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Dresdner Nachrichten : 01.05.1900
- Erscheinungsdatum
- 1900-05-01
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-190005011
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19000501
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19000501
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
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- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1900
- Monat1900-05
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- Dresdner Nachrichten : 01.05.1900
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8erugrgedllhn Dt« -Drt«d»er RachrtLtkn" «ckh«««» >»«"ch ««H»»«; dt« ««kder t» Drettrn und drr «ich»«, Umaedm,,. «o die Zxtuwuua durch etaen« Boten oder KoinmiMonäre «rsola». erbauen dar Blatt an Wochentaaen, die nicht aus Sonn- oder Seiertaie sollen, in zwei LbeUauSaaben »»ent« und ««,»«» moestelli. SLr «tickaate ein,elandter Schrist- ltücke keine Verbindlichkeit. Sernlvrechanlchlub: »«1 I Lr. U u. »». »0V«. relearamm-rldrelle: »«chntchto« »r,»dn». r Mt ^ Segrülltzel 1858 ILsokliM „Lar «locke", Uvrrvn- unü ItNLdvn-kvkIvIäun^. IM" 6rÜ88to8 8pv6laI-lHv86li!lkt vr«8Ü6U8. SUS» tlosekLBsäesMel i» Uik^e ^Miüdl »kilgrtl f?ieänek Ksppirek 8> »g«ijd-e 3^d-i.. MM Mt k.IM^ siM^kuW» Telear.-Adresse: Nachrichten, Dresden. likdM Veix»M L 0«. Lvlllkl. lloflislornnten. SoI»I»»»»tr»»»v» Lvlrl»««« ck. 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Die Gemeindewahlrechtsvorlage. die das preußische Ab geordnetenhaus in dieser Woche in zweiter Lesung beschäftigen wird, bildet die politisch wichtigste der Aufgaben, die diese Körper schaft in der laufenden Tagung noch zu erledigen haben wird. Schon in der vorigen Tagung war die Frage der Reform des Wemeindcwahlrechts behandelt worden; aber da sie mit der Kanal- Vorlage verkoppelt war, theilte der bezügliche Gesetzentwurf deren Schicksal und kam in der Kommission zu Fall. Streng genommen handelt es sich nicht um eine eigentliche Reform des preußischen Gemeindcwahlrcchts, da das Shstem. die Eintheilung in drei Wählcrklassen, nicht geändert werden soll. Der Zweck des vorliegenden Gesetzentwurfs geht dahin, die plutokratischeu Verschiebungen, die durch die Migucl'sche Steuer reform herbeigesührt worden sind, rückgängig zu machen und so den Zustand wieder herzustellen, wie er vor dieser Reform be standen hat. Diese gesetzgeberische Korrektur soll dadurch geschehen, daß neue Prinzipien für die Bildung der drei Wählerabtheilnngen ausgestellt werden. Da sich jene plutokratischen Verschiebungen in den kleineren Gemeinden nicht geltend gemacht haben, so soll die fragliche Neugestaltung auf die Gemeinden von mehr als 10.000 Einwohner beschränkt werden. In den Genieinden bis zu 10.00t) Einwohnern werden nach wie vor die drei Wählerabtheilnngen auf Grund der Drlttelnng der Gesammtsuinme der Steuerbeträge ge bildet. Dagegen sollen die größeren Gemeinden fortan die Wahl zwischen drei verschiedenen Arten der Abtheilungsbildung haben. Diese drei Gestaltungsarten sind das sogenannte einfache Durch- schnittSprlnzip. da» ZwöMelnngssystem und das gnalifizirte Durch schnittsprinzip. DaS einfache Durchschnittsprinzip weist jeden Wähler, der mehr als den Durchschnitt des Steuerbetruges seiner Gemeinde zahlt, der zweiten oder der ersten Wählcrklasse zu; die