen Schießübungen abhalten, hätten sich zwei dieser für Ostasien bestimmten Soldaten erhängt und einer ei lränlt" — Bon zuständiger Stelle gebt uns die Mitthcilung zu, daß dicleS Gerücht sich nicht bewahrheitet. —* DaS Beranügungscck der Deutschen Bauans- stellung wilcdc in den letzten Tagen u. A. von Sr. Excellenz Herrn Finnnzminister v. Watzdorf bemcht. Nächsten Dienstag soll im Ausstellnngspark die große Illumination, die seinerzeit io viel Beiialt gesunden bat. wiederholt weiden. Am Nachmittag und während dcS Abends findet großes Dovvel-Concert der Kapellen des l77. Infanterie-Regime,ns lTirctiion Röpcnack» und des 48. Artillerie Regiments sTireltion Matzte» statt. Ter Hpchstrahl im Teiche des Ansilcllunasvarkes soll durch elektrische Lichtesfctte beleuchtet werden. — Tic Kostüme der Römer und Germanen, sowie der Japanerinnen und chinesischen Kulis im „Bergnügunaseck" der Tcnttchcn Banausstellnng. die in Folge ibrer historischen Treue und ihrer thaliächlich künstlerischen Ausführung viel Bestall bei dem Publikum linden, wurden von der hiesigen Kostümsabrik Max Jakobi Nachs. E. Müller u. Eo., Galcriestraße 22. geliefert. — * Zur Bewältigung des Eiienbahnverkehrs anläßlich des 17. Tent'chen R a d s a h rcrlni ndcsfcstes in Magdeburg hat die Eisenbahndirektion Magdeburg die umfasicndsten Maßnahmen ge troffen. Im Interesse der Radfahrer liegt cs, ihre Räder möglichst schon am 1. Angnit unter Beobnchiung der gegebenen Dienst- voiilhiiiten nach Magdeburg voranszinchicken. Tic größte Anzahl der Festtheiliielniicr wird bornnssichllich mit durchgehenden Schnell zügen von Freitag, dem 3. August ab bis einschl. Sonntag, den 5. Angnst Vvnniltags. aus dem Hanptbahnhof in Magdeburg ein treffe», lim vor Allem die pnnttliche Anknnst der Fahrräder zn sichern, sowie die während der Reiiezcii ohnehin starkbeietzten durchgehenden Schnellzuge von dem Fahrrcidverkehr zu entlasten, werden die Gepäck Alfferliguiigsnellen angewiesen, sämmtliche von Reffenden in der Zeir vom 1. bis eimch. 5. August zur Atffcriigrmg und Besördenuig nach Magdeburg Hanvtbahnhos ausgegebenen nnvewaccien einsitzigen Zwciräder nach Vorzeigung der zum Preise von 6 56 Pkt. gelösten Falirradkartc — nicht auch des vom Reisen den ev. water zn losenden Fahrtausweises — ans Gepäckschein ohne Erhebung einer wetteren Gebühr abznfettigen und die Räder mit dein nächsten Personen- oder Eilgükcrznge zu befördern. Zur Ver meidung von Verwechselungen ist jedes einzelne Fahrrad vom Besitzer denllich mit dem Namen und Wohnort desselben, sowie mit der Bezeichnung „Magdedurg-Haupthh." zn versehen. Morgen Vormittag von 11 Nhr an findet in den „Drei Naben" die Generalversammlung des Verbandes Sächii - icher Kaufte u t e und Gewerbetreibender statt. Auf der Tagesordnung stehen u. A. folgende Borträge: Die Lage der U m iatzsteucr und neue Anträge an das Ministerium: Verkauf an Nichtmitglicdcr seitens der Konsumvereine bei nachträglich erfolgter Eintragung als Pivdnkttv-Genvssenschnft: die Neuordnung des Gewcrbegelctzes: die weiteren Schädigungen des Kleinhandels durch Ringbiionngcn der Fabrikanten: Besprechung gemeinschaft lichen Einkan'S. -- Zu der in der Nummer vom 26. d. M. an dieser Stelle zum Abdruck gebrachten Korreiponden; ans Bad Elster wird uns von berufener Seite geschrieben: 