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Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 02.05.1895
- Erscheinungsdatum
- 1895-05-02
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1776437853-189505021
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1776437853-18950502
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1776437853-18950502
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLichtenstein-Callnberger Tageblatt
- Jahr1895
- Monat1895-05
- Tag1895-05-02
- Monat1895-05
- Jahr1895
- Titel
- Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 02.05.1895
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Woche« und Ra-hrichMatt zugleich GMfts-AWMr flr Hihndmf, MUH, KtMsSorf, Msdirf, K EMen, Kniritzrirt, Msrir«»««. Mülsen Amtsblatt für den Stadtrat zu Lichtenstein. ------ Iahr«a«s. M. L01. Fernsprechstelle Nr. 7. D0Mkrstag^ dkN 2. MM Fernsprechstelle Nr. 7. 1895. LAtse» Blatt erscheint täglich tautzer Sonn- mrd BesttagS) abends für den folgenden Tag. Vierteljährlicher Bezugspreis 1 Mark 25 Pf. — Einzelne Nummer 18 Pfennige. —: Abstellungen nehmen außer der Expedition in Lichtenstein, Markt 179, alle Kaiser!. Postanstalten, Postboten, sowie die Austräger entgegen. — Inserate werden die viergespalteW KorpuSzeile oder deren Naum mit 10 Pfennigen berechnet. — Annahme der Inserate täglich bis spätestens vormittag 10 Uhr. ZtMNgsVersteLgerMg. Das im Grundbuchs auf den Namen Christian Gottlieb Winter in Berns dorf eingetragene Grundstück, Handfrohngut, Folium 37 des Grundbuches für Bernsdorf, Parzellen 52 u, 52 d, 649, 658 des Flurbuches für Bernsdorf, bestehend aus Wohnhaus, Wirtschaftsgebäuden, Feld, Wiese und Wald, 21 lla 50 a umfassend, mit 633 so Steuereinheiten belegt, auf 36,600 Mk. abgeschätzt, soll ohne das vom Grundstücke abgetrennte Äbbaurccht für Steinkohlen tm hiesigen Amtsgerichtsgebäude zwangsweise versteigert werden und eS ist Sonnabend, der W. Mai L8NV, vormittags 10 Uhr als MnmeldetexMiKp ferner Dienstag» Äee LL. Juni L8N5, vormittags 10 Uhr als Versteigerungstermi«, sowie Dienstag, der 2Z. Juni 18N2, vormittags 10 Uhr als Termin zu Verkündung des Bertsilungsplaus anberaumt worden. Die Realberechtigten werden ausgeforderr, dle auf dem Grundstücke lasten den Rückstände an wiederkehrenden Leistungen, sowie Kostenfsrderungen, spätestens im Anmeldetermine anzumelden. Eine Ueberstcht der auf dem Grundstücke lastenden Ansprüche und ihres Rangverhältnisses kann nach dem Anmeldetermine in der Gerichtsschreiberei des unterzeichneten Amtsgerichts eingesehen werden. Lichtenstein, am 19. April 1895. Königliches Amtsgericht. Ass. Zimmermann. Tsgssgeschichte. * — Lichtenstein, 1. Mai. Am gestrigen Walpurgisabend sah man wieder die Höhen der Um> gebung durch das sogen. Besenbrennen teilweise er leuchtet. Auch Schüsse hörte man fallen. * — Heute früh wurde auf dem Gipfel einer hohe» Linde neben der Mauer des Friedhofes (Scheibners Grundstück) eine rote Fahne bemerkt, welche wahrscheinlich in vergangener Nacht von un bekannten Personen befestigt worden war. Dieselbe wurde auf Anordnung entfernt. * — Eine zeitgemäße Warnung richten wir an Eltern und Erzieher gerade in dieser Jahreszeit. Kaum spürt man den Frühling, so findet man schon Kinder auf Wiesen und Feldrändern, ebenso auf Hausthürsteinen sitzen. Die Kinder in ihrer Uner fahrenheit sind sich nicht bewußt, daß Diphtherilis, Bräune, Rückgratserkältung oft die schrecklichen Folgen solch' unbesonnenen Gebührens sind. * — Die Mückevplage dürfte sich in diesem Jahre mehr als in andern bemerkbar machen, weil durch das Frühjahrshochwasser noch lange Zeit zahlreiche sumpfige Stellen die günstigen Lebensbedingungen für Millionen dieser Plagegeister bieten. Ein ein faches Mittel, um Schmerzen und Geschwülste zu verhindern, besteht nun in der Anwendung ganz ge wöhnlichen Kochsalzes, mit dem die leicht befeuchtete Stichstelle gerieben wird. — Bei