Suche löschen...
Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 30.08.1854
- Erscheinungsdatum
- 1854-08-30
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1878454692-185408302
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1878454692-18540830
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1878454692-18540830
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungFreiberger Anzeiger und Tageblatt
- Jahr1854
- Monat1854-08
- Tag1854-08-30
- Monat1854-08
- Jahr1854
- Titel
- Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 30.08.1854
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
1854. Mittwoch, den 3«. August K w». 201 kann z» ag in d tteral m orat über sämmtliche Nichtmuselmänner der Türkei; 4) freie egung eines freien >Kriegshafens auf dem schwarzen Meere; Erbse, raune« und li« dem Be hierm hier. cht wird «lohnen, ährend ! t die Ex Die Westmächte werden aber, nachdem Rußlands Heere oon der Türkei geschlagen worden sind und die russischen Flotten sich nicht herauswagen, keineswegs Lust haben, auf leichte Be dingungen hin Friede zu schließen. Selbst die Bedingung, die Zustände so herzustellen, wie sie vor dem Kriege waren, können die Westmächte von Rußland nicht annehmen, da sie sich dadurch Lächerlich machen würden und Rußland stets die Füglichkeit hätte, bei bessern Zeitumständen wieder einmal, und zwar kräf tiger, über den „kranken Mann" herzufallen. Die eigenthümliche Bedeutung des russischen Kriegs gegen die Türkei ist nach den englischen Enthüllungen dieses Frühjahrs »u sehr zu Tage getreten, als daß sich die Westmächte noch täuschen lassen sollten. Man weiß jetzt, daß der begonnene und Ajü . Adreff A. Bn abzugeb. Kampf nicht einem religiösen, sondern rein politischen Ge-1 danken gilt, nämlich der Aufrechterhaltung des Gleichgewichts! der Machtverhältnisse Europas; es gilt jetzt das Uebergewicht! einer Macht zu brechen, welche sich jederzeit durch Rückfichtslofig-1 keit, Barbarei und asiatischen Despotismus ausgezeichnet hat; i es gilt die Gefahren der Invasion abzuwenden, mit denen Ruß land Oesterreich und Deutschland jederzeit bedrohen könnte, wenn es Herr der untern Donau- und Balkanländer wäre; es gilt, den deutschen Handel nach dem Orient zu sichern, den Rußland sofort durch arge Zollschranken hindern würde, wenn es Herr der Donau und des schwarzen Meeres wäre. Wollten die Westmächte sich mit Herstellung des Status «juo» ante bellum begnügen, so wären die Opfer von Millionen, welche die Staatskassen gebracht, welche Handel und Fabriken! verloren, vergeblich geliefert, so wäre in der That so gut wie» Nichts erreicht. > Allerdings hätte man scheinbar etwas erreicht. Man hätte der Türkei für den Augenblick das Aergste erspart; allerdings könnte der Sultan hoffen, wieder eine Reihe von Jahren die Freuden des Serails unter dem Zypressenschatten am gvldnen Horn zu genießen und die Donausürflenthümer wärm wieder dem Namen nach türkische Besitzungen. Ja, man dürste mit Recht behaupten, der mächtige Kaiser von Rußland habe vor den vereinten Waffen Westeuropas seine Eroberungspläne auf gegeben und sich dadurch eine Demüthigung zugezogen, welche ! seinem Einflüsse auf die Höfe des Abendlandes für lange Zeit! nachtheilig sein müsse. Alles das würde allerdings der Fall I sein, und doch wären diese glänzenden Resultate vor den Augen I aller Weiterblickenden völlig werthlos, denn Alles das würde I den Czaaren nicht im mindesten hindern, das fetzt verlorene I Spiel bei nächster Gelegenheit wieder zu beginnen; er dürfte ! nur irgend eine revolutionäre Krisis, eine Spannung zwischen I England und Frankreich, einen Eroberungszug der Nordameri- I kaner benutzen, um ganz Europa wieder von Neuem in Unruhe, I Aufregung und Verluste zu stürzen. Daß dies Rußland aber I nicht wieder möglich werde, das ist die Aufgabe der StaatS- I männer Europas. Alle Friedensschlüsse, bei denen nicht dieser ! Gedanke das Ganze leitet, find ein Verrath an den höchsten ! Jnterefsin veS Weltcheils. Es gilt, Rußland nicht zu demüthi-1 Scheinfriede kein Friede. In den Zeitungen geht das Gerücht, es solle eine Friedens- mterhandlung mit Rußland angebahnt werden; ja, es werden ogar schon die Friedcnsbedingungen genannt. Diese bestehen er Vermuthung nach, denn weiter ist jenes Gerücht nichts, in folgendem: >) Ersatz der Kriegskosten von Rußland. Wenn auch nach den vielen Niederlagen der russischen Ar- neen der Kaiser Nicolaus den Abschluß eines Friedens gegen RÜckAI — gegen a Schifffahrt auf der Donau und dem schwarzen Meere; 5) An- 1) Sofortige Räumung der Donaufürstenthümer; 2) ge- neinsames Protectorat über dieselben; 3) gemeinsames Protec- nd^Fer» >en Preis der Räumung der Donaufürstenthümer wünschen Sammi nag, so wird er doch sicherlich nicht Lust haben, in die übrigen utter txi Punkte zu willigen, da sie ihn theils von dem Ziele der rus- ;e Find« ischen Politik zu sehr ablenken, theils die Machtstellung Ruß- Erschtint jeden Wochentag ftüh S Uhr. Preis vierteljährlich 15 Ngr. — Inserate werden an den Wochentagen nur AS Nachmittag« 3 Uhr für di« nächsterscheinendc Nummer angenommen und die gespaltene Zeile mit 5 Pfennigen berechnet. , " ischen Politik zu sehr ablenken, theils die Machtstellung Ruß- s li ands nach Süden hin zu sehr einschränken. In solche Macht- " e Beschränkungen willigt ein Selbstherrscher eines so gewaltigen , Reichs, wie Rußland ist, nicht freiwillig. Niemand wird be- »aupten wollen, daß Rußland in dem gegenwärtigen Kriege De"ch "§"8* Roland einen verfehlten Feldzug und die egen B« Zerstörung seines Ansehens und den Verlust Tausender seines Donat Heeres und mehrerer seiner tapfersten Offiziere zu beklagen. Freiberger Anzeiger und Tageblatt.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite