Großenhainer NntkrMtMP - M AizkigclilÄ. Mmtsvlatt des Königl. Gerichtsamts und Stadtraths zu Großenhain. Redigirt, gedruckt und verlegt von Herrmann Starke in Großenhain. 1868 Donnerstag, den 27. Februar Xo. 24 In dem Handelsregister des unterzeichneten Gerichtsamts ist am heutigen Tage auf Fol. 36, die Firma F. F. Hornauer in Gro ßenhain betreffend, Henriette Friederike verehel. Hornauer geb. Höfer in Großenhain als Inhaberin der Firma und der Ehemann derselben und zeitherige Inhaber der Firma Friedrich Ferdinand Hornauer als Prokurist eingetragen worden. Großenhain, am 22. Februar 1868. Das Königliche Gerichtsamt. Pechmann. S. Diejenigen Marktfieranten, welche nicht iw Besitze gelöster Stellen sind, haben vor Abholung ihres Statte geldzettels in hiesiger Stadtcaffen - Expedition eine Bescheinigung vom Markt meister über die Gröste ihres Standes beizubringen. Dev Sta^tvath. Großenhain, am 24. Februar 1868. ILnrrLV. Tagesnachrichten. Sachsen. Die erste Kammer hat am 24. Febr. über zwei Petitionen, die Einführung einer Schul bibel in den Volksschulen und die Deckung des Desicits der Chemnitzer Gewerbe- und Industrie- Ausstellung betreffend, berathen und ist in Bezug auf den letzteren Gegenstand dem Beschlusse der zweiten Kammer, zur Deckung des gedachten De- sicits 20,000 Thlr. aus der Staatskasse zu be willigen, einstimmig beigetreten. — Die zweite Kammer hat am 24. Febr. den Gesetzentwurf, die veränderte Erhebung des Wechselstempels betr., erledigt. Bei der Specialberathung wurde tz 2 in der von der Deputation vorgeschlagenen Fas sung (Abstufungen von je 100 zu 100 Thlr. und 1 Ngr. Stempel pro 100 Thlr.) und bei der Schlußabstimmung der ganze Gesetzentwurf mit den beschlossenen Modifikationen gegen zehn Stimmen angenommen. — In Chemnitz wurde am 16. Febr. die Dienstmagd Schaarschmidt aus Köthensdorf, welche am November-Bußtage des vorigen Jahres das Gut ihrer Herrschaft in Wittgensdorf aus Rache in Brand gesteckt und dadurch einen Schaden von mehr als 6000 Thlr. verursacht Hatte , zu L Jahren Arbeitshaus ver- urtheilt. — Die von der Gesellschaft „ Klapper kasten" in Leipzig veranstalteten Carnevalsfest- lichkeiten werden als außerordenlich gelungen ge schildert. Der große Narrenfestzug am 24. Febr., vom Wetter sehr begünstigt, bestand aus 77 sinn reich erfundenen und schön ausgeführten Gruppen. Es fehlte dabei nicht an tollen Scherzen aller Art und besondern Jubel erregte ein Heuwagen, auf welchem Bismarck mit vollständiger Selbstbefrie digung seine Annexionen als Ernteeinheimsung zur Schau stellte. Uebrigens hatten die auf den Eisenbahnen veranstalteten Extrazüge zahlreiche Besucher nach Leipzig gebracht. — Am 22. Febr. Abends 8 Uhr ist in Pristewitz, als der Berliner Güterzug vor dem dasigen Bahnhofe anhielt, der Bremser August Werner aus Dresden vom Wa gen herabgestürzt und hat sich dadurch bedeutende Verletzungen am Kopfe zugezogen. Er ist sofort von einem aus Großenhain requirirten Arzt in Behandlung genommen worden. — Am 24. Febr. Abends sind fast sämmtliche Wirtschaftsgebäude des Rittergutes Zschaiten bei Riesa, sowie zwei kleinere Wohngebäude durch Feuer eingeäschert worden. Preußen. Der Bundesrath des deutschen Zollvereins ist zum 2. März nach Berlin ein berufen. — Die Berufung des Zollparlaments soll für den 24. März in Aussicht genommen sein. Demselben wird der Handelsvertrag mit Oester reich vorgelegt werden, dessen Abschluß noch vor Ende dieses Monats bevorsteht und der angeblich erhebliche Herabsetzungen des österreichischen Tarifs bringen wird. — In Suhl ist am 12. Febr. eine Fabrik königl. Munitionsgegenstände in die Luft geflogen, wobei 4 Personen getödtet und 7 schwer verwundet worden sind. — Das von der Schön- beck'schen Familie in Königsberg allein übrig gebliebene, fünf Monate alte Kindchen ist nun auch noch gestorben. Baden. Die „Karlsruher Zeitung" bestätigt, daß der bisherige Militärbevollmachtigte Preußens am großherzogl. Hofe, Generalleutnant v. Beyer, zum badenschen Kriegsminister ernannt worden ist. Bayern. Einem am 24. Febr. Abends aus Nizza in München eingegangenen Telegramm zu folge hat sich der Zustand des Königs Ludwig I. von Bayern seit dem 23. sehr verschlimmert, in dem eine Steigerung der Entzündung und Fieber mit Delirium eingetreten ist. Der Zustand des Königs giebt zu ernsten Befürchtungen Beran-