zweite Abtheilung wird von der ersten durch Halbirung der auf diese beiden Klasse» fallenden Gesammtsteuerbcträge abgcschichtet. Dieses Prinzip soll für die Gemeinden über 10,000 Einwohner die Regel bilden. Es soll dadurch erreicht werden, daß die Wähler massen. welche nach der Höhe ihrer Steucrleistungen vor der Durchführung der Steuerreform der zweiten Klasse angehört hatten, aus dieser aber allmählich in die unterste Klnsse herabgedrängt waren, wiedemm in die mittlere Wählerschaft emporgehoben werden. Dieses einfache Durchschnittsprinzip führt indeß nicht überall zu dem beabsichtigten Zweck, ins besondere versagt eS, wo es darauf ankommt, die frühere Besetzung der ersten Wählerabtheilung wieder herzustellen: auch droht die Gefahr, daß namentlich in Orten niit starker Arbeiterbevölkerung «ine fortschreitende Denivkratisirung des Wahlrechts eintritt. Des halb kann in den genannten Gemeinden durch Ortsstatut bestimmt werden, entweder daß bei der aus Grund der Durchschnittssteuer- fnmme erfolgenden Bildung der Wählerabtheilungen a» Stelle des ans einen Wähler entfallenden durchschnittlichen Steuerbctrages ein den Durchschnitt bis zur Hälfte übersteigender Betrag tritt lgualifizirtes Durchschnittssysteml, oder daß auf die erste Wähler abtheilung »/>», auf die zweite V». auf die dritte V»» der Gesammt- fnmme der Steuerbeträge aller Wähler entfallen, eine höhere Abtheilung aber nicht mehr Wähler zählen darf als eine niedere (Zwölftelungsprinzip). Damit nicht der Grund zu immer währenden Kämpfen in der Gemeinde gelegt iverde, wird vor geschrieben, daß solche ortsstatutarische Regelung nur von zehu zu zehn Jahren vorgenommen werden kann. Durch die Bestimmung, daß die Wahl zwischen drei verschiedenen Berfahmngsarten für die Bildung der Wählerabtheilungen frelgestellt wird, soll erreicht werden, daß die Ausgleichung der durch die Steuerreform herbei- geführten Verschiebungen nicht in schablonenhafter Weise geschehen muß, sondern daß jeder Gemeinde die Möglichkeit der Jndivi- hualisirung geboten ist. Die Kommission des preußischen Abgeordnetenhauses, der die Gemcinde-WahlrechtSreform-Borlage überwiesen war. hat eine wichtige Aendemng daran vorgenommen. Der Regierungsentwurs bestimmte, daß ortsstatutarische Aenderungen der Wahlrechts- bestimmungen durch di« einfache Mehrheit der Stadtverordneten- Bersammlungen beschlossen werden können. Die konservativ-klerikale KommissionSmehrheit hat sich dagegen dafür entschieden, daß es hierzu einer Mehrheit von zwei Drittel der Gemeindevertreter bedarf. Der Minister des Innern hat sich gegen diese Bedingung der Zwri-Drittel-Mehrheit für die Abweichung von dem einfachen Durchschnittsprinzip ausgesprochen, well dessen demokratisirende Wirkungen um so mehr befürchtet werden müssen, wenn die Be- fugniß, an die Stell« diese» Prinzip» eine» der beiden anderen Prinzipien (Zkvülfteluiig«- oder qualifizirte» Durchschnitt-Prinzip) -u setzen, wesentlich beschränkt wird. Die Wahrung der Interessen de» Mittelstand«» tft für die Konservativen der Gesichtspunkt, der für ihr« Stellungnahme zu der Gemeindewahlreform al» maßgebend angegeben wird. Mir unser« Partei, äußert, einer Ihrer Führer, handelt e» sich wesent lich um den Mittelstand, d. h. um den Stand, der mit dem Besitz Arbeit verbindet, der also ichne Arbeit seinen Besitz nicht halten kann, der ondewrseit» eintn Besitz