6,'ach dem erwähnten Artikel könnte cs den Anschein haben, als ob die erfreulicher Weise von Jahr zn Jahr znnelnnende Fregnc»; Elsters in erster Linie der jetzigen Tbäligkeit des KurvcreinS ziizuschieiben sei, während wer mit der Entwickelung Elsters vertrank ist. in erster Linie anerkennen müßte, welche große Summe von Wohlwollen seitens der Re gierung und der sächsischen Volksvertretung Jahrzehnte hindurch iimcrem Badeorte zugcwendel worden ist, um Elster zn dem zn machen, was es heute ist: einem unter musterhafter Verwaltung stehenden, im In- und Auslände geschätzten Kurorte. Von einer regen Wirksamkeit des Knrveicins im Interesse des Bades und Badeortes hier ist nichts zn spüren gewesen und „die großen Summen, die für Reklame aufgebracht werden", beschränken sich Knttft und Wissenschaft. Dem neunzigjährigen Helden, Herrn Gencralfeldmarschall Graf». Blninentha > (Zum 66. Geburtstag am 36. August.) Deutschland, winde Dein schönstes Reis Um die Stirn dem Heldengreis, Dem in mehr als hundert Schlachten Sieg und Ruhm die Genien brachten. Ans des Friedens Blumenthal Riß ihn ein drohender Wetterstrahl Dorthin, wo beim Schalt der Trompeten Preußens Siegeslianner wehten. ^chelswig-Holstein. Bniderland," Schrieb er in den Dünensand Einstmals mit gezücktem Schwerte — „Ewig bleibst Tu deutsche Erde." — Deutsche Erde. Hciligthum. Nur allein für Deinen Ruhm Sahn mir stets ihn ohne Beben Zum Gefecht das Schwert erheben. — Jenes Schwert, vor dessen Strahl Bebte stets der Feinde Zahl, Jenes Schwert das im Gefechte. Sieghaft stammt in des Feldherrn Rechte DaS m Böhmen und Frankenland Alle Feinde überwand Und den Laufpaß mit preußischen Hieben Ihnen aus den Rücken geschrieben. Heil Dir. Greis im Ehrenglanz, Den der Weltgeschichte Kranz Deiner Heldenstirn verliehen. Dran als Sicgslrophäen glühen Düppel. Allen, Königsgrütz. Und der Eisenring. der stets Bei Sedan und Paris Dein Walten Ewig wird unvergessen erbalten. Heil Dir. neunzigjähriger Held, Letzter Stern aus der Flammeiiwclt, Die niit Deinen Heldenkaiiern Dich geschmückt mit Siegcöreisern! — Stolz des deutschen Hcldcnthiims, Freue noch lange Dich Deines Ruhms! Daß Du die große Zeit der Siege Sichst noch als größerer Zeilen Wiege. Rudolf Bunge. Johann Sebastian Bach. (Zum 28. Juli 1660). Was Kuno Fischer, der große Heidelberger Philosoph, von dem 150. Geburtslage Goethe's gesagt, er sei nicht blvs ein Tag seitlichen Feierns, sonder» ein Tag freudigen Erinnerns an das, was der Meister uns war. es gilt auch von dem 150. Todestage Johann Sebastian Bach s, der heute nicht nur in der musikalischen Welt Deutschlands, sondern weil darüber hinaus ein Gedenken findet. Die bewundernde Weithschätznng. die auf den Glanz seines Namens in diesen Tagen immer neue Schimmer werfen wird, ist bei uns bald seit einem Jahrhundert allgemein, und es erfüllt uns. nachacborene Geschlechter, mit freudigen Dmikesgefühlen für die Zeit genossen des genialen Thomas-Kantors, daß zum Theil sie schon den Werth dieses Einzigartigen erkannt haben. Freilich die ganze Be deutung Bach's als Musiker zu erkennen, sollte der Nachwelt über lassen bleiben, die in ihm. zugleich mit Händel, den Wendepunkt zweier kmistaeschichtlicher Epochen sah. und sie beide als die letzten großen Meister der herrschenden Kirchenmusik und die ersten großen Propheten der deutschen Instrumentalmusik registrirte. Das ist das Eine, was Bach der Musik seiner Zeit und seinem Volke bedeutet. Das andere Moment, das ihn lo ragend erscheine» läßt in der Reihe unserer deutschen Komponisten, ist ein ethisches. Denn von allen großen deutschen Tonmeistern des 18. Jahrhunderts wurzelt Barg, wie der feinsinnige Riehl das treffend hervorhcbt, am Ent schiedensten im konfessionellen Boden. Er ist der luthcris ch e Kantor, allein er erhebt sich zum tiefsinnig universellen religiöten To dichter, indem er bescheiden seiner Kirche dient. Seine geist liche Musik steht in innigem Zusanimeichcinge mit den theologischen Bewegungen, welche gleichzeitig das protestantische Deutschland aiisrütteln. Er hat den Kamps des gefühlsseligen zur Mvstik ge steigerten Pietismus mit der Orthodoxie künstlerisch durchgelebt, aber auch zur Bersöhnnng geführt. Er allein war zugleich im Stande der bis dahin allgewaltigen katholiichcn Kirchenmusik eine protestantische gegenüber zn stellen, die — und das kann nicht hoch genug eingeschätzt werden! — nicht nur auf die Gebildeten seiner und unserer Zeit, sondern auch ans die breiten Schichten des Volkes in ihrer schlichten Einfalt und erhabenen Größe immer den tiefsten Eindruck ge macht hat und machen wird. Darum haben seine Werke neben der mnsikacschichtltchen auch eine eminente kulturgeschichtliche Bedeutung »nd dürfen zu den großen Marksteinen in der Geistesgeichichtc unserer Ration gezählt werden, an denen man allen Fortschritt messen kann. Bon diesem Standpunkte auS erscheint Sebastian Bach als der Vollender einer alten Epoche, ähnlich vor- und rückwärts schauend, wie Dante im Wendepunkte von Mittelaller zur Renaissance. — Daß sich die Fachmiisitcr aller Zeiten nicht genug thiiii können, dem Schöpfer der gewaltigen Matthäus-Passion ihre bewundernde Anerkennung anszudrückcn, ist selbstverständlich. Ob nun Beethoven sein berühmtes Wort prägt „Bach war kein Bach, sondern ein Meer", Nubinstein sein geistreiches Diktum von den Werken des Meisters braucht, daß einst die Zeit kommen werde, in der man, wie von den Werken Homer's auch von den Schöpfungen Bach'S sagen würde: „Das hat nicht Einer geschrieben, das haben Mehrere gemacht!". ob Robert Franz einem Freund den Rath giebt:« „Lassen Sie die Bach'schen Choräle Ihr Morgen- und Abendgebet sein, denn sie enthalten das ganze musikalische Evan gelium", ob Bülow meint: „Bach ist der Tripel-Extrakt der Musik. Wenn alle Meisterwerke der Musik verloren gingen, und das „wohltempcrirte Klavier" bliebe uns erhalten, so könnte man daraus die ganze Litteratur wieder neu konstruiren", ob Robert Schumann urtheilt: „Das Tiefkombinatorischc, Poetische und Huinorislische der neueren Musik hat seinen Ursprung zumeist in Bach. Die sogenannten Romantiker stehen Bach weit näher als Mozart, wie ich selbst tagtäglich vor diesem Hohen beichte, mich durch ihn zu reinigen und zu stärken suche", — die staunende Bewunderung vor der immensen Schaffenskraft dieses Tonheroen, der als Mensch Frömmigkeit, Einfachheit, Bescheidenheit und Pflichttreue Zeit seines Lebens übte, ist immer die gleiche. Dabei wirkt er wie alle uwimmentalen künstlerischen Erscheinungen noch heute mit und« t« U'I
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