dem nunmehr zu erwartenden Eintritt der Baumblüte wird vor der Beschädigung von Bäumen durch Abbrechen von Zweigen und Aesten, sowie vor dem unbefugten Betreten von Aeckern und Wiesen gewarnt. Zugleich sei auf die hohen Strafen bis 1000 Mark oder mit Gefängnis bis zu 2 Jahren, bez. 60 Mark oder Hast bis zu 14 Tagen hingewiesen. * — Gegen dis sozialistische Maifeier sind wie in anderen Ländern so auch in Deutschland die poli zeilichen Maßnahmen besonders streng. An mehreren Orten ist die Maizeitung behördlicherseits beschlag nahmt worden, so in Berlin, Breslau, Ottensen. An anderen Orten waren die Vorräte bereits verteilt, so daß die polizeilichen Bemühungen vergeblich blieben. In Hamburg wurden abermals 100000 Flugblätter von den Sozialisten verteilt, in denen Arbeitsenthal tung zum 1. Mai empfohlen wird. Auf Veranstal tung eines Festzuges im genannten Ort ist verzichtet worden. Dank der umfassenden polizeilichen Sicher- heits- und Ueberwachungsmaßnahmen wird man von argen Ausschreitungen dieses Arbeitsfeiertages hof fentlich nicht viel zu hören bekommen. — In Ungarn remonstrieren dis Arbeiter im ganzen Land gegen das Verbot der Maifeier. Eine in dieser Angelegenheit abgehaltene Versammlung wurde wegen der Ausfälle gegen die Behörde polizeilich aufgelöst, wobei es zu stürmischen Auftritten kam. Eine Proklamation der Arbeiter, die gegen das behördliche Vorgehen remon striert, wurde konfisziert. * — Callnberg. Bei der hiesigen Stadt sparkasse erfolgten in den Monaten März und April dss. Js. insgesamt 258 Einzahlungen im Betrage von 25,759 Mk. 64 Pf. (das sind 53 Einzahlungen mit 8755 Mk. 54 Pf. mehr als in den gleichen Monaten des Vorjahres). Rückzahlungen wurden in den beiden letzten Monaten 74 im Betrage von 11 762 Mk. 36 Pf. (das sind 12 mit 3748 Mk. 86 Pf. weniger als im Vorjahre) gewährt. An Einlegerkonten wurden im März und April 39, im ganzen also, seit Bestehen der Sparkasse, 1287 er öffnet. * —- Hohndorf, 1. Mai. Heute früh kurz nach 4 Uhr wurde auf einer hohen Buche auf dem Gemeindeberg an einer langen Stange befestigt eine große rote Fahne bemerkt. Dieselbe wurde unter Zuhilfenahme zweier hiesiger Einwohner polizeilich entfernt. * — MülsenSt. Jacob, 30. April. Heute Nacht brach in der dem Wirtschaftsbesitzer Winkel mann gehörigen Scheune Feuer aus, welches diese vollständig einäscherte, während von einem Seiten gebäude nur der Dachstuhl zerstört wurde. Die Ent stehungsursache ist noch unbekannt. — Der Dresdener Garnison wurde der Besuch der Waldschlößcheu-Brauerei und des Stadt waldschlößchens untersagt. Dis Brauerei hat in der Ueberlassung ihres Parkes zur sozialdemokratischen Maifeier rachgegeben. — Leipzig, 29. April. Einem genebenen Meßgauner fiel gestern eine ältere Frau aus Halle in die Hände. Unter den Meßbuden gesellte sich zu ihr ein Unbekannter, der ein Gespräch mit ihr an- knüpste und ihr in jeder Beziehung behilflich war. Auch nach dem Bahnhofe begleitete sie der Fremde, vorher aber ruhten sie auf einer Bank aus. Nichts ahnend legte die Frau ihre Tasche neben sich. Mit einem Male bemächtigte sich der liebenswürdige Un bekannte der Tasche und suchte dann schleunigst das Weite. Die Frau war verblüfft über diese» schnellen Wechsel der Dinge und, obwohl sie bald um Hilfe rief, war der Gauner doch schnell spurlos verschwun den. — Ebenfalls gestern traf mit einem der an kommenden Züge auf dem Dresdner Bahnhofe ein Fremder ein, der beim Portier sein Gepäck abgab und darauf den Gepäckschein in eine seiner Taschen steckte. Als er abends Weiterreisen wollte, gewahrte er zu seinem Schrecken, daß er den Gepäckschein ver loren hatte. Schnell eilte er zum Portier, um trotz dem sein Gepäck zu reklamieren; wie erschrak er aber, als er vernahm, daß ein Unbekannter das wertvolle Gepäck bereits auf den verloren gegangenen Schein hin abgeholt hatte. — Chemnitz, 29. April. Vereinigung zur Förderung der Luftschifffahrt