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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 24.03.1900
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1900-03-24
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19000324016
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1900032401
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1900032401
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1900
- Monat1900-03
- Tag1900-03-24
- Monat1900-03
- Jahr1900
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 24.03.1900
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RmrMhr: di« NachrMten» er,«et»en «IE »l« >S«,l«h,» ,» Dr««- »»» d-r n««,l-n Umg.dung, «, dt« Z-Iraami- durch «I,en« P,„„ «»« «oi»ml«i»n<lre «rlolgt, ««h„t«» d«, «l°U »n «»ch«M°,„. dt, »ich, ,»»«s S«Ä-t' »«I«««. b, t»xt r»«il°u««ab«n «bind» u»d «»«»«»« ,Ug«st«lII. »achrichtsn «r»»d,n. SegrSidel 185k L««I»vvlL C^«. UolUvterkuUru Sr. LIsIvstLr. äeü Lvnig« voa Sacksca. <ZI»«v«I»Ävn, RVvssvrt». tliorolvarbauk ^ttiiraelrt 2. L r7 6rÜ88t«8 Ulitl kv1n8tv8 8p1vl v»arvll'ULU8 33 ?i-»««rstr. A HÜlllHk ki-necrstr. 33 OslSr-K NSStSlIlIILK. k'»drilc-st»»zor: ^Iiltki - 8tv1ud»uitNkt«». L.öökme s i-olnei- 6-psi»n,cIilsueI, I SMrWNrLAtz": L Soll L vo. »E Iblaterolstr. S RVrv^llvIl-^» >Ir»leint^tr. 8 Leotesimlü-, verimal-. lllakslzvrucgen, liopsirrtuion. vmülm Verlli iei lrvIiM88-Lr!8iaI lt von Ml IE MULWAk, <« «itzt, Me« 81 thnipaes' Etat der Staaisbnbnen. Hvsnachrichten. Landtag, Krankcnbehandliing. Gesellschaft I «?»«» OK» Fptlsirtz. zur Rettung Schiffbrüchiger, Gerichtsverhandlungen. Königl. Eonservatorium. s Sonnabend. 24. März 1000. Is cism Losgrdrein äer „vrosänsr Kkrekriedton" ja Ore««!«» und Ulmzxvviiok kür äas 2. Viortelsnkr ova dtnLUtrvIvurlvn LI»vnn«;iitv»» ordaltoo äs« Llatt äurcd unser« sixsueii lloteu oäsr Loruwissiouitre bereik von jetzt sb täZIicli 2 UI dis Lum Luäs äss ülonat« ^ Kr«ti8 LUK«8«I»SvlLt. ^ Vlortsljäkrllobor Lorugsprsi» 2 Ililsrl« SO Pfennig«. SesvdSklssIvUs äer„Vresällvr kisvdriedtell" Slarionstrass« S8. tvllsbwKtrlleii tütz.IvxeiMii UN«I keriiK!zbk!;tl>IIiiii8<>n: Sr»««v Hlv-tern»»»« U, vod«»iu^s VULSlor; I.ut1lkn,iltttr: », Lori viuIUIi; Itlintn»> rlt< ker>,l> . :tu, d'ritL MIbor»', «1 (VorsinNt I,ou). Otto l.i»t; «i,»ii»«^»tr. 17, Vooru dVuMvr; Lei«« I'illntlL^r- »n>I ^Ilrivelit^tr., /Udert IlüllI; 8i»el>»«»--tl>vv 10, Urümuiin tliiuluilj /ktlllioi-lr. IS (Ilcll, Stri>?!»!Ni?>»rr., dl»» IloU; ftleriedurxorulr. S iVurslaUt Slrlcsv»), Vttv ?>>»> vl>I«»nck»Ir. 17, NU» Nlk>d»sl; lSekIlsvi'sti'. «T, ljuzlkv Lrxler; In m»»e«1tL; rvIItv»Nr< >-tr. S, L--»r. Utoklinni I» Sd »N«r»tr. », 0. / »leo; N»I»««»It,er»tr. »1, Sn».«r SvIimISt; In r>»««i,r Itt,eU»tr. 1 un-l »«t,v«tt»er»lr. re, Uri Kur LlüNdiu?!,. Der Depntationsbericht über den Etat der Staats- eisenbahiien. Der Bericht der Finaiizdcputntlon der Zweiten Kammer über Kap. 16 des ordentliche» Staatshaushalts detr. den Etat der Staalsciscnbahnen itt ein hochinteressantes parlamentarisches Akten stück, das rühmliches Zeugnis; adlegt von der eingehenden Würdigung, welche die Eisendahnpolitik der Negierung bei der Volksvertretung, entkprcchend den, allgemeinen Berstkindniß. welches das ganze Land ihr entgegenbringt, findet. Zur Ergänzung von Ausführungen, die bereits früher auf Grund des jetzigen Tepntationsberichts gemacht worden sind, sei hier kurz wiederholt, daß die Deputation (Berichterstatter: Viccpräsident ltzcorgi) die ernstesten Bedenken gegen die künstliche Hinauf schraubung der Einnnhmeansätze mittels der neue» Methode ge äußert, sich aber gleichwohl nicht bewogen gesuhlt hat. ihrerseits die Einnahmecinstellung ans das normale Mab zurückzusühren, in der Erwägung, daß alsdann der Ausgleich nur im Wege eines Steuer zuschlags hätte vorgrnommen werden können. Eine solche Ver antwortung getraute die Deputation sich aber mit Recht nicht zu übernehmen angesichts des Umstandes, das; die Negierung selbst mit dem von ihr ausgestellten Etat auszukommen gedenkt. Im Vordergründe der sonstigen Erörterungen des Berichts, der un Einzelnen die Bewilligung der Positionen nach der Vorlage empfiehlt, steht wegen ihrer nicht bloS betriebstechnischen, sondern auch sozialen und gesellschaftlichen Bedeutung die Techniker - frage. Die Deputation erklärt, sie habe bisher schon wiederholt Anlaß genommen, sich mit den Anstellungsverhältnissen der wissen schaftlich gebildeten Techniker zu beschäftigen. Bei der gegen wärtigen Beratbuna des Personaletats der StaatSeisenbahnen aber mußte diese Frage ein besonders starkes Interesse erhalten durch die Erklämng des Herrn JinanzministcrS bei der allgemeinen Etatsdebatte, daß ein beklagenswerther Mangel an technischen Kräften bestehe und eine einschneidende nachthelltge Wirkung auf den Betrieb wie auf den Neubau der StaatSbahnen auSübe. In Technilerkreisen herrscht vielfach die Meinung vor. daß der Mangel an wissenschaftlich gebildeten Bautechnikern ausschließlich in der ungleichen Behandlung zu suchen sei, welche diese bei der StaatS- eisenbahnverwaltung im Vergleich mit den wissenschaftlich ge bildeten Beamten anderer Staatsdienstzweige. insbesondere auch gegenüber den juristischen Beamten der eigenen Verwaltung von jeher erfahren hätten und auch zur Zeit noch recht empfind lich Ehren. Diese ungleiche Behandlung gren^ nah« an Zurücksetzung, mindere die BerufSfrrudigkeit und halte den »othwendigen Ersatz a«S heimischen Kräften und Kreisen ebenso fern wie de» Zuzug von nkchtsächsischen Bauingenieuren. Ins besondere wich bemängelt, daß der Klasse der Bau- und Betriebs- Inspektoren ein höher«» Lndgehalt als MOV Mk. nicht gewährt werde, während allen übrigen in Vergleich zu ziehenden Beamten die Möglichkeit geboten sei. in ihrer Gruppe ohne Aufrücken it, eine höhere Stelle rin höhere» Einkommen zu erreich«. Eine vo« der Deputation aK beachtlich erklärte Denkschrift über den Gegenstand rrsmnirt sich in bitterer Weise dahin, .«» könne unter den ob waltenden Verhältnissen nur obgrrathen werden, in die Laufbahn eines höheren Bautechnikers bet den sächsischen Staatseisenbahnen c in,»traten, dir, fall» nicht erhebliche Verbesserungen durchgrführt würde», unter unverhältnißmäßig hoher Arbeitslast und Verant wortlichkeit nur eine Summe von Täuschungen und Zurücksetzungen zu bieten vermöge". Im Gegensatz hierzu entwerfen die Acufierungen der Regierung zur Sache ein wrsentlich freundlicheres Vild sowohl von dem augenblickliche» Stande der Technikcrfrage wie von de» Aussichten dieser Beamtenklasse für die Zukunft. Es wird allerdings zu gegeben, daß die Stellung der wissenschaftlich gebildeten Techniker im sächsischen Staatseüenbahndicnsle bis vor etwa einem Jahrzehnt ihrer wissenschaftlichen Vorbildung und ihrer verantwortungsvollen Thätigkeit nicht allenthalben entsprach. Dies finde aber zum größten Theile seine Erklärung in den allgenicin-wirthschastlichen Verhältnissen der Mitte der 70cr Jahre, die einen ganz ungleich mäßigen Zndrang zu dem technischen Eiienbahndicnsle verursachten. Der große Aufschwung der Industrie nämlich, wie er unmittelbar nach dem deutsch-französischem Kriege eintrat und zu einer nie da- gcwcseiren Thätigkeit im Eisenbahnbon führte, vcranlaßte damals eine ungewöhnlich große Anzahl inngcr Leute, sich dem Ingenieur baufach z» widme», die dann, als uni die Mitte des Jahrzehntes der allgemeine Rückgang und damit der Zusammenbruch vieler Plivatbahn-Unternchmnnge» erfolgte, ein Unterkommen nur noch im Staatscisenbahudicnstc zu finden vermochten. Das so ver ursachte außergewöhnliche Angebot von Kräsien mußte natur gemäß Von drnckendcr Wirkung auf die Anstcllungsbedingnngen sein. Seit >88l und mehr noch seit Beginn des laufenden Jahr zehntes sei indessen ein durchgreifender Wandel in der Stellung der Techniker eingetreten. Tie Gehälter wurden allmählich wesentlich erhöht und daneben auch die Titel- und Nangverhältnissc allent halben wunschgemäß umgestaltet. Dabei verdient ausdrücklich her- vorgehoben zu werden, daß nach dem neuen Etat den Ban- und Belriebsinspektoren nicht weniger als 17 höhere Stellen mit einem Durchschnittsgehalt von 7200 Mk. zugänglich sind. Alle diese Maßnahme», durch die nicht nur das Einkommen, sondern auch das Ansehen der Stantsbahn-Techniker in hervorragender Weise gehoben worden ist, haben die erfreuliche Wirkung gehabt, daß sich in allmählicher Znnahme neuerdings wieder weit mehr Aspiranten des Jngenieurbansaches dem Staatscisenbahndienst znwenden. „Mit aller Entschiedenheit als unrichtig" weist die Negierung die Auffassung zurück, daß die höheren Techniker und die Juristen bei der Staatseisenbahnverwaltung von der Vorgesetzten Behörde etatmäßig ungleich behandelt würden. Allerdings sei ohne Weiteres zuzngeben, daß i» letzter Zeit die Juristen durchschnittlich in weit jüngerem Lebensalter Staatsstellen erreicht haben als die Techniker. Dies sei Indcß lediglich die Folge eines ungewöhnlich stark ge wesenen Abganges von juristischen Räthen. der naturgemäß bei der verhältnißmäßig geringen Zahl der bei der Eisenbahn vorhan denen juristischen Stellen nach dem geltenden Gehaltsklassensystem das Avancement ganz außerordentlich beschleunigen mußte. Um gekehrt werde voraussichtlich auch die Zeit kommen, wo bei Stockung des Abganges von Juristen deren geringere Zahl zn einem jahrelangen völligen Ruhen der Avancements führt, während die größere Zahl der Techniker für diese eher ein gleichmäßiges Aufrücken erwarten läßt. Die Deputation hat sich in ihrer Mehrheit von den Dar legungen der Regierung überzeugen lassen und hält dafür, daß der eigentliche Grund der Unzufriedenheit der höheren Techniker weniger in der Zurücksetzung gegenüber anderen Beamten als viel mehr in den besonderen Avancementsverhältnissen der Bau- und Betriebsinspektoren zu suchen sei. Für diese Beamten wird wegen ihrer geringen Aussichten aus angemessenes Aufrücken in Folge Freiwerdens der höheren Stellen der Hinzutritt des Aufrückens nach Altersstufen neben dem Gehaltsklassensystem als besonders erwünscht erklärt. Die Regierung hat denn auch in Würdigung dieser Nolhwendigkeit die Erklämng abgegeben, daß sic nicht er mangeln werde, seiner Zeit und vielleicht schon für die nächste Elatsperiode mit geeigneten Vorschlägen, sei es kn der Richtung einer Vermehrung der höheren Stellen oder einer Aenderung des Aufrückungsshstems, an die Ständeversammlung hcranzutreten. Die zu dem Eiscnbahnbesoldungs-Etnt ekngegangenen Peti tionen werden Von der Deputation der Kammer zu folgender Behandlung empfohlen: Die Petition der Betriebssekretäre, soweit sie Verbesserung ihrer Aufrückungsverhältnisse erbittet, soll der StaatSregierung zur Kenntnißnahme überwiesen werden; die Petition der technischen BetrtebSsekretäre und technischen Bureau- Assistenten svll auf sich beruhen bleiben, soweit sie auf Verbesserung der GrhaltS» und Rangverhältnisse durch Gleichstellung mit den Oberwerkmetstern und Werkmeistern gerichtet ist. dagegen zur Er wägung überwies« werden, soweit sie Verbesserung der Beförder ung-Verhältnisse durch Schaffung von mehr technisch« Eisenbahn- sekretärstellen zum Gegenstand hat; die Petition der älter« StatlonS« und Bureauaspiranten erhält di« Censur „Zur Krnntniß- nahme". Da» soziale Gebiet berühr« die der Deputation zu- gegangen« amtlich« Mitteilungen über dke Lohnverhältnlffe der Arbeiter, sowie über Dienstpauer nnd Ruhetage de» Eisenbahn- personal» (Beamte und Arbeiter zusammen». Die Löhne der Arbeiter Hab« eine fortschreitende Anfbesserung erfahr«. Der für 1898 ermittelte Vesammtanfwand in Höhe von rund 1ck>^ Millionen Mark übersteigt den entsprechenden Aufwand von 1897 um rund 1'/» Million und diese Zunahme ist vornehmlich auf die allgemeine Lohnerhöhung und die durch Verkürzung der plan mäßigen Dienstdauer bedingte Vermehrung des Arbeiterpersonaü znlttckznführen. Ter Dnrchschnittslohn für alle Arbeiter der sächsi sche» Staatseisenbahncn stellt sich für 1808 aus !)29 Mk. und wird für 1300 noch wesentlich höher steigen, soweit die bis jetzt vor liegenden Ermittelungen erkennen lassen. Die Deputation begrüß: mit Beifall die neuerdings weiter erfolgten Maßnahmen zu Ab kürzung der Dienstdauer und Ausdehnung der Ruhezeit des Personals und die namentlich für das Zugföcdcmngs- und bcgleitungspersonal im Lause der jetzt begonnenen Unanzperiodc noch weiter durchzusührenden Verbesserungen. Die Einrichtung von Arbeiter-Ausschüssen auch für das Eisenbahn-Betriebs- Personal wird die Verwaltung fortgesetzt im Auge behalten. Vorerst sollen, in Uebereinslimimmg mit der preußischen Staatseiscnbahn Verwaltung, die Erfahrungen abgewartet werden, welche einzc'nc süddeutsche Eüenbahnverivaltungen mit den vor Kurzem getroffenen ähnlichen Einrichtungen machen. Der Verbesserung der Unter- kunsts- und Uebernachtungsräume des Personals wendet die Ver waltnng fortgesetzt sorgfältige Ausmerkiamkeit zu. Im Ganzen ist der Aliswand für die lin Jahre 1800 bereits alisgeführlea und in der »cnen Periode noch ciliszusührenden Veibksscrnngcn der Uebcr- nachtungs- und AufcnthaltSräiime ans 660,000 Mk. zu beziffern. Es steht ober auch zu hoffen, daß nach Ausführung der vor gesehenen Nc>lba»tcn allen vernünftigen Forderungen, die an solche Räume gestellt werden können. Rechnung getragen sei» werde. Die gesainliite Hallung der sächlichen Elsenbahnverwaltuiig ans dem Gebiete der sozialen Fürsorge beweist, daß hier mir der im Interesse der Discipiin notiiwendigen unerbittlichen Abwehr sozial- revolutionärer Hetzereien eine wahrhaft wohlwollende gründliche »nd weitausschanende soziale Wohlsahrtspolitik gegenüber dem Personal Hand in Hand geht. Aernschreib- und Fernsprech - Berichte vom 23. März. * Karlsru h c. Baden hat sich heuie Der Hofbcricht meldet: Prinz Max von in Wien mit der Prinzessin Marie Louise von Enniberland verlobt. Berlin. Der Reichstag »ahm heute in dritter Lesung das Gesetz betreffend die Patentanwälte und das Gesetz betreffend Bestrafung der Entziehung elektrischer Arbeit definitiv an. Eine Debatte entwickelte sich nur zu dem Patent anwaltsgesetz. Abg. Schmidt-Frankfurt (Soz.) erklärt, das Gesetz schaffe zwar wieder eine neue privilegirte Kaste, aber es fei weiilgstens gelungen, einige .Härten aus demselben herans- znscbafsen nnd außerdem sei ja von der Rcichsregiernng versichert worden, daß der Mangel einer Pnientaliwaitstämmer nur ein Provisorium sein soll. Abg. Kirsch (Eentr.) erklärt die Zu stimmung des Centrums und bedauert nur. daß es nicht gelungen sei. in Bezug auf das. was nicht als unwürdiges Verhalten an- znsehen sei, keine glücklichere