hat, an dem sich selbe Arbeit und seine Existenz anknüpft. Diesem Mittelstände, der den be rechtigten Anspruch daraus hat, nicht mit der ganzen große»Massel ser Bevölkerung znsammengeworfen zu werden, zu seinem Rechte' zu verhelfen, ist für die Konservativen der Hauptzweck der Wahl reform. Hatte der Minister des Innern die Bekämpfung der Sozialdemokratie in den Gemeindevertretungen voran gestellt, so wurde von konservativer Seite hervorgehoben, daß es wichtiger sei, den Mittelstand zu stärken und ihm zu ermöglichen, der Sozial demokratie gegenüber seine Kraft zu entfalten. Wie im vorigen Jahre, ist es auch diesmal vor Allem wieder die „Köln. Zig ", die mit dem Aufgebot aller ihrer Kräfte gegen die geplante Reform des preußischen Gemeinde-Wahlrechts Front macht. Obwohl ihre Behauptungen übertrieben und allzu pessimistisch sein dürsten, so verdienen sie doch immerhin Erwähn ung. Das nationallibcrale Organ entrollt folgendes Zukunftsbild: Diejenigen Männer, die durch die Größe ihres Geistes, durch die Tiefe ihrer Bildung und durch die Schärfe ihres Urtheils sich anszeichnen unter ihren Mitbürgern und sich eine angesehene soziale oder wirthschaftliche Stellung unter ihnen errungen haben, werden in Zukunft in den Stadtverordneten-Vecsainminngen nicht mehr den Auskchlag geben. Denn es ist ganz ohne Frage, daß, wenn, was dermaleinst ganz bestimmt in den meisten preußischen Städten eintrctcn wird, in der dritten Klasse das Proletariat und in der zweiten der geringere Mittelstand die Uebermacht besitzen, sich diese Verhältnisse in dem Bilde, das die Gemeindevertretung bietet, widertpiegeln werden. Man braucht nur die Agitatoren der Arbeiterschaft, die heute in Arbeitervereinen und Arbeitcrversamm- lungen als die Vertreter der arbeitenden Klasse und als Beglücker des Volkes sich aufjpieten, in'S Auge zu fassen, um mit voller Sicherheit zu wissen, was für Leute demnächst von der dritten Klasse, wenn dort die Bürger mit einem Jahreseinkommen von ungefähr 900 Mk. allmächtig sind, auf daS Naihhans gesandt werden- An diese Vertreter des vierten Standes werden sich als Erkorene der zweiten Klasse die Vertreter Biertischpolitik und des SpießbürgerthumS anichließcn, die von der Bedeutung ihrer, werthen Person ganz gewaltig überzeugt sind, immer den Nagel > Anviccyk auf den Kopf zu treffe» vermeinen, dabei aber bei ihrem kurzen j A"> ' Verstände und bei der Unzulänglichkeit ihres Urtheils den Kern der Sache in der Regel verkennen und sich an ' ruhende frühere Gesetzentwurf wegen des allseitigen Widerstandes, den er gefunden, keine Aussicht aus Annahme gehnbc habe. Die neue Steuer sei gewissermaßen als ein Vernich zu betrachten. Berlin. DaS Abgeordnetenhaus nahm heute den Gesetzentwurf belr. die Bildung der Wählerabtheilungen aus den Gemeindewahlen i» der vom Eentrum und den Kowerbativen ver einbarten Kompromißinssung an. doch wurde ein Znsatzantrag des Abgeordneten v. Zeblitz-Nenkirch angenommen, welcher daraus hinanslänft. daß bei der Berechnung des durchschnittlichen Steuer betrag? die Wähler, die zur LtciatSeinkvmmenitener nicht veranlagt sind, und. wo das Wahlrecht an eine» Einkommeniteuerial'. von O Mk. geknüvft ist, auch die zu dieser Steuer veranlagten Wähler, sowie die Steuer, mit welcher dieselben in die Wählerliste eingetragen sind, außer Betracht zu lassen sind. Mit diesem Anträge halten sich