Suche löschen...
Der Grenzbote : 06.08.1904
- Erscheinungsdatum
- 1904-08-06
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1836929153-190408063
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1836929153-19040806
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1836929153-19040806
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDer Grenzbote
- Jahr1904
- Monat1904-08
- Tag1904-08-06
- Monat1904-08
- Jahr1904
- Titel
- Der Grenzbote : 06.08.1904
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Der Der Krenzbote erscheint täglich i, mil Ausnahme des den Sonn- und Feiertagen folgenden Tages und kostet vierteljährlich, voraus bezahlbar, I Ml. Psg. Bestellungen werden in der Geschäftsstelle, von den Nusträgern des Blattes, sowie von allen Kaiser!. Postanstalten Md Postboten angenommen. renxbole für Adorf und das ohne Vogtland i Inserate von hier und aus dem Verbreitung?- ' s bezirk werden mit 10 Psg-, von auswärts mit i 15 Psg. die 4 mal gespaltene Grundzeile oder ! deren Raum berechnet und bis Mittags 12 Uhr für den nächstfolgenden Tag erbeten. Rcclamen die Zeile 20 Psg. Verantwortlicher Redacteur, Trucker und Verleger: GLto Weyer in Adorf. Fernsprecher Rr. 14. Hierzu U'ENtKgs die Uuftr. Gratisbeilage „Der Zerrspiegel". Fernsprecher Nr. 14. 181. SonMhend, den 6 Angust IM Inftrg. Politische Rundschau. — Im Kreise ihrer Fürstlich Hohenzollern- schen Verwandten auf Schloß Krauchenwies be geht heute Ihre Majestät die Königin-Witwe Carola — geb. am 5. August 1833 — ihren 71. Geburtstag. Aus tiefstein Herzen bringen hier zu alle Sachsen ihre Segenpwnnsche dar und verbinden damit ihren heißen Tank für all die reiche landesmütterliche Fürsorge, welche Kö nigin Carola dein Sachsenlande allezeit erwiesen hat und deren weitgreisende Segnungen am Ge burtstage der hohen Frau stets besonders le bendig werden. Berlin, 4. August. Der Kaiser ist nach guter Fahrt heute nacht vor Bergen eingetrvsfen. — Tie amerikanische Regierung läßt durch ihre Vertreter im Auslande wegen der Schiffsbe schlagnahmen durch die Russen die Ansicht an derer Mächte ermitteln. Berlin, 4. August. Das hiesige sozialdemo kratische Organ ist wieder einmal in der Lage, einen angeblichen vertraulichen Erlaß zu ver öffentlichen. Er bezieht sich auf den Ausschluß der Oeffentlichkeit in MilitärgerichtSverhandlun- gen und soll aus Anlaß des BÄseprozesses durch Vermittelung des geheimen Militärkabinetts an den kommandierenden General des 16. Armee korps Metz ergangen sein. Tic kaiserlicheOrder, die dann allen Ar^ieekorps bekannt gegeben worden sei, soll folgenden Wortlant. boben.: .„Ich habe mit Befremden aus den in der Presse ent haltenen Berichten über die in Metz stattgohabte kriegsgerichtliche Hauptverhandlnng gegen den Leutnant Bilse im Trainvataillon stör. I6 er sehen, daß das Kriegsgericht unter Außeracht- kassung meiner Order vom 28. Dezember 1899, deren Voraussetzungen vollkommen gegeben wa ren, und entgegen den: wiederholten Airtrage des Vertreters der Anklage von dein Ausschlusse der Oeffentlichkeit in einem Umfange Abstand ge nommen hat, der nicht verfehlen kann, die all gemeine Aufmerksamkeit in noch erhöhtemMaße auf die ohnehin schon so bedauerlichen Vorkomm Nisse in 'Forbach zu lenken und das Ansehen meiner Armee und im besonderen des Offizier korps in weiten Kreisen des In- mW Aus landes zu beeinträchtigen. Ich spreche den Mit gliedern des Kriegsgerichts mein ernstes Miß- jallcn aus, daß sie meiner in der Verordnung vom 28. Dezember 1899 zum Ausdruck gebrach ten Willcnsme-nung direkt zuwidergehandelt und es nicht verstanden haben, die Interessen ihres Standes besser zu wahren. Ich beauftrage Sic, den Mitgliedern des Spruchgcrichts dies unrer entsprechender Erläuterung persönlich zu eröffnen. Ten übrigen Offizieren, Sanitätsoffi zieren, Kriegsgerichtsräten ist diese Order in vertraulicher Weise zur Kenntnis zu bringen und für die Folge alljährlich einmal ins Ge dächtnis zu rufen." Berlin, 4. Aug. Eine von etwa 