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Großenhainer Unterhaltungs- & Anzeigeblatt : 08.02.1872
- Erscheinungsdatum
- 1872-02-08
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id38343789X-187202087
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id38343789X-18720208
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-38343789X-18720208
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungGroßenhainer Unterhaltungs- & Anzeigeblatt
- Jahr1872
- Monat1872-02
- Tag1872-02-08
- Monat1872-02
- Jahr1872
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Großenhainer MterhaltMWi MAnWeblalt. dtmtsvl-tt des Königlichen Gerichtsamts und Stadtraths zu Großenhain. Redigirt, gedruckt und verlegt von Herrmann Starke in Großenhain. 16. Donnerstag, den 8. Februar 18vT. Bekan ntmachung. Dom Gesetz- und Verordnungsblatt für das Königreich Sachsen ist für das Jahr 1871 das 23. Stück erschienen. Dasselbe enthält: Nr. 143. Bekanntmachung, die Eheschließungen Niederländischer Unter- thanen im Königreiche Sachsen betreffend; vom 28. December 1871. Nr. 144. Nerordnung. die Betheiligung der Medicinalpolizeibehörden bei der Handhabung der Baupolizei betreffend; vom 28. December 1871. Für das Jahr 1872 das 1. Stück; diesesZenthält: Nr. 1. Bekanntmachung, die Ernennung des Commissars für die Grunderwerbung zur Südlausitzer Staatseisenbahn innerhalb des Kaiserlich Königlichen Gebiets in der Flur Warnsdorf betreffend; vom 2. Ian. 1872. Nr. 2. Verordnung, die Vollstreckung der Zuchthausstrafe betreffend; vom 5. Januar 1872. Nr. 3. Bekanntmachung, die dermalige Zusammensetzung des Landtags ausschusses zu Verwaltung der Staatsschulden betreffend; vom 8. Jan. 1872. Nr. 4. Bekanntmachung, die Genehmigung einer von dem Vorschuß- Vereine zu Schönheide erbetenen Ausnahme von bestehenden Gesetzen betr.; vom 10. Januar 1872. Nr. 5. Bekanntmachung, eine Anleihe der Aktiengesellschaft „Societäts- brauerei" zu Dresden betreffend; vom 22. Januar 1872. Ein Exemplar hängt zu Jedermanns Einsicht in hiesiger Nachsteller- wirthschaft aus. Großenhain, am 6. Februar 1872. Der Rath daselbst. Lagesnachrichten. Sachsen. Die zweite Kammer hat am 5. Febr. die Be- rathung des ersten Gerichts der Finanzdeputation über das Einnahmebudget begonnen. Der Referent, Abg. Oehmichen, leitete die Generaldebatte mit einem Ueberblick über die blühende Finanzlage Sachsens ein, dessen Gesammtausgabebudget von 13,5 Millionen Thaler zu circa 10,3 Millionen aus den indu striellen Staatsnnternehmungen bestritten werde, während nur 3,2 Millionen durch directe und indirecte Steuern aufzubringen seien. In Bezug auf die von 0r. Rentzsch berührte Frage der Veräußerung der Staatseisenbahnen erklärte der Staatsminister Frhr. v. Friesen unter lebhafter Zustimmung in der Kammer, daß wenn selbst für die sächsischen Staatsbahnen ein Gebot gethan werden sollte, wonach ihr Verkauf dieselbe Verzinsungs summe ergäbe, welche die Staatsbahnen jetzt bringen (7V-2 Proc. des Anlagecapitals), er nicht darauf eingehen würde. Nachdem bisher die großen Industrieorte Sachsens durch Bahnen ver bunden seien, handle es sich jetzt darum, auch anderen Landes theilen die Wohlthat einer Eisenbahnverbindung zu geben. Im Uebrigen wurden die Gehaltsaufbesserungen der Staatsbeamten ausführlich behandelt und schließlich die Fortsetzung der General debatte vertagt. Am 6. Febr. wurde in der Debatte fortgefahren und zum Schluß fand bei den Gehaltszulagen der Staatsbeamten unter Ablehnung aller übrigen Anträge die Erhöhungöscala der Deputation Annahme, jedoch unter Vorbehalt der Entschließung in einzelnen Fällen bei der Specialberathung. — Die erste Kammer ist in ihrer Sitzung am 6. Febr. den Beschlüssen der