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Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 05.12.1860
- Erscheinungsdatum
- 1860-12-05
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1878454692-186012055
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1878454692-18601205
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1878454692-18601205
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungFreiberger Anzeiger und Tageblatt
- Jahr1860
- Monat1860-12
- Tag1860-12-05
- Monat1860-12
- Jahr1860
- Titel
- Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 05.12.1860
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deren Raum mitS,Pf. Tageblatt. Mittwoch, den 5. December. 285 «sss Erscheint jeden Wochentag früh d Uhr. Inserate wer den bis Nachmittag? 3 Uhr für die nLchst- erscheinende Nummer' angenommen. 1860. berechnet. Freiberger Anzeiger-^ und gespaltene «hq Amtsblatt des Königl. Bezirksgerichts zu Freiberg, sowie der König!. GerichtSämt« und der Stadträthe zu Freiberg, Sayda und Brand. Tagesgeschichte. Freiberg. Oeffentliche Gerichtsverhandlungen. Den 11. Dec. Nachmittags 3 Ubr: Vcrhandlnngstermiy in der Untersuchung wider Christiane Marie Liborius allhier, wegen Diebstahls. Ge richtsverhandlung. Nachmittags 4 Uhr: Berbandlungstermln, bis zur Publikation des Erkenntnisses in geheimer Sitzung, w der Untersuchung wider Charlotte Therese veredel. Aßmann und kart Gottlieb Kretschel aus Halsbrücke, wegen Ehebruchs. Freiberg, den 1. Decbr. Mag man der Musik unserer Tage immerhin den mehr oder minder berechtigten Vorwurf machen, daß sie, von italienischem Einflüsse gleichsam überwältigt, theils von der Natur zu sehr abgefallcn sei, theils unter der Maske einer unend lichen Fülle von rauschenden Tönen oder auch einer hexenartigen Fingerfertigkeit die innere Hohlheit dem wahren Kenner der Musik doch nicht zu verbergen vermöge, so wird sie doch uiemals ihrer entweder freudig belebenden oder erwärmenden Wirkung auf die Gemüther der Menschen gänzlich fehl gehen, sobald nur wenigstens der Vortrag den Regeln der Kunst und des Geschmackes entspricht. Wenn aber Beides, die Trefflichkeit des Tonstückcs und die deS Vortrages, sich vereiniget, dann ist die Wirkung geradezu für Jeden «ine 'unwiderstehliche und der Genuß ein erhebender. Diese Er fahrung machte man jüngst als dieHerrenH ü l lw eck, Grützmacher und Blaß mann aus Dresden uns durch ihre meisterhafte Aus führung meisterhafter Tonmerke nicht blos hoch erfreuten, sondern zuweilen entzückten. Man hörte es ihren ausgezeichneten Leistungen an, daß es nicht die Acußcrlickkeit ihrer Kunstfertigkeit war, welche zu bezaubern vermochte, sondern das wahre Verstäudniß der musi kalischen Kunstwerke, welche sie vortrugen. Anerkennung verdiente auch die Leistung des städtischen Singchors, was wir mit um so größerer Berechtigung aussprechcn dürfen, da selbst die Concert- geber ihre große Zufriedenheit auszusprechen sich gedrungen fühlten. Ücbrigens möge das städtische Mustkchor ebenfalls fonfahren, den besten Mustern nachzustreben: an Anerkennung wird und soll es ihm nicht fehlen. Leipzig, 1. December. Der Stadtrath veröffentlicht unterm 30. November folgende Bekanntmachung: „Im Laufe dieses Jahres sind über die Verwaltung des hiesigen Jakobshospitals und insbesondere über die Geschäfsführung des Hausverwalters Löwe sowohl im Publikum als auch in der Presse die nachtheiligsten und gehässigsten Gerüchte verbreitet worden; namentlich hat man die mehr oder minder directe Beschuldigung von Vcruntrauung ausgesprochen. Wir haben hierüber eine genaue Untersuchung angestellt, und aus den desfallsig höchst mühevollen und umfänglichen Erörterungen hat sich weder gegen den Haus verwalter Löwe noch gegen sonst Jemand, der bei der HoSpitalver- waltung betheiligt ist, auch nur der Verdacht irgend einer Unred lichkeit herausgestellt. Obwohl dem Hausverwalter Löwe noch bei seinen Lebzeiten dieses zu seiner Genugthuung gereichende Ergebniß bekannt geworden ist, so halten wir cs doch für Pflicht, auch nach seinem Tode diese Erklärung hiermit zu veröffentlichen. Marseille, 30. Nov. Nachrichten aus Neapel vom 27. Nov. melden, daß Farint durch den Telegraphen den Befehl gesandt habe, den Belagerungszustand in den Abruzzen zu verkünden. Der Ge neral Pianelli hat infolge dieses Befehls eine Bekanntmachung er lassen, wonach jedes ^Individuum, welches ohne Erlaubniß Waffen trägt, die Bauern aufreizt oder die italienische Fahne beschimpft erschossen werden soll. Der royalistische Oberst Delagrange hat den Belagerungszustand bereits in den Abruzzen verkündet und setzt daselbst den Krieg fort. Der General Sirtori hat eine Pro klamation erlassen, die den Zweck hat, den Manifestationen auf der Straße ein Ziel zu setzen. Die Proclamation erinnert die Freiwilligen daran, daß der König ihnen sehr zugethan sei, daß es- aber Militärzesetze gebe, deren Ausführung unerläßlich sei. Her Augsburger Allgemeinen Zeitung schreibt man aus Negpel vom 20. Nov.: „AuS Gaöta haben wir folgende Nachrichten er halten. Der König hat die ihm gemachten Vorschläge zur Raue mung Gaetas verworfen und denkt gar nicht daran, den Platz zsi verlassen, solange er sich auf die französische Flotte verlassen kam^ daß diese nämlich die Beschießung von der See aus verhindert. Es ward am 15. Nov. von den Königlichen ein Angriff aufl'di» Piemontesen, aber natürlich nur von den Vorposten, gemacht, der indessen nicht günstig für erstere ausfiel und dem Feinde wiederum viel Gefangene in die Hände lieferte. Die Positionen Capo Santa- Agata, Monte-Portono, Monte-Euta, Monte-Lombonc und die Cappucini sind'jetzt sämmtlich von den Piemontesen besetzt, und der General Cialdini denkt jetzt daran, die Beschießung zu beginnen, was aber gewiß sich noch 14 Tage bis drei Wochen verzögern könnte, indem er nicht eher damit anzufangen beabsichtigen sosi, als bis er 80 Stück Geschütz schweren Kalibers hat, da die, welche er bisjetzt besitzt, zu klein sind nnd es ihm überhaupt an Material zu einer Belagerung fehlt. Einige meinen, es sei ein so Leichtes, diese Festung zu nehmen, wenn Bresche geschossen sei; aber dies ist unmöglich und das können nur solche sage», welche Gaöta nicht kennen. Massena brauchte sechs Monate, dasselbe zu nehmen, und es war damals noch nicht so befestigt, wie es jetzt ist. Fälschlicher weise setzt man hier wie auch durch die Blätter überall Lügen in Umlauf, wozu auch die gehört, daß cs Franz II. an Geld mangele." (Es war das namentlich auch in Artikeln der Augsburger Allge meine« Zeitung selbst geschehen, die noch vor wenigen Tagen sagte, der junge König sehe sich ohne Mittel, seine wenigen Gxtrcuen regelmäßig zu besolden, geschweige denn zu belohnen.) . Turin, 1. December. Eine Depesche aus Neapel berichtet, daß der König Victor Emanuel diesen Morgen SN/, Uhr in Palermo eingetroffen ist nnd mit ungeheuerem Enthusiasmus empfangen wurde. Das Volk wollte die Pferde abspannen und den könig lichen Wagen selbst ziehen. Man schätzt die Zahl der Personen? die ans allen Theilen Siciliens herbeigekommen waren, nm dtrr König zu begrüßen, auf 400V00. Bevor der König im PalaiS abtrat, besuchte er die Kathedrale, wo er von dem Erzbischof voM Palermo feierlich empfangen wurde. Der König hat dann Deputa tionen empfangen. — Aus Turin vom 28. Nov. wird der Kölnischen Zeitung geschrieben: „Ein Angriff auf Messina ist im Werke. Nahe an 25,000 Mann von den besten Truppen sind bereits in Sicilielr auSgeschifft worden. Es ist dem Marschall Fergola, der dieCita- delle von Messina besetzt hält, wahrscheinlich schon die Aufforderung zugegangen, binnen 24 Stunden den Platz zu räumen. Verwei gert er dies, so wird zum Sturm übergegangen. — Dem Königs Franz II. find vom General della Rocca günstige Bedingungen iur, Fall der Uebergabe von Gaöta gemacht worden: den Soldaten: würde sreigestellt werden, mit allen militärischen "Ehren aus der Stadt zu ziehe» und über sich selbst frei zu verfügen. Die Ge rüchte von der Kapitulation dieses Platzes finden aber mehr Glau ben in weitern als in engern Kreisen. Franz II. ist bis jetzt hin reichend mit Geld versehen; denn die Truppen erhalten pünktliche Bezahlung und Beköstigung. Es erweist sich als unrichtig, daß fünf Generale den König Franz II. verlassen haben. General Bial wenigstens ist noch immer Befehlshaber von Gaeta. Die Soldaten zeigen sich entschlossener als die Offiziere, welchen ihre Zukunft Besorgniß einflößt. — Aus Neapel lauten die Nach richten um vieles günstiger. Hr. Farini fängt an, den Schauplatz seiner Thätigkeit kennen zu lernen und die VerwaltungsgeMste in geregelten Gang zu bringen." ,
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