3000 Personen besuchte Volksversammlung nahm ge stern eine Resolution an, in der die Erwartung ausgesprochen wird, daß die nur indirekt nutzende, Unzweckmäßige, ungeheure Opfer an geistigen und materiellen Kräften erfoidernde parlamen tarische Betätigung zurückgedrängt, alle Kräfte des deutschen Proletariats direkt auf geistige und sittliche Hebung des Proletariats und auf den wirtschaftlichen Kampf verwandt werden, daß darum der Ausbau der gewerk schaftlichen Organisation und die Erziehung der Gewerkschaftsmitglieder über die Tagesfragen hinaus zu ideal gesinnten, bewußten Klassen- kämpfcrn mit aller Macht betrieben und so die Möglichkeit eines siegreichen Generalstreiks für das deutsche Proletariat baldigst verwirklicht werde. — Am Montag nachmittag wurden auf dem Fernsprechämter der Französischen StraHc hrei Telephonistinnen durch einen elektrischen Schlag zn Bode» geworfen und mußten nach ihren Wohnungen gebracht werden. Eine der jungen Tomen soll sich "bereits wieder erholt haben. Hervvrgcrufen wurden die Unfälle durch Ereignisse im Fernverkehr Berlin—Lübeck. Auf irgend einer Strecke war ein Gewitter, das der Strecke Berlin-Lübeck nicht bekannt war. Bei ei nem Anschluß entlud das Gewitter seine elek trische Kraft im hiesigen Fernsprechamte. — Kaiser Franz Joseph trifft am 16. d. M. zum Besuche des Königs Eduard in Marien bad ein. — Bei dem mißlungenen allgemeinen An griff auf Port Arthur verloren die Japaner nach den Angaben eines deutschen Gewährs mannes, die der Mvrniüg Post ans Schanghai telegraphisch übermittelt werden, mindestens 15 Tausend Mann, die Russen höchstens 5000. An gesichts so schwerer Verluste werden die Japa ner einer Depesche der.Daily Mail aus Niutsch- wang zufolge, den endgültigen Angriff erst wa gen, wenn alle Änßcnsorts genommen sein werden. Jur Zusammenhang hiermit verdient ein dein Daily Telegraph aus Newhork über mittelter Bericht Beachtung, worin der letzte Zeitungs-Korrespondent, der Port Arthur vor einigen Wochen verließ, .Hector Fuller, seinen Eindruck von der Widerstandsfähigkeit der Fest- ! ung schildert. Er hält sie vermöge der in den st-latzren Monat-u vo- k-er-e nllhsieh vollem- deten Befestigungen für außerordentlich groß n. beziffert die Verluste, die bei einem Sturm ris kiert werden, zum mindesten auf 40 v. H. der an greifen den Truppen macht. Ocrtlichcs und Sächsisches. Adorf, -5. August. Von der Handelskammer Plauen geht nns folgender Artikel zn, den wir im Interesse der hiesigen Perlmutter-Jndnstric zur Veröffentlichung bringen: Die Perlmntter- industrie in Frankreich. Frankreich hat im Jahre 1903, Ivie die österreichisch-ungarische Handels kammer in Paris mitteilt, über 50 OM Dtzd. Perlmntterschalen im Werte von 2I Millionen Franken gegen ca. 30 000 Dtzd. im Jahre 1902 importiert. Seit zwei Jahren ist der Preis des Rohmaterials, infolge starker Nachfrage auf das Doppelte gestiegen. Da nicht genügend Ware aufgebracht werben kann, verwendet man in letzter Zeit eine Sorte spitziger Muscheln, He liotide oder Troca genannt, denen durch Bei zung der schöne, Helle, schillernde Glanz des Perlmutters gegeben wird und deren Preis be deutend billiger pls Perlmutterschalen ist. Wäh rend letztere 300—350 Franken Pro 100 Kilogr. kosten, stellen sich erstere nnr auf 60—70 Fran ken. Flache Mn ich ein, die in Frankreich selbst zu haben sind, nud sich zur Erzeugung von flachen Knöpfen eignen, erlangen den Preis von 40- 00 Franken. Von Troeamuscheln führte Frankreich im abgelaufeneu Jahre l63<> Dtzd., mit 221000 Franken bewertet, ein. Die Bear beitung, resp. das Zersägen der Troeamuscheln ist ziemlich schwierig und erfordert spezielle, kostspielige Einrichtungen. Nicht jeder Knopf fabrikant oder Drechsler nimmt diese Manipu lation selbst vor. Viele lassen die Muscheln in Etablissements, welche sich ausschließlich mit dem Zerschneiden befassen, für ihre Zwecke znrichten oder kaufen das ihnen nötige zugeschnittcneMa- terial. Die Perlmutterknopsfabrikatw inFrank- reich steht auf einer hochentwickelten Stufe und hat seit 25 Jahren sehr große Fortschritte ge macht. Im Oise-Departement (in der Nähe von Paris), wo früher die Erzeugung als Haus arbeit betrieben wurde, finde! man heute be deutende Fabriken mit modernen maschinellen Einrichtungen und elektrischem Betrieb, die zu sammen mehrere Tausend Arbeiter beschäftigen. Ter Arbeitslohn beträgt 5—6 Franken pro Tag. Paris ist für das Geschäft in Perlmntterknöpse« von großer Bedeutung, eS gibt hier Firmen, die stets Bedarf in diesem Artikel haben und Abschlüsse in Beträgen die selbst 10 000 Fran ken überschreiten machen. Nordamerika, unge achtet der Mac Kinley-Bill, Süd- und Mittel- amerika nnd auch Europa sind große Abneh- i mer, sodaß der jährliche Umsatz ans 10 Mil lionen Franken geschätzt werden kann. Gegen wärtig find in Mode: kleine Konfektwusknöpse, 3—5 Linien, in l/2, 3/4 hoch nnd KUgelfvrm, mit Loch und Oese, ansschließlich ans Troca- muscheln, welche Formen, nach der bisherigen großen Nachfrage zu schließen, auch weiter in Gunst bleiben dürften. Außer den klassischen Mustern sortiert man viel Phantasieknüpfe, gnil- loschiert, graviert, die ebnen größeren Nutzen lassen. Wesentlich erleichtert wird in Paris dar Verkehr durch die Regelmäßigkeit der geliefer ten Ware und durch die schöne gefällige Auf machung ans Karten. Tie Manipulaiton nnd Umadjnstiernng, die der Wiener Exporteur zu meist vorznnehmen genötigt ist, um Reklama tionen so viel als möglich zu vermeiden, was den Preis der Ware notgedrungen erhöht, ent fällt hier gänzlich. Der Käufer in Paris kann auf genaue und gewissenhafte Ausführung der Bestellungen rechnen, so daß cs nur selten An stöße gibt. Für den Export Frankreichs von i Perünutteiknüpfen- t-.inn eine Ziffer nicht am gegeben werden, da dieser Artikel in den offiziel len Publikationen nicht separat ausgewiesen er scheint. ! — Die weißen Schmetterlinge, die jetzt in Massen umherflattern, sollte man mit Aufbie tung aller Kräfte sangen und töten. Es ist der schädliche Kohlweißling, der seine Eier in die verschiedenen Kohlarten "und Kohlrabi legt. Die Ranpen schlüpfen bald aus, wachsen schnell und sind überaus gesrätzig. In kurzer Zeit scheu die genannten Köpfe mit den übriggeblicbencnBlatt- rippen wie Rutenbesen aus. Die Raupen tre ten bn manchen Jahren in solch ungeheuren Mengen auf, daß sic, wcnn sie über Eisenbahnen ziehen, das Fahren erschweren, weil durch die zerquetschten Raupen die Räder schlupfrig wer den. — Eine gesunde Kost. Reifes Obst und frische Gemüse sind Universalmittel zur Erhaltung der Gesnudheit. Weintrauben reinigen das Blut, Pfirsiche bekämpfen einen verdorbenen Magen. Acpfel, besonders gekocht, sind für Kinder nicht zu entbehren zur Erhaltung einer guten BevdaUH ung. Der Saft der Tomaten übt einen günstigen Einfluß auf Leber und Därme aus, der Melonen saft vertreibt Fieber- nnd NSrenkrankheiten. Brombeergeiee beseitigt Husten; gekochte Pflau men sind Skrophulösen sehr zu empfehlen, und Zitronensaft in warmen Kaffee, geträufelt hilft gegen Kopfschmerzen. Durch dcn Geuuß des Spargels wird das Blut gereinigt. Sellerie wirkt auf das Nervensystem, hellt Rheumatis mus und Neuralgien nnd beseitigt vorüber- gehend Zahnschmerzen. Spinat har eine direkte Wirkung auf die Nieren, desgleichen Löwenzahn, wenn er grün genossen wird. Durch gelbe und weiße Rüben wird dec Appetit gereizt, während Knoblauch, Schnittlauch und Oliven für gute und gleichmäßige Zirkulation des Blutes sorgen. Rohe Zwiebeln sind ein vorzügliches Heilmittel bei Schwächezuständcn der Berdauungsorgane. Kohlrabi fördert ebenso wie Wirsingkohl, Weiß kohl und Grünkohl die 'Abführung, im Gegen satz zu grünen Bohnen, welche stopfende Wirk ung haben. — Ein für Kartenspieler bemerkenswertes Urteil fällte in der Berufs in stanz das Land gericht zn Torrmund. Ein Spieler hatte eine Karre beiseite geschafft, um dadurch das Spiel des "Gegners, einen Grand, nichtig zu machen.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite