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Zwönitztaler Anzeiger : 22.12.1918
- Erscheinungsdatum
- 1918-12-22
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1859945678-191812225
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1859945678-19181222
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1859945678-19181222
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungZwönitztaler Anzeiger
- Jahr1918
- Monat1918-12
- Tag1918-12-22
- Monat1918-12
- Jahr1918
- Titel
- Zwönitztaler Anzeiger : 22.12.1918
- Autor
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Zwönihtaler Anzeiger Erscheint wöchentlich viermal, am Dienslag, Donnerstag, Sonnabend und Sonntag.—Bezugspreis: Durch unsere Tröger monatlich SO Pfg. frei ins Kaus, durch die Post be zogen oierleljährl. M. 2.40. Druck ».Verlag: Buchdruckerei E. Bernhard Oll, Zwönih. Inhaber u. veranlw. Schrisll.: Tarl Bernh. Olt, Zwönitz. Geschäftsstelle: Zwönih, Kühn- haiderslr. 738/74. Fernspr. Nr. 23. Postsch. 4814 Leipzig. Amts- M Blatt für -as Königliche Amlsgerichl und -ie ----- pö-lischen Dehör-en zu Zwönih ----- Anzeigen: Die sechsgespaltene (43 mm) Kleluzeile oder deren Raum 25Psg., bei Familienanz., Sammelanz.,tabellar.Sah u. auswärl. Anz. 30Pfg. dieZeile, die dreigespalt.Zeile im Reklame». 70 Psg., im am«. Teile 60 Pfg. Mindestpr. einer Anz. 1M. Bei WederholungenPreisermätz.nachDereinbar. Bei Konkursen, Klagen, Dergleichen und Zielüberschreltung fällt jede aus Anzeigen gewährte Preisermätzigung weg. Anzeiger fürZwönih,Mederzwönih,Mhnhaiie, LenkersSorf, Dorfchemnitz, GünsSors und andereOrlschaslen imIwönihlale Nr. ISS. Sonntag, den 22. Dezember 1818. 43. Jahrg. s» Amtlicher Teil. Zur Durchführung ergangener Verordnungen ist mit Zustimmung des Stadtgömeinderatö ein Regulativ über Erwerbslosenfürsorge der Stadt Zwönitz unter dem l;eutigen Tage ausgestellt worden. Das Regu lativ liegt im Rathaus« (Anmeldezimmer) während der Gc- schäftsstunden zu jedermanns Einsicht aus und tritt so fort in Kraft. Zwönitz, am 20. Dezember 1918. Der Bürgermeister. Montag, den 23. Dezember, von vorm. !) Uhr an Butter- Verkauf (Poln. Butter) in den bekannten drei Verkaufs stellen. Auf Marke ? der Landesfettkarte werden 50 Gramm für 35 Psg. (Pfund 3 M. 50 Pfg.) anügegeben. Ferner Verkauf von Eiern (Kühleier) in der städ tischen Verkaufsstelle auf Ei er marke Nr. 50. Jede Person erhält 1 Stück für 55 Pfg. Abfertigung der Käu fer: 3-4 Uhr 1 bis 350, 4-3 Uhr 35l bis 720, 5 6 Uhr 721 bis 1180, 6- 7 Uhr 1181 bis 1470. Fortsetzung des Verkaufs von Kartoffeln und Möhren vorm. V-0 bis 1/212 Uhr und nachmittags 2 bis 4 Uhr in der Bauecschen Niederlage an der Bahn. Es werden sowohl Marken der Wochenkarten als auch Ab schnitt L der Landeskartoffelkarte beliefert. Näheres wird an den Anschlagstellen bckanntgegeben. Dienstag, den 24. Dezember, Marmelade in den sechs Grünwarengeschästen auf Bc z u g S a b s ch ni t t 17 der Lebensmittelkarte. Jede Person erhält 180 Gramm für 36 Pfg. (Pfund 1 M.). öio . Der Bürgermeister. Bezirksarbeitsnachweis der Amtshauptmannschaft Stollberg. Die Geschäftsräume befinden sich von setzt ab In nere Chemnitzer Straße 57. Fernruf 267. Sprech zeit von 9 bis 12'/s Uhr, 2 bis 3 Uhr, Sonn abends von'9 bis 1 Uhr. AN« Vermittelungen für Arbeitgeber wie Arbeitneh mer sind unentgeltlich. Vom Tage. Als Nachfolger von Dr. Solf ist der bisherige Gesandte in Kopenhagen Graf Brockdorsf--Rantzau zum