für Sachsen. Infolge der ungünstigen Witterung konnte gestern der große Ballon „Welttn" nicht zur Füllung gelangen; an seiner Stelle wurde daher, nachdem sich nachmittags das Wetter etwas besser gestaltet hatte, der kleinere Ballon „Chemnitz" zur Reise fertig gemacht. Kurz nach 5 Uhr erfolgte die Auffahrt des Ballons, ge führt von dem Assistenten des Herrn Feller, Herr» Otto Zieger. Der Ballon nahm seinen Weg in der Richtung nach Leipzig. Während der Fahrt wurden Kriegsbrieftauben abgelassen; die erste war 5 Uhr 20 Minuten an Ort und Stelle. Der Ballon er reichte eine Höhe von 1800 Meter bei zwei Grad Wärme. Nach Ift^stündiger prachtvoller Fahrt landete der Ballon ohne Zwischenfall in der Nähe von Leipzig. — Die nächsten Auffahrten finden in Dres den statt, denen sodann solche in Leipzig folgen werden. — Zwickau, 29. April. (Oeffsntliche Ver handlung vordem Kömgl.Landgericht, Strafkammer 111.) In erster Instanz entschied man in den Straf sachen gegen den Handarbeiter Carl Hartwig Selt mann, den Handarbeiter Carl Richard Seltmann und den Fabrikarbeiter Julius Clemens Barthel, allerseits aus Rittersgrün, und den Handarbeiter Ernst Johann Mirus aus Glauchau und bez. Hsin- richsort. In der erste» Strafsache gegen Seltmann und Genossen handelt es sich um Widerstand gegen Forstbeamte, Körperverletzungund Bedrohung, in der zweiten gegen Mirus um Widersetzlichkeit gegen Schutzleute, um Beleidigung solcher, um Bedrohung und Erregung ruhestörenden Lärms. Hartwig Selt mann wurde zu 1 Jahr, Richard Seltmann zu 10 Monaten, Barthel zu 3 Monaten und Mirus zu 3 Monaten 2 Wochen Gefängnisstrafe und einer Woche Haftstrafe verurteilt. Letzterer erhielt 1 Monat Un tersuchungshaft ungerechnet. — Glauchau, 30. April. Beim Einfahren eines Persanenzuges in den hiesigen Bahnhof ging heute vormittag fts12 Uhr einem hiesigen Droschken kutscher das Pferd mit dem Wagen vom Halteplatz vor dem Stationsgebäude aus durch und jagte die Bahnhofstraße herein. Erst vor dem Hause des Herrn Baumstrs. Kögler konnte das scheue Tier an gehalten werden. Doch ist zum Glück, obgleich um diese Zeit die Straße stark begangen ward, niemand zu Schaden gekommen. — Remse, 30. April. Gestern abend kurz vor 6 Uhr fiel hier das 6jährige Mädchen eines hiesigen Einwohners, welches mit anderen Kindern unterhalb der gegenwärtig im Reparatur-Bau befind lichen fürstlichen Muldenbrücke am linken Mulden« ufer spielte, in die Mulde. Der auf der Brücke arbei tende Zimmerman» Weise jun. aus Waldenburg, durch bas Geschrei der Kinder aufmerksam gemacht, eilte schnell entschlossen an gedachte Stelle, sprang ohne Verzug ins Wasser und es gelang ihm, das Kind noch lebend rechtzeitig dem nassen Elements zu entreißen. Es wurde zunächst in das Brückenzoll- EinnchmerhüuSchen gebracht, woselbst es die mittler- weite benachrichtigten Eltern alsbald abholten. — Oederan, 30. April. Infolge Blitzschlags brannte gestern nachmittag in der vierten Stunde im benachbarten Thiemendorf die zum Thiemendorfer Erbgericht gehörige, mit Futter gefüllte Scheune vollständig nieder. Nur der günstigen Windrichtung ist es zu danken, daß das unmittelbar daranstoßende lange Stallgebäude erhalten werden konnte. Der entstandene Schaden dürfte durch Versicherung gedeckt werden. — Bräunsdorf, 27. April. Gestern vor mittag 8 Uhr trafen der Geheime Oberregierungs rat von Bremen, der Geheime Oberregierungsrat Brandi und der Geheime Regierungsrat Ur. jur. Krohne aus Berlin, sämtlich Beamte des Königl. Preuß. Kultusministeriums und als solche der bei der Abfassung von Haus- und Dienstordnungen für die staatlichen und kommunalen Zwangs-Erziehungs- anstalten bestehenden Kommission zugebörig, in der hiesigen Königl. Erziehungsanstalt für sittlich gefähr dete Kinder ein und besichtigten diese in allen ihren Teilen und Einrichtungen eingehend bis gegen nach mittag 4 Uhr.
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