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Dresdner Journal : 18.12.1856
- Erscheinungsdatum
- 1856-12-18
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-185612188
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18561218
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18561218
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Journal
- Jahr1856
- Monat1856-12
- Tag1856-12-18
- Monat1856-12
- Jahr1856
- Titel
- Dresdner Journal : 18.12.1856
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Dresdner Journal. Verantwortlicher Redaeteur: I. G. Hartmann. Erscheint mit Ausnahme der Sonn- . _ Preis für da» Vierteljahr 1^ Thaler. M/Nv und Festtage täglich Abend» und ist Dl)NNVköLltll » vtN 18. DtttMvtk. Insertion«. Gebühren für den Raum D M NM durch alle Postanstalten zu beziehen. " einer gespaltenen Zeile 1 Neugroschen. < Nichtamtlicher Lyeil. Nedersicht. Tagesgeschichte. Telegraphische Nachrichten. — Wien: Die Entsumpfung des Laibacher Moore«. — Berlin: Der Ort für die Berathung ein,« allgemeinen . deutschen Handelsgesetzbuchs noch nicht festgestellt. Reorga- nisation des Realschulwesens vorbereitet. — München: Berichtigung.— Thüringen: Hungertyphus. — Pari«: Ernennungen. Der Kaiser und Prinz Friedrich Wilhelm von Preußen nach Fontainebleau. Da« städtische Budget. Salvandy -f. — Brüssel; Au« der Deputirtenkammer. Der Senat einberufen. — Bern: Da« Memorial in der neuenburger Angelegenheit. — Turin: Der Eisenbahn iw vertrag mit Oesterreich veröffentlicht. — Genua: Un glücksfall. — London: Ein scharfer Artikel der „Morning- Post". Aus der Botschaft des Präsidenten Pierce. Ein Dampfer beschädigt. Ruhe am Eap. — Kalkutta!: Kriegserklärung gegen Persien. Local- und Vrovinzialangelegenbeiten. Dresden: Da« Resultat der Stadtverordnetenergänzungswahlen. Weih- nachtSauSstellungen. — Waldheim u. Kamenz: Un- ' glücksfälle. Orffentttche Gerichtsverhandlungen. (Dresden.) » Lagesgeschichte. Telegraphisch« Vkachrlchten. Paris, Dienstag, LS. December. Nach den über Marseille hier eingetroffenrn Nachrichten meldet das „Journal de Constantinopel" vom 8. Dec., daß die Russen am 22. v. M. Suchum-Kaleh wieder genom men haben. Am 23. habe ein hartnäckiger Lamps stattgefunden. Die Russen hätten eine türkische Brigg und L8 kleinere Schiffe uuter dem Vorwande, daß die SchiffSpapiere nicht in Ordnung seien, wegge- nommen. Mehrere Schiffe seien entkommen und hätten den Hafen von Trapezunt erreicht, die dorti gen Konsuln aber über diese Vorfälle Bericht er stattet.*) — Russische Heeresmasseu haben sich am LrareS aufgestellt. *) Jedenfalls ist die Bestätigung dieser Nachrichten noch abzu warten. D. Red. Pari-, Mittwoch, 17. December. Der heutige „Moniteur" bespricht die neuenburger Angelegenheit, erklärt sich mit den desfallsigcn Schritten Preußens nach allen Richtungen vollkommen einverstanden, tadelt die Hartnäckigkeit der Schweiz, sowie die Gehvrgebuug demagogischer Rathschläge, deren Folgen der Schweiz überlassen bleiben müßten. Tüte«, 15. Dec. Die „Oest. Corr." schreibt: Der Auf schwung, dessen sich LandeScultur, Industrie und Verkehr im weiten Bereiche de« österreichischen KalserstaateS durch dir Fürsorge de« erhabenen Monarchen und durch die von ihr neu belebte Thatkraft der Bevölkerung erfreuen, bietet häufig die angenehme Gelegenheit, Momente zu verzeichnen, wo diese« vereinte Streben zunächst hervortritt und die fegen«» reichsten Erfolge in Aussicht stellt. Ein solche« Unternehmen ist auch da« große Werk der Entsumpfung de« Laibacher Moore«. Die Größe und Wichtigkeit der Aufgabe läßt sich au« dem Umstande ermessen, daß eö sich um eine Ausdeh nung von mrhrern Quadratmeilen handelt. Kaiser Fran; l. hatte mit großer Munificenz in den 1820er Jahren die Ini ¬ tiative ergriffen und e« wurden infolge dessen im seitherigen Aeitverlaufe bedeutende Strecken der Cultur gewonnen. Vie le« bleibt aber noch zu thun übrig. Der Eisenbahnbau gab der Sache »inen neuen Anstoß, und e« kamen die Verhand lungen für dir weitern Arbeiten, namentlich wegen Verbrei tung und Tieferlegung der HauptabzugScanäle (de« sogenann ten Aorn'schen Graben« und de« Gruber'schen Canal«) in Gang. Da der hierzu erforderlich« Kostenaufwand bedeu tend ist, so bedürfen die durch die bisherigen Anstrengungen fast erschöpften Privalintereffenten rinrr kräftigen Unter stützung, soll das ganze Unternehmen nicht zurückbleiben und da« bis jetzt Geopferte nicht der erwünschten Früchte entbeh- ren. Die Anwesenheit Sr. k. k. apostol. Majestät in Lai bach eröffnete nun auch diesem Werke die sichere Hoffnung der vollständigen und beschleunigten Durchführung. Seine Majestät geruhten nämlich, dasselbe Allerhöchstihrer besondern Aufmerksamkeit zu würdigen und mittelst allerhöchsten Hand schreibens sowohl die schleunigste Durchführung der eben im Zuge befindlichen hydro-technischen Erhebungen anzubefehlen, als auch die Bestimmung auSzusprechen, daß rin angemesse ner Theil der Baukosten, dessen Aifferbestimmung sich Seine Majestät nach Vorlage des vollständigen Bauprojekts und des Ergebnisses der Concurrenzverhandlung vorbehielten, aus dem Staatsschatz« bestritten werden soll. So schafft also auch hier das gütige Walten unser« allfrgnädigsten KaiserS und Herrn Segnungen, welche die treue Bevölkerung mit dem Gefühle de« heißesten DankeS erfüllen. — Die Einnahmen der k. k. priv. österreichischen StaatS- eisenbahngesellschaft betrugen in der Zeit vom 2. bis zum 8. Dec. zusammen 215,640 Fl. oder ein bezügliche« Weniger gegen da« Vorjahr von 60,367 Fl. Dir Gesammteinnahme der Gesellschaft in dem lautenden Jahre bis zu obigem Tage beziffert sich hiermit auf 12,841,048 Fl mit einem respecti- ven Mehr gegen da« Vorjahr in demselben Zeiträume von 1,608,476 FI. Berlin, 16. Dec. Die „Preuß. Corresp." enthält Fol gende«. „Bekanntlich ist eS seit längerer Zeit schon im Werke, mit der Berathung eines allgemeinen deutschen Handelsge setzbuch« vorzugehen. Von preußischer Seit, sind dazu er forderliche Vorarbeiten gemacht unb der betreffende Entwurf ist, wie wir hören, der Vollendung nahe. Allgemein nahm man an, daß entweder Nürnberg ober Bamberg al« Ort der Versammlung für di« zu entsendendes Sachverständigen ge wählt werden würbe. Jetzt wird von der „Fr. Pz." auch in sehr lebhafter Weise Frankfurt für diesen Zweck empfohlen. Wir besorgen, daß, wenn dieser Vorschlag angenommen wer den sollte, die Wünsche nicht in Erfüllung gehen dürsten, welche man schon so lange für da- Zustandekommen de« be legten Werkes hegt. Nur in einer Stadt, in welcher die Commissare durch keinerlei politische oder diplomatisch, Ein flüsse bei der Lösung ihrer Aufgabe beirrt, odrr zum Abwar ten der Entschließung anderer Organe ihrer Regierungen ver anlaßt werden, kann eine Förderung und Erledigung der Angelegenheit in der wünschenSwerthen Weise erzielt werden, während andernfalls vielfache Unterbrechungen ganz unver meidlich sind, die nicht nur die baldige Vollendung deS Wer kes hemmen, sondern dieselbe leicht ganz in Frage stellen. Wir halten e« demnächst für zweckmäßiger, wenn die königl. Regierung von der Beschickung der Constrenz lieber voll- kommkn Abstand nehme, als daß sie bei voraussichtlich er« gebnißloser Verhandlung sich betheiligte." — Wie die „N. Pr. Ztg." vernimmt, wird eine Revision deS RealschulwesenS vorbereitet, indem nach Einholung der Gutachten der Provinzialschulbkhörden in ähnlicher Weist, wie kürzlich für die Gymnasien, von Seiten be« Unterrichts ministeriums normative Bestimmungen über die LectionS- pläne und namentlich die Abgang-Prüfungen getroffen wer den sollen. München, 15. Decbr. Ein Correspondent der „sAllg. Ztg." schreibt: Die au« der „Triester Ztg." in mehrere Zei tungen übergegangene Nachricht: «S werde Herzog Karl Theodor in Bayern, k. Hoheit, al« Hauptmann in die österreichische Kriegsmarine treten, wird mir al« eine unbegründete bezeichnet. (Es wird diese« Gerücht auf einer Verwechslung mit dem Herzog Nikolaus von Württemberg beruhen, welcher Schiffs leutnant geworden und das Commando eine« Quersegelschiffs erhalten hat.) Au« Thüringen wird der „Weim. Ztg " berichtet, daß in dem vor nunmehr 10 Jahren gänzlich abgebrannten und dadurch herabgekommenen Orte Gerlhausen der Hungertyphus ausgebrochen ist. Amtlichen Nachrichten zufolge herrscht der Typhus in Gerthausen seit 3 — 4 Wochen; anfangs hatte er nur 2 — 3 Familien ergriffen; neuerding« sind ungefähr 10 ErkrankungSfälle vorgekommen. - II Parts, 15. Dec. Laut dem heutigen „Moniteur" sind kraft Decret« vom 14. Dec. Troplong zum Präsiden ten, MeSnard zum ersten Vicepräsidenten und Marschall Graf Baraguey d'Hillier«, General Graf Regnaud d, Saint- Jean-d'Angely und Marschall Pelissstr Herzog von Malachoff zu Vicepräsibenten de« Senat« für da« Jahr 1857 ernannt worden. Durch ein Decret gleichen Datum« wurden für denselben Zeitraum Graf Morny zum Vorsitzenden, die De putaten Schneider und Reveil zu Vicevorsitzenden und die Deputieren General Vast-Vimeux und Höbert zu Quästoren de« gesetzgebenden Körper« ernannt. — Der Kaiser und Prinz Friedrich Wilhelm von Preu ßen haben sich der „Patrie" zufolge am 15. Dec. in Be gleitung deS Lord« Cowley nach Fontainebleau begeben. — Au« den Ergebnissen der nun geschlossenen Verhandlungen deS Generalrath« der Seine werden von der „Jndep." her- vorgrhoben, daß derselbe ungefähr 50,000 Fr. zur Voll endung einer für die Pariser Garde bestimmten Caserne auf der Straße „de la Banque" bewilligt und zur Erbauung einer andern Caserne für dieselbe Truppe auf der Straße „Lobau" 500,000 Fr. auSgeworfen habe. Die Kosten für die an dem Gebäude der Sorbonne vorzunehmenden Reparaturen seien auf 8 Millionen veranschlagt, welche der Staat zur Hälfte decken werde. Außer den Unterhaltungskosten verwende man K». zur Vollendung de« Boulogner Wäldchen« und de- Hippodroms