Staatssekretär des Aeuheren ernannt worden. Schweizer Blättern wird aus Holland gemeldet: Es bestätigt sich, daß der Zustand der früheren deut schen Kaiserin lebensgefährlich sei. Das alte Herz leiden habe sich weiter verschlimmert. Präsident Wilson und Frau Wilson werden am 26. Dezember in London eintreffen und Gäste des Königs im Buckinghampalast sein. Lieber die ^Dauer ihres Aufenthaltes ist noch nichts bekannt. Nach zuverlässigen Meldungen aus Südfrankreich wurde in Marseille, Lyon und Besanyon der ver schärfte Belagerungszustand erklärt. Die Ur sachen hierzu sind nicht bekannt. Warschauer Meldungen zufolge sind polnischeTrup- pen unter General Haller in Danzig gelandet. Die Arme« soll 50 000 Mann stark sein. Die polnische Regierung hat eine Verordnung erlassen, durch welche alle A.- und S.-Räte im König reich Polen aufgelöst werden. DcS französische Kommando hat jeden telegraphischen Verkehr Budapests mit dem Auslände unrer eigene Kontrolle genommen. Danzig, 2V. Dez. Die Regierung Ebert-Haase tel«. gvckphierto dem Danziger Magistrat: Dio Reichsregierung hält es für ihre Pflicht, die deutsch« Stadt Danzig zu schützen und alles aufzudieten, um sie dem Deut schen ^Reiche zu erhalten. Erzberger telegraphierte, er Habs Vie Wgsfenstillstandskonrmission in Spa beauftragt, '.2. K -'n» e.,2 l- WliWMchem über Misere mrWfWe Wmft. In der Generalversammlung der Allgemeinen Elek trizitäts-Gesellschaft hielt ihr Präsident Dr. Walther Rathenau eine bemerkenswerte Rede, der wir folgen des entnehmen: Als ich das letzte Mal die Ehre hatte, vor Ihnen zu sprechen, standen wir am Vorabend des russischen Frie densangebotes. Damals sagte ich Ihnen: Wir dürfen an nehmen, daß der .Krieg in Liquidation getreten ist, und ich fügte hinzu, wir wollen wünschen, daß keine Rest- forderungen in dieser Liquidation erhoben werden. Deut licher konnte ich mich damals nicht aussprechen, und es mag sein, daß dies Wort vielfach überhört worden ist. Inzwischen sind die schwersten R e st f 0 r de r u n g e u gegen uns erhoben worden, und wir werden große Schwierigkeiten Naben, sie zu begleichen. Wir haben uns niemals einem Opti mismus hingegeben, sondern cs als unsere Aufgabe an gesehen, dem Lande zu dienen, so gut wir konnten. Wir haben .Kriegslieferungen übernommen, nicht um Kriegs gewinne zu machen, sondern um unsere kämpfende Front zu schützen. Inzwischen ist der große Umschwung des Reiches eingetrcten. Wir haben diesen Umschwung begrüßt und glauben an das neue Reich. Wir glauben an die Möglichkeit einer veränderten Ordnung der Dinge, wir sind willig und bereit, in Gemeinschaft mit alle» ord nenden Kräften am Aufbau unseres Lande» mitzuwirken. Wir glauben, daß in weitgehendem Maße die wirtschaftliche Ordnung reformiert werden kann. Es ist in letzter Zeit von Vergesellschaftung, d. h. von Sozialisierung der Wirtschaft viel die Rede gewesen: es ist mit Schlagworten und mit allgemeinen Theorien viel operiert worden. Aber die Voraussetzung für jede neue Ordnung ist ein« Gestaltung, die die Tragfähigkeit unserer Wirtschaft vergrößert. Mari kann nicht nach allgemeinen Politischen Wün schen unsere Wirtschaft mehr und mehr belasten und es der Zukunft und dem Zufall überlassen, ob sie diese Lasten tragen kann oder nicht. Die Ausgestaltung, die Steigerung der Tragfähigkeit ist die erste Aufgabe, und hier vermisse ich in der öffentlichen Erörterung frucht bringende Vorschläge. Ich glaube an die Möglichkeit, die