Suche löschen...
Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 01.07.1857
- Erscheinungsdatum
- 1857-07-01
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1878454692-185707017
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1878454692-18570701
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1878454692-18570701
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungFreiberger Anzeiger und Tageblatt
- Jahr1857
- Monat1857-07
- Tag1857-07-01
- Monat1857-07
- Jahr1857
- Titel
- Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 01.07.1857
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Freiberger Anzeiger ' . " -.--r' r UN^^' > > Ik^rooi »F »ki^ gchralteLi Zeile-Ä« und Tageblatt. 4>o 72 N .MV Mittwoch, deit H Juli. i sn n tt 2lsn!^ ZU lii'l I gulg zMe«ch)luä wierttMxlichtü Ngr. ^-.'Lnsircke' werden^M wie sollen im Winter die Kinder unterwiesen werde« ? Die Wege sind schlecht, die Kinder können nicht zum Pf-reer, der Pfarrer nicht zu ihnen. Sie muffen in die Stadt gebracht und dort verpflegt werden, Dazu reicht unser Verein die Mittel dar, er giebt Kleidung und.Wohnung, er baut Conftrman- denhäus.er, und wenn die Kinder an heiliger Stätte daS Ge lübde der Treue sprechen, tven« sie. zum ersten Mal zum. Tische des Herrn gehen, werden sie nicht mit der Gemeinde in dank barer Freude der Liebe evangeltscher Glaubensgenossen gedenken? Zu reichem Segen und wahrhafter Freude hat unser Ver ein seine Summen verwandt^ Müde Hände hat er gestärkt^ wankende Kniee hat er aufgerichtet, hat an seinem Theil gehol fen, daß der glimmende Docht nicht verlösche, daß das geknickte Rohr nicht zerbreche. — Haben wir etwa schon Alles gethan, was die evangelische Liebe an den Brüdern zu thun unS ge bietet? Dürfen wir die Hänhe in den Schpoß legen und ruhen? Ruhen, während trotz unserer 8A,000 Thlr. von je fünf bitten den Gemeinden immer nur ein» unterstützt werden kann, wäh rend aus allen Landen die Evangelischen die Hände unS ent , u . I . n, Nisn- derm «<myr«k!tü^ vsil stvG Nn,Uff ui, „rnN ',-2!^ -712^ ch, n kNxllL i-^ r-t.j 7,4!? Der Porstand des Brandenburgischen Hauptvereins der evangelischen Gustah-Adolf-Stiftung richtet in einem fliegenden Blatte Nachstehendes unter Gustav Adolf s Standbild an die evangelischen Glaubensgenossen! Die Bürger Bremens haben es in ihrer Stadt ausgestellt, aber ehe es dahin kam, ist es wunderbar mit dem Bilde zugegangen. Die schwedische Stadt Gothenbürg sollte es erhalten, von Meisterhand gefertigt, ward es zu Schiff gebracht. Da sendet Gott der Herr seinen Sturm, das Schiff scheitert an den Klippen von Helgoland, das Bild sinkt in die Tiefe des Meeres. Die Männer von Helgoland winden es mit großen Mühen und Kosten wieder heraus, nun gehört es ihnen nach altem Rechte. Die Gothen- burger lassen für sich ein anderes Bild fertigen, die Helgoländer verkaufen das gerettete an einige Bürger von Bremen, diese schenken es ihrer Stadt, die Stadt stellt eS auf, „damit es ihr eine Zierde und dem ganzen evangelischen Deutschland eine Mahnung sei, sich dankbar der größesten Wohlthat zu erinnern, die der protestantischen Kirche wiederfahren ist." Die Stadt ruft die Abgeordneten der Gustav-Adolfs-Vereine zusammen, damit sie das Bild des Heldenkönigs betrachten und von seinem Geiste ergriffen, an dem gemeinsamen Liebeswerk fortbauen, das sie unter seinem Namen begonnen. So waren wir denn vor etlichen Wochen in Bremen ver sammelt. Wir vernahmen, daß es um die Gustav-Adolfs-Sache gut steht im evangelischen Deutschland. Daß alte und neue Ortsvereine, daß Männer und Frauen mit einander wetteifern, den armen evangelischen Gemeinden zu dienen, daß die Gesammt- summe von 77,000 Thlr., über die wir uns im vorigen Jahre freuen durften, in diesem Jahre auf 83,000 Thlr. gestiegen ist. Und was haben wir mit diesen Gaben gethan? Da wohnen an so vielen Stellen unseres Vaterlandes einzelne evangelische Familien zerstreut unter der katholischen Bevölkerung. Sie haben wohl seit Jahren