Freiberger Anzeiger Tageblatt. E , ' .. . . .. . . . Erscheint jede» Wochentag früh g Uhr. Preis vierteljährlich 15 Ngr. - Inserate werde« an den Wochentage« «ur Li« R-chmitt-g 3 Uhr^ für die nächsterscheinende Nnmmer angenommen und die gespaltene Zeile mit 5 Pfennigen berechnet. 1854. Donnerstag, den 18. Mai M 113. Der Sachse am 18. Mai". gräbt sich tiefer in das Herz. - Und lacht, ist der Himmel nicht so blau, duftig nicht die Blumenau, traulich nicht der stille Hain, golden nicht der Sonnenschein; Was zehrt am Herzen früh und spat, Was netzt mit Thränen uns den Pfad, Wenn wir vom lieben Vaterhaus Ziehn in die fremde Welt hinaus? wird, ob er auch freundlich Helle Tag zur Trauernacht; O, Vaterhaus! o, Vaterland! Wo uns die Liebe Blumen wand, ES findet, seist Du noch so klein, Die Seele Ruh in Dir allein! Winkt uns der Schlaf zu süßer Er deckt uns nicht zum Frieden Ein Paradies im Morgenlicht, Die liebe Heimath ist es nicht. Da So So Da Ta Da Der Das Heimweh ist's; das tiefe Weh — So weit der irre Fuß auch geh, Es folgt uns stumm mit seinem Schmerz ist so Alles freudenleer, wird die Freude selbst so schwer, Ruh, zu, O, Vaterhaus! o, Vaterland! Wo unsrer Väter Wiege stand, Wo, eingebettet untecm Moos, Die Väter ruhn im Erdenschoos; Dem Sachsen ist sein Vaterland Mit Flammenschrift ins Herz gebrannt, Die Perle auf der deutschen Au, Zu aller Zeit ein Ehrengau. Und liebestreu, der Kindespflicht Vergißt der brave Sachse nicht, Mit Liebeskränzen maienklar Schmückt er des Vaters Hausaltar. Gefaltet hebt er auf die Hand Hinauf ins ew'ge Vaterland: „O, Gott vom Himmel schau herein, „Laß Friedrich August glücklich sein!" Hermann Barth. -