Tragkraft unserer Wirtschaft zu vergrößern, ich glaube an die Möglichkeit, ihren Nutzeffekt zu steigern: in dem wir die großen Reibungsverluste crusschalten, denen sic gegenwärtig unterliegt. Verluste an Material, an Transport, an Arbeitskraft können und müssen beseitigt werden. Auf diese Weise und nur auf diese Weise ist es möglich, die Grundlagen unserer Wirtschaft zu verbrei tern und ihre Tragkraft so zu erhöhen, daß sie gestei gerten Lasten entsprechen kann. Im Gegensatz zu dieser Auffassung über ¬ wachsen einstweilen die Belastungen in einem Maße, daß sie von der Gesamtindustrie sehr schwer, von der Berliner Industrie gar nicht mehr ge tragen werden können. Man könnte es vielleicht den Berliner Industriellen zum Vorwurf machen, daß sie zu nachgiebig gewesen sind hinsichtlich der Forderungen, die von Angestellten und Beamten an sie gerichtet wurden. Ich glaube, daß es gut war, die Politik des Entgegen kommens zu verfolgen, die in Berlin verfolgt wurde in sofern, als man sich sagte, daß hier am Sitze der Re gierung, in dieser Zeit der Krise, der Friede in der Wirtschaft erhalten werden sollte zugunsten der Allge meinheit. Es ist leicht zu berechnen, was es bedeutet, wenn heute das Einkommen des Arbeiters auf achtstündigem Arbeits tag umgerechnet sich auf mehr als 7000 Mark belaufen soll. Das bedeutet bei einer Arbeiterzahl, die ich nur mit 300 000 Mann veranschlagen will, eine Belastung unseres Volkseinkommens von mehr als 52 Milliarden. Es wird jedem einleuchten, daß eine solche Belastung auf die Dauer von einer verhältnismäßig kleinen Bevölkerungsklasse nicht beansprucht werden kann, denn unser gesamtes Volksein kommen hat sich auf kaum mehr als li5 Milliarden be laufen. Wir müssen uns vor Augen halten und wir müssen es der Oeffentlichkeit rückhaltlos sagen, daß die wachsenden Anforderungen, in diesem Ausmaße fortschrei tend, nicht nur schwer« wirtschaftliche, sondern auch schwere politische Gefahren bedeuten. Wir müssen uns klar darüber sein, daß die Abneigung gegen Berlin wächst. Mit dieser Abneigung gegen Berlin werden die Gefahren der separatistischen Zersplitterung des Reiches sich nicht verkleinern. Zugleich aber bedeutet es eine schwere Ge- sahr für das,Mfch« MrJschgftslM^ WM die, grM. BerlinerWZt «Schwächt wird? daß sie nicht mHr den Faktor bildet, Pen sie 4n unserer ge samten Wirtschaft zu bilden berufen war und den sie ge bildet hat. Es kommt aber noch hinzu, daß übertrie bene Forderungen seitens der jetzt in den Betrie ben Beschäftigten eine Benachteiligung bedeutet gegen die heimkehrende Armee. Wenn jetzt, so lange die Gesell schaften sie noch notdürftig tragen können, die Einnahmen der Einzelnen so hoch gesteigert werden, daß ein allgemei ner Rückgang, eine geschwächte Leistungsfähigkeit der Fabri ken die Heimkehrenden erwarten, so werden diese Heim- lchrendcn sich schwer darüber beklagen, daß man in ihrer Abwesenheit die Werke so weit geschwächt hat, daß in dem Augenblick, wo sie sich an die Arbeit mache,: , wollten, nichts mehr übrig war. Wir stehen nicht nur in schweren inneren wirtschaft lichen Gefahren, sondern wir stehen vor dem Abschluß eine« Friedens, den wir nicht kennen und der uns gewaltig« Bedrückuirgen bringen kann. In solchen Zetten kann nur eins uns helfen: Ordentlicher Ausbau der Wirtschaft in dem Sinne, wie ich es ausgesprochen habe, in dem Sinne der Erweiterung ihrer Tragkraft, und vollkommen» Solidarität aller mitwirkender Faktoren im Lande, voll kommene Solidarität zwischen Arbeitgebern und Arbeit nehmern, vollkommene Solidarität aller Berufsstände. Nur dann kann der Umschwung Deutschlands uns zum Guten und zur Wicdcrerstarkung führen, wenn wir die Kämpfe beiseite setzen, uns als Glieder eine» Polkes fühlen und alle unsere Kräfte zum gemeinsamen Handeln zusammen fassen. <WTB.) * Milderung der Blockade verweigert. vv. Berlin, 20. Dez. In der letzten Sitzung der G« jangenenkommission in Spa erinnerte der deutsche Vor sitzende an die drohenden Lrnährungsschwterigkeiten, wes halb eine Milderung der Blockade auch im In teresse der Gefangenen geboten sei. Eine Milderung der Blockade wurde französischerseits verweigert. VV. Berlin, 20. Dez. In der heutigen Sitzung der inter nationalen Wafsenstillstandskoimnission in Spa wurde von dem Vertreter der deutschen Regierung eine Note über reicht, nach welcher die norwegische die britische Regier rung gebeten hat, sechs deutschen, sich auf dem Wege nach Helsingfors befindlichen, mit norwegischen Schifföpryduk len beladenen und ebenso einigen deutschen, die sich noch in deutschen Häsen aufhalten, mit Rohmaterialien für Nor wegen beladenen Dampfern Geleitscheine bis zum Bestim mungsort zu erteilen. VV. Spa, 20. Dez. Der Vertreter der deutschen Re gierung har an den Vorsitzenden der internationalen Was- scnstillstandskommission folgende Note gerichtet: In Ber lin sind Nachrichten eingelaufen, wonach die Sperr« zwischen dem besetzten und unbesetzten Deutsch land verschärft worden seit, soll. Auftragsgemäß er bitte ich Aufklärung. Die Finanzen Frankreichs. N . Bern, 20. Dez. In der gestrigen Sitzung v de» Senats erklärte Ribot anläßlich der Erörterung über di» Verlängerung des Privilegs der Bank von Frankreich, daß sich das allgemeine Budget Frankreichs ungefähr aus 17 Milliarden Franks belaufen werde, von denen 8 Mil liarden zur Tilgung der Kriegsanleihe seien. Um die Finanzen auszugleichen, müsse Frankreich vom Feinde ein» große Entschädigung verlangen. Frankreich Hochspannung? Die Pariser „Humanic fordert die sozialistisch« Par. tci in Frankreich zur Einigkeit auf. Entweder bilde sich eine revolutionäre Bewegung außerhalb der Partei oder sie werde durch die Partei geleitet. Es sei möglich, daß soziale oder politische Ereignisse von außer ordentlicher Schwere die Partei zwängen, an die revolu tionäre Energie des Proletariat» zu appellieren. Der voraussichtliche Friedensschlutz. Berkin, 20. Dez. Nach zuverlässigem Vernehmen aus amtlicher Quelle rechnet man in Berlin mit dem Ab schluß eines Präliminarfriedens bestimmt für Mitte Januar, mit einem Abschluß des allgemeinen Friedens spätestens Anfang April. Die nunmehr amt lich bestätigte Weigerung der Alliierten, mit Soldaten- und Arbeiterräten zu verhandeln, hat den Beschluß des Ber liner Rätekongreß in der Frage einer früheren Einberu fung der Nationalversammlung entscheidend beeinflußt. „Die Amerikaner sind unsere Freunde." Laut „Rhein. Ztg." erklärte in den, rheinischen Ort Aariveiler ein amerikanischer Hauptmann, Führer der a»wv- rikanischen Besetzungstruppen, dem Soldatenrat gegenüber, die Amerikaner kämen nicht als Feinde, sondern als Freunde Auch, betrachten. sie,..sich nLchtr,«ls>Die ger unbMrm^^M.^tcht,^ Republik " zu festigen und aufrichten zu helfen. Siq werden auch dagegen sein, daß das Rheinland an Frankreichs 'ungegliedert Mrbe.
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