keine evangelische Predigt gehört, an keiner evangelischen Abendmahlsfeier Theil genommen. Der Gustav-Adolfs-Verein sendet ihnen den Reise prediger, der bringt das Wort des Lebens auch in die niedrigste Hütte des Arbeiters, der feiert das heilige Nachtmahl auf der Höhe des Gebirges in einsamer Wohnung mit armen Holzschlä gern, er bringt die Freude an evangelischer Gemeinschaft in das entlegenste Försterhaus. An anderen Stellen leben kleine evangelisch? Gemeinden unter den Katholiken, aber neben der stattlichen steinernen ka tholischen Kirche will das ärmliche hölzerne protestantische Bet haus zerfallen. Da kaust unser Verein den Platz, den die Ge meinde schon längst zu besitzen wünschte, er baut ihr die freund liche Kirche und die Katholiken lernen glauben, daß es hinter der kleinen Gemeinde noch eine große evangelische Kirche giebt. Dann rufen vom Thurm die Glocken und die Gemeinde zieht ein in ihre Kirche, um der Liebe Gottes und der Liebe evange lischer Brüder zu danken, Altar und Kanzel sind mit Gaben der Liebe aus der Ferne geschmückt. iWie klingt das Wort des Geistlichen nun so viel freudiger und voller als bisher. Er weiß nun mit der Gemeinde, daß die große Gemeinde des evan gelischen VolkeS an ihnen Allen einen lebendigen Antheil nimmt. Anderswo wohnen in weitem Umkreis um eiffe evangelische Gemeinde Hunderte von evangelischen Christen zerstreut. Die Erwachsenen können wohl zur Kirche kommen und thun es, aber Erscheint i jeden LSocheiM. früh » Uhr. Inserate wer den bi« Nachmittag« r Uhr'für die Ächst- erscheiaende Nummer angenommen. Nein, nein, nicht ruhen! Da ist die> Provinz Posen. Mehr als hundert Kirchen und Geistliche sind noch nöthig- wenn den dortigen Evangelischen daS Brod deS LebenS recht getheilt werden soll. — Da ist der Rhein. Die Ruinen gro ßer Burgen spiegeln sich in seinen Fluchen, die dortigen Evan gelischen wünschen und flehen, es möchten «och viel mehr Thürme evangelischer Kirchen auf seine Wellen herabschauen. — Blickt hin auf Ungarn. Ein reiches herrliches Land mit einer evan gelischen Gemeinde voy mehr als vier Millionen Seelen. Geist liche haben sie wohl, aber evangelischer Lehrer bedarf die Ju gend, alljährlich müssen sie um Tansende von Thalern bitten zur Erhaltung iihrer Seminare. — Schaut aus die Nordküste Afrika's. Von Tunis durch Algier biss Marokko hin leben jn 10 Gemeinden über 8000 Evangelische. Bibeln und Trak tate sind in eilf Sprachen vorhanden, Religionsfreiheit herrscht überall, das Evangelium gewinnt die europäischen Ansiedler, und die Eiltgebornen, Schickt unS Prediger des Wortes, so rufen sie uns herüber, gründet uns Schulen, baut unS ein Haus für Evangelische Waisen,, damit der Same des Evange-j liums nicht verweht werde vom Wind der Wüste! — Da brei tet sich das ganze Morgenland vor eurem Blicke aus. Jn Smyrna hat unser König einen evangelischen Geistlichen ange stellt, das dortige Diaconissen-Haus gedeiht, seine Räume sind zu eng sür die vielen Mädchen, die dort Unterweisung begehren. Jn Beirut wird bald ein evangelischer Prediger angestellt wer den, herrliche dankenstverthe Anfänge zu einer evangelische^ Kirche des Morgenlandess,, aber was ist geschehen, um di? vieles, einzelnen evangelischen Familien an unserer Kirche festzuhalten, die in Cairo, Alexandrien, den Städten Syriens und Palästina» zerstreut leben? Wir dürfen nicht ruhen, das empfanden wir Alle, die^is, Bremen versammelt waren, alle Kraft müssen wir anstrengen, wenn evangelisches Leben, evangelische Freiheit auf Erden festeren Bestand, sicheren Schutz gewinnen soll. Das war auch^yoohls das Gefühl des theuren Manyes, der an jenem Tage Her-Ver sammlung 2000 Thlr. zur Unterstützung evangelischer Gemeinden übergeben ließ. Seinen Namen hat er, nicht genannt. Laß die linke Hand nicht wissen,syas die rechte th,ut! Gehe hin und thue desgleichen, das war die Mahnung, die den Versammelten gegenstrecken: Kommt herüber und helft uns!?
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite