Suche löschen...
Der Grenzbote : 23.10.1904
- Erscheinungsdatum
- 1904-10-23
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1836929153-190410237
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1836929153-19041023
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1836929153-19041023
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDer Grenzbote
- Jahr1904
- Monat1904-10
- Tag1904-10-23
- Monat1904-10
- Jahr1904
- Titel
- Der Grenzbote : 23.10.1904
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Der Grrmlwtc Der Grenzbote erscheint täglich s mit Ausnahme des den Sonn- und Feiertagen i folgenden Tages und kostet vierteljährlich, voraus- l bezahlbar, 1 Nik. 2c> Psg. Bestellungen werden > in der Geschäftsstelle, von den Austrägern des ' Blattes, sowie von allen Kaiser!. Postanstalten und Postboten angenommen. ÄBN mH HUM für Adorf nnd das Mn Voailand I Inserate von hier und aus dem VerbreitungS- j bezirk werden mit 10 Psg., von auswärts mit 15 Psg. die 4mal gespaltene Grundzeile oder deren Ramu berechnet und bis Mittags 12 Uhr für den nächstfolgenden Tag erbeten. Reciamen die Zeile 20 Pfg. Verantwortlicher Redacteur, Drucker und Verleger: Atto Meyer irr Adorrf. Fernsprecher Rr. !4. DLerzre GLNNtasZ die illuftr. GraLisbeÜsgs „Der Zeitspicgek". F-rnsprechrr Nr. 14 H S48.Sonntag, den 33 Oktober Iahvg l»8. Montag, den 24. Oktober 1904, norm. 10 Uhr soll im Hotel blauer Engel hier 1 Küchenschrank, 1 Knchentisch öffentlich versteigert werden. Adorf, am 21. Oktober 1904. Der Gerichtsvollzieher beim Kgl. Amtsgericht. Politische Rundschau. — Ter Kaiser hat aus Vorschlag des Königs von Sachsen den Generalleutnant von Broizem zum kommandierendenGeneral des 12. 1. K. S.) Armeekorps ernannt. Be rl i:n, 20. Oktbr. Der „Tisch. Tagesztg." wird mitgeteilt, daß man in Bundesratskreissn nicht daran denke, die lipMche ThronfolMrage materiell im Bundesrat selbst zu entscheiden, es soll vielmehr allgemeine Uebereinstimmung darüber herrschen, daß sie einem Gerichte oder Schiedsgerichte unterbreitet werde. Darüber, welches Gericht anzurufen oder einzüsetzen sei, sollen die Meinungen noch- auseina-ndergehen, es -scheint jedoch, als ob man aus die Einsetzung eines besonderen Schiedsgerichts zukommen werde. Ten Weg der Reichsgesetzgebung dürste inan bei der Einsetzung des Schiedsgerichts nicht beschreitLm zweit man die. ljeberzeugung bat. daß auch aus anderem Wege eine unanfechtbare Entscheidung erreicht werden könne. 749 Ucbertritte zur evangelischen Kirche sind für die Zeit vom I. Januar bis Ende Juni 1904 in Böhmen erfolgt. Im gleichen Zeit räume pes Jahres 1903 traten in Böhmen 534 Personen vom katholischen zum protestantischen Glauben über, im zweiten Halbjahre 1903 im ganzen 711 Personen. Ein Wort zum Frieden. Paris, 21. Oktbr. In einen: glänzend geschriebenen Ar tikel verlangt Jaures heute in der „Huma- nitee", daß die neutralen Mächte der schänd lichen Schlächterei in Ostasien ein Ende setzen möchten und kündigt an, daß er eine parla mentarische Aktion zu diesem Zwecke einleiten werde. Jaures sagt, es werde der heutigen Generation ewig zur Schande gereichen, daß die großen Völker aus Bequemlichkeit oder Ego ismus diesem scheußlichen Schauspiel zusehen, ohne ein Wort oder ein Mittel zu finden, den Frieden herbuiz »führen. In Frankreich habe man sich lange geweigert, den Tatsachen zu glauben, aber heute beginne inan einznfehen, daß es nicht ein Lebens interesse- für Rußland sei, die Mandschurei zu gewinnen, sondern sich erst einmal selbst zu gewinnen. Es nutze nichts, Hunderttau sende armer Bauern unter Tränen ihrer Kinder uns Frauen in einen überflüssi gen Krieg und in den sicheren Tod zu senden, vielmehr sei es notwendig, dem totbringenden Absolutismus ein Ende zu machen. Man habe französischen Inhabern russischer Papiere ein- geredet, ihr Wohl und Wehe sei- mit dem Ge lingen einer Abenteurerpolitik verknüpft, aber gerade diese Besitzer russischer Renten seien an der schnellen Wiederherstsilung des Friedens und an der Einführung gesetzlicher Ordnung am meisten interessiert. Frankreich habe um somehr die Pflicht, seine Stimmt zu Gunsten des Friedens zu erheben, als es gemeinsam mit Mußl-and und Deutschland den Vertrag von Shimonoseki erzwungen habe, der den sieg reichen Japanern hinterlistig ihre Sisgssbeutc raubte, sie Rußland gab uns damit den heu tigen Krieg verschuldete. Frankreich wenigstens sollte seine durch, diesen Vertrag befleckte Ehre wieder reinwaschen. Jaures will, daß in allen konstitutionellen Staaten die Parlamente Kund gebungen für Herbeiführung des Friedens ver anstalten und schließt seinen prachtvollenAppels mit den Worten: „Falls nicht andere, die we niger als ich an der Polemik über diesenKrieg teilgenommen haben, die Initiative ergreifen, bin ich für meinen bescheidenen Teil entschlos sen, vor dem französischen Parlament den Ver such zu machen." Auch der Deputierte Richard Gerault verlangt in der „Perlte Republique", daß der Metzelei endlich Einhalt geboten werde. „Während die unglückliche« Soldaten", schreibt er, auf dein Schlachtfelde röcheln, fordern Zar und Großfürsten, behaglich in ihren Palästen gebettet, den Krieg bis aufs Messer. Vielleicht wird diesmal eine Ration, die mehr Mut als die anderen hat, dazwischen treten. Wenn ein solches Anerbieten mir der Autorität gemacht wird, die man aus einer tiefen lieber zeugung schöpft, so werden der Zar und sein Hof Wohl gezwungen sein, es anzunehmem — Ter Schießunterricht in Frankreich soll fortan ausgiebiger berücksichtigt worden. Ter Minister des öffentlichen Nnterrichrs hat näm lich folgende Verfügung erlassen: „Es ist darauf hinzuwirken, daß die Schießübungen einen im- nKr größeren Platz ui der Schills einnchmen, da doch bald eine Verkürzung der aktiven Mili tärzeit eintreten wird. Bisher nahmen etwa 1000 Schulen an dem jährlichen Preisschießen teil, diese Zahl ist möglichst zu vergrößern. Tie Regiernna wird jähnlich IW. Schulflintrn verteilen: zu diesem Zwecke sollen^die Schnt-n- spektoren über besonders eifrige und lüchtzge Lehrer auf dem Gebiete des Schießsports be richten, damit sie bei Lieser Verteilung nnd bei Auszeichnungen herangszogcn werden können." Aus Tokio wird depeschiert, die Nachricht von der Abfahrt der Ostseeflotte errege lebhafte Aufmerksamkeit. Toch knüpfe man daran we nig Besorgnisse. Einmal bezweifle man, daß das Geschwader wirklich nach Ostasien kommen werde; sodann aber halte man, selbst wenn es dahin gelangen sollte, die japanische Flotte j-hm für vollkommen gewachsen, auch für den Fall, daß Port Arthur bis dahin aushielte, was nie mand glaubt. Mit großem Interesse beobachtet inan in Japan das Verhalten der neutralen Mächte längs der Reiseroute der russischen Flotte. — Aus Tokio und aus dein japanischen Lager wird gemeldet: Tie russische nnd japa nische Armee stehen sich noch gegenüber, sm allgemeinen mit dem Schahs zwischen denFron- ten. Tie Russen befestigen jede mögliche Stellung zwischen dem Schahs und dem Hunho. Daraus geht hervor, daß sie einem weiteren japanischen Vormarsch den äußersten Widerstand entgSgen- zuisetzen beabsichtigen. Oku und Nodzu hatten gestern auf dein rechten Schaho-Ufer Gefechte mit den Russen. Vor Kurokis Front ist alles ruhig, doch sollen sich große Massen von Russen nach Pingtaitse zu konzentrieren. Es heißt, sechs Divisionen ständen Kurv Es Armee gegenüber. Tas russische Zentrum ging jeden Tag etwas vor unter Bedeckung durch schweres Geschütz feuer. Auf der Linken stehen die Russen in guter Stellung auf einem den Schaho beherr schenden tzöhenzuge, den sie seit dem 16. d, M. trotz fortwährenden ArtillerieMers und häu figer Jnfanterieangrisfe festhielten. Aus der Rechten wenden die Russen Mörser an, um die Japaner von einem kleinen Hügel in der Ebene zu vertreiben. Tie letzten Regengüsse verursach ten das Austreten der Flüsse; dies würde Pon tons zum Ueberschreieten des Schaho bedingen, da er keine Brücken hat. Newyork, 21. Oktbr. Ter Newyork He- rald veröffentlicht ein Telegramm aus Tschsn- king vom 19. d. M., welches besagt, General Kuroki wäre an Dysenterie erkrankt und läge in: Sterben. — Ter Name des Führers der ersten japanischen Armee glänzt unter den aller ersten, die der gegenwärtige Krieg bsrühmr ge macht .hat. Durch seinen Sieg «in JcUuslussa hat er Len Landfeldzug großen Stils mit einem wuchtigen Schlag eröffnet, daun die Besetzung des Berglandes östlich von Liaujang in manchen harten: Kampfe durchgeführt nnd schließlich als Leiter des rechten Flügels an den großen Schlachten der letzten Wochen hervorragenden Anteil genommen. Mit ihm würde sicherlich einer der tüchtigsten japanischen Generale vom Schauplatz abtreten. Was h i n g t o n, 21. Oktbr. PräsidentRoose-- feld wird in: Laufe der nächsten Tags die for mellen Einladungen an die Mächte abgehen lassen, ihre Vertreter zu einer neuen Friedens konferenz im Haag zu ernennen und wird gleich zeitig auch den Zeitpunkt für den Zusammen tritt der Konferenz Vorschlägen. Ter Staats sekretär Hay legte in der heutigen KabinetW- sitzung den Entwurf der Einladung vor. Textliches und Sächsisches. Adorf, 22. Ottbr. In der gestern statt- gefunbenen Stadtverordnatensitzung wurde ein Unterstütz»« gsgesnch des Magdalenenhilfsver- eins in Chemnitz, für welches der Rat 5 Mk. beschlossen hat, von: Kollegium unter der Be gründung abgelehnt, Laß ähnlichen tzilfsver- eincn, in welchen Angehör g' unserer Stad: un- tergebracht seien, vcreics Zuwendungen van Sei ten der Stadt gemacht werden. Ter Rai hat dem Beschluß des Kollegiums.bezüglich der Auf hebung der Polizeistunde nicht zugestimmt. — Ferner hat der Rat einem früheren Beschluß des Kollegiums, solche Ausländer, die hier in Ar beit stehen, ihren Wohnsitz aber außerhalb der Reichsgrenze habe«, zur teilweisen Zahlung von Anlagen heranzuziehen, erst zugestimmt, später unter der Voraussetzung abgetehnt, daß er we nig Aussicht auf Genehmigung seitens der Re gierungsbehörde habe. Tas Kollegium hat in dessen seinen Beschluß festgehalten, zumal der zu Gunsten der Ratsauffassung angeführte Ge- setzesparagraph nur die Besteuerung solcher Ar beiter von zwei Gemeinden im Inlands ver bietet. — Tie Beschlußfassung über Anschaff ung eines 3. Kessels für das Elektrizitätswerk hat das Kollegium ausgesetzt. Ta in der Be gründung zur Anschaffung angegeben ist, daß die Stadt bei Störungen in der Lieferung von elektrischer Kraft für die Mowrenbesitzer von letzteren zu Schadenersatz hcrangezogcn werden könne, beschließt das Kollegium, den Rar um Auskunft zu ersuchen, ob dies Vertrags- oder gesetzmäßig begründet sei. — Bezüglich derKoh- lenlieferung für das elektrische Werk auf 1904 bis 05 beschließt das Kollegium, da nicht nur bei der Vergebung der Kohlenlieierungsn sei tens des Rats, sondern auch bei Lieferung der Kohlen von der Firma I. Jngledcw sich In konsequenzen p rgoben haben, den Rat zu er suchen, binnen acht Tagen eins Neuansschrcib- ung der Kohlen!iefcrnng zu bewirten, oder in derselben Zeit eine gemeinschaftliche Versamm lung der städtischen Vsrlretnngskörpsr einzu- berufen, andernfalls der Vorsteher des Stadt- Vervrdneten-Kollcgiums ermächtigt ist, an die Kreishauptmannfchaft hierüber Bericht zn er statten. Tas..Kollegium beschließt hierbei noch, daß alle Arbeiten und Lieferungen für dis Stadt in Zukunft durch die betreffenden Ausschüsse ver geben werden sollen. — Zur Einkommensteuer- Einschätzungskommission hat der Rat die Herren Lederfabrikant August Müller und Fleischermstr. Ernst Ficker als wirtliche, die Herren Mühleubes. G. Herzog und Schornsteinfegermstr. Berger als stellvertretende Mitglieder, das Stadtverordne- tenkoüegium die Herren Kohlenhändler Louis Hellinger und Rudolf .Hendel als wirkliche und die Herren Kürschnermstr. Rich. Roßbach und Goldarb. L. Bang als stellvertretende Mitgiie-
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite