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Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 05.09.1882
- Erscheinungsdatum
- 1882-09-05
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1878454692-188209058
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1878454692-18820905
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1878454692-18820905
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungFreiberger Anzeiger und Tageblatt
- Jahr1882
- Monat1882-09
- Tag1882-09-05
- Monat1882-09
- Jahr1882
- Titel
- Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 05.09.1882
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möeMWyeigex und Tageblatt Inserate werden bis Vormittags 11 Uhr angenom- men und beträgt der Preis für die gespaltene Zelle 1 oder deren Raum 1b Pfennige. l. c., Na<h> mdlichst rma. UNg ereins ds 7 Uhr Mitglieds D. B. / Gülöuer. ieä plSKIieb nnä nnver- -« /» § LrscheiM jeden Wochentag Abend« S Uhr für d« ! Ern Tag. Preis vierteljährlich 2 Mark 2t Pf., zweimonatlich 1 M. SO Pf. u. einmonall. 7ü Pf. cnäo vviämsi Zeleanntsn 1882. > IVittves orn. Sonntag Krisen erbittet rstaud. ee). sammlu« D. B. Amtsblatt ftir die königlichen and Wüschen Behörden zn Freiberg and Brand LermMmtlicher Nackte« Iuliu« Braun in Freiberg. Tagesschau. Freiberg, den 4. Scptbr Aus allen Theilen des deutschen Reiches liegen heute Festbcrichte über die Sedan feier vor. Es ist unmög lich und würde die Leser auch ermüden, wollten wir eine Wiedergabe derselben veranstalten. Nur so viel sei be- ertt, daß die zwölfte Wiederkehr des ruhmreichen Tages überall von patriotischen Kundgebungen begleitet war. Zwei Momente sind es, welche aus den Betrachtungen der deutschen Presse über die Wiederkehr des Tages von Sedan besonders hervortreten; einmal das Verlangen, die Erinnerung an die denkwürdige Zeit im deutschen Volke nicht verlöschen zu lassen, vielmehr die Feier alljährlich zu begehen, und dann der Hinweis auf die unruhigen Geister, welche in unserem Nachbarlande unter Gambetta s erneut wachsendem Einfluss^,., e werden. Aber ungeachtet der von Paris au^ der letzten Tage von den dortigen Chaur- gegen Deutschland gerichteten Heraus forderungen ..en sich die Besprechungen der deutschen Dienstag, den 5. September vent nmer. Blätter in maßvollen Schranken gegen Frankreich, die letzten Pariser Ereignisse werden absichtlich nur gestreift oder leise berührt. Es ist wohlthuend, zu sehen, welche Ruhe man bei uns dem Lärme der revanchesüchtigen Partei der Franzosen entgegensetzt; das Bewußtsein der vor zwölf Jahren wiedergewonnenen Kraft des Reiches nach außen ist cs, welches das Gefühl der Sicherheit vor einer Wiederkehr ähnlicher Gefahren, wie wir sie damals bestanden,geschaffen hat. — Nachdem der Kronprinz des deutschen Reiches am 1. September noch Truppenbesichtigungen bei Allersberg in Baiern vorgenommen hatte, traf derselbe am 2. Sep tember früh 7^/« Uhr auf der Station Großbeeren ein und begab sich von dort mit seiner Begleitung sofort zu Pferde nach dem Manöver-Terrain bei Teltow zur Bei wohnung der Kavallerie-Ucbungen. Nach sicbenwöchent- licher Abwesenheit ist auch am 2. September früh 7 Uhr 29 Minuten die Frau Kronprinzessin mit der Prinzessin Viktoria mit dem aus Frankfurt kommenden Schnellzug glücklich zurückgekehrt. Im Laufe des Vormittags begab sich die Frau Kronprinzessin mit den Prinzessinnen Viktoria, Sophie und Margarethe, welche letzteren beide Tags zuvor angekommcn waren, nach Schloß Babelsberg, um den Kaiser und die Kaiserin zu begrüßen. Dorthin begab sich auch der Kronprinz nach seiner Ankunft von dem Manöver- Terrain bei Teltow. — Die Erwartung, daß Herr Eugen Richter sich bewegen lassen werde, ferne Kandidatur im Wahlkreis Pinneberg zurückzuzichen, kann nach einer Er klärung, welche derselbe in der neuesten Nummer des fort schrittlichen Wochenblattes „Reichsfreund" veröffentlicht, nicht mehr gehegt werden. Herr Richter sucht sein Auf treten durch eine Darlegung seiner in der Wahltaktik maß gebenden Grundsätze zu rechtfertigen; dieselben laufen nach der „Magdeburger Ztg." im Wesentlichen darauf hinaus: wo die Fortschrittspartei nur irgend welche Aussichten hat, mit eigener Kraft durchzudringcn, wird ohne Rücksicht auf andere liberale Parteien vorgcgangen; wo sic solche Aus sichten nicht hat, läßt sie sich das Zusammengehen mit anderen liberalen Parteien gnädig gefallen, vorausgesetzt, daß bei der Auswahl der Kandidaten die Fortschrittspartei ihre Rechnung findet. Dort spottet und höhnt man über die einige liberale Partei, hier begeistert man sich für die selbe. Wenn Herr Richter sich darauf beruft, daß mit seiner Zustimmung bereits in 26 Wahlkreisen Ver einbarungen zwischen der Fortschrittspartei und anderen Liberalen zu Stande gekommen sind, so möchten wir fragen, wie viele Vereinbarungen mit Nationalliberalen sich darunter befinden? Die österreichischen Offiziösen suchen die in Vergessen heit gcrathene Konferenz dem Gedächtniß der Mitwelt wieder aufzufrischen. So schließt diehochosfiziöse„Montags- revue" ihre Ausführungen mit der Bemerkung, daß es unschwer wäre, die Verantwortung für die angeblichen Miß erfolge der europäischen Berathung der egyptischen Frage auf jene Mächte zu wälzen, welche diese Berathung im Momente tiefer Verworrenheit und Unklarheit der Ver hältnisse herbeizuführen sich bemühten. Allein die Konferenz dürfe sich auf sachliche Verdienste berufen, welche jenen Mißerfolgen die Wage halten. Die Konferenz hat die definitive Entscheidung der schwebenden Angelegenheit ohne Präjudiz gelassen und Europas legitimen Einfluß darauf Vorbehalten. Die Konferenz kanstatirte ferner das freund schaftliche Entgegenkommen und ungetrübte Einvernehmen aller Großmächte. Wenn es außerhalb ihrer Aufgabe lag, reale Bürgschaften des Friedens zu schaffen, lag es doch innerhalb ihrer Thätigkeit, den vorhandenen moralischen Friedensgarantien neue hinzuzusügcn. Diese Garantien liegen in der allgemeinen Anerkennung des bestehenden gemeinsamen Fricdcnsbedürfnisscs und in den Zusicherungen Englands, nichts zu thun, was störend in dieses Friedens- bcdürfniß cingreifcn könne. Dies allerdings sei kein blendendes Ergebniß der Konferenz, die Berathungcn hätten aber doch ein tiefes und nachwirkendes Resultat, und daß dieses auch weitere Entwickelungsphasen der egyptischen Angelegenheiten beherrsche, ist ein Wunsch, welcher von den europäischen Völkern sicherlich nicht in geringerem Grade gehegt und aufrechterhalten wird, als von den europäischen Kabinetcn. — Englands Widerstand gegen die Entscheidung der inter nationalen Sanitätskommission betreffs Quarantäne der aus Bombay in Suez ankommenden Schiffe wird in allen diplomatischen Kreisen sehr abfällig beurtheilt. Sollte England die erwähnte Entscheidung faktisch ignoriren, so dürsten die übrigen Mächte anderweitige entsprechende Maßregeln ergreifen. — Gerüchte über von der Wiener Regierung geplante Ausnahmegesetze gegen die Sozialisten Vorräthc zuzuführen. Der Feind hat indessen diese Ber- bindungsmittel abgeschnitten, indem er im Kanal Dämme errichtete und ebenso den Eisenbahnverkehr durch einen großen Damm absperrte. Diese Hindernisse sind jetzt be seitigt und drei Lokomotiven funktioniren jetzt. Ein Maul thiertransport ist aus Cypern eingetroffen, andere werden in kürzester Zeit von Malta, Italien und Syrien erwartet. General Wolseley hofft, Kameele der Beduinen zu erhalten. Eine Depesche des Generals vom 2. September meldet, daß er nach Jsmailia von der Front zurückgekehrt sei. Die Truppen sind reichlich vcrproviantirt. In Alexandrien herrscht große Bcsorgniß wegen des Süßwassers, welches am Sonnabend früh ausblicb. — Den „Times" wird unterm 2. d. aus Alexandrien gemeldet: Man glaubt, General Wolseley, durch die schottische Brigade verstärkt, werde Sonntag oder am Montag einen allgemeinen An griff machen. — Der Suez-Kanal wird von bewaffneten Booten wohl bewacht, die wichtigsten Punkte zwischen Jsmailia und Suez sind von den indischen Truppen besetzt- Alles, was nachträglich noch über das Treffen bei Gassassin bekannt wird, bestätigt den Eindruck, daß die Engländer hier nur mit genauer Noth einer Niederlage entgangen sind, die aus diesem Terrain und bei dem Mangel der Rückzugsverbindungen sehr vcrhängnißvoll hätte werden müssen. Die Rettung der Engländer ist wesentlich dem Umstande zu danken, daß General Lowe mit der Gardc- kavalleric, den 7. Gardedragonern und 4 Geschützen der reitenden Artillerie in der Nähe Gassassins war und rasch zur Hilse herbeigerufen werden konnte. Den Egyptcrn wird allgemein das Zcugniß ausgestellt, daß ihre Haltung beim Vorrückcn und ihr Ärtillericfcucr gut waren. „Kugeln flogen wie Hagelkörner in unser Lager", schreibt der „Times"-Bcrichtcrstattcr, „und fielen sogar ins Hospital. Die Egypler hatten 11 Geschütze bei sich und waren mehrere tausend Mann stark, während die Engländer 2000 Mann zählten mit zwei Geschützen und einem dem Feinde abgenommencn 13Psünder, der auf einem Eisen bahnwagen montirt war. Die Absicht des Feindes schien zu sein, die Rechte der Engländer zu umgehen und das Lager zu umzingeln, jedoch die Householdbrigade fiel ihnen in die Flanke." Den Verlust der Egyptcr in diesem Treffen schätzt man auf englischer Seite, d. h. also gut gemessen, auf 400 Mann. Die Leichen der Egyptcr, welche durch die Kavallerie niedergemetzelt und theilwcise bis zur Unkenntlichkeit zerhauen worden waren, lagen nach der Behauptung des „Standard"-Korrespondenten haufen weise umher. Ein junger Offizier hielt noch die Zigarette in seinen steifen Fingern. Drei englische Leichen waren durch die Egyptcr nachträglich verstümmelt worden. — Wie das „Montagsblatt" aus Jsmailia erfährt, wären dort Nachrichten cmgetroffen, wonach der egyptische Kom mandant von Tel-el-Kebir seine Position gegenüber den Engländern zu räumen und sich von Arabi Pascha loszu- sagcn beabsichtigt. Er erklärt, Letzterem nur unter Zwang gehorchen zu wollen, weil der Khedive ein Dekret erließ, Arabi handle gegen die Interessen des Islams. Ebenso versprach Mahmud Fehmi, der bisherige Helfers helfer Arabi Paschas, dem Khedive einen schriftlichen Bericht über die Stellungen und die Anzahl der Truppen Arabis. (Anm. d. Red.: Danach wäre also offener Verrath in den Reihen der Genossen Arabis ausgebrochen; indessen fläzt es sich, ob eine Bestätigung dieser Meldung cintreffen wird.) ^er rietzbuch. :iß mir der ägstgcliebtcS mndcn uvk üllt der Vom Kriegsschauplätze. Es stellt sich immer mehr heraus, daß der an sich gute Gedanke, den Suezkanal zur Operationsbasts für den Vormarsch der englischen Armee auf Kairo zu nehmen, von General Wolseley auf eine Reihe von Voraussetzungen gegründet war, die sich nunmehr als irrige erweisen. Der Grundirrthum, von welchem die englische Heeresleitung ausging, war augenscheinlich der, daß man, getäuscht durch die Aussagen der Fremden, der Steuererheber und großen Grundbesitzer, die alle ein Interesse an der Wieder herstellung der Macht des Khedive und überhaupt der alten Zustände haben, glaubte, die Engländer brauchen sich nur der egyptischen Hauptstadt zu nähern, um die Volksmassen zum Abfälle von Arabi Pascha zu veranlassen, während diese im Kampfe gegen die fremden und ein heimischen Aussauger derart fest zu Arabi halten, daß die Engländer nicht einmal um thcueres Geld die Ein geborenen bestimmen können, ihnen beim Transporte und anderen Arbeiten Dienste zu leisten. So fand die eng- lische Armee das Land zwischen dem Kanal und dem < Delta von allen Einwohnern verlassen, den Süßwasser- < kanal und die Eisenbahn, die zum Vormärsche von dieser < Seite unentbehrlichen Kommunikationen blokirt, und selbst die Beduinen nicht geneigt, Kamecle und Maulthiere zu stellen. Nicht minder vcrhängnißvoll war die Voraus setzung, Arabi's Armee entbehre des inneren Zusammen haltes und werde beim ersten Anprall der Engländer aus- cinandcrlaufcn. Im Gcgcntheil mußten die Letzteren bisher bei allen ihren Begegnungen mit den Egyptcrn sowohl in der Umgegend Alexandriens als am Suczkanal denselben das Zcugniß großen Muthes ausstellen, und cs zeigt sich sogar, daß die Engländer mit Unrecht die Kämpfe bei Ätahuta und Mahsame als bedeutende Erfolge ihrer Waffen auffaßten, da es sich für die Egyptcr hier nur darum handeln konnte, mit ihrer Nachhut die von Arabi anbefohlenc Konzentration nach rückwärts und die Fort schaffung des Kriegs- und Transportmaterials möglichst zu decken. Bei Gassasin erst gingen die Egyptcr offensiv vor, und das Korps dcs Generals Graham kann davon erzählen, mit welchem Erfolg. Die ganze Kricgsarbcit ist eigentlich jetzt erst für die Engländer zu verrichten. Arabi Pascha hat sich denn doch nicht so unbehilflich, wie man cnglischerseits voraussctzte, gezeigt, sondern er hat, sobald er die Taktik seiner Gegner erkannte, seine Hauptmacht bei Tel-el-Kebir vereinigt, um hier in festen Verschan zungen die Engländer zu erwarten. Statt einer einfachen militärischen Promenade nach Kairo erwartet hier die Engländer eine ohne Zweifel langwierige Belagerung, bei welcher für die Egyptcr außer der angeborenen Befähigung dcs Orientalen zur Vcrthcidigung verschanzter Stellungen das für die Fremden mörderische heiße Klima, der Mangel frischen Trinkwasscrs und ausreichender Transportmittel ."'lerlei Krankheiten, wie Diarrhöe und Dysenterie, t sogar die Cholera kämpfen werden. Alle diese findet So. .ketten hätte General Wolseley vielleicht ver- »»Schtllersch ^ncn, wenn er, statt seinen Gegner völlig zu durch ihre K„leich Anfangs doppelt so große Streitkräfte, vr wirklich verfügte, am Suezkanal zur Hand g^ortrag des ^.'„öthnt, seine Armee und seine Hilss- mittek^Migung der r .muß er jetzt eine kostbare Zeit ver streichen lajAulchlags zui-n Gegnern zu Statten kommt, und muß er rm über ei die Stadt Alexandrien unter dem Schutze der c. Brigade Wood's zurücklassen, die schwerlich langcyafi^r eirie zwölf Meilen lange Feftungslinie gegen dic^ch '-orten immer kecker auftretendcn Gegner Vertheidigen kann'O^ ' der That wird gemeldet, daß die Egyptcr bei Mcx,^uer rAlexandriens und im Osten auf der Linie RamUij"^"''^ eine immer größere Thätigkeit entfalten, wobei noch z?tkm ist, dc > immerhin beträchtliche egyptische Streunet. ju Kai'' Dauar zurückgeblieben sind und daß Alex en von Eingeborenen birgt, die jeden Augen des --v , einem von außen eindringcnden Feind?"^««»'^, zu reichen. So begreift es sich, daß Gcncre<r^H, scley in seinen Depeschen den seitherigen zuversichtlichem" "n ver missen läßt und daß die englische Presse meint, ve, dm früheren Unternehmungen, die ihm seinen Namen gcn.e chtz habe General Wolseley mehr Glück als Verstand gehabt Nach den letzten Depeschen aus Jsmailia erwartet der General dort die vollständige Organisation des Trans- portdicnstes ab, um weiter vorzurückcn. General Wolseley hatte darauf gerechnet, die Eisenbahn und den Süßwasser kanal benutzen zu können, um den Truppen in der Front l. ;2. Z. B. taq, den Abends u. Tam z. Tivoli. Vorstand, bei Herrn ' an zur rchmidt. darf, hmittags ein gbetl. orf. n 4 Uhr inladet eifert. snk id Nachbarn bei d'm o- sng. zugeben bei le/ - ccibcrgsdorf ortemönnaie abzugcben: 1. Et. l. Mittag aus bpapicr von >ird gebeten, schultz ab-
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