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Großenhainer Unterhaltungs- & Anzeigeblatt : 16.04.1872
- Erscheinungsdatum
- 1872-04-16
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id38343789X-187204161
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id38343789X-18720416
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-38343789X-18720416
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungGroßenhainer Unterhaltungs- & Anzeigeblatt
- Jahr1872
- Monat1872-04
- Tag1872-04-16
- Monat1872-04
- Jahr1872
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Großenhainer Unterh altunLS und AuzchMM des Königlichen Gerichtsamts und Stadtraths zu Großenhain. Nedigirt, gedruckt und verlegt von Herrmann Starke in Großenhain. 44. Dienstag, den 16. April 48VT. Bekanntmachung. Die am 1. April 1872 fälligen Brandversicherungsbeiträge sind nach zwei Pfennigen von jeder Beitragseinheit längstens bis zum 18. AprilZ1872 an die Stadthauptcasse zu bezahlen. Großenhain, am 28. März 1872. Der Stadtrath. Kunze. Tagesnachrichten. Großenhain. In diesen Tagen ist im Grabsteine des Rentamtmann Preusker, den bekanntlich die sächsischen Gewerb- vereine errichteten, das Medaillonportrait des Verstorbenen in Bronzeguß eingesetzt wordey. Dieser Kunstguß ist in dem be kannte Werke „Lauchhammer" ausgeführt und zeugt von sorg fältiger Herstellung. Großenhain. Was in letzterer Zeit in unserer Stadt so oft besprochen und ebenso oft bezweifelt wurde, wird zur That- sache. Ein Actien-Verein zur Beschaffung eines Gesellschafts hauses mit größeren Saalräumen tritt ins Leben. Soviel be kannt geworden, ist das gesammte Actiencapital gezeichnet und es soll nun bald die erste Einzahlung ausgeschrieben werden, um dann, so wie das Gesetz es verlangt, nach dieser Ein zahlung die erste Generalversammlung abhalten zu können. Für die Stadt selbst wird das neue Etablissement nur nutz bringend sein, wie auch das Zustandekommen des Unternehmens ein erfreuliches Zeichen von richtiger Erkenntniß der Umstände ist. Freilich wird dem jungen Verein auch mancher Widersacher bleiben oder erstehen, und von freundlicher Aufnahme wird manch mal nicht berichtet werden können. Es liegt dies ost in der Natur der Sache: Manchem geht im Hange an dem Urgroß väterlichen das Verständniß für den Aufschwung der Neuzeit ab und Andere glauben sich dazu berufen, Erschwernisse finden zu müssen; es wird hier bleiben wie immer — einen Hemmschuh hat jede Sache. Sachsen. Wie dem „Dr. I." über die Reise Ihrer Majestäten weiter berichtet wird, sind der König und die Königin von Sachsen am 12. April Abends in Riva (am Gardasee) ein getroffen. Ihre Majestäten waren Vormittags 9 Uhr von Inns bruck abgereist, hatten nach einer glücklichen, höchst lohnenden Fahrt über den beschneiten Brenner und kurzem Dineraufenthalte in Brisen die Bahn Nachmittags Uhr in Mori verlassen und Riva zu Wagen Abends 8 Uhr erreicht, wo Allerhöchst- dieselben in der zweiten Etage des „Hotels zur Sonne" die bereitgehaltenen Zimmer bezogen haben. Das schöne Wetter, dessen Ihre Majestäten von München aus Sich zu erfreuen hatten, zeigt Riva jetzt im schönsten Blüthenschmuck. — Das von Ihrer königl. Hoheit der Frau Kronprinzessin zu Strehleu bei Dresden unterhaltene Privatlazareth, in welchem 23 Mann (16 Sachsen, 2 Preußen, 1 Bayer, 4 Franzosen) verpflegt und behandelt worden sind, ist kürzlich nach 1 ^jährigem Bestehen geschlossen worden. — In Altschönefeld bei Leipzig ereignete sich am 10. April das Unglück, daß eine in der dortigen chemischen Fabrik beschäftigte 24jährige Arbeiterin durch eine Explosion von Chemikalien schwer verbrannt wurde. Die Verletzte sollte am nächsten Sonntag getraut werden; aber bereits in der Nacht nach der Verunglückung ist sie an den Folgen der erlittenen Brandwunden gestorben. — In der Flinsch'schen Papierfabrik zu Penig kam es am 8. April zwischen zwei Arbeitern zu einer Schlägerei, wobei dieselben von den Corridors auf den Stein boden der Haderkocherei herab stürzten. Der Eine ist nicht be denklich zum Falle gekommen, während der Andere eine solche Gehirnerschütterung erlitt, daß er Tags darauf verschied. — Am 9. April ist in Gersdorf bei Hartha ein Bauergut total nieder brannt und dabei ein Pferd mit umgekommen. Leider ist das Unglück durch vorsätzliche Brandlegung des bei dem Besitzer dienenden Kindermädchens verursacht worden. Als Beweggrund hierzu hat das Mädchen angegeben, daß es ihr im Dienste nicht gefallen und sie wieder nach Hause in die Fabrik habe gehen wollen, wo ihr Vater Spinnmeister ist. Preußen. Se. Majestät der Kaiser ist am 9. April beim Einsteigen in den Wagen ausgeglitten und hat sich eine Knie verstauchung zugezogen; jedoch ist das Allgemeinbefinden ein durchaus befriedigendes und hat der Kaiser die gewohnten Vor träge ungestört entgegengenommen. — Im Reichstage sind am 11. April der Gesetzentwurf wegen Erhebung der Brausteuer, sowie die Etats des Rechnungshofes des deutschen Reichs, des Reichsoberhandelsgerichts und der Einnahme des deutschen Reichs an Wechselstempelsteuer vertheilt worden. Am 12. April hat der Reichstag die Uebereinkünfte mit Italien und Spanien über die Ausdehnung der mit dem Norddeutschen Bunde geschlossenen Consularverträge auf das deutsche Reich in erster und zweiter Lesung genehmigt. Schließlich wurde die Consularconvention mit Nordamerika unverändert angenommen. — In Hannover hat sich ein Festausschuß für das dort abzuhaltende vierte deutsche Bundesschießen gebildet und einen „Aufruf an die deutschen Schützen" erlassen, wonach das acht Tage währende Fest am 14. Juli d. I. eröffnet werden soll. — Die Hindernisse, welche der Abhaltung des diesjährigen vierten allgemeinen deutschen Turnfestes in Bonn bis jetzt entgegenstanden, sind sammtlich beseitigt; im Ganzen wird aber das Fest gegen früher einen einfacheren Charakter haben. Der Tag des Festes ist noch nicht endgiltig festgesetzt; der 18. August (Schlacht bei Gravelotte) und der 2. September (Sedan) wurden ins Auge gefaßt. In Verbindung mit dem Feste soll zugleich ein Deutscher Turntag stattfinden. Frankreich. Der ehemalige Dictator Gambetta hat eine politische Rundreise begonnen. In seiner Banketrede in Angers griff er die Nationalversammlung heftig an. Ueber den Eindruck, den die Rede Gambetta'ö in Angers in politischen Kreisen von Paris gemacht hat, wird der „Nat.-Ztg." geschrieben: Wenn Herr Gambetta erklärt, daß für ihn und seine Freunde der Frankfurter Friedensvertag nicht existire, so braucht uns das sicherlich nicht zu beunruhigen. Die Aeußerungen, zu denen sich der Redner bei Besprechung des Kaiserreichs verflieg, haben auf
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