Lösung zu finden. Abg. Möller (natl.) erklärt die Zustimmung der Nationalliberalcn, und hofft, das; es bald gelingen werde, den Patentanwaltstand zn saniren und ihn von schädliche» Elementen zu befreien. Aba. Hoffmeister lfreis. Ber.) befürchtet, daß die Vorschriften über die theoretische Vorbildung der Patentanwälte dazu führen würden, daß sich sehr Wenige in Zukunft diesem Erwerbszweige zuwenden würden. Abg. Oertel-Sachsen lkons.): Wir werden das Gesetz au nehmen, obwohl wir den gestern beschlossenen Zusatz, der den Begriff des unwürdigen Verhaltens begrenzt, nicht billigen ^ übrigens hoffen wir, daß der hier beschlossene Besühigniigsuachmei für dieses Gewerbe später ans alle Handwerke ausgedehnt werde Abg. Liebermann v. Sonnenberg (Rsp.si dessen neulich im „Vorwärts" »ntgctheilte lyrische Lieder gestern der Aba. Heine als Beitrag zur Isx Henne erwähnt hakte, bemerkt, die>e Gedichte seien einem Chklus „Babel" aus der Gründerzeit ent nonimen »nd müßten also in diesem Zusammenhänge verstanden werden. Der Ehklus schließt mir den Worten: „Möchte Sie Alle der Teufel holen! . und damit schließe auch ich. (Große Heiterkeit.) Die Beratdung über eine Petition betreffend die Wiedereinführung der Prügelstrafe wird fortgesetzt Die Kommission beantragt Uebergana zur Tagesordnung, wo gegen bereits neulich der Abg. Oertel Ueberwcliung der Pe titwn als Material an den Reichskanzler beantragt hatte Abg. Reckt» lfreis.): Der Abgeordnete Oertel habe sich da- Prinzip znrcchtgelcgt. ein tüchtiges Bakel wirke oft als Mirate!, (Heiterkeit.) Das mag ja sein, aber etwas Anderes ist cs dock, ob man Prügel gesetzlich einführen soll. Redner verneint den E> ziehnngswerth der Prügelstrafe und betont die Gefahr einer Uebn »chrettung der richtigen Grenze. Wenn man ans Messerstechereien verweise — solle dann eine Rohheit durch eine andere Rohheit gesühnt werde»? Abg. Himburg lkons.): Die Gegner der Prügelstrafe behandeln diese Strafe doch z» theoretisch: sie sehen die Menschen nicht so. wie sie sind. Herr Gröber, der neulich ebenfalls dem Anträge widersprochen habe, habe anscheinend auch nicht ganz mit dem Herzen gesprochen. Er selbst gebe jcvcnfall.- das Eentrum in dieser Frage noch nicht ans. Abg. Bcbci (Soz.): Die Antragsteller übersehen ganz, daß jetzt schon Prügel als Disziplinarstmfe tn den meisten deutschen Staaten im Gebrauch ind — und wie wirkte diese Prügel ? Die Direktoren ver chiedener Strafanstalten verurtheilen die Prügelstrafe als barbarisch und verrohend. Redner wideripricht ferner der Auffassung, als ob Gesänanißhast eine milde Bestrafung iei. Unzulängliche Los: lasse Viele das Gefänanttz als Todeskandidat« verlassen. Eine Reform des Gcfüna»ißwe»r>B sei unerläßlich. Abg. Oertel- Sachsen (kons.): Rohheiten müßten mit Prügeln bettraft werden, und er nehme da auch nicht Rohheiten von Personen aus ac bildeten Ständen aus. Eine Bemerkung Bebel s, ganz Berlin wisse, auf wen die Rohheit der Denkmalerbeschädtauna in der SiegeS-Allee zurückzaführrn sei. treffe auf ihn. der doch auch zu ganz Berlin gehöre, iedensalls nicht zu. Sollte e» sich aber wirklich um eine» Streich junger Leute handeln, so müßten diese, auch wenn sie sich etwa in einem die Ueberieguna auSschließcnden Zustande befanden, die Folgen tragen. Anch Tolstoi, ein Prophet xr Humanität, sei entschieden ein Freund der Prügelstrafe. Abg. Pach nicke (freist Ver.): Wenn man bei bestialischen Handlungen oder bei Rohheiten „mit Gelundheitsgrfahc". wie verlangt Word« sei. Prügel verhängen wolle, wo sei da die S-» ? A -2. cv X ^ s-x- M. kr >r L- NS' S-U ^ (7 ^8 v
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