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Großenhainer Unterhaltungs- & Anzeigeblatt : 08.05.1872
- Erscheinungsdatum
- 1872-05-08
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id38343789X-187205088
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id38343789X-18720508
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-38343789X-18720508
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungGroßenhainer Unterhaltungs- & Anzeigeblatt
- Jahr1872
- Monat1872-05
- Tag1872-05-08
- Monat1872-05
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Großenhainer Äuterh altungs- un- Anreigeblatt. AmtSvlatt des Königlichen Gerichtsamts und Stadtraths zu Großenhain. Redigirt, gedruckt und verlegt von Herrmann Starke in Großenhain. 54. Mittwoch, den 8. Mai 18V2. Tagesnachrichten. Sachsen. Das „Dr. I." schreibt unterm^6. Mai: Dem Vernehmen nach werden Ihre Majestäten der König und die Königin morgen von Riva abreisen und gedenken am 15. Mai in Jahnishausen einzutreffen, um daselbst einen längeren Aufent halt zu nehmen. — Der „D. R.-A." enthält eine Bekannt machung des Reichskanzlers, wonach vom nächsten 1. Juli ab die Gebühr für Post- oder Correspondenzkarten nur noch einen halben Silbergroschen beträgt. Gleichzeitig wird die Gewichts stufe bei Berechnung der Taxen für Drucksachen und Waaren- proben von 40 auf 50 Gramme erweitert. — Die Feststellung der Form der Reichskokarde ist nunmehr erfolgt; sie ist rund, der äußere Rand schwarz, das mittlere Feld roth und der Raum zwischen beiden wird durch einen weißen (silbernen) Reif aus gefüllt. — In Leipzig beging am 4. Mai die Firma F. A. Brock haus die Feier des 100jährigen Geburtstages ihres Begründers, des Buchhändler-Koryphäen Friedrich Arnold Brockhaus, wobei von derselben eine Stiftung von 10,000 Thlr. zur Unterstützung des Personals begründet wurde. Preußen. Der Reichstag hat am 6. Mai die Postverträge mit Frankreich und Spanien in erster und zweiter Lesung ohne erhebliche Debatte angenommen. Minister Delbrück erklärte, daß der deutsch-französische Postvertrag nach der Uebereinkunft beider Negierungen am 15. Mai in Kraft treten soll. — Car dinal Hohenlohe wurde am 6. Mai Mittags in längerer Audienz vom Kaiser Wilhelm empfangen. — Der Cultusminister hat nunmehr auch die Vornahme einer außerordentlichen Visitation der Volksschulen in den Kreisen Danzig, Neustadt, Carthaus, Pr. Stargardt und Berent angeordnet. — Der Cultusminister hat bestimmt, daß die den Bezirksregierungen zur Disposition gestellten Fonds zu Lehrerunterstützungen auch für Lehrerinnen verwandt werden dürfen, sofern dieselben an einer öffentlichen Schule angestellt werden. Da dies auch mit den Handarbeits lehrerinnen der Fall ist, so können, wenn sie unterstützungs bedürftig sind und die zunächst verpflichtete Commun außer Stande ist, eine Beihilfe zu gewähren, die betreffenden Fonds auch für diese in Aussicht genommen werden. — Die vereinigten Bau-, Maurer- und Zimmermeister Berlins und der Umgegend haben in der bekannten Strikeangelegenheit eine Bittschrift an den Handelsminister gerichtet, dahin gehend: „denjenigen Col- legen, welche vielleicht nothgezwungen in die Lage kommen sollten, nicht pünktlich ihre Verpflichtungen erfüllen zu können, ein mil des Wollwollen entgegentragen und auch die betreffenden Bau behörden in diesem Sinne gütigst instruiren zu wollen." — In einer am 2. Mai abgehaltenen Versammlung haben die Maurer meister Berlins beschlossen, diejenigen Maurergesellen, welche nicht dem „allgemeinen deutschen Arbeiterverein" (Partei Hasen clever) angehören, von jetzt an wieder zu beschäftigen. Uebrigens sollen im Laufe voriger Woche ca. 2000 Maurer nach Metz und Straßburg abgegangen sein. — Auch die deutschen Hotelkellner haben sich zu einem Bunde zusammengethan und bereiten einen Strike vor. Ihre Forderung geht dahin, daß das ominöse „Service", welches auf keiner Hotelrechnung fehlt, bisher aber stets in die Kasse des Principals floß, von nun an den Kellnern zu Gute komme. — Die Noth um kleine Wohnungen hat endlich eine Anzahl Berliner Fabrikbesitzer, deren Fabriken vor dem Oranienburger Thore liegen, veranlaßt, Häuser, welche dort in der Nähe ihrer Werkstätten liegen, anzukaufen, die in den Häu sern befindlichen größeren Wohnungen in kleinere umzubauen und dieselben nur an ihre Arbeiter, und zwar zu einem genau aus- calculirten Preise, der ihnen 6 Procent des ausgelegten Capitals sichert, zu vermiethen. Italien. Wie man der „Pr." schreibt, hätte der Minister des Aeußern Visconti-Venosta eine Circularnote an die Vertreter Italiens im Auslande gerichtet, worin er die Aufmerksamkeit derselben auf die clericalen Provocationen lenkt. Der Zweck dieser Circularnote sei, einfach zu constatiren, daß die italienische Regierung nicht nur selbst den clericalen Uebergriffen gegenüber die größte Nachsicht und Geduld entwickele, sondern auch die hinlängliche Kraft und Autorität besitze, sogar den „legitimen Unwillen der liberalen Bevölkerung gegen diese fortwährenden Provocationen zurückzuhalten" und dieselbe zu vermögen, ihren Unmuth zu beherrschen. Frankreich. Das Decret der Regierung, wodurch gegen den Marschall Bazaine die gerichtliche Verfolgung eingeleitet werden soll, steht demnächst zu erwarten. — Das „Journal officiel" veröffentlicht weitere Beschlüsse der Capitulations- Commission. In denselben wird erklärt, der Commandant der Festung Lichtenberg, Unterlieutenant Archer, habe seine Schuldig keit gethan. Gegen den Commandanten von Marsal, Capitän Leroy, wird ein Tadel ausgesprochen, weil er sich der Unfähig keit und Schwäche schuldig gemacht habe, ebenso gegen Terquem, Commandant von Vitry - le - Franeais, aus dem Grunde, weil er die Kriegsmunition nicht selbst zerstört, sondern sich begnügt habe, die Civilbehörden damit zu beauftragen. England. Das Unterhaus ergötzte sich am 1. Mai an einem galanten Turnier, dessen ritterliche Kämpen von einer überfüllten Damengalerie ermuthigt und durch einen kaum mit der parlamentarischen Hausordnung verträglichen Beifall belohnt wurden. Die Damen, welche leider noch durch ein Drahtgitter den profanen Augen der männlichen Tyrannen entzogen und von der parlamentarischen Arena ausgeschlossen werden, gaben ihrer Begeisterung mitunter einen so starken Ausdruck, als wenn sie das verhaßte Gitter mit eigenen schönen Händen einreißen und den männlichen Gegnern auf die Köpfe werfen wollten. Auf der Tagesordnung stand nämlich der bekannte von Mr. Iacob Bright zum dritten Male eingebrachte Antrag, durch welchen einstweilen den unverheiratheten Frauen, welche selbstständige Gemeindesteuerpsiichtige sind, das parlamentarische Wahlrecht unter denselben Bedingungen, wie dem Manne, gesichert werden soll. Der galante Vorkämpfer der Emancipationsbrigade war diesmal durch eine beträchtliche Anzahl von Meetings, welche die „Nationalassociation für weibliches Stimmrecht" in allen größeren Städten der vereinigten Königreiche gehalten und durch einen wuchtigen, mit 250,000 Unterschriften bedeckten Stoß von Adressen zu seiner schwierigen Aufgabe, das Haus von dem Ernste des
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