auch die konservativen und Centrnmsredner einverstanden erklärt Morgen: Antrag v. Evnernibetr. Dotation der Provinzen. Berlin. Der Kaiser trifft morgen Vormittag zum Besuch der Kaiserin Friedrich in Cronberg ein und gedenkt die Mineral auelle». die Gas- und Muieralbäder. sowie die Molken- und Kalt- waiiec-Heilanitalr in dem nahe gelegenen Badeorte Econthal zu besichtigen. Anläßlich de» Besuchs wird der Kaiser die Kaiserin Friedrich zur Tbeilnahme an de» Feierlichkeiten für die Gcoß- Mrigkeitserklärnng des Kronvrinzen Wilhelm osiizicll entladen. Für die Ankunft des Kaisers Franz Joses zu der Großjährigkeits- erklärung des Kronprinzen steht das Programm nunmehr fett: Der Kaiser von Oesterreich trifft am 4. Mai Vormittags 10 Uhr auf dem hiesigen Potsdamer Bahnhöfe ein, wo großer militärischer Emviang stattfindet. Der Kaiser, umgeben von sämmtlichen Prinzen, wird den Kaiser Franz Josef auf dem Bahnhöfe begrüßen. Die beiden Kaiser fahren die Bellcvuestraße und die Siegesatlee entlang zum Brcindenburger Thor, wo eine Begrüßung durch die städtischen Behörden stnttsindet. Die im Lustgarten anfgestellte Leib-Batterie des 1. Gnrde-Feld-Artillerie-Regiments wird beim Herannahen des Wagens der beiden Kaiser einen Salut von tot Schuß abgeben. Abends findet im Lustgarten ein großer Zapfenstreich der gesammten Spietlente und Mnsikknrus des Garde- koros statt. Am 5. Mai ist. wie bekannt, eine Gefechtsübung mit Scharfschießen auf dem Truppenübungsplätze bei Jüterbogk m enommen, welcher der Kaiser von Oesterreich beiwohnt. findet die Großiährigkeitserklärnng und l ge Mai Vormittags Eidesleistung des Kronvrinzen statt. Die Feier wird um 11 Uhr Nebc'istächlichem aus- »rit einem knrzen Gottesdienst in der Schloßkapellc eingeleitet, zuhalten pflegen, "oder aber gewohnt sind, stets ihre Sonder- und nach^desie,, Beendigung der Kwnprinz den Fahneneid leistet. Nach Stniides-Jnteressen in den Vordergrund zu schieben, und bei jeder her „eier w der wchlo,;tnvelle findet im Weißen v-anle Gratnla- Geieaenheit ihr Steckenpferdchen zu reiten bereit sind. Leute, welche twnseonr statt.. Bei Beginn denelbcn werden >m Lnstgatten die ihnen bei ihrem kleinen Gesichtskreise eingewurzelten Vor-> Al Kaniniewchnne ahgeacben - Der Kauer wird auch m die,cm intheile maßgebend sein lassen, oder endlich sich von einer klein-^ A'hre euren Ansilug nach Essen unternehme», »m dem Geh. lichen und eiweitigrn Auffassung der Verhältnisse und von einem! N?rh Krupp am Brsta Hngel einen e wa zweitnaigen Ve,nch ab- übertriebenen Veraiittvortlichkeitsgeitthl leiten lassen., stets ein Aber zustatten. Die Reffe wird noch vor,A»tritt der NvwlandSwne des oder Wenn zur Hand haben und ihre Aufgabe darin finden, an Kauers ersvlgen. — offiziös wird geichrieben: ^reiherr v Allem hernmzunörgeln. was ihnen zur Entscheidung vorgelegt wird. Die erste Klaffe endlich wird der Elite des Bürgerlhums ver bleiben. Indessen ihr »och io wohlgemeinter und noch so guter Rath wird den klebrigen in der Ziegel als frommer Wunsch gelten, »nd sie, die den heutigen Ginn; unserer Städte geschaffen haben, werden tiesbetrnbt zujehen müssen, wie dieser Glanz schwindet. Fernschreib- und Fernsprech-Berichte voin 30. April rvlge Zusammenbruchs eines Gerüstes in der -Paris. In Maschinenhalle der ! und zwei verletzt ^ « 1» -'S' ZeltaiiSstelluiig wurden zwei Arbeiter getödtet Kopenhagen. Der König von Dänemark läßt sich bei der Grvßjährigkeitscrkiärnng des denffchen Kronprinzen durch den ältesten Sohn des dänischcn Kronprinzen, den Prinzen Ebristinn, vertreten. Der Prinz überbringt dem Kronprinzen de» Elcphantcn- Orde». Berlin. Auf der Tagesordnung der letzten Sitzung des preußischen Stciatsministerinms standen die Flottenvorlage, das Fleiichbeschaugesetz und die vom Reichsamt des Innern aus gearbeitete Novelle zum Weingesetz. Nach eingehender Erörter ung hat sich das Staatsministcrium dafür entschieden, die Be schlüsse der Budgetkommiision des Reichstags zur Flottenvorlage trotz der Abstriche gutzuhcißen. Die preußischen Vertreter im BundeSrath werden demnach ihre Stimmen für dieselben abaeben. Voraussichtlich wird heute das Plenum des BnndeSraths zusammcntreten, um bezüglich der Deckungsfragc Stellung zu nehmen. In der Frage des Fleischbeschaugesetzes hat sich die preußische Regierung im Großen und Ganzen auf den Boden des Kompromisses, der zwilchen dem Reichsamt des Innern und hervorragenden Reichskagsmitglieder» angebaknt ist, gestellt. DaS Zustandekommen der Vorlage ist demnach als sehr wahrscheinlich anzniehen; dagegen habe» sich gegen die vorliegende Fassung der Novelle zum Wemgesetz Schwierigkeiten erhoben. Duffe Vorlage bleibt für diese Tagung zurückgeslellt. Der vom Ministerium an genommene Kompromiß zum Fleiichbeschaugesetz bewegt sich, wie verlautet, auf einer anderen Grundlage als die früheren Verhand lungen und nähert sich mehr den Beschlüssen zweiter Lesung. Die „Kreuzztg." bemerkt zu dem Kompromiß u. A.: Sieht man aber selbst von den materiellen Verbesserungen, die das vorliegende Gesetz vielfach mit sich bringen würde, ab, so kann doch nicht ge leugnet werden, daß der moralische Erfolg ein ganz bedeutender wäre, wenn «S gelingen sollte, für diese, einen gewissen Schutz der Landwirthschaft in sich schließende Vorlage eine Ncichstags- mehrheit »u gewinnen, von der nur die notorischen Gegner der deutschen Landwirthe. ^die freihäudlerische Linke, ausgeichlossen wäre. - - - ccm» nd . gestern Finanzminister Dr. v. Miquel empsi , :stern «ine Deputation der Waarenbaus-Angestcllten. die ihm re Einwendungen gegen da» Gesetz oetr. die Waarenhaussteuer »trugen. Herr v Miquel erwiderte, er sei durchaus davon über zeugt. daß die WaareudauSsteuer eine wesentliche Besserung in der Lage de« Kleinhandels nicht derbeifahren werde: er hoffe irdoch. in den veränderten «einhAMern al» ossens gelassen werde» könne, sich . .uni,den. Er empfahl den ke Selbsthilfe in der Form lchen. Er erklärte, daß dem dem Umsätze auch Wen« der,' ... i« der Besteuerung n , ^ gtrrung Bedenken eiitaegcnstundcn und daß diele Form darum gewählt worden sei, weil der ans anderen Grundlagen de- Denkmal besteht au« . , . Hertlmg hat die Rückreise von Rom angekreten, da es nicht möglich war, den Beginn seiner Vorlesungen an der Münchner Universität, die wegen der Verhandlungen über die Errichtung einer katdolilchen Fakultät an der Universität Straßbnrg bereits drei Semester hindurch hatten ausinllen müssen, länger hinaus zu schieben. Im Interesse der guten Sache ist zu bedauern, daß es dem ausgezeich neten Gelehrten nicht vergönnt war. jene Verhandlungen noch i vorher zu», Abschluß zu bringen. Dieselben hatten bereits in einer Reihe von wichtigen Bestimmungen zu einer völligen Einig ung geführt. Die