zweiten Kammer über den Umbau des alten Galeriegebäudes, sowie über den Um- und Neubau von Seminaren beigetreten, hat die mit der zweiten Kammer hinsichtlich der Gebührentaxe für Aerzte rc. bestehenden Differenzen durch Beitritt zu den jenseitigen Beschlüssen erledigt und schließlich noch über verschiedene Peti tionen berathen. — Durch eine königl. Verordnung vom 3. Febr. wird der Umtausch der Kassenbillets vom Jahre 1855 noch bi- zum 29. Juni gestattet. Später sind dieselben als absolut werth- los zu betrachten. — In Dresden verstarb am 1. Febr. nach Lang jährigem schweren Leiden der rühmlichst bekannte Hofschauspieler Bogumil Dawison. Unter Glockengeläute und allgemeiner Theil- nahme (die Hoftheater Wiens und Dresdens sandten prachtvolle Lorbeerkränze) hat am Sonntage die feierliche Beerdigung des selben stattgefunden. — In Saida hat am 30. Ian. der wegen Erblindung emeritirte Bürgermeister Trautzsch sein 50jähriges Advocatenjubilänm gefeiert. Die Stadt gab ihm das Ehren bürgerrecht, Seiten des Königs wurde ihm der Charakter als Iustizrath verliehen. — In Neukirchen ist am letzten Sonntage ein Jubiläum der seltensten Art gefeiert worden. Joh. Samuel Lasch hat auf dem dasigen Pfarrhofe 50 Jahre lang als Knecht und Kutscher unter drei Pfarrern in größter Treue gedient. Zur Erinnerung daran war von der gegenwärtigen Pfarrfamilie eine Jubiläumsfeier veranstaltet worden, wobei der Jubilar auch durch die silberne Albrechtömedaille ausgezeichnet wurde. — Es hatte ursprünglich der Plan bestanden, die neue Berlin-Dresdner Bahn in Dresden auf der Altstädter Seite ausmünden zu lassen. Dazu wäre bei Uebigau ein langer Viaduct mit Elbbrücke nothwendig geworden, deren Anlagekosten auf mehr als IH2 Mill. Thlr. veranschlagt waren. Jetzt soll nun der Bahnhof in Verbindung mit dem schlesischen Bahnhofe angelegt und das Elbgebirge beim Dorfe Rhänitz überschritten werden. — Im Schützenhause zu Adorf ist am 6. Febr. während eines Balles Feuer ausgebrochen, welches leider auch sechs Menschenleben zum Opfer gefordert hat. Preußen. Se. Majestät der Kaiser empfing am 5. Febr. Vormittags den an Stelle des verstorbenen Generals v. Hindersin zum Generalinspecteur der Artillerie ernannten General v. Pod- bielski. Um 5 Uhr fand im königl. Palais ein größeres Diner zu Ehren des Großfürsten Michael statt, der mit dem Nachtzuge die Rückreise nach St. Petersburg fortsetzte. — Die „Nordd. Allg. Ztg." vom Sonntag weist in ihrem Leitartikel nach, daß der UltramontaniSmus den Frieden des neuen Reiches gestört habe. Nicht das Christenthum und die katholische Kirche seien bedroht: der Staat werde aus dem Kampf mit voller Hoheit hervorgehen, als Hort der Gerechtigkeit auch gegenüber seinen treuen katholischen Unterthanen, aber jeden ultramontanen Ein griff in das Staatsrecht unmöglich machend. — Vier Professoren der Universität Bonn sind durch ein Ultimatum des Erzbischofs von Köln unter Androhung der formellen feierlichen Excommu- nication anfgefordert worden, sich dem Dogma der Unfehlbarkeit zu unterwerfen. — In den katholischen Kirchen zu Köln wurde am Sonntag auf Befehl des Erzbischofs verkündet, daß, da ein Exprwster am 2. Febr. in der St. Pantaleonskirche Gottesdienst abgehalten, jeder Katholik, der einem solchen Gottesdienste beiwohne^ hierdurch von selbst aus der katholischen Kirche ausgeschlossen sei. Oesterreich. Die tschechischen Abgeordneten, welche bei den letzten directen Wahlen in den Reichsrath gewählt worden sind, erhielten in den jüngsten Tagen vom Präsidium des Ab geordnetenhauses die schriftliche Aufforderung, innerhalb vierzehn Tagen ihre Sitze einzunehmen oder ihr Ausbleiben giltig zu ent-
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