von Longchamp«; für religiösen Zwecken die nende Baulichkeiten vrrauSauSgabe man 400,000 Fr. und 1 Million für Mairien und Municipalgebäude. Hierbei sei ganz abgesehen von der Fortstellung der bereit« im Gange befindlichen gewöhnlichen Arbeiten am Boulevard Sebasto- pol und behuf« Eröffnung neuer Straßen. Die zur Ver besserung der Straßen nothwrndig gewordenen Erwerbungen von Grundstücken beanspruchten allein die Summe von 4 Millionen. Ebenso sei man willen«, die ungeheure Arbeit der neuen Katastrirung der Hauptstadt zu unternehmen, eine Aufgabe, deren Lösung die mit Grund und Boden in der neuern Zeit vorgegangenen Aenderungen tägl. dringender fordern. Parts, 16. Dec. (W. T. B.) Der „Moniteur" meldet, daß der Kaiser und der Prinz Friedrich Wilhelm von Preu ßen gestern Morgen nach Fontainebleau gereist sind und heute nach Pari« zurückkehren werden. — Herr v. Salvandy ist gestern gestorben. Brüssel, 16. Dec. Die Deputirtenkammer hat der „Jnd^p." zufolge am 15. da« Budget der Wege und Mittel für 1857 einstimmig genehmigt. — Der Senat ist auf Montag, den 22. Dec., 2 Uhr Nachmittag« einberufen worden. Bern, 13- Decbr. Da« Memorial de« BundeSrath« in der neuenburger Angelegenheit ist dieser Tage den diplomati- Feuilleton. Dresden, 17. Deeember. Der gestrige ProductionSabend de« Tonkünstler-Verein« bot al« Borfeier deS heutigen Geburtstage« Beethoven'« nur Compostlionen von die sem Meister, mit Ausnahme einer concrrtirenden Suite von I. S. Bach (v-äur) für zwei Violen, drei Violoncello« und Kontrabaß. Der erste harmonisch präludirendr Satz derselben ist von geringer Bedeutung, dagegen die beiden folgenden von ungemeiner Schönheit, und namentlich der zweite (L.arßdetto) von einer wunderbaren, kunstvollen Meisterschaft und Tief« de« Gehalt«; die einzelnen Stimmen verschlingen und kreuzen sich in selbstständiger Führung der melodiösen Motive auf eine wahr haft mysteriöse Weis« und entfalten au« dem scheinbaren wirren Ge flecht derTonlinien »inen stet« neu überraschenden und innigst fesseln- den Reichthum schöner harmonischer Gebilde. ES wird gewiß de« allgemeinen Verlangen der Wunsch beistimmen, daß man die« geniale Musikstück durch eine Wiederholung bei der nächsten Aufführung dem Genuß und der Auffassung der Hörer noch näher bringen und tiefer elnprägen möge. — Don Beethoven hörten wir vier „Irische Lieder", mit Begleitung de« Piano forte«, Violine und Violoncello bearbeitet (Fräulein Koch, Herr Seelmann und Herr Kummer), die interessantesten und an sprechendsten au« dem erst vor zwei Jahren edirten CykluS der selben ; r« erreichen dies« aber im Ganzen an Originalität und geistvoller Behandlung durchaus nicht die längst bekannten „Schottisch« Lieder". Dir Sonate op. 96 (6-ckue) für Piano fort» pad Violine ist «in köstliche« Werk, entzückend durch Frische, phantastische Laune und Grazie) höchst selten gehört und wenig gekannt, war die Wahl desselben eine sehr willkommene. Den Schluß machte rin Andante (L»-ckur) im Rondo-Charakter für acht Blasinstrumente, erst au« deS Meister« Nachlaß edirt. Leider konnten wir demselben nicht mehr beiwohnen und können nur befugtem Urtheile nachsprechen, daß e« von hohem Reiz der Ge. danken und der technischen Behandlung ist. Die Ausführungen deS Verein- sind steiS trefflich und künstlerisch, und e» sei nur der vorzügliche, präcise und fein nuancirte Vortrag deS Bach', schen LoncrrtS, namentlich de» zweiten Satzes, und daS beseelte, ausdrucksvolle Spiel Herrn Seelmann'« in der Breihoven'schcn Sonate noch besonders erwähnt. Der Verein hat durch seine Leistungen mehr und mehr den kleinern Kreist*wahrer Kunst- freunde von musikalischer Bildung und feinem Geschmack an seine Produktionen gefesselt, und dieser wird ihm zu warmem Dank verpflichtet bleiben, wenn, wir bisher, mit künstlerischem Sinn da» Bestreben festgehalten blelbt, klassische und auch neue Compostlionen von bedeutendem Werthe, dir selten oder in unsrer Zeit noch nie gehört wurden, durch seine Produktionen vorzu führen und vergessene oder noch unbeachtete Werk» dem Genuß der Kenner zu erschließen. C. B. Berthold Auerbach s neueste Erzählung. Selten hat in neuerer Zeit rin dichterische» Werk eine so rasche und ganz allgemeine Anerkennung gesunden, al» die neueste Erzählung von Berthold Auerbach: „Da» Barfüße le". Wir theilen die» Lob au» vollster Seele. Diese Erzählung ist in ihrer ganzen Stimmung und Empfindung so echt dichterisch, in ihren Situationen so einfach und doch so fesselnd, in ihrer Charaklrrentwickelung so wahr und folgerichtig, daß sie ganz un bedingt zu dem Vollendetsten gehört, was Auerbach jemals ge macht hat. Fragen wir, worin der Hauptreiz dieser Erzählung liegt, so ist eS ihre völlige Unbefangenheit und AbstchtSlostgkeit; sie ist frisch und harmlos au» dem Gemüthe d«S Dichter» ent- sprungen, der seine Freud« hatte an der Erfindung und Aus malung einer lieblichen Mädchengrstalt, die, gleich einem andern Aschenbrödel, al« ein arme» Waisenkind, von Allen verlassen und verstoßen, nichlSdestoweuiger sicher durch da« Leben geht und sich einzig durch ihre eigne Kraft und Seelenreinheit den Weg zu Liebe und Glück bahnt. Wir haben hier eine Idylle im reinsten Sinne de» Worte«. Und zwar müssen wir sogleich hin- zufügrn, dkß wir diese Bezeichnung al« Idylle hier mit um so größerm Nachdruck gebrauchen, je weniger wir damit einver- standen find, wenn man Auerbach'« „Dorfgeschichten" meist ohne Unterschied und ohne alle Einschränkung in die Gattung der Idylle zu weisen pflegt. Da« Wesen der Idylle besteht nicht darin, daß man e« mit einfachen LebenSzuständrn, mit Hirten, Fischern und Bauern zu thun hat; zur Idylle gehört wesentlich auch, daß diese einfachen LrbenSzustände in sich befriedigt und kampflos seien; mit Recht hat Jean Paul die Idylle da« Boll- glück in der Beschränkung genannt. Auerbach aber hat, besonder« in seinen letzten „Dorfgeschichten", meist gesellschaftlich« Kämpfe, große geitfragen dargestrlll, mit tragischem Hintergrund«. Hier aber hat sich der Dichter rein an der heitern Klarheit der wirk lichen Idylle genügen lassen, und di« Wirkung ist vielleicht gerade darum nur um so reiner: Jedermann ist entzückt und erfreut über dir echt dichterische Welt, die sich hier vor dem erstaunten Auge in den allerrinfachsten und natürlichsten Verhältnissen auf- thut. Wohl Wenige werden diese Erzählung gelesrn haben, ohne daß ihnen unwillkürlich eine prüfende Vergleichung mit „Her- mann und Dorothea" in die Erinnerung gekommen wäre. ES
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