Erörterungen über die wenigen noch schweben den Punkte werde» svrtznsnhren sein, sobald sich wieder die Ge legenheit dazu bietet. Da ein diplomatischer Vertreter des Reiches beim Vatikan bekanntlich nicht besteht, so fehlt es nach der Abreise des Freiherr» v. Hertling einstweilen an einer zur Verhandlung deutscherseits legitimirte» Persönlichkeit. — Generaimajor z. D. V. Asninth ist in der Nacht zum Sonntag hier gestorben. Berlin. Die Kaiserin verlieh der Frau Direktor Hilda Wenzel in Dresden das silberne Franenverdienstkreuz am weißen Bande. — lieber den Inhalt des m der Fleiichbeschanirage vor bereiteten Kompromisses verlautet, daß das Verbot der Einfuhr von Wurst von der Regierung zngestanden sein soll, dagegen sollen die Konserven frei hereingelassen werden. Beim Pökelfleiich wird wahr scheinlich eine verschiedene Behandlung, ie nach Quantum rc. Platz greisen. — Im Reichstage zielen die Geschciftsdispositionen daraus ab. daß der Schluß der Tagung möglichst schon um Himmelfahrt eintreteir kann. Dre Verbündeten Regierungen haben ihre Wünsche bezüglich der Erledigung der einzelnen Vorlagen zu erkennen ge geben. Außer der Flvttenvorlciae nnd dem Fleischbeschaugesetz soll namentlich die Novelle zum Unfallversicherungsgesetz. das Reichs- Senchengesetz, der Gesetzentwurf betreffend die Poikdambfervcr- bindnng mit Ostafrika, ErgänzungScknt und einiges Andere er ledigt werden: von der Fortsetzung der dritten Berathung der lsr Heinze soll dagegen abgesehen werden. Berlin. Die Nachricht, daß der deutsche Staatssekretär des Auswärtigen Graf Bnlow in Bavcno eine Zusammenkunft mit Dr. Leichs gehabt habe, wird von der „Nal.-Ztg." als Erfindung bezeichnet. — Nach in London eingetroffenen Wachingtvner Depeschen wird die Aussehen erregende Erklärung des Kriegs sekrelärs Root. die amerikanische Regierung werde bald genothlgt sein. Simon Mvnroe's Lehre »ötbigen Falles mit Waffengewalt aufrecht zu erhalten, als versteckte Warnung an Deutschland be trachtet, seinen Ehrgeiz in Südamerika zu zähmen und nicht zn ver suchen. deutsche Kolonien i» Brasilien zu gründen. Etwaige Ver suche Deutschlands, festen Fuß auf dem amerikanischen Festlande zu fassen, müßten schließlich zu einem ernsten Zwist zwischen den Vereinigten Staaten und Deutschland führen. — Der Jahres bericht des Stettiner „Vulkan" sagt bezüglich der Wirkung der gc vlanten Flottenvermehrnng aus de» deutschen Schiffswerften: rin Allgemeinen werden auch die Erträgnisse überschätzt, weiche bei der geplanten Vermehrung unserer Flotte den Schiffswerften etwa zufallen könnten. Das in Aussicht stehende Arbeitsquantum von dieser Seite wird für die einzelnen deutschen Wersten aar nicht so bedeutend iein, daß dessen Bewältigung schwierig ist oder aar er höhte Anstrengungen erforderlich macht. Der Bau der Schiffe wird sich auf so vrele Jahre und aus eine so große Anzahl von Wersten, kaiserliche und private, vertheilen, daß für ein« volle Beschäftigung der letzteren noch sehr umfängliche Ansträge au» der Handelsmarine und von anderen Staaten hcranaezogen werden müssen. — Die Einweihung des Grabdenkmals für oen Oberst leutnant v. Egiv» fand gestern Nachmittag auf dem alten Kirch hofe zn Potsdam unter zahlreicher Betheilianng statt. Die Ge- nur I dächtnißrede dielt Geh. Das ein